Hallo zusammen,
ich weiß Multieffekte sind oftmals nicht so beliebt, wenn es um ernsthaften, gig-fähigen Sound geht. Dennoch finde ich diesen Burschi hier doch recht erwähnenswert.... und nachdem ich noch nix über dieses Gerät im Forum finden konnte, habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht um ein paar Erfahrungen zum Boss GX-100 mit Euch zu teilen.
Manual Mode (Stomp)
Patch Mode / Effect Page
Ich habe es mir vor 4 Wochen ca. gekauft, da mal wieder das GAS äußerst stark in mir wurde
. Nach zuletzt diversem Rumprobieren mit mehreren Einzelpedalen, Plethora X5, Boss Looper, etc.. sollte mal wieder eine kompakte AIO-Lösung her (ex GT-10B, GT-1B, Zoom B3n, Zoom B1Four(habe ich noch zum Üben, tolle kleine Kiste!), Line 6 Bass POD). Über das HX Stomp und Stomp XL bin ich schon sehr oft gekreist, als ich dann eher zufällig auf das Boss GX-100 gestoßen bin. Einen recht fairen Opened-Box-Deal gesehen und auf gut Glück mal bestellt. Recht viel darüber, ob und wie das Teil mit Bass klingt, findet man dazu im Netz leider nicht besonders viel. Die Erwartungen waren daher jetzt auch nicht allzu groß.
So aber nun zum Gerät:
Bedienung:
Der Touchscreen bietet hier schon einige Vorteile. Wobei nicht alles 100% per Touch eingestellt werden kann. An manchen Stellen braucht man noch die Tasten, z.B. beim Namen der User-Sets eingeben und die Select-Taste. Das könnte noch verbessert werden. Aber es geht deutlich schneller und man kann viel unkomplizierter und auch im Livebetrieb gut damit arbeiten, ohne ins 10te Untermenü zu wechseln. Auch die freie Tastenbelegung ist hier sehr hilfreich. Das Wechseln in den Stompmodus klappt einfach und natürlich händefrei. Ein paar Kleinigkeiten gibt es hier und da, aber zu über 95% haut eigentlich alles hin. MIDI-Anbindung klappt Boss-typisch einwandfrei. Ob über Kabel, USB oder auch Bluetooth (sofern man das zusätzliche BT-Modul erwirbt) kann hier fast jeder Parameter gesteuert werden. Was toll wäre, ist ein extra Tap-Tempo Button. Man kann das zwar frei für Patch oder System zuweisen, verliert dann aber dadurch immer irgendeine andere Funktion (z.B. Bank runterschalten, CTL1 oder 2, etc.). Das horizontale Scrollen durch die Effektleiste könnt man auch noch optimieren, vor allem da die ganzen ganzen reinen Basseffekte erst zum Schluß kommen.
Die PC-Software ist schnell und einfach bedienbar. Lediglich das Speichern und Übertragen dürfte etwas zügiger gehen. Hält sich aber noch in Grenzen. Über das Design der Effektblöcke lässt sich streiten, mir ist es aber nicht so wichtig. Dafür ist es farblich sehr gut unterteilt und dementsprechend dann auch auf den Fußschaltern mit den bunten LEDs sichtbar.
Sound:
Nachdem standardmäßig nicht viel mehr als 12 Presets für den Bass drin sind, habe ich erstmal alles von der Boss-Seite für Bass auf das GX 100 heruntergeladen. Da sind schon ganz gute Presets drin, aber man kommt nicht ganz umhin, dort nachzuregeln und anzupassen. Da das aber relativ einfach geht, kommt man dann zu gewünschten und guten Ergebnissen. Es gibt eigene, auf Bass ausgelegte Effekte, das finde ich schonmal top! Dazu gehören:
. 15 maximal in der Effektkette. Einzig ein Synthie fehlt, man kann aber durch Kombination auch synthie-artige, brauchbare Klänge erzeugen. In erster Linie finde ich aber wichtig, ob mich die einzelnen Effekte überzeugen können… kurz gesagt: überwiegend ja. Die Modulationseffekte wie die Reverbs, Delays, Tremolos, Flanger etc... sind wie gewohnt von Boss sehr gut. Kompressor, Amps ebenso. Bei Overdrive, Distortion ist es etwas Geschmackssache.. sind nicht schlecht, naja für ein digitales Multi eigentlich ganz gut. Man kann hier durch Optimierung der Effekte (Kompressor, Einstellungen, EQing..) noch einiges rausholen. Der Octaver ist ebenfalls recht ordentlich. Sollte aber auch mit Kompressoren nachgebessert werden, wichtig hier: genügend Input-Level, Höhen raus, sonst kann es schnell mal glitchen! Das Tracking im Allgemeinen ist sehr gut, die Latenz kaum feststellbar. Das tolle Spielgefühl erhöht den Spassfaktor ungemein und macht es eben auch live gut einsetzbar. Die Exoten wie Ringtone, Warp Delay, S-Bend, Pitchshifter etc, muss jeder für sich entscheiden, gefallen mir jetzt nicht. Diese klingen dann schon sehr künstlich, vor allem auf dem Bass. Der Looper ist mit 38 Sekunden kurz, da würde deutlich mehr gehen. Auch fand ich den Zugang zum Looper früher deutlich einfacher.. der ist jetzt auch ein „Effekt“, den man sich hineinziehen muss!? 
