Debra IEM - Langzeittest - günstiges, GUTES Wireless IEM

[cfortner]

Okay, ist denn der Unterschied zwischen einem IEM Sender und einem Digitalpult, Interface etc. wirklich so groß, was die Umrechnung AD betrifft?

Es geht nicht nur um die AD-Wandlung, sondern um die Aneinanderreihung von AD-Wandler, digitale Sendestrecke und DA-Wandlung.

Gute Systeme schaffen das mit 2-3ms, sehr gute noch darunter, aber 1-10k€).

Die billigen brauchen halt länger, da die günstigen Komponenten nicht so schnell sind.

 

[Stratitis]

Die AD-Wandlung ist das kleinste Problem. Die Signalverarbeitung und Kompression frisst die Zeit!

 

[ehemaligerUser]

Voll der Nerd Talk hier

Ne, Spaß. Danke für die Ausführungen. Ich als zumindest in der Tiefe Unwissender habe es jetzt verstanden.
Danke dafür.

Bin jetzt wieder umso mehr gespannt wie das Fazit zum ER Mono System ausfällt.



Edith: man muss sich einfach bewusst machen wovon wir hier sprechen und über welches Preissegment wir hier reden. Dass das in der Übertragungsqualität mittlerweile machbar ist für das Geld - Wahnsinn.
Ob jetzt 0,3, 3, 7, 10ms... Klar. Alles enorme Unterschiede. Vor Jahren für den "Amateur" in vernünftiger Klangqualität aber alles noch absolut undenkbar.

 

[bandchef]

Vorweg: Die Probe gestern mit dem Mono-Debra war der Hammer. Die erste Hälfte der Probe hab ich mit dem LD Systems U508 gespielt. Das war ok, wenn auch wirklich ordentlich Rauschfahne. Man kennt es ja. Dann nach ein paar Songs auf das Mono (!) Debra umgebaut und es war, wie wenn man von einem alten Röhrenmonitor auf einen fancy Full-HD Monitor wechselt. Das einzige was ich an störgeräuschen hatte, war ein so minimales "brizzeln oder auch zischeln", wenn man nur minimal einen Ton angeschlagen hat. Dieses brizzeln/zischeln war aber bei "normaler Spielweise" übertönt. Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob das nicht sogar eher irgendwas vom Soundcraft war oder so. Wie auch immer ist es nicht der Rede Wert.

Die <3ms Latenz habe ich nicht gespürt. Ich werde mir jetzt zu allem Überfluss auch noch das Stereo Debra kommen lassen und in der wiederum nächsten Probe ausprobieren. Wenn ich hier auch keine Latenz merke (mein Musikerkollege, der die ganze Produktion übernimmt, meinte, dass man auch bei ca. 7ms keine Verzögerung merken wird), wird das Stereo Debra sehr sicher das LD Teil ersetzen.

In jedem Fall war das gestern eine sehr sehr starke Performance in Anbetracht des Preises (129€ - 5%) und in keinem Fall mit dem LD vergleichbar! Ich wüsste nach gestern nicht was ein Shure/Sennheister für ca. 700€-900€ mehr könnte.

 

[Willie]

Doch, da wüsste ich auf Anhib 3-4 Sachen, aber die Frage ist, ob die für dich wichtig sind und du für deinen Anwendungsfall den Mehrpreis zahlen möchtest.

 

[Basselfe66]

(mein Musikerkollege, der die ganze Produktion übernimmt, meinte, dass man auch bei ca. 7ms keine Verzögerung merken wird), wird das Stereo Debra sehr sicher das LD Teil ersetzen.

Doch, beim singen merkt und hört man das!

 

[bandchef]

Doch, da wüsste ich auf Anhib 3-4 Sachen, aber die Frage ist, ob die für dich wichtig sind und du für deinen Anwendungsfall den Mehrpreis zahlen möchtest.

Nur für mich zur Vollständigkeit halber: Was ist das dann?

Doch, beim singen merkt und hört man das!

Da ich nicht singe: Würde man auch die 3ms des Mono Debra hören?

 

[Willie]

Fängt an mit dem mechanisch besserem Empfängergehäuse, dual Mono, also 2 Signale die man dann im Empfänger mischen kann, einen echten Limiter, stärkere Endstufe für die Hörer, Nachkaufgarantie, usw.
Wie gesagt, alles Sachen, die Nice2have sind. Keine wirklichen Showstopper. Und wurden alle schon erwähnt.

 

[Basselfe66]

Da ich nicht singe: Würde man auch die 3ms des Mono Debra hören?

Das weiß ich nicht, aber da wir mangels AUX-Wegen sowieso all Mono In Ear fahren habe ich mir das ER-102 bestellt.
Auch wenn ich mich wiederhole, beim Bassen bin ich vom ST-102 auch begeistert. Aber unsere Sänger stört die Latenz. Ich als nebenher Sänger kann damit Leben, deshalb habe ich die Hoffnung, dass die 3ms auch die Sänger nicht mehr stört.
Apropo, unser Schlagzeuger meint auch eine Latenz zu spüren. Allerdings ist er natürlich voreingenommen in den Test deshalb weiß ich nicht ob man das glauben kann.

