bassbau - jetzt gehts dann los...

[b.l.s.]

so, nachdem mir schon seit ein paar jahren die idee nicht mehr aus dem kopf geht, selber einen bass zu bauen, hoffe ich, dass ich jetzt endlich die zeit und energie dazu finde...

ich hab vor langem hier schon ein bisserl rumgefragt und hilfreiche antworten bekommen, z.b. bei https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14785113

erste skizze: http://www.eumel.at/bass.htm (ich schau, dass ich bald ein besseres foto mache).

ich hab ein paar fragen und trotz sufu etc nix passendes für mich gefunden. es wär super, wenn mir jemand weiterhelfen könnte...

--> pu-position: es wird ein 5-saiter mit 34" mensur und zwei dimarzio ultrajazz pu's. ich baue 24 bünde.
ich versuche einen kompromiss zu finden: platz für die finger (manchmal spiele ich halt doch gern slap und pop), aber ich will nicht zu weit zur bridge, damit ich noch möglichst viel "holz" im ton behalten kann.
mir schwebt eine pu-position von ca 723mm/798mm vor (gemessen vom sattel). kann mir jemand empfehlungen geben, welche positionen gut sind (möglichst keine nulldurchgänge oder was auch immer...)

ich bin auch am überlegen, die pu's schräg einzubauen, um die position an die tatsächliche saitenlänge anzupassen (h-saite ist länger als g-saite). macht das sinn?

--> winkel hals-korpus: ich habe bei ein paar bässen nachgemessen, um wieviel der korpus sozusagen nach hinten geneigt ist. ich sag mal, gemessen auf einer länge von 25 cm ab griffbrettende richtung bridge ca. 3 mm. gibts da irgendwelche richtwerte/standardmaße?

vielleicht sind meine fragen trivial, dann danke ich gleich mal im voraus für die längst überfällige aufklärung []

gruß & prost,
stevie

**** EDIT ****
ich werd ab jetzt den aktuellen stand der dinge hier ins erste posting reinschreiben, ich glaub das ist recht praktisch.

also grob gesagt bin ich jetzt hier:
hals ist verleimt, griffbrett vorbereitet, kopfplattenwinkel aufgetragen, nuten für trussrod und karbonstäbe gefräst und korpushälften angeleimt.
bilder gibts wie immer auf www.eumel.at --> link "ich baue einen bass".

macht riesen spaß und ich hoffe der bass wird ungefähr so wie ich es mir vorstelle...

nächster schritt: halsüberstand abgenommen und plangeschliffen. bilder sind schon da...

heute: korpusform gesägt/gefräst, kopfplattenumriss gefräst. bilder wie immer

neuer zwischenstand: pickupfräsungen und mechaniklöcher gemacht, karbonstäbe eingeleimt, trussrod eingesetzt, griffbrett aufgeleimt, griffbrettradius aufgetragen, korpusshaping geschliffen.

weiter gehts: geriffbrett ist bundiert, bünde sind abgerichtet, mittlerweile hab ich mit dem halsprofil begonnen. zwischenstand wie immer auf www.eumel.at ...

hat ein bisserl gedauert, aber jetzt sind halsprofil und korpusshaping ziemlich fertig, bilder sind online...

e-fach und deckel fertig...

side dots reingebaut und bünde poliert...

letzter feinschliff erledigt, loch für klinkenbuchse gemacht, e-fach und deckel abgeschirmt, holz geölt und gewchst, alles zusammengebaut, elektronik verlötet, ausprobiert, KLINGT !!!!!!!

 

[*R*O*B*]

sieht gut aus... auch die Wahl des Holzes... ich wünsch dir viel spaß beim bauen und mach immer schön Bilder...

 

[jam_bass]

Zur PU-Position gibt's schwer was zu sagen. Man muss wohl diese Schwingungsknoten beachten, wobei mir das Problem nicht erschöpfend einleuchtet. Die Schwingungsknoten werden sich ja wohl stark verschieben, je nach dem, wo ich greife. Ich habe mich da immer an Vorbildern orientiert, die mir vom Klangspektrum gefallen haben.
Ich finde auch nicht, dass in Bridge-Nähe (ca 4 cm) Holzton verloren ginge, eher im Gegenteil. In Richtung Hals wird's nur dumpf-bassiger, nuancenärmer.
Welches von den schönen Hölzern willstu denn nehmen?
Hals-Korpus-Winkel habe ich noch nie benötigt.

