(Beratung) LH-Bass&Amp für Einsteiger

[DevilWave]

Hallo! []
gleich mal vorweg: Ist mein erster Beitrag hier, ich weiß deshalb nicht ob das Thema hier soo gut passt.

Worum gehts? Nun, schon seit einiger Zeit suche ich einen geeigneten E-Bass für mich. Das Problem: ich bin Linkshänder (schreiben und putzen tue ich wie ein Rechtshänder, nur mit dem bassen würde das nichts werden). Ich hätte gerne einen relativ günstigen/preiswerten Bass, der mich auch über mein Anfängerstadium hinaus begleiten könnte bzw. an dem man unkompliziert auch mal die Tonabnehmer tauschen könnte.
Seit ein paar Monaten beschäftige ich mich nun schon mit dem Thema E-Bass, lese online und in Fachmagazinen immer wieder Artikel, Tests, etc.
Damals habe ich schonmal E-Gitarre gespielt, jedoch bekam ich eine "normale" für Rightys. Das hat mir keinen Spaß gemacht, besonders da in den Fingern meiner linken Hand teilweise (unfallbedingt) Griffkraft fehlt. Als ich dann mal im TV einen Bassisten sah, hab ich mal probiert ob es mit zupfen gehen würde (Gitarre verkehrt rum gehalten). Und siehe da: es ginge! Aber jetzt zum eigentlichen Thema:

Was mir an Bässen so vorschwebt...ich will definitv NICHTS Fender-mäßiges. Ich weiß, die Auswahl an Leftys ist klein...trotzdem gefällt mir das Design absolut nicht. (Sorry Leo Fender!)
Ich bevorzuge musikalisch die härtere Gangart, d.h. Thrash, Death, Doom und seeehr viel Black Metal. Kein Griffbrettgewichse, und kein moderner Drop-sonstwas Matsch, jedoch halt eher diese Genres.
Schön wäre daher für mich ein Bass mit ausgeprägten, knurrigen (Tief-)Mitten und druckvollen Tiefen. Dennoch sollte er gut hörbar bzw. akzentuiert klingen, reines Rumgebrumme liegt mir nicht so.

Was habe ich mir da also rausgesucht?
Das Dilemma ist, das ich nicht weiß ob ich 4- oder 5-Saiter haben will. Beide haben genug Vor- und Nachteile. Ich habe momentan daher 2 Viersaiter und 2 Fünfer zur Auswahl, und wäre für jeden Rat, Tipp etc. dankbar:
4-Strings
- ESP Ltd. B-50 LH
sehr schick, recht solide PU-Bestückung, passiv und zeitlos.
- alter RockBass by WW Streamer LX 4 LH
wieder recht zeitlos, jedoch recht alter Bass (es steht noch Rockbass auf der Kopfplatte, die Bridge ist noch einteilig, etc.). Bass und Hardware sind schwarz, Elektronik aktiv. Gigbag und Kabel gibts gratis dazu.

5-Strings
- ESP Ltd. B-55 LH
gleiches wie beim Vierer, hier kommt nur noch die B-Saite hinzu. Für 279€ wahrscheinlich der billigste 5er im Lefty-Sortiment.
- Ibanez SR-305 LH
ergonomisch geformt, recht schick und aktive Eletronik. Leider Korpus aus Agathis. Geht jedoch auch etwas über meine Budgetgrenze hinaus...

Bei den Amps weiß ich auch nicht so recht. Da stehen zur Auswahl:
- Stagg Prihmus 50, 50 Watt, 15" Amp, rund 80€
- Leem BA 1240, 45 Watt RMS, 12" Amp, rund 100€
- Rocktile BL10, 50 Watt, 10" Amp, rund 100€
- Zar B-40, 40 Watt, 10" Amp, rund 90€

Was kann man da empfehlen? Ich weiß ja, das Basser immer mehr Watt brauchen als Gitarristen...ich will jedoch auch keine Combo, mit der mir die Gläser aus dem Regal fliegen []
Die von Stagg und Rocktile sind anscheinend echte Billigteile, bringt das was? Oder raucht mir sowas nach 2-3 Monaten sang- und klanglos ab??