 

[cfortner]

Wenn man nur ein Instrument spielt, hört man die Latenz mangels Referenz (wann trifft der Schall von aussen und wann über den Hörer ein) weniger als wenn man singt.

Das Hören setzt sich aus zwei verschiedenen Schallquellen zusammen:

Knochenleitung vom Kehlkopf direkt zum Innenohr, Latenz sehr nahe Null

Luftleitung über das Aussenohr-Trommelfell-Innenohrknöchel, Latenz auch minimal über Null

Wenn man singt, hört man seine Stimme immer über die Knochenleitung ohne Latenz.

Dann fallen Verzögerungen zwischen dem direkten Signal über den Knochen und dem verzögerten Signal über das Trommelfell wesentlich stärker auf, was Sänger deshalb naturgemäss stärker stört, zumal es flangerartige Kammfiltereffekte geben kann.

Die Empfindlichkeit gegenüber Latenz ist individuell sehr verschieden, deshalb muss es jeder ausprobieren.

Meine persönliche Faustregel:

5ms hören wenige, stören kaum jemand

10ms hören fast alle, stören aber nicht alle.

20ms hören alle, stören fast alle und sind für die meisten untragbar

Und bei der Latenz addiert werden muss:

Digitaler Instrumentensender/ Sendemikro 2-3ms

Digitales IEM 3-8ms

Digitales Mischpult 1-3

Die addieren sich bei nicht so guten Komponenten recht zügig auf über 10ms.

Fazit: Individuell austesten.

 

[cfortner]

Fängt an mit dem mechanisch besserem Empfängergehäuse, dual Mono, also 2 Signale die man dann im Empfänger mischen kann, einen echten Limiter, stärkere Endstufe für die Hörer, Nachkaufgarantie, usw.
Wie gesagt, alles Sachen, die Nice2have sind. Keine wirklichen Showstopper. Und wurden alle schon erwähnt.

Plus besseres Frequenzmanagement, wesentlich besserer Mechanik/Tourtauglichkeit, Einstellbarkeit von Level, Limiter etc.

Trotzdem sind Qualität und Preis/Leistungsverhältnis unglaublich.

 

[cfortner]

Schön, dass andere die gleiche Erfahrung machen.

 

[Aper]

Wie sieht es mit der Mischbarkeit der Monokanäle aus?
Finde die an meinem LD U308 (Rauschfahne ist mir egal) sehr praktisch, die aktuellen Modelle können das ja leider nicht mehr.
Eventuell wäre das Debra ein nettes Weihnachtsgeschenk für meinen Bruder.
Teilt also gerne weiter eure Eindrücke

 

[cfortner]

Das Stereo-Gerät verarbeitet ein Stereosignal wie es ankommt und kann auf Mono geschaltet werden, mehr nicht.

 

[bandchef]

Wie sieht es mit der Mischbarkeit der Monokanäle aus?

Ich habe zu Beginn, wie erwähnt, erst mit dem LD U508 gespielt. Dort, da es das kann, habe ich Stereo vom Mixer erhalten. Irgendwann in der Hälfte hab ich dann das Mono Debra angesteckt und habe beide XLR Kabel angesteckt. Ich war zu Beginn sehr überrascht, welch hohen Pegel das Debra auf meine InEars raushaut, ich konnte das Vol.-Poti am Taschen-Empfänger gar nicht so klein einstellen, dass es mir nicht doch noch zu laut war. Ich hab dann die zwei kleinen Potis auf der Rückseite des Senders bei den XLR-Buchsen krass runterdrehen müssen um auf einen anständigen Pegel zu kommen, bei dem sich das Vol. am Taschenempfänger dann "normal" einstellen hat lassen.

Meine Überlegung dazu:
Da ich beide XLR-Buchsen am Mono-Debra angesteckt habe, könnte es evtl sein, dass das Mono-Debra beide Signale aufsummiert hat und sich deshalb ein doppelt so hoher Pegel ergeben hat, als es eigentlich gewesen wäre? Diese Idee kam mir erst daheim, denn es wäre ein Leichtes gewesen, einfach eins der beiden XLR-Kabel abzuziehen und schauen wie sich dann der Pegel/Vol. am Taschensender verhalten hätte.

 

[Stratitis]

Diese Mischfunktion im Empfänger macht für mich keinen Sinn mehr , weil unser Pult das viel besser erledigen kann. Das InEar bekommt für jeden von uns einen persönlichen Stereo-Mix aus dem Pult. Limiter und EQs im Pult sind auch viel umfangreicher als bei so einem Funkreceiver. Daher kann ich auf irgendwelche Mix- und EQ-Funktionen im Empfänger oder Sender auch komplett verzichten. Wer rumfummeln will, greift sich sein Smartphone und ändert seinen AUX-Weg von dort aus.
Jeder Kollege kann dann sein Signal individuell feintunen. Bei Vocals ist es sehr hilfreich, wenn man seine eigene Stimme in die Mitte legt und die Kollegen im Panorama verteilt. Ein InEar-Funksystem ohne einen gescheiten Monitormixer macht einfach keinen Sinn. Das UI24r ist da wirklich top. Wenn wir mal wirklich über eine große PA spielen, werden die Signale vor dem UI24r gesplittet. WIr haben unseren gewohnten Sound und der FOH kann vorne schalten und walten, wie er will.

