Bass-Verstärker/Combo für kleine Kneipengigs

[Testbass]

Mein Beitrag dazu:

1. Es hängt ganz viel davon ab, inwieweit die Gitarre und die Cajon unten in deinem Frequenzbereich (ab ca. 250 Hz runter) wildern. Wenn die sich im Bassbereich zurückhalten und du dich trotzdem noch gut orten und deine Tonhöhen erkennen kannst, passt es vielleicht.

2. Bässe soll man nicht nur bei dir hören, sondern auch noch 5 Meter vor der Band.

3. Die meisten Bassamps klingen gut, wenn man nicht mehr als den halben Regelweg des Master einsetzt. Geht man darüber hinaus, wird es bei allen Combos relativ schnell problematisch, der Sound wird mittig, krächzend und drückt in den Ohren. Bei kleinen Combos mehr und schneller als bei großen (klar, es gibt Ausnahmen wie AER, ...). Deshalb fühl ich mich wohler, wenn ich lauter könnte als ich muss. Also lieber was größeres als ein 75 Watt Combo.

4. Wenn ich zu einem Gig geh und hab schon Angst, ob ich mich hören kann, fühl ich mich schon gestresst und hab weniger Spass.

 

[Elm]

Probier Deinen Hartke doch einfach mal in der Situation aus. Vermutlich wird er ausreichen (in so einer Band würde ich drüber nachdenken, ob mein 22W-Röhrenverstärker oder meine Echolette M40 mit ihren gut 30W auf meiner 112 vielleicht sogar schlauer sein könnte als mein doppelt so starker Bassking). Auf jeden Fall wirst Du dadurch lernen, ob er es auch klanglich tun wird.
Was für einen Bassound willst Du eigentlich haben? Tiefbassig? Dann wäre richtig Leistung gefragt. Oder eher tiefmittig, ggf über ein Hochpassfilter von 50 oder sogar 70 Hz, das die extremen Tiefbässe und damit die Dröhnneigung reduziert? Dann kommst Du mit SEHR viel weniger Leistung aus, und das mit einen Klang, der im Raum möglicherweise sogar angenehmer ist.

Ich denke eher tiefmittig. Das ist ja alles relativ gediegen und ich möchte auch nicht die Akustikgitarren und das Cajon überdröhnen. Unser Mix im Proberaum passt ganz gut. Da spielen wir über ganz gute Aktivboxen (RCF 712) und ich habe über meinen Sadowsky-Preamp Höhen und Tiefen leicht geboostet. Das gefällt dem Rest der Band so.

 

[Tomfisch]

Ich habs vielleicht nicht ganz verstanden, aber Kneipengig, 2 Akustikgitten usw. schreien nciht gerade nach üppigster Leistung. Da wüde ich meinen Fender Rumble100 mitnehmen und das Ding ist mit 9kg federleicht, klingt ach in den Bässen rund und hat kräftige 100 Watt. Mehr geht immer (da spiele ich ja auch nen Rumble 800 Combo), aber für den von mir erkannten Einsatzzweck reicht der 100Watt Rumble dicke.

 

[Elm]

Mein Beitrag dazu:

1. Es hängt ganz viel davon ab, inwieweit die Gitarre und die Cajon unten in deinem Frequenzbereich (ab ca. 250 Hz runter) wildern. Wenn die sich im Bassbereich zurückhalten und du dich trotzdem noch gut orten und deine Tonhöhen erkennen kannst, passt es vielleicht.

2. Bässe soll man nicht nur bei dir hören, sondern auch noch 5 Meter vor der Band.

3. Die meisten Bassamps klingen gut, wenn man nicht mehr als den halben Regelweg des Master einsetzt. Geht man darüber hinaus, wird es bei allen Combos relativ schnell problematisch, der Sound wird mittig, krächzend und drückt in den Ohren. Bei kleinen Combos mehr und schneller als bei großen (klar, es gibt Ausnahmen wie AER, ...). Deshalb fühl ich mich wohler, wenn ich lauter könnte als ich muss. Also lieber was größeres als ein 75 Watt Combo.

4. Wenn ich zu einem Gig geh und hab schon Angst, ob ich mich hören kann, fühl ich mich schon gestresst und hab weniger Spass.

Dir auch vielen Dank. Zu 4: ich habe den Vorteil, dass unser bisheriger Bassist und Tontüftler vorher schon alles regelt (hoffe ich zumindest ) und wir während des Gigs die "Übergabe" machen. Ich muss dann nur noch meinen Bass einstöpseln und loslegen.

Daher war meine Frage eher perspektivisch gedacht, weil der künftige Ex-Bassist nach dem Gig dann nicht als unser Tontechniker weiterarbeiten wird.

 

[bassilisk]

Ich begleite eine Bigband mit 30W Röhre* und einer 112 in der Probe und kleineren Räumen; 212 bei Frischluft -Auftritten.
Da hat noch nie was gefehlt.

Als Tipp: Geh doch mal in der Probe an die Grenzen; natürlich sollte man die KollegInnen vorher warnen.
Wenn ihr im Proberaum schon verstärkt, wird das am Set nicht viel lauter werden.