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viele dumme Fragen gestellt...kenne mich zwar etwas aus, bin aber noch ziemlich neu auf dem Gebiet. Bei beidem wäre mir natürlich ausreichend Qualität wichtig. Hoffe ihr könnt mir helfen.

Grüße, Daniel

 

[Lynx Krueger]

Hallo DevilDave und willkommen unter den Leftys

Naja dumme Fragen gibt's ja nicht und du hast dir ja auch schon einige Gedanken gemacht.
Die Frage kannst fürchte ich, leider nur du dir selbst beantworten. Indem du ausprobierst und schaust was dir liegt, für dich gut klingt und leicht spielbar ist.

Es brächte wohl nix wenn wir dir jetzt was von den unterschiedlichen Marken vorschwärmen...
Bei Ibanez und WW könnte ich das zwar aber ich glaube das wär nicht sinnvoll

Mein Rat, und den wirst du wahrscheinlich auch von einigen Anderen bekommen: Fahr hin ins große Musikgeschäft und probier mal! Wenn die Bässe gebraucht sind, dann frag beim Besitzer mal ob du anspielen kannst. Such dir eventuell einen erfahrenen Bassisten der mitkommt und dir bisschen zur Seite stehen kann. Aber lass dir nix einreden!

Ich bin selbst Lefty und habe bisher alle meine Instrumente praktisch ausm Katalog gekauft! Bis jetzt ist das nur einmal in die Hose gegangen aber ich bin auch recht flexibel.
Im Laufe der letzten 6 Jahre hatte ich mittlerweile 6 Bässe, von denen 2 nix für mich waren.
Raus findest du sowas aber nur wenn du drauf spielst...

Was die Amp-Sache angeht. leider kenn ich keinen von den Amps. Aber auch hier würde ich sagen, teste sie mal an. Nur Versuch macht kluch

 

[Cadfael]

Hallo Daniel,

also bei der IG-Metall wird gerne mit tiefen Setups gespielt.
Daher macht der Fünfsaiter Sinn, da man die H-Saite direkt dazu hat ...

Als "langjähriger 4-Saiter" habe ich Probleme, mich auf einem 5-Saiter zurecht zu finden. Das mag anderen anders gehen. Später umsatteln halte ich nicht für zweckmäßig. Dann schon direkt auf einem 5-Saiter anfangen ...

Ich persönlich komme mit der Halsform der Ibanez SR nicht so gut zurecht. Ist mir (obwohl Jazz Bass Fan) schon wieder zu dünn. Die Ibanez SRX liegen mir mehr. Daher rate ich wie Lynn zum antesten. GUT sind die Ibanez und auch die WW auf jeden Fall! Hatte selbst einen WW Rockbass Fretless (auch mit altem Logo), der mir gut gefiel. Vom B-55 habe ich aber auch Gutes gehört! Den Besitzer kenne ich schon länger (online) - und er ist zufrieden. Also antesten ...

Auch / gerade beim Amp würde ich zum antesten raten.
Ich würde aber eher zu einem Markenprodukt raten; egal ob jetzt Warwick, Laney, Marshall, Ashdown, Hartke, Fender ...
Die gibt es alle zwischen 99 und 119 Euro ...

Die größeren "Laneys Richter" würde ich nicht gerade empfehlen, aber der kleine Laney R1 soll gerade für Metaller ganz gut sein?
Auf der Website gibt es auch ein kleines Video (eines Linkshänders); und der kleine Laney kann auch angezerrt relativ gut klingen: http://www.laney.co.uk/products/product_details/118

 

[DevilWave]

Danke Lynn Necrlgy und Cadfael für die Antworten soweit schonmal!