 

[b.l.s.]

hab heute wieder ein bisserl herumgetüftelt - ich tendiere im moment zu einer pu-position ähnlich der von einem 60er jazz (bin weder 7ender freak noch -ablehner...); das sieht für mich mal in verbindung mit den hölzern, die ich verwende, recht vernünftig aus.
ich denke, ich werde es mit korpus padouk / hals ovangkol / griffbrett padouk versuchen.
halswinkel, tja ein bisserl werde ich schon brauchen. auf der einen seite griffbrett 7mm plus bundhöhe, auf der anderen seite abm-bridge mit ca 13mm minimumhöhe. ich denke, ich werde so ca. 2mm gemessen von griffbrettende bis korpusende nehmen.
ich hab ein bisserl weitergezeichnet und muss noch ein paar sachen reinkritzeln. dann gibts wieder ein neues - hoffentlich besseres - bildchen

 

[jam_bass]

Griffbrett 7mm plus Bundhöhe - auf der anderen Seite 13mm Brücke.
Der Hals steht gar nicht heraus aus dem Korpus?

 

[U-Bass]

Ich denke auch, dass die Tiefe der Halstasche eher eine Rolle spielt als eine Halswinkel. Und 2mm auf das kurze Stück - das summiert sich am Ende ganz schön! Meine Bässe haben alle eher gar keinen Halswinkel, keinesfalls jedoch 2mm bis zum Korpusende.

 

[b.l.s.]

ah, hab vergessen zu schreiben, dass ich neck through bauen werde. naja, ob ich gerade baue, den hals etwas herausstehen lasse und dann den überstand am korpus wegfräse oder einen eben halswinkel mache werd ich mir noch überlegen.
@ u-bass: ich meine 2 mm vom griffbrettende bis zum korpusende bei der bridge. das ist nicht viel. hab z.b. einen marleaux nachgemessen, da isses sogar ein bisserl mehr.

 

[U-Bass]

ah - na dann : typischer Fall von Missverständnis. Auf diese Länge sieht es wirklich anders aus

 

[b.l.s.]

hab wieder weitergezeichnet und ein neues bildchen ins netz gestellt (http://www.eumel.at/bass.htm).
änderungen: 22 statt 24 bünde (ist ja eigentlich wirklich mehr als genug), pu-, bridge- und mechanikpositionen eingezeichnet und korpus und kopfplatte etwas angepasst.
ich werde voraussichtlich keinen halswinkel machen, sondern den hals etwas aus dem korpus stehen lassen (ich denke jetzt an ein maß von 2mm) und den überstand wegfräsen.
der effekt ist der gleiche und ich nehme mal an, dass es so schlicht und einfach leichter/schneller zu bauen ist.

kleine frage: könnt ihr mir vorteile/nachteile nennen, wenn ich den zugang zum trussrod beim sattel mache (bei der kopfplatte), oder beim griffbrettende (bodyseiteig)?

thx und schönen tag!
stevie

 

[jam_bass]

Vorteil Trussrod an der Kopfplatte ist die gute Zugänglichkeit beim Verstellen.
Unten sehe ich keine Vorteile.

 

[Jerry Fretless]

Ich hätte noch Nachteile für beide Trussrodzugänge zu bieten [], mußt's dann halt für dich abwägen:
- bei der Kopfplatte: Der Übergang Hals-Kopfplatte, der ohnehin eine "Schwachstelle" ist, wird durch die Ausfräsung noch weiter geschwächt.
- bodyseitig: Wenn die Fräsung offen bleibt oder auch wenn sie mit einem aufgesetzten (nicht bündig versenkten) Deckelchen verschlossen wird, kann man beim "Pop" mit den Fingern oder Fingernägeln hängenbleiben, speziell wenn der Hals sozusagen recht tief im Korpus sitzt (wieder ein Argument dafür, den Hals ohne Winkel und dafür etwas höher einzusetzen). Ich hab einen Baß, bei dem ich das aus eigener Erfahrung weiß [].

Falls das noch von Interesse ist, ich hab zur Pickup-Position vor kurzem hier zwei Tipps abgegeben: https://www.bassic.de/forum/topic.asp?whichpage=1&TOPIC_ID=14792416#329061

Gruß und viel Erfolg,
Jerry F !!

 

[b.l.s.]

danke für eure antworten! hmmm, muss ich mir noch überlegen, wie ich das mit dem trussrod machen werde... ich tendiere jedenfalls eher zur kopfplattenseite.
die kopfplatte wird abgewinkelt, ungefähr so, wie ich es jetzt gerade ins netzt gestellt habe (link wie bisher).
wegen der pickup-positionen: ich hab einige bässe vermessen und dann auf einem meiner bässe diese maße mit künstlichen flageoletts "getestet". nicht uninteressant...
und weil ich grad dabei war, hab ich mir die ganzen obertöne ausgerechnet, von der leersaite angefangen, dann erster bund, zweiter, und so weiter, bis zum 12. bund. aus alldem und den überlegungen, was ich eigentlich gern haben würde bin ich zu den pu-positionen gelangt, wie sie auf dem entwurf eingezeichnet sind - ich hoffe, es funktioniert dann auch...