Wenn du natürlich Bock drauf hast, was neues zu kaufen... Da helfen wir gerne.


*man sollte den psychoakustischen Faktor nich unterschätzen! Der kleine Ashdown sieht halt richtig "amtlich" aus. Da wissen bassistische Laien schon vor dem Einschalten, dass der laut genug ist.

 

[Elm]

Ich habs vielleicht nicht ganz verstanden, aber Kneipengig, 2 Akustikgitten usw. schreien nciht gerade nach üppigster Leistung. Da wüde ich meinen Fender Rumble100 mitnehmen und das Ding ist mit 9kg federleicht, klingt ach in den Bässen rund und hat kräftige 100 Watt. Mehr geht immer (da spiele ich ja auch nen Rumble 800 Combo), aber für den von mir erkannten Einsatzzweck reicht der 100Watt Rumble dicke.

Richtig verstanden. Weiß nur nicht, ob ich meinen Hartke jetzt gegen den Rumble 100 tauschen würde. Schick ist der natürlich.

 

[beate]

Und der Hartke wird das wohl ebenfalls tun.

Zu 4: ich habe den Vorteil, dass unser bisheriger Bassist und Tontüftler vorher schon alles regelt

Mach Dich nicht verrückt. Und mach Dich innerlich davon unabhängig.

Beispiel: früher war im Kuba Weiterstadt eine Musikknepie von der Größe, die Du beschreibst. Für die da immer mal wieder vorkommenden Sessions stand da ein klener alter Fender Rumble mit m.W. so um die 30 W. Hat nicht übermäßig dolle geklungen, aber auch nicht allzu schlecht, und eine Band wie Eure konnte man mit dem Ding locker beschallen - sogar gegen E-Gitte und Schlagzeug.

In der gleichen Lokation war mein 40W-Bassking mit der 112 schon zu laut und vor allem zu dröhnig. Hatte man aber nur im Raum gemerkt, nicht auf der Bühne. Da hätte ich zumindest einen zusätzlichen EQ als Hochpass nutzen und bei 50 deutlich und vielleicht sogar 120 Hz ein wenig absenken müssen.

In der größeren Frankfurt Art Bar reicht mein Bassking oder auch die Echolette ebenfalls aus, zumindest in der Begleitung für eine Akustikband wie Eure. Und auch da ist das Problem eher, dass man da eher die Tiefbässe rausnehmen muss. In diesem Fall, weil die dortige Bühne arg zum Dröhnen neigt.

 

[beate]

*man sollte den psychoakustischen Faktor nich unterschätzen! Der kleine Ashdown sieht halt richtig "amtlich" aus. Da wissen bassistische Laien schon vor dem Einschalten, dass der laut genug ist.

Das geht auch in der anderen Richtung: Mywatt 200 in der KuBa. Sorgt schon beim Reintragen für entsetzte Gesichter. Auch wenn noch niemand die Box gesehen hat. Und dann hast Du fast schon verloren.

 

[licorice]

Ich würde sagen du kannst den Hartke für diese Art von Kneipengigs gut nehmen.
Mann, das ist eine Akustikband mit Akustikgitarren und Cajon.
Da wildert niemand in den Tiefbässen herum und zu laut sollte die Band ja auch nicht sein.
Alles Andere wäre Themaverfehlung.

Edit: so wie bei unserem Ex-Drummer, der sein Cajon mit einer Fussmaschine verprügelt und wie ein Rockschlagzeug gespielt hat, so dass wir entgegen unserer "Unplugged"-Intension keine leisen Gigs mehr spielen konnten.

 

[oldschool]

dürfte ich diesbezüglich noch um ein paar grundsätzliche Tipps zu EQ-Einstellungen fragen? Oder hängt das zu sehr vom Combo ab?

Extrem weites Gebiet...mal hinten angefangen: Es hängt auch vom Amp/Combo ab, Amps mit einer passiven Tonregelung wie dem "Fender Tonestack" reagieren anders als solche mit aktivem EQ. Beim passiven EQ wird das Tonspektrum in Bänder eingeteilt und diese Bänder werden dann in der Lautstärke geregelt. Da kann man nicht viel falsch machen, man probiert einfach, was einem am besten gefällt. Aktive EQs reagieren viel "giftiger", damit kann man sich den Sound richtig versauen, aber auch gezielter eingreifen, wenn es Probleme gibt. So hebt bei aktiven EQs der Bassregler beim Anheben die tieferen Bässe stärker an, was enorm Leistung frißt und gerne zu einem unklaren und verwaschenen Ton führt.
Generell gibt es für die Einstellung die Empfehlung "weniger ist mehr". Nicht umsonst ist in jedem Studiokanalzug und in guten Amps deshalb immer die Möglichkeit zum Umgehen des EQs vorgesehen. Blöderweise ist die "Neutralstellung" bei passiven EQs (Fender und AFAIK auc dein Hartke) nicht in der Reglermitte, sondern eher Bässe 2 Mitten 9 und Höhen 2.