Gut, das mit dem Antesten wird schwierig: Ich wohne im Osten Deutschlands in einem ziemlichen Kuhkaff []
Als ich mal hier bei einem kleineren Musikhändler nach Lefty-Bässen fragte, bekam ich kommentarlos zwei Modelle gezeigt. Eine billige JazzBass-Kopie von Stagg sowie einen älteren Ibanez, der aber jenseits der 500€ lag. Beide waren vom Setup her -ich kanns nicht anders sagen- total besch*ssen. Der teure Ibanez gefiel mir natürlich besser, aber ob das so ein Wunder gegen die Stagg-Gurke ist? []
Jedenfalls habe ich den Laden schnellstens wieder verlassen. Das es in Shops selten Leftys gibt, wusste ich ja. Nur schade, das die dann auch komplett verstaubt und teilweise rostig sind.

Als ich mal (online) einen Musiker fragte, der auch Lefty ist (spielt jedoch von Gitarre bis Synth anscheinend alles), meinte dieser das er bisher nur gute Erfahrungen mit Musik-Produktiv gemacht habe, weil die eine eigene Abteilung für Leftys hätten. Wenn ich jedoch was ausgefallenes haben will, soll ich lieber zu CMS nach Duisburg fahren.
Alles leider ziemlich weit weg für mich.

Allerdings habe ich auch Bedenken, jetzt 2-3 Bässe gleichzeitig zu bestellen und dann nur einen zu behalten. Erstens muss die Kohle ja erstmal vorgeschossen werden, zweitens hab ich auch noch andere etwas äh...kostspielige Hobbys. Alles nicht so einfach mit mir, ich weiß [**/]

@Cadfael: gut, stimmt schon. Ich kauf mir ja auch kein neues Auto und mach dann alte Reifen drauf. Der Laney gefällt schonmal...
jedoch weiß ich immer in der 4/5-Saitenproblematik nicht weiter. Ach naja, mal sehen...

 

[Chuck]

Zitat:Original erstellt von: DevilWave
Alles nicht so einfach mit mir, ich weiß [**/]

Keine Sorge, du weißt wenigstens wo du hinwillst.

Zitat:
jedoch weiß ich immer in der 4/5-Saitenproblematik nicht weiter.

Nimm dir gleich den 5er. Ich war mal zum Vorspielen, heute heisst das wohl Casting. Kam folgende Ansage: Wir spielen alles einen Halbton tiefer. War kein Problem, ich hatte auch einen 5er dabei. Andere fragen hier, ob sie ihren 4-Saiter mit B-E-A-D bespannen können etc. Musst du dir auch nicht den Kopf zerbrechen.

 

[Cadfael]

Ob der Stagg wirklich eine Gurke ist, ist nicht mal gesagt.
Oft liegt es nur an der Einstellung - nur ist das für Newbies natürlich ein Problem ...

Zum 5-Saiter hatte ich ja auch schon einiges geschrieben - und das deckt sich mit Chucks Aussage.
Für mich ist der 4-Saiter kein Problem, weil ich "solche Musik nicht spiele" - und notfalls muss ich beim D eben hoch statt runter gehen ...
"Dust my Broom" ist auch in "D" - aber das spiele ich eben wie ZZ Top - und es passt ...
http://www.youtube.com/watch?v=mZKmyc9Wk30
(nur ist meine Stimme dabei tiefer und dreckiger als die vom legendären Dusty Hill)

Also Ibanez SR 305 plus Laney wären schon eine tolle "Einsteigerlösung".
Aber vom ESP will ich damit nicht abraten!

FAST VERGESSEN ABER EXTREM WICHTIG ...
Lass am Ende dein HERZ entscheiden! Völlig gegen jede Vernunft sollte man kein Instrument kaufen - aber mit dem VErstand käuft man kein Instrument, das man lange behält. Wenn dein Herz also eher zu XY tendiert, dann lass es deine Wahl sein! Wenn Dich der ESP viel mehr anmacht - oder der Warwick oder XY, dann ist das eben deine Wahl!

 

[schubi_neu_38615]

Zitat:Original erstellt von: Cadfael

Ob der Stagg wirklich eine Gurke ist, ist nicht mal gesagt.
Oft liegt es nur an der Einstellung - nur ist das für Newbies natürlich ein Problem ...