 

[jam_bass]

Die Schwachstelle am Hals-Kopfübergang, auf den jerry hinweist, kann man durch Aufdickung an der Halsrückseite kompensieren. Sieht man bei manchen Bässen serienmässig.

 

[b.l.s.]

meinst du mit aufdickung ungefähr das, was ich in der kleinen skizze eingezeichnet habe?

 

[Jerry Fretless]

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Die Schwachstelle am Hals-Kopfübergang, auf den jerry hinweist, kann man durch Aufdickung an der Halsrückseite kompensieren. Sieht man bei manchen Bässen serienmässig.

Stimmt, da gibt's zuweilen recht elegante Lösungen. Insofern besser an der Kopfplatte als korpusseitig.

@ b.l.s.: Ich muß zugeben, daß ich das mit den Nulldurchgängen, künstliche Flageoletts usw. nicht 100%ig verstanden habe. Kannst Du mir Deine Überlegungen und Versuche etwas erläutern? Ich lerne ja auch gerne dazu [].

Gruß, Jerry

 

[b.l.s.]

@ jerry: ich bin ja auch am probieren, lernen, experimentieren...
falls ich irgendwo falsch liege bin ich für alle erleuchtungen dankbar
also ich hab folgendes probiert: künstliche flageoletts gespielt und nachgemessen, wo ich den daumen hab. meine überlegung: wenn ich einen schön klingenden flageolett-ton produziere, hab ich den verdacht, dass ich genau diesen oberton "auslösche" (dann ist für diesen oberton eben ein nulldurchgang da), wenn dort die polepieces liegen. also dann eben nicht dorthin mit den pickups.

dann habe ich noch ein excel-sheet gebastelt, in dem ich von der leersaite anfangend die obertöne ausrechnen kann (1. oberton verhältnis 1:2, 2. oberton 2:3, 3. oberton 3:4, und so weiter). und das ganze dann weiter mit gegriffenem ersten bund (verkürzte "mensur", daher die lage der obertöne wonaders), dann zweiter bund, und so weiter und so fort.

ich hoffe, mein blabla ist halbwegs verständlich und ausserdem hoffe ich, dass meine ideen nicht ganz verkehrt sind...

 

[jam_bass]

Es wurde hier im Forum auch schon mal (oder öfter) eine Internetseite erwähnt, wo eine entsprechende Datentabelle zur Einsicht bereitsteht.
Mit der Aufdickung meinte ich an der Halsrückseite so eine Art "Entenschwänzchen", das beim Hochrutschen des Daumens auch als Anschlag wirkt.

 

[b.l.s.]

das mit der datentabelle hab ich nicht gesehen, egal, war nicht viel arbeit...
und mit der aufdickung hast du wahrscheinlich eh das gemeint, was ich in dem - zur zeit - untersten bild reingekritzelt habe, oder? (www.eumel.at/bass.htm)

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: b.l.s.

das mit der datentabelle hab ich nicht gesehen, egal, war nicht viel arbeit...
und mit der aufdickung hast du wahrscheinlich eh das gemeint, was ich in dem - zur zeit - untersten bild reingekritzelt habe, oder? (www.eumel.at/bass.htm)

GENAU das hatte ich gemeint! []

 

[Jerry Fretless]

Zitat:Original erstellt von: b.l.s.

@ jerry: ich bin ja auch am probieren, lernen, experimentieren...
falls ich irgendwo falsch liege bin ich für alle erleuchtungen dankbar
also ich hab folgendes probiert: künstliche flageoletts gespielt und nachgemessen, wo ich den daumen hab. meine überlegung: wenn ich einen schön klingenden flageolett-ton produziere, hab ich den verdacht, dass ich genau diesen oberton "auslösche" (dann ist für diesen oberton eben ein nulldurchgang da), wenn dort die polepieces liegen. also dann eben nicht dorthin mit den pickups.

dann habe ich noch ein excel-sheet gebastelt, in dem ich von der leersaite anfangend die obertöne ausrechnen kann (1. oberton verhältnis 1:2, 2. oberton 2:3, 3. oberton 3:4, und so weiter). und das ganze dann weiter mit gegriffenem ersten bund (verkürzte "mensur", daher die lage der obertöne wonaders), dann zweiter bund, und so weiter und so fort.

ich hoffe, mein blabla ist halbwegs verständlich und ausserdem hoffe ich, dass meine ideen nicht ganz verkehrt sind...

Ah, OK. Dacht ich mir fast so in der Art. Aber bleibt denn da übehaupt noch eine Position ohne "Nulldurchgang" übrig??

Gruß, Jerry