) Hier ist MIDI-technisch aber vielleicht noch was machbar..insgesamt finde ich, dass der Sound recht warm ist für ein Digiteil, kommt natürlich auf die Einstellungen drauf an. Also stiltechnisch ist von Jazz, Blues bis Metal eigentlich alles möglich.
Zum Schluß:
Für das Geld bekommt man ordentlich was geboten. Alleine das massive Gehäuse und die Knöpfe geben einem schon ein sehr hochwertiges Gefühl, mit dem GX 100 ein ernsthaftes Multieffektgerät, eben auch für den Bass, in der Hand bzw. unter dem Fuß zu haben. Das trifft auch auf das Fußpedal zu, lediglich der relativ kurze Pedalweg bedarf etwas Gewöhnung. Die Bedienung ist sehr intuitiv, an kleinen Stellen noch minimal zu verbessern (Stichwort: 100% auf Touchscreen bedienbar).XLR Anschlüsse fehlen, aber bisher ging es auch sehr rauscharm nur mit Klinke direkt ins Pult. Ansonsten würde ich sagen, ist mit dem Gerät sehr sehr viel richtig gemacht worden. Auch für Bassisten einiges an Board. Da möchte ich schon von einem sehr würdigen "Nachfolger" des GT-10B reden, auch wenn es jetzt kein reines Bass ME ist.. Aber da warten wir Basser wohl noch eine Ewigkeit, zumindest bei Boss/Roland. Zudem denke ich, dass es da noch einiges an Presets und Bassamps geben wird. Das GX 100 ist ja erst Anfang 2022 herausgekommen, die Community wächst gerade erst. Wer es mal zum Testen hat, bitte nicht nur nach den Presets urteilen, man wird, gerade am Anfang auch bei diesem Gerät erstmal etwas schrauben und ausprobieren müssen. Ich empfehle, das Studio-Bass Preset zu nehmen und erstmal alles neu darin aufzubauen. Klonen der Patches geht auch easy.. Bei manchen Effekten die Höhen ein wenig raus, um etwas die Schärfe zu nehmen. Auch hier gilt: weniger ist meist mehr. Gut klingende, sowie aufwertende Sounds und Effekte bekommt man allemal hin… finde ich zumindest. Das Board hat auf jeden Fall Potential ohne Ende! Bei mir bleibt es erstmal da
Jo soweit wärs das erstmal von meiner Seite. Langer Text, ich weiß ^^. Vielleicht hat ja von Euch jemand auch Erfahrung mit dem Gerät. Egal ob gut oder schlecht, wär bestimmt für den/ die ein/e oder andere/n auch interessant..
Servus
Matty
ich weiß Multieffekte sind oftmals nicht so beliebt, wenn es um ernsthaften, gig-fähigen Sound geht. Dennoch finde ich diesen Burschi hier doch recht erwähnenswert.... und nachdem ich noch nix über dieses Gerät im Forum finden konnte, habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht um ein paar Erfahrungen zum Boss GX-100 mit Euch zu teilen.