Zum 5-Saiter hatte ich ja auch schon einiges geschrieben - und das deckt sich mit Chucks Aussage.
Für mich ist der 4-Saiter kein Problem, weil ich "solche Musik nicht spiele" - und notfalls muss ich beim D eben hoch statt runter gehen ...
"Dust my Broom" ist auch in "D" - aber das spiele ich eben wie ZZ Top - und es passt ...
http://www.youtube.com/watch?v=mZKmyc9Wk30
(nur ist meine Stimme dabei tiefer und dreckiger als die vom legendären Dusty Hill)

Also Ibanez SR 305 plus Laney wären schon eine tolle "Einsteigerlösung".
Aber vom ESP will ich damit nicht abraten!

FAST VERGESSEN ABER EXTREM WICHTIG ...
Lass am Ende dein HERZ entscheiden! Völlig gegen jede Vernunft sollte man kein Instrument kaufen - aber mit dem VErstand käuft man kein Instrument, das man lange behält. Wenn dein Herz also eher zu XY tendiert, dann lass es deine Wahl sein! Wenn Dich der ESP viel mehr anmacht - oder der Warwick oder XY, dann ist das eben deine Wahl!

Das kann ich so 90% unterschreiben! (siehe unten)
Zum 5er: Probier es einfach aus. Ich habe nach ein paar Jahren mit dem 5er angefangen und kann nur sagen: Es ist alles Gewöhnungssache, lass dich da nicht verrückt machen! Wenn du in härteren Regionen unterwegs bist, kommst du auch mit einem tiefergelegten 4-Saiter sehr gut zurecht (War es Tony Levin, der mal sagte "G-String is for strippers"[]). Auf D oder Db kommst du mit einem dicken Satz mit 110er oder 115er "E-Saite" sehr gut aus, für C-Tuning bieten sich dünnere 5er Sätze an (Ok, eine Saite für die Tonne ...) und für HEAD gibts schon vernünftige 4er Sätze ohne G-Saite.

Zu den Amps kann ich nur sagen: Für zum zu Hause klimpern müssten die alle taugen, aber in ner Band (und dann auch noch Metal ...) brauchst du eher die zehnfache Leistung[]

 

[DevilWave]

@Chuck: Hmm, das ist natürlich ein Argument. Ich hab zwar bisher auch einige Nachteile gehört, ("Die H/B-Saite ist immer schnell tot", "Die nehmen die meisten nur als Daumenstütze", "Die klingt nur bei 35"er-Mensur wirklich gut" etc.) Aber irgendwie gefällt mir besonders der ESP als 5er. Splitcoils sind bei Fünfsaitern sowieso selten, oder? Ich weiß nur noch von Sandberg, das die ein Modell mit P-Style+Humbucker haben...

@Cadfael: ok, das stimmt schon. Jedenfalls waren beide dort grauenhaft eingestellt, soweit ich das mit meinen ungeübten Augen und Fingern beurteilen konnte...

Die Herz-Entscheidung stimmt schon! Beim Instrumentenkauf zählt sowieso zu gewissen Teilen immer der Haben-wollen-Faktor. Denn was nützt das beste Instrument, wenns einem nicht gefällt und dann nur in der Ecke steht?
Vom Ibanez bin ich wieder weg. Das Finish mit Glitzerkram drin sagt mir dann doch nicht sooo zu.

Bei Bässen mag ich allgemein eher Formen, die ich ziemlich "universell" einsetzen könnte...Also einen Bass, den man in einer Black Metal-Combo genauso wie in einer Stoner Rock - Band spielen könnte.

Die Frage mit 4 oder 5 Saiten hätte sich eigentlich zuerst nicht gestellt. Ich dachte damals, 4 Saiten hätte ein Bass nunmal. Außerdem spielten viele Basser von Bands, die ich mag auch viersaitige Bässe. Ganz besonders im BM, der sehr auf höhenreichen Sound fixiert ist...bis ich jedoch mal einen m.M.n. recht coolen BM-Bassisten mit 5-Saiter sah. Außerdem haben die Dinger auch von der Variation her ein paar Vorteile, besonders das mit dem E im 5ten Bund finde ich ganz praktisch.