 

[bassicer]

Vorweg: Die Probe gestern mit dem Mono-Debra war der Hammer.

Ich gehe davon aus, dass du keine Verbindungsprobleme hattest, wie der TE eingangs erwähnt?
War Bluetooth die ganze Zeit aktiv? Konnte sich da jemand einwählen?

Diese Mischfunktion im Empfänger macht für mich keinen Sinn mehr

Du meist sicherlich am Sender? Am Empfänger wäre es von Vorteil, da man dann mit einem Sender zwei Empfänger unabhängig voneinander beliefern könnte, jeweils in Mono natürlich. Genau das scheint aber mit dem ST-102 nicht zu gehen.

Da ich beide XLR-Buchsen am Mono-Debra angesteckt habe, könnte es evtl sein, dass das Mono-Debra beide Signale aufsummiert hat und sich deshalb ein doppelt so hoher Pegel ergeben hat, als es eigentlich gewesen wäre?

Ja, das ist so. Der Pegel (Spannung) ist bei doppelter Einspeisung um +6 dB höher, das ist aber kein Riesenunterschied. Interessant, dass der Empfänger scheinbar doch ordentlich Pegel auf die Kopfhörer raushauen kann, wenn man am Sender etwas justiert.

 

[bandchef]

Ich gehe davon aus, dass du keine Verbindungsprobleme hattest, wie der TE eingangs erwähnt?

Nein, bis auf ein max. zweimal "rauschen" für 1-2s. Das sich dann aber wieder gelegt hat. Ich gehe davon aus, dass das einfach irgendwelche Interferenzen in der Funk-Übertragung waren.

War Bluetooth die ganze Zeit aktiv? Konnte sich da jemand einwählen?

Es beim ersten Einschalten aktiv, ja, aber man kann es mit einem 3 sekündigen gedrückthalten das "SET" Buttons deaktivieren, was ich auch sofort gemacht habe.

Ja, das ist so. Der Pegel (Spannung) ist bei doppelter Einspeisung um +6 dB höher, das ist aber kein Riesenunterschied.

Ok, das war mir nicht klar. Aber interessant zu wissen!

Interessant, dass der Empfänger scheinbar doch ordentlich Pegel auf die Kopfhörer raushauen kann, wenn man am Sender etwas justiert.

Also der Output am Empfänger für die angeschlossenen InEars ist deutlich besser/höher als bei meinem LD U508, sicherlich auch, wenn ich beim nächsten Mal nur ein XLR-Kabel am Mono-Debra angeschlossen habe. Ich benutze Shure Se425 als InEars. Welche Impedanz die haben, weiß ich aber nicht auswendig. Edit: Habe nachgeguckt. Die SE425 haben 20 Ohm Impedanz.

Apropos: Das Stereo-Debra wird für die nächste Proben-Session bestellt und dann das passende gewählt.

 

[Willie]

Diese Mischfunktion im Empfänger macht für mich keinen Sinn mehr , weil unser Pult das viel besser erledigen kann. Das InEar bekommt für jeden von uns einen persönlichen Stereo-Mix aus dem Pult. Limiter und EQs im Pult sind auch viel umfangreicher als bei so einem Funkreceiver. Daher kann ich auf irgendwelche Mix- und EQ-Funktionen im Empfänger oder Sender auch komplett verzichten. Wer rumfummeln will, greift sich sein Smartphone und ändert seinen AUX-Weg von dort aus.
Jeder Kollege kann dann sein Signal individuell feintunen. Bei Vocals ist es sehr hilfreich, wenn man seine eigene Stimme in die Mitte legt und die Kollegen im Panorama verteilt. Ein InEar-Funksystem ohne einen gescheiten Monitormixer macht einfach keinen Sinn. Das UI24r ist da wirklich top. Wenn wir mal wirklich über eine große PA spielen, werden die Signale vor dem UI24r gesplittet. WIr haben unseren gewohnten Sound und der FOH kann vorne schalten und walten, wie er will.

Jein, nicht jeder hat ein UI und bei einem trio wäre das auch der totale Overkill. Deswegen finde ich die Möglichkeit einen Mix auf einem Kanal und mein Basssignal auf dem 2. Kanal einzuspeisen und dann am Empfänger dsa so zu mischen wie ich es brauche, schon eine gute Optionen.
Für die UI Fraktion würde auch die Mono Variante reichen.

 

[Bas-T]

Es beim ersten Einschalten aktiv, ja, aber man kann es mit einem 3 sekündigen gedrückthalten das "SET" Buttons deaktivieren, was ich auch sofort gemacht habe.

Geht beim mono also doch aus. Das war ja bislang das K.O.-Kriterium fürs mono. Egal, jetzt ist in ein paar Tagen das stereo da...