Also ich hatte im Studium das Fach angewandte Wahrscheinlichkeitsrechnung/Produktdesign... Da ging es wirklich darum Produkte so zu Entwerfen das sie in etwa eine bestimmte Lebensdauer erreichen.
Man hat Ausfallwahrscheinlichkeiten für jedes Bauteil, diese werden entweder selbst ermittelt oder von den Datenblättern der Zulieferer entnommen...
Natürlich versuchen die Hersteller ihre Kunden nicht zu verprellen, in dem sie das Produkt so entwerfen das es die Garantiezeit gerade so überlebt. Man möchte schon das das Produkt deutlich länger hält, aber eben nicht zu lange und das ist eine große Kunst.
Man muss unterscheiden, ob jemand Bauteile minderer Qualität verbaut, oder aber vorsätzlich Stellen schafft, die sich zur Umsatzmaximierung schnell abnutzen. Das ist schon etwas anderes. Klar - die Hersteller definieren Zeiträume, wie lange etwas halten muss. Ist ja auch ihre Aufgabe.
da frag doch mal jemanden an der front..
kumpel von mir, drummer in einer meiner bands, ist gelernter radio-und fernsehtechniker, macht mittlerweile alles was irgendwie elektrisch ist (auch amps nebenbei..) satanlagen, computer, rasierer..der sagt dir aber was ganz anderes! klassiker mittlerweile ist die waschmaschine..
oder glaubst du, die hersteller wissen nicht was passiert, wenn man statt wie bisher metall- plastik-trommellager verbaut..
glühbirnen sind ja mittlerweile doch allgemeinwissen, dass die ursprünglichen viel zu lange hielten, und extra deren lebensdauer verkürzt wurde.
Wie gesagt - ich sprach von geplanter Obsolenz- nicht von schlechteren Qualitäten.
Irgendwie kennt ja jeder irgendjemanden aus einer Branche mit Insiderwissen, der die großen Geheimabsprachen und geheimen Zirkel der Industrie-Verschwörungen kennt. Aber ein Beweis gibt es nicht. Man muss sich mal vorstellen, wie kompliziert es logistisch und vertraglich ist, tausende von Mitarbeitern, Analysten von Wettbewerbern, TÜV-Ingenieuren, Gutachter, Journalisten etc. zu vergattern, um solche Geheimnisse zu halten. Das ist eben schon erstaunlich, dass es nie etwas handfestes gibt. Ich weiß nicht wie viele Hunderttausende von Mitarbeitern bei GE, Siemens, Bosch etc.etc. die Produktion sehen, und trotzdem nicht die Dokumentation haben, das zu beweisen. Das Glühbirnen-Ding ist immer behauptet - nie bewiesen. Das Phoebus-Kartell (die Glühbirnenabsprache) wurde natürlich aufgedeckt. Aber es ging nachweislich um Normung und standardisierte Zuverlässigkeit - nicht Umsatzerhöhung. Es besteht physikalisch ein Zielkonflikt zwischen Lebensdauer, Helligkeit und Stromverbrauch. Eine Optimierung geht nur über Begrenzung bzw. Definition der Lebenserwartung. Die meisten Kartelle sind geplatzt und aufgedeckt worden. Und das ist wesentlich einfacher zu verbergen, weil der Kreis kleiner ist. Und globale wettbewerbsübergreifende Absprachen hins. geplanter Obsolenz nicht?
Hinzu kommt, dass Kunden nicht blöd sind. Wenn ein andere Anbieter Glühbirnen anbietet, die länger halten, kaufe ich die. Kunden sind doch heutzutage wesentlich besser informiert hins. Produkte. Die Unternehmen können es sich bei großer Konkurrenz doch gar nicht leisten, Produkte mit Sollbruchstellen rauszubringen.
Es ist völlig klar, dass Unternehmen immer wieder ihre Tricks haben, den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Beispiel: Die Autoindustrie, die die Batterien von bestimmten Sensoren o.ä. vergießen, so dass bei Batterieleere nicht die Batterie ausgewechselt wird, sondern das ganze Bauteil.
Das größere Problem - ähnlich wie die Weltpolitik - ist doch eher, dass eigentlich einfache Produkte so übertechnisiert sind, dass normale Wartung gar nicht mehr möglich ist und durch die zunehmende Komplexität die Anfälligkeit sich erhöht. Aber wenn der Kunde eben rechtsdrehende Wollweich-Flux-Kompensatoren in seiner Waschmaschine haben will, na ..dann wird das gebaut.
Anders herum - früher sind Automobile regelmässig nach 8 Jahren durchgerostet. Die verbesserte Oberflächenbehandlung, bessere Legierungen etc.etc. haben die Lebensdauer von Karosserien signifikant erhöht.
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gibts doch längst alles!