Stellt sich jedoch noch die Frage: reicht ein kleiner Übungscombo mit 15-25 Watt aus, um eine B/H-Saite definiert wiederzugeben? Wenn nicht, wäre ein Behringer BXL450(A) Ultrabass auch ein guter Verstärker? Die Firma ist ja eher auf den Billigsektor spezialisiert, aber bei den Audiointerfaces schwören ja auch einige drauf. Den EQ fänd ich schon ein nettes Gimmick...Ansonsten wirds halt ein kleiner Amp von Laney, Hartke, Warwick oder Ampeg...scheinen alle ziemlich stabil und ok zu sein. Ich brauch halt nich einen allzu großen/schweren, aber ein bisschen Nachbarn nerven sollte schon drin sein []
Nee, hauptsächlich gehts mir halt um gute Wiedergabe des Instruments.

Ich bin zwar jetzt erstmal bis Sonntag weg, würde mich aber weiterhin über Rat und Hilfe freuen! Danke soweit schonmal für eure hilfreichen Kommentare! []

 

[Lynx Krueger]

Zitat:Original erstellt von: DevilWave



Bei Bässen mag ich allgemein eher Formen, die ich ziemlich "universell" einsetzen könnte...Also einen Bass, den man in einer Black Metal-Combo genauso wie in einer Stoner Rock - Band spielen könnte.

Dann BRAUCHST du einen Fender []
Nein mal wieder ernst - Prinzipiell wenn du nicht schon sehr konkrete Soundvorstellungn hast (und mit Allround-einsetzbarkeit nicht auf das Aussehen des Basses abzielst - ich geh hier eher von PU Bestückung und resultierendem Klang aus) dann würde ich dir fast zu einem Bass mit entweder J PUs oder Humbuckern raten.

Die Ibanesen sind durch ihre Standardelektronik, dich ich persönlich garnicht so schlecht finde sehr wandlungsfähig, die PUs können bisschen schwachbrüstig sein aber das kann man durch gute Einstellung und einen netten Amp recht gut ausgleichen.

Den Esp kenn ich wie gesagt nicht, hab aber bislang nur gutes über die Teile gehört. Die 5 Saaiter PJ Bestückung würde mich aber auch sehr interessieren. Kenne ich so noch nicht.

Insgesamt haben die Bässe die du dir ausgesucht hast vermutlich alle schon einen recht modernen Klang.
Aktive Klangregelung ermöglicht dir da sicher ein noch breiteres Spektrum. Ich bin kein Freund davon aber es hat durchaus seine Vorteile.

Was die Diskussion um 4 oder 5 Saiten angeht:
Es spricht ja nichts dagegen den 5er auf EADGC zu stimmen. genauso wie du einen 4er auf B/HEAD oder ADGC Stimmen kannst und da sind noch keine Dropped Tunings dabei...

ich persönlich mag das nicht so, weil ich ungerne umdenke aber wenn mans gewohnt ist...

Wenn du ausm Osten kommst, mach doch mal nen Wochenendausflug... Vielleicht findest du in einem der großen Musikhäuser ja was günstiges, was dich noch mehr anmacht und kannst es gleich ausprobieren. Bei Thomann müssten sie alle die Modelle haben, die du dir ausgesucht hast.
Das is sicher etwas weiter für dich aber ich glaub um mal auszuprobieren. Vielleicht ist ja was anderes näher für dich...

 

[Kong]

Seit vielen Jahren mache ich Musik, immer auf der härteren Schiene. Als ich das tiefe "H" für mich und meine Musik entdeckt habe, gab es noch keinen erschwinglichen 5-Saitigen Bass.

Daher habe ich damals meinen Liebling, einen Warwick Streamer Stage I, auf H-E-A-D umbesaitet. Dazu hat mein Gitarrenbauer eine Feile und 10 Minuten gebraucht, da der mit einzelnen Schrauben als Saitenauflage funktionierende Sattel kurz an die stärkeren Saiten angepasst werden musste.