Manual Mode (Stomp)
Patch Mode / Effect Page
Ich habe es mir vor 4 Wochen ca. gekauft, da mal wieder das GAS äußerst stark in mir wurde
. Nach zuletzt diversem Rumprobieren mit mehreren Einzelpedalen, Plethora X5, Boss Looper, etc.. sollte mal wieder eine kompakte AIO-Lösung her (ex GT-10B, GT-1B, Zoom B3n, Zoom B1Four(habe ich noch zum Üben, tolle kleine Kiste!), Line 6 Bass POD). Über das HX Stomp und Stomp XL bin ich schon sehr oft gekreist, als ich dann eher zufällig auf das Boss GX-100 gestoßen bin. Einen recht fairen Opened-Box-Deal gesehen und auf gut Glück mal bestellt. Recht viel darüber, ob und wie das Teil mit Bass klingt, findet man dazu im Netz leider nicht besonders viel. Die Erwartungen waren daher jetzt auch nicht allzu groß.So aber nun zum Gerät:
Bedienung:
Der Touchscreen bietet hier schon einige Vorteile. Wobei nicht alles 100% per Touch eingestellt werden kann. An manchen Stellen braucht man noch die Tasten, z.B. beim Namen der User-Sets eingeben und die Select-Taste. Das könnte noch verbessert werden. Aber es geht deutlich schneller und man kann viel unkomplizierter und auch im Livebetrieb gut damit arbeiten, ohne ins 10te Untermenü zu wechseln. Auch die freie Tastenbelegung ist hier sehr hilfreich. Das Wechseln in den Stompmodus klappt einfach und natürlich händefrei. Ein paar Kleinigkeiten gibt es hier und da, aber zu über 95% haut eigentlich alles hin. MIDI-Anbindung klappt Boss-typisch einwandfrei. Ob über Kabel, USB oder auch Bluetooth (sofern man das zusätzliche BT-Modul erwirbt) kann hier fast jeder Parameter gesteuert werden. Was toll wäre, ist ein extra Tap-Tempo Button. Man kann das zwar frei für Patch oder System zuweisen, verliert dann aber dadurch immer irgendeine andere Funktion (z.B. Bank runterschalten, CTL1 oder 2, etc.). Das horizontale Scrollen durch die Effektleiste könnt man auch noch optimieren, vor allem da die ganzen ganzen reinen Basseffekte erst zum Schluß kommen.
Die PC-Software ist schnell und einfach bedienbar. Lediglich das Speichern und Übertragen dürfte etwas zügiger gehen. Hält sich aber noch in Grenzen. Über das Design der Effektblöcke lässt sich streiten, mir ist es aber nicht so wichtig. Dafür ist es farblich sehr gut unterteilt und dementsprechend dann auch auf den Fußschaltern mit den bunten LEDs sichtbar.Sound:
Nachdem standardmäßig nicht viel mehr als 12 Presets für den Bass drin sind, habe ich erstmal alles von der Boss-Seite für Bass auf das GX 100 heruntergeladen. Da sind schon ganz gute Presets drin, aber man kommt nicht ganz umhin, dort nachzuregeln und anzupassen. Da das aber relativ einfach geht, kommt man dann zu gewünschten und guten Ergebnissen. Es gibt eigene, auf Bass ausgelegte Effekte, das finde ich schonmal top! Dazu gehören:
- Kompressor
- Overdrives (OD, X-OD)
- Distortion
- Bass Metal Distortion
- Fuzz
- Amps (Boss-eigene oder Modeller)
- Octaver
- Chorus (mono/stereo)
- Flanger
- Prime Flanger (erweitert um Wellenform und Separation)
- Phaser
- Prime Phaser (erweitert um Wellenform und Separation)
- Pitch Shifter
- Harmonizer
- Slow Gear (Swell-effect, Violinartig)
- Defretter
- T-Wah (autoWah)
- S-Bend
- Pedal Bend (+/- 2 Oktaven)
- Wah und Volume
- Reverb
- Reverb +
- Reverb Shimmer
- Delay
- Delay +
- Delay analog
- Space Echo
- Delay Shimmer
- Tera Echo
- Twist Delay
- Warp Delay
- Tremolo
- Rotary
- Panning
- Overtone
- Vibrato
- Ringmodulation
- Noisegate
- Graphic EQ (10 Band)
- Parametric EQ (4 Band, Q, Cut)
- Splitter (zwei Kanalweg, simultan oder wechselbar)
- Send-Return für eigenen Effekt(weg)
- Looper
- General EQ
