Bassbox "Rear ported" - Was ist zu beachten?

BassHead

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Ich weiß, zu diesem Thema wurde hier schon einiges gesagt. Ich erlaube mir trotzdem mal, dazu einen eigenen Thread aufzumachen.

Ich bin im Besitz von 2 Bassboxen, tc electronic BC210 und BC212. Diese haben je 2 ziemlich große Reflexöffnungen, die sich auf der Rückseite der Box befinden. Die Boxen stehen im Proberaum. Der Raum hat so ca. 4 x 5 m. Was ist bei der Aufstellung der Boxen zu beachten, um einen optimalen Klang rauszuholen?

Momentan habe ich sie als Turm übereinander stehen, ca. einen halben Meter von der langen Wand entfernt und ca. 45° eingedreht. Die Reflexöffnungen habe ich momentan mit Schaumstoff verschlossen, da mir jemand gesagt hat, dass dadurch der Klang direkter wird. Ich vermisse bei den Boxen nämlich einerseits etwas den Punch und andererseits auch die Klarheit bei den tiefen Tönen vom E abwärts zum H. Vielleicht liegts auch an der Qualität der Boxen selbst oder auch am Amp (tc BH500), aber bevor ich mir was Neues zulege, würde ich gern erstmal Optimierungsversuche mit dem vorhandenen Kram anstellen.

Seit ich meinen Trace Elliot Boxer 65 Combo habe, der mit einer 112er front ported box ausgestattet ist, fällt mir das Problem mit meiner "großen" Bassanlage wieder verstärkt auf. Der Combo macht nämlich Druck ohne Ende und gibt auch die tiefen Töne mit einer Klarheit wieder, wie ich sie bis dahin nicht gekannt habe.
 
Ich habe mit rear ported Bassreflexöffnungen bisher keine guten Erfahrungen gemacht, egal, wo die Box aufgestellt war. Zu schwammiger Sound ... Wenn Du die Kanäle verschließt, hast Du eine Art geschlossene Box, das ändert den Klang natürlich grundlegend: Straffer, aber auch leiser. Da ich von den teuereren RS-Boxen schon maßlos enttäuscht war, kann ich mir vorstellen, dass die billigere BC-Serie nicht besser sein wird.
 
Wie schon geschrieben wurde:

Mir gefallen die teuren TC - Cabs schon nicht besonders. Zwar setzen sie sich anständig durch, aber Punch, Druck und Körper fehlt.

Die günstigeren können da bestimmt nicht besser sein.

Du hast imho schon alles getan, was man bei Rear Ported Cabs tun kann, um Dröhnen und Wechselwirkungen mit der Wand zu vermeiden. Alles, was jetzt noch geht, ist den Pfropfen wieder 'raus zu nehmen und weiter mit der Aufstellung, auch mal ganz wo anders im Raum, zu experimentieren.

Was anderes kann ich mit den Kisten leider nicht raten.
 
Ich spiele schon lange die rearported TC RS112 - eine geile Box! Ich kenne keine andere 12er Box für 250€, die so ein differnziertes und ausgewogenes Klangbild liefert. Eingebaut ist ein Emi Beta 12CX-Speaker mit regelbarem ASD1001 1"-Horn im 18mm BirkenMPX - Gehäuse. Die Aufstellung der Box ist völlig unkompliziert wie auch bei meinen anderen rear- und frontported Boxen: Auf eine Kiste/Ständer/sonstwas draufsetzen und einfach 10-20cm Platz zur Wand lassen - gut ist.

Die TC BC-Serie war früher im Gegensatz zur RS-Serie die günstigere Serie - es kann also sein, dass die BC-Boxen nicht so viel taugen. Das hat aber nix mit rear- oder frontported zu tun. Wenn du Bass möchstest, dann mach die Reflexöffnungen wieder frei und stell die Kisten 10-20cm vor die Wand.

Edit: Hier in Bassic gilt TC = totally crap. Ist irgendwie historisch bedingt. In Talkbass geht's etwas objektiver zu, was TC angeht.
 
Edit: Hier in Bassic gilt TC = totally crap. Ist irgendwie historisch bedingt. In Talkbass geht's etwas objektiver zu, was TC angeht.
Ciao Ochsenblut,

das sehe ich nicht so, ebensowenig zum Beispiel, dass Behringer = nix wert ist. Ich habe von TC und von Behringer Hardware, welche ich schätze, gut finde und nutze. Boxen gehören aber bei beiden Herstellern nicht dazu. Bei Boxen aber ist es sehr stark Geschmacksache, keine meiner Boxen tönt wirklich clean, genau deshalb mag ich die. Aus diesem Grund würde ich mir nicht anmassen, die Qualität der Boxen als schlecht zu beurteilen, nur weil ich persönlich den Sound nicht mag. Da ich keine Boxen von TC besitze, kann ich zu deren Qualität keinen validen Input geben. Ich nehme aber an, dass wenn einem der Sound gefällt und die Qualtiät auf dem Niveau meiner anderen TC Hardware ist, kann sie so schlecht nicht sein.

Gruss
claudio
 
Ich habe seit einiger Zeit eine TC RS210; ich würde sie als warm klingende Box für mittellaute Anwendungen sehen.
Diese Box macht mir viel Spass zum üben und in semi-akustischen oder kleineren Besetzungen.