Damals meinte mein Gitarrenbauer noch, dass "man so etwas nicht machen würde", heute hat er mir schon vorgeschlagen, einen Seiner Leo-Fender - Musicmänner zu kaufen, wenn ich das "H" brauchen würde, könnte man ja...

Ja, in gut 20 Jahren lernt man doch etwas dazu. Somit ist es am Anfang eigentlich nicht nötig, sich gleich einen 5-Saiter anzuschaffen, wenn man nicht sicher ist, ob man die erweiterte Tonrange immer braucht oder sich nicht sicher ist, ob man mit einem 5-String zurecht kommt.

Später, und zwar kurz darauf, habe ich mir erst einen 6-Saiter angeschafft, die damals wegen der Jazzer leichter zu bekommen waren als 5-Saiter, die ja eher bei den Rockern zu finden sind. Dieser 6-Saiter war mir aber dann doch zu viel, und ich habe ihn gegen einen 5-Saiter umgetauscht.

Der Warwick Streamer ist übrigends immer noch in H-E-A-D besaitet und gestimmt, er hat eine der besten H-Saiten, die ich kenne.

Beim Amp würde ich schon etwas "dickeres" anschaffen, 300 Watt sollten es schon sein, um in einer Band wirklich mithalten zu können - und auch nicht gleich wieder einen stärkeren Amp anschaffen zu müssen. 100 Watt sehe ich als Minimum, wenn Du in absehbarer Zeit mit einer Band spielen möchtest. OK, dann müsstest Du vielleicht etwas mehr Geld in die Hand nehmen, wobei ich Dir ausserdem rate, den Gebrauchtmarkt auf EBay und den Flohmarkt hier auf dem Board im Auge zu halten, da kann man echt amtliche, gebrauchte Amps zu einem diskutablen Preis finden.

Grundsätzlich gilt: Ausprobieren! Fahr mal in ein grosses Musikgeschäft und verbringe einen Nachmittah mit verschiedenen Bässen und Amps. So wirst Du am ehesten finden, was Dir gefällt. Denn es muß niemand anderem gefallen, ausser Dir. Du musst zufrieden sein.

Ciao

Uwe

 

[DevilWave]

Ok, erstmal sorry das ich länger abwesend war.

Danke für die weiteren Ratschläge in der Zwischenzeit!
Inzwischen habe ich eine Art Plan. Nach alledem, was ihr mir hier so geschrieben habt, juckt mich ein 5er um einiges mehr (sieht auch bei manchen Modellen besser aus imho) und da ich die Form recht gut finde und er recht günstig ist, werde ich mir den ESP LTD B-55 mal einfach so zusammen mit Gurt, Buch und vielleicht ein paar Ersatzsaiten bestellen. Ich werde dann erstmal so probieren, wie mir das Bass-Spiel liegt. Ganz trocken werde ich aber nicht spielen, ich werde zwei Kabel dazu kaufen: einmal eins für die Stereoanlage [], 6,3 Klinke mono auf 3,5 Miniklinke stereo. Und dann ein richtiges, gutes Klinkenkabel. Wenn mir das Basserleben soweit gut gefällt (was ich mal annehme), werde ich mich mal zusammen mit Bass+Kabel aufmachen, und in ein oder zwei größeren Musikhäusern mal die Amps testen. Wichtig ist dann nur, welcher die H-/B-Saite gut rüberbringt und mir klanglich gefällt.

Ich denke mal, das mit den 30 Tagen Moneyback wird mir reichen, um zu sehen ob mir dieser Bass liegt. Als Lehrbuch habe ich mir "Bass. Der Komplettkurs" von Voggenreiter ausgesucht, ebenso werde ich mir wohl auch ein paar englischsprachige Bücher anschaffen (da lerne ich quasi beides, da mein Englisch durchaus eine kleine Auffrischung vertragen könnte [], obwohl ich eigentlich recht sicher damit bin.

