Ich spiele gerade mit dem Gedanken, mich von meinen Mexikanern (Fender) zu trennen und dafür etwas aus der höheren Liga zu nehmen.
Wenn es um Geldanlage geht: nimm einen Vintage-Fender (Vorsicht beim Kauf, es gibt viele Fälschungen und auch Gurken).
Wenn es um Sound geht: was fehlt dir an deinen Mexikanern?
Wenn es darum geht etwas vermeindlich Angeseheneres zu kaufen: dann mach das.
Habe nun von einem sehr erfahren und geschätzten Kollegen gehört, dass die Fender Custom Shop wohl nur 60 % von dem seien, was die Originale sind und Custom Shops ja eh bei den meisten irgendwann wieder gehen...
Das halte ich für ein Gerücht.
Es gibt Instrumenten-Jäger, die in einem halben Jahr mehr Bässe kaufen und wieder verkaufen, als ich in knapp 20 aktiven Bassjahren hatte und je haben werde.
Da wird die Suche eben zum eigenständigen Hobby.
Es ist doch so: bevor man sich etwas zulegt, setzt man doch die ganze Hoffnung hinein.
Ansonsten würde man ja auch nicht kaufen.
Irgendwann merkt man dann doch, dass die eine oder andere Kleinigkeit stört und die Geräte doch nicht zu 100% zusagen.
Das ist bei CS genauso, wie bei Mexiko, Japan oder Vintage.
Bei Vintage kommt noch erschwerend hinzu, dass die Geräte richtig kaputt sein können (vor allem unspielbarer Hals ist kritisch).
Klar kann man sich vielleicht noch Mängel wie unspielbare Saitenlage schön reden mit "Charakter" oder "besonderem Sound", aber irgendwann macht sich Ernüchterung breit.
Vintage kann also toll sein, muss es aber nicht zwangsläufig sein.
Klar, es gibt ja schlechte Custom und Vintagebässe, aber wie sind da eure Erfahrungen?
Die Mehrheit an Vintagegeräten, die ich in der Hand hatte waren eher problematisch.
Teils Kleinigkeiten, teils unspielbar.
Ein Gitarrist hat sich zum 40er eine gestrippte Strat gekauft und um hunderte von Euros wieder herrichten lassen. In Summe wäre das ein Kleinwagen gewesen.
Ein schönes Instrument, aber klanglich war da seine Mexiko-Strat mit gepimpten PUs mindestens ebenbürtig.
Aber er war glücklich und konnte es sich leisten, also warum nicht?
Der bestklingenste Jazzbass, den ich je in der Hand hatte, war übrigens ein Mexikaner.
Was lernen wir aus meinem ganzen Geschreibsel?
Testen, testen, testen!!
Evtl einen frühen 70er.