Bei hohen Lautstärken wird sie undifferenziert; ich weiss aber nicht, ob das an den rear ports liegt.
Für Funk oder härtere Gangarten würde ich die nicht verwenden.
 
Ok, wie ich aus den bisherigen Beiträgen schließen kann, sollte ich mich wohl doch mal nach anderen Boxen umsehen. Mehr Punch und Klarheit in den Tiefen würde mir gefallen. Habt ihr da evtl. Empfehlungen? Würde mich zunächst mal auf dem Gebrauchtmarkt umsehen wollen.
 

:D Welche Markennamen hier genannt werden, war mir auch vorher klar! Würdet ihr mir eher zu 10er oder 12er Speakern raten? Ich spiel in einer synthielastigen Rockband. Der Bass sollte auch unterhalb des tiefen E noch gut definiert durchkommen.
 
12er
Warum?
Weil: Rock = 12er

Die 12er, die ich aus eigener Erfahrung von früher (Glockenklang Double) und heute (SAD 1/12H) kenne, hatten und haben keinerlei Probleme mit der H-Saite von nem 5er!

Viele Grüße,
Durstig
 
Muss man andere Speaker einsetzen, wenn man den Port schließt?
Nur in ganz wenigen Fällen. Bei einem gewöhnlichen BR-System mit vernünftigem Chassis und gutem Volumen erhält man bei verstopfen des BR-Kanals meist eine ziemlich gute CB-Abstimmung.

Eine geschlossene Box (CB ) ist wesentlich toleranter auf nicht optimal angepasste Gehäusegrößen, als eine Reflexbox (BR). Das liegt erstens daran, dass bei der CB mit dem Volumen nur ein Parameter verändert wird, bei BR sind es zwei: das Volumen und die Abstimmfrequenz des Reflexkanals. Die CB ist ein System 2. Ordnung und fällt daher nach unten mit 12dB/Oktave ab, eine BR ist ein System 4 Ordnung und fällt nach unten mit 24dB/Oktave ab. Die Möglichkeiten zur Fehlanpassung sind bei BR dadurch deutlich größer.

Zudem sind die Anforderungen an das Chassis bei BR höher, die Gesamtgüte des Chassis sollte nicht über Qtc=0,45 hinausgehen, bei CB darf das Chassis auch gerne ein Qtc=0,7 haben.
Wenn in BR ein Chassis mit zu großer Güte eingebaut wird, kommt es idR durch Überschwinger zum Dröhnbass bei 70-120Hz. Ein falscher Qtc ist bei BR klanglich daher Mist. Der erwähnte Eminence Beta-12CX ist mit Qtc=0,48 für BR schon grenzwertig. Diese Box wird nur in einem bestimmten Leistungsbereich optimal arbeiten. Wenn die Spule warm wird, erhöht sich der Widerstand, Qtc verändert sich und die BR-Abstimmung passt u.U. nicht mehr ...

Bei CB wird dagegen ein zu kleines Qtc für einen flachen Abfall nach unten sorgen, es ist also eine bassarme Abstimmung, aber sehr präzise.
Richtig dünn wird es bei CB erst, wenn ein Chassis mit extrem starkem Antrieb eingebaut wird, also eher ein Horntreiber mit Qtc=0,2 oder so. Dann passiert bzgl. Basstöne einfach nicht viel in CB...
 
Ich persönlich bin als Rockbassist nie mit Cabinets, die Reflexöffnungen haben, warm geworden. Zu viel Gewummer, zu undefinierte Bässe, zu wenig Attack. Bei geschlossenen Boxen ist das besser, dafür tragen diese Boxen meist nicht soweit. Hab jahrelang die Marshall JCM 4x12 er gespielt aus dem 80ern, zum Schluss mit EV 12 L bestückt, die klangen in der Nähe bis 2 m Klasse, dann fielen sie aber in den Bässen rapide ab, glänzen dafür aber mit Präzision. Aber wie immer auch alles Geschmackssache. Ich brauche diese Subbässe um 30 HZ von Reflexboxen nicht, will es knackig und präzise haben. Bei meiner AMPEG 610 ist es aber noch im Rahmen trotz der 3 Reflexöffnungen unten, weil die oberen 2 Kammern ziemlich geschlossen sind.
Ansonsten mag ich die 410 HE und natürlich den Kühlschrank, der trägt auch sogar schön weit. Hubraum ist eben durch nichts zu ersetzen.
 
12er
Warum?
Weil: Rock = 12er
Für mich zu pauschal, diese Aussage. Ich habe und hatte diverse 12er, anfangs war ich immer sehr angetan von denen. Aber nach einiger Zeit fehlte mir bei jeder Box irgendwas. Kann das nicht genau benennen. Mit 10ern war ich immer glücklicher, sogar mit den sog. Billigheimern. Ich glaube, Speakerdurchmesser bzw. deren Grundsounds sind auch immer eine sehr subjektive Angelegenheit.

Die 12er haben mich meist schneller begeistert als die meisten 10er, dafür ließ der Spaß daran oft schneller nach. Die 10er gefallen mir persönlich nachhaltig besser.
 

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