Die Wahl auf den Fünfer wurde besonders durch meinen recht breiten Musikgeschmack bestärkt. Klar, für simplen (Punk-)Rock oder Schrammel-Bläck-Meddäl braucht man sicher nichtmal die 4 Saiten komplett, aber wenn ich mal Lust habe und mal irre tiefen (Stoner-)Doom Metal oder auch mal in einer Avantgarde-/Prog-/Wasauchimmer- Band zusammen mit Keyboarder und/oder Synthies spielen will, ist die tiefe Saite sicher von Vorteil. Das ich dann in Zukunft beim Saitenkauf und später auch beim Basskauf etwas mehr bezahlen muss, stört mich da im Vergleich dazu weniger. Hauptsache flexibel.

Übrigens, Lynn: mit der "Allround-Einsatzfähigkeit" habe ich schon auf das Aussehen des Basses abgezielt. Bisher habe ich zwar auch schon BM-Bassisten mit einem blauen Rickenbacker gesehen, aber selbst hätte ich gerne eine zeit- und genrelose Form. Die Vampyre z.B. mag ja cool aussehen, aber wenn man dann mit sowas bei einer Nicht-Metal Band anfangen will, erntet man sicher komische Blicke. []

Danke auf jeden Fall für eure hilfreichen Ratschläge. Ich melde mich sicher später nochmal, wies mit'm Bass so läuft.

MfG Daniel

 

[Dorian]

Hallo Daniel,

ich muss jetzt was schreiben, weil du mich grad voll an meine Anfangszeit erinnerst mit deinem Posting (ist auch erst 5-6 Jahre her). Ich bin auch so ein Analysiermensch und will die beste Entscheidung treffen und hab mich vor dem Basskauf daher wochenlang im Netz informiert, um den "perfekten Start" hinzukriegen, da ich mit der Gitarre vorher auch mehr oder weniger ins Klo gegriffen habe. Dabei bin ich, bis auf die lefty Problematik, auf die selben Fragen gestoßen: Brauche ich 5 Saiten? Ich wollte auch Metal spielen. Weiter über die Neck-Through vs Hals angeschraubt Sache, das pöse Agathis, bis hin zu Klang von Ahorn Griffbrett vs Palisander. Und - ich kam ja von der Gitarre - warum um alles in der Welt haben Bässe oft nur einen Pickup? An meiner Gitarre hatte ich 3!!! Das geht doch nicht! Ich wollte auch auf gar keinen Fall einen Fender, weil ich die Korpusform so unsagbar hässlich fand.

Im Nachhinein kann ich sagen: Bei all diesen Themen ist sooo viel Voodoo dabei, der in der Theorie wieder und wieder diskutiert wird, in der Praxis aber völlig von dem Geschmack des Bassisten abhängt und überhaupt nicht objektiv bewertet werden kann.

Aber eins nach dem anderen: Mir hat vor allem der F404 von ESP gefallen, aber ich habe dann - genau wie du - Angst gehabt, dass ich doch mal in einer Nicht-Metal Kapelle spielen werde und das dann lächerlich kommt. Außerdem ist das Modell recht teuer. Mein Limit war zwar nicht so knapp wie deins, aber ich wollte auch nicht so viel ausgeben für das erste Instrument - nicht dass ich am Ende doch kein Bass spielen will und dann unsummen versemmelt habe.
Ich habe mich dann für einen 5 Saiter entschieden und da ich wie du auch gelesen habe, dass das auf einer 35ger Mensur theoretisch besser kommt, hab ich natürlich einen genommen, der das hat. Meine Hände sind nicht besonders klein, also dachte ich - das wird schon. Ich wohne zwar in einer Stadt, aber in unserem Musikladen hatten sie das Modell, für das ich mich entschieden habe nicht da, ein Ibanez BTB in einer schönen Walnuss Naturoptik. Und zwei Pickups!