. 15 maximal in der Effektkette. Einzig ein Synthie fehlt, man kann aber durch Kombination auch synthie-artige, brauchbare Klänge erzeugen. In erster Linie finde ich aber wichtig, ob mich die einzelnen Effekte überzeugen können… kurz gesagt: überwiegend ja. Die Modulationseffekte wie die Reverbs, Delays, Tremolos, Flanger etc... sind wie gewohnt von Boss sehr gut. Kompressor, Amps ebenso. Bei Overdrive, Distortion ist es etwas Geschmackssache.. sind nicht schlecht, naja für ein digitales Multi eigentlich ganz gut. Man kann hier durch Optimierung der Effekte (Kompressor, Einstellungen, EQing..) noch einiges rausholen. Der Octaver ist ebenfalls recht ordentlich. Sollte aber auch mit Kompressoren nachgebessert werden, wichtig hier: genügend Input-Level, Höhen raus, sonst kann es schnell mal glitchen! Das Tracking im Allgemeinen ist sehr gut, die Latenz kaum feststellbar. Das tolle Spielgefühl erhöht den Spassfaktor ungemein und macht es eben auch live gut einsetzbar. Die Exoten wie Ringtone, Warp Delay, S-Bend, Pitchshifter etc, muss jeder für sich entscheiden, gefallen mir jetzt nicht. Diese klingen dann schon sehr künstlich, vor allem auf dem Bass. Der Looper ist mit 38 Sekunden kurz, da würde deutlich mehr gehen. Auch fand ich den Zugang zum Looper früher deutlich einfacher.. der ist jetzt auch ein „Effekt“, den man sich hineinziehen muss!? ) Hier ist MIDI-technisch aber vielleicht noch was machbar..insgesamt finde ich, dass der Sound recht warm ist für ein Digiteil, kommt natürlich auf die Einstellungen drauf an. Also stiltechnisch ist von Jazz, Blues bis Metal eigentlich alles möglich.Zum Schluß:
Für das Geld bekommt man ordentlich was geboten. Alleine das massive Gehäuse und die Knöpfe geben einem schon ein sehr hochwertiges Gefühl, mit dem GX 100 ein ernsthaftes Multieffektgerät, eben auch für den Bass, in der Hand bzw. unter dem Fuß zu haben. Das trifft auch auf das Fußpedal zu, lediglich der relativ kurze Pedalweg bedarf etwas Gewöhnung. Die Bedienung ist sehr intuitiv, an kleinen Stellen noch minimal zu verbessern (Stichwort: 100% auf Touchscreen bedienbar).XLR Anschlüsse fehlen, aber bisher ging es auch sehr rauscharm nur mit Klinke direkt ins Pult. Ansonsten würde ich sagen, ist mit dem Gerät sehr sehr viel richtig gemacht worden. Auch für Bassisten einiges an Board. Da möchte ich schon von einem sehr würdigen "Nachfolger" des GT-10B reden, auch wenn es jetzt kein reines Bass ME ist.. Aber da warten wir Basser wohl noch eine Ewigkeit, zumindest bei Boss/Roland
. Zudem denke ich, dass es da noch einiges an Presets und Bassamps geben wird. Das GX 100 ist ja erst Anfang 2022 herausgekommen, die Community wächst gerade erst. Wer es mal zum Testen hat, bitte nicht nur nach den Presets urteilen, man wird, gerade am Anfang auch bei diesem Gerät erstmal etwas schrauben und ausprobieren müssen. Ich empfehle, das Studio-Bass Preset zu nehmen und erstmal alles neu darin aufzubauen. Klonen der Patches geht auch easy.. Bei manchen Effekten die Höhen ein wenig raus, um etwas die Schärfe zu nehmen. Auch hier gilt: weniger ist meist mehr. Gut klingende, sowie aufwertende Sounds und Effekte bekommt man allemal hin… finde ich zumindest. Das Board hat auf jeden Fall Potential ohne Ende! Bei mir bleibt es erstmal da Jo soweit wärs das erstmal von meiner Seite. Langer Text, ich weiß ^^. Vielleicht hat ja von Euch jemand auch Erfahrung mit dem Gerät. Egal ob gut oder schlecht, wär bestimmt für den/ die ein/e oder andere/n auch interessant..
Servus
Matty
?!
..aber es macht dennoch bei dem Teil mehr Spaß herumzuschrauben, als bei den meisten Multieffekten. Sowas wie das neue Boss ME-90 als Bassversion wäre hier ein kleiner Traum. 
)
.. mit gleichen Prozessor und Funktionen, FX etc. aber vom Formfaktor her für den ein oder anderen vielleicht interessanter als sein großer Bruder:
