lief gut. man wird erst mal ein wenig "grumpy" weil zucker im körper voll auf das belohnungssystem geht. aber grundsätzlich kann der körper den benötigten zucker aus allem herstellen, was du ihm zu futtern gibst. und ganz weglassen geht eh nicht, obst und gemüse ist voller fruchtzucker - der allerdings gesünder ist als das raffinierte zeugs.
ziel der experimente, die ich in der hinsicht mal angestellt habe war einfach, die eigene ernährung zu überdenken. und scherze wie "kein zucker" oder was ich seit über einem jahr durchziehe "kein palmöl" resultieren erst mal darin, daß man fast alle verarbeiteten lebensmittel vergessen kann, weil die nicht in dieses schema passen. es gibt kein fertigessen, keinen schokoriegel... ohne zucker, das zieht sich bis in wurst und viele backwahren.
palmöl ist genau das gleiche thema, es wird aufgrund seiner schmelztemperatur verwendet, anders ausgedrückt: wer palmöl in sein produkt packt, will uns mit produktatributen wie bestimmter konsistenz ködern, die anders nicht zu erreichen ist. weitergedacht: der hersteller ist geneigt, fake anzuwenden. und wenn man die inhaltsangaben solcher lebensmittel weiter durchgeht, kommen immer farbstoffe, geschmacksverstärker, künstliche aromen und sonstiger bullshit zum vorschein. am anfang steht man halt beim einkaufen zwei stunden im laden, weil man erst mal alles durchlesen muß. der effekt ist aber nicht schlecht: was zum teufel ist alles in chips drin? man fängt ganz rasch an, seine gewohnheiten zu hinterfragen. obwohl es weh tut. ich war ein großer fan des nachmittäglichen twix auf der arbeit, das ich dann wegen palmöl nicht mehr durfte. angefangen hab ich gutmensch den verzicht auf palmöl allerdings nicht wegen meiner ernährung sondern wegen der orang-utans...
das ziel ist ja am ende nicht der verzicht. mein bruder ist veganer und er verzichtet keinen meter. er frisst den ganzen tag, hat aber trotzdem 20 kilo abgenommen. ich hab das twix durch - nebenbei bemerkt deutlich besser schmeckende - dunkle schokolade ersetzt. und komischerweise ist das resultat dieser experimente mehr genuss. man macht mehr selber, nimmt frischere zutaten und vermisst plötzlich den ganzen mist, mit dem uns die industrie vollstopfen will, gar nicht mehr.
ich kann nur jedem empfehlen, solche experimente mal auf ein-wochen-basis zu machen. dabei lernt man viel über sich und sein essen. im frühjahr gibts mal wieder ne vegane rohkostwoche. den ganzen tag nur obst, nüsse und gemüse.
hier war noch nicht mal der aufschrei groß, als das pflanzenvernichtungsmittel im bier auftauchte. mein verdacht: hier reden alle nur vom bier, getrunken wird aber wahrscheinlich schnapps. wenn die typen glyphosat im rum feststellen, dann ist hier polen offen...
davon kenn ich wirklich wenige. vor 10 bis 20 jahren waren die missionarischer, da hab ich ab und an mal solche typen mit extremem sendungsbewußtsein kennengelernt. früher war peta ja auch völlig militant. da hätt ich denen am liebsten in die eier getreten - wenn da nicht nur tussis mitgemacht hätten. egal, peta ist für mich ein rotes tuch, ich würde gerne eine peta-aktivistin essen.