Der kam dann per Post. Und das war leider nicht sooo klug. Er hat mir gefallen und er klang auch allround - gut. Die Mensur war ok. Aber er wiegt 5,8 Kilo und das schaffen meine Schultern / Rücken einfach nicht. Ich konnte das Ding keine 30 Minuten im Stehen spielen. Also habe ich ihn enttäuscht innerhalb des 30 Tagen Rückgabefrist wieder zurück geschickt.

Dann ging es los. Was soll ich machen? Nach viel überlegen und einigen Gesprächen mit Bassisten habe ich mich etwas von diesem Theorie-Voodoo losgelöst und bin etwas Offener rangegangen. Ich bin dann 70km in die nächste Stadt gefahren und habe dort den großen Musikladen unsicher gemacht, den ganzen Tag. Und das war - zumindest für mich persönlich - die richtige Entscheidung. Hier hatte ich einfach den direkten Vergleich. Es wird einem erzählt, dass einen der richtige Bass schon von selbst findet. Ich kann das so direkt nicht bestätigen, weil ich einfach kein Bauchmensch sondern ein Kopfmensch bin. Aber im Grunde ist doch sowas ähnliches passiert.

Ich habe mich dann für einen Sandberg Terra entschieden, weil er Werkssaitig HEAD bespannt ist und ich damit der 5 Saiter Sache entgegen kommen wollte. Außerdem ist er wahlweise Aktiv / Passiv, da war ich einfach flexibeler. Hatte zwar nur einen Pickup, aber was solls. Diese Ibanez 5 Saiter wären zwar leichter als 5 Kilo gewesen, aber ich mochte die dünnen Hälse nicht oder es passte mir immer irgendwas anderes nicht, da war mal einer Kopflastig, da saß bei einem anderen mal mein Daumen nicht bequem auf dem Pickup und beim dritten hat mir einfach das Hochglanzschwarz-Lackierte nicht gefallen. Nach dem Sound habe ich gar nicht so entschieden - wie denn auch? Man weiß doch noch gar nicht was man will, es klingt bei jedem Amp / mit anderen Saiten wieder anders, das funktioniert so einfach nicht. Ich habe dann einfach nach der Haptik und der Flexibilität entschieden und dem kleinen bisschen Bauchgefühl, was ich so habe.

Die Entscheidung war nicht falsch, ich habs nie bereut - aaaaber ich hab mich anders entwickelt als ich dachte. [...]

Zweieinhalb Jahre später war ich dann gar nicht im Metalbereich unterwegs, sondern düsterer Rock / Progressiver Rock, dann Punk (und seit neustem sogar traditionell spanisches...). Und das, womit ich nie im Leben gerechnet hätte, trat ein: Der Fender Precision wurde plötzlich interessant, war gar nicht mehr hässlich. Ich mochte es, das er nur einen Pickup hatte und passiv war, ich habe einfach bemerkt, dass ich den Sandberg nie aktiv spiele und keinen zweiten Pickup vermisse. Am Amp kann man auch noch sau viel einstellen, was den Klang beeinflusst. Und wenn der Grundsound eines Basses stimmt, muss man das eh nicht.



Was will ich mit diesem riesen Roman sagen? Am Anfang weiß man vielleicht was man vermeintlich will, aber nicht was man braucht und mit objektiven, analytischen Methoden ohne jegliche Erfahrung gemacht zu haben ist das auch schlicht nicht zu Entscheiden.
Bei dir wird es garantiert anders laufen als bei mir und ich prophezeihe auch nicht, dass dir Fender irgendwann mal gefällt. Aber wahrscheinlich doch mal etwas, mit dem du jetzt noch nicht rechnest. Jetzt musst du aber einfach loslaufen, um die Erfahrung zu sammeln.


*lufthol* Isch habe fertig....[ooo]


Edit sagt: [ooo] Oh, ich habe nichts über Amps gesagt. Da ging es mir ABSOLUT GENAU SO. Bis auf die Tatsache, dass ich meinen ersten Amp jetzt wirklich scheiße finde (Den Sandberg Bass mag ich immernoch). Aber was solls? Ich habe nicht unendlich viel Geld verbraten und brauchte einfach Zeit um herauszufinden, was ich will.