 

[toko42]

Für kleine Gigs, bei denen ich obendrein auch noch mehr oder minder direkt vor oder neben Amp/Box stehe, nehm ich am liebsten die 2x8er Tieftoener Wohlklang mit nem Amp ab 400 Watt.

Der Hevos Midget 10" tut's auch, wenn man ihn ankippt, da kann es je nach Gesamtlautstärke aber auch schon mal sein, daß ich mich grad hör, es nach draußen aber zu laut ist.

 

[Daddylocal5]

Bei mir ist das dann der Trace Elliot Elf an der 2x8. Die steht wegen der Optik auf ner 112 die aber nicht angestöpselt ist. Ich höre mich dann besser. Dann natürlich aber über DI in die PA.

 

[beate]

Aber eigentlich sollten wir dem TE jetzt nicht alles mögliche Gear aufschwätzen.

Die Frage, die eigentlich im Raum steht, ist doch, ob der vorhandene Hartke für den Einsatz ausreicht. Und da scheint überwiegend Konsens zu bestehen.

Das Teil ist doch schon einige Nummern größer als ein kleiner Übungsamp fürs Wohnzimmer (und auch mit denen kommt man unter günstigen Umständen erstaunlich weit!). Und wenn der Sound dem Publikum und den Mitmusikern gefällt, besteht doch kein Anlass für einen Neukauf. Bzw. frühestens dann, wenn die Band insgesamt ihr Level anheben will.

Bei letzteren scheint das ja der Fall zu sein.

Also bitte mal die Füße stillhalten und den TE nicht verunsichern.

GAS kommt im Zweifelsfall von ganz alleine. Und geht auch wieder.

 

[bassilisk]

Also bitte mal die Füße stillhalten und den TE nicht verunsichern

Das ist richtig .
Aber, wie üblich bei uns, wird das gerade ein Selbstläufer - ich finde es seehr interessant, was Leute hier erzählen, wie weit sie mit kleinsten Anlagen kommen.
Eigentlich scheint auf Bassic ein überwiegender Konsens zu herrschen: Kräftige Amps mit viel Membranfläche oder PA und Inear...
Und nun berichten hier immer mehr Member, wie sie still und heimlich das Gegenteil praktizieren.
Ich wiederhole mich: Seehr interessant!

 

[Hedgeman]

Ich hatte eine Zeit lang einen Fender Rumble 500 Combo und mal Hand aufs Herz: damit ging alles, auch Open Air mit größerer Bühne.

Von brauchen kann also vielleicht nicht die Rede sein. Von Wollen allerdings umso mehr, fetter Amp mit Hasenstall darunter ist halt schon irgendwie geiler

 

[zip]

Ich war letztens an einem Veranstaltungsort, vielleicht 75m2 ?,
da stand ein Warwick Blue Cab Combo, es war sogar glaube ich nur die 15 W Version (nur eine Eingangsbuchse), erst habe ich gedacht: oh je.. aber nachher war die Lautstärke ausreichend und der Klang gut, im Zusammenspiel mit einem Haufen Percussion, leicht abgenommenem Klavier, Bläsern, also nicht leise,
erstaunlich.
Ich hatte noch einen Preamp mit Highpassfilter dabei, aber es ging auch ohne.

 

[bassilisk]

Um noch eins draufzusetzen, und weil gerade die 5W Übe-Vollröhren einen gefühlten Mini-Hype erfahren:
Ich hatte mal spaßhalber dem Tubemeister 5 mit in der Bigband-Probe... Der musste schon ganz schön ran.
Aber ehrlich, es hat sich niemand beklagt oder verwundert - auch nicht der Dirigent, der sonst schon nach einem guten, bassenden Sound sucht.

 

[DeepThroat]

Das ist keine Stadion Rockband...

Und dafür in dieser überschaubaren Location reicht sogar mein Uralt-Polytone Mini Brute mit 50 Watt.

Weitaus wichtiger ist, dass die Kapelle ruhig und sicher spielt. Das ist offenbar der Fall.

DT

 

[jtable]

Moin!

Das war etliche Jahre auch eine meiner live-Situationen: mit einem Akustik-Bass (Fenix B-10) zu 2 Akustik-Gitarren und einem kleinen Drumkit bzw. Cajon. Vorgabe war: HANDLICH - wir wollen alles in 2 kleine Autos bekommen!
P.A. hautpsächlich als "Gesangsanlage", da die Gitarren über hochgestellte AER-Amps nach vorne strahlten. Gigs vor 30-100 Leuten in entsprechenden Locations. Später dann über LD-Systems Säulen-P.A., auch mit Gitarrenabnahme.
Verwendete Amps und subjektive Erfahrungen:

1) Music Man 115B-120: toller Ton, aber mit gut 25 Kilo und einem 15er zu viel des Guten
2) Gallien Krueger MB150: der "VW Golf" der Basscombos ... zuverlässig, gut ortbar aber klanglich auch irgendwie ... sensationslos
3) Gallien Krueger Backline 110: im Proberaum gut, live war 1x10 in klein definitiv zu wenig ... aber das wedge-Gehäuse war klasse!
4) Ibanez Promethan 1x10: nö, kein Ton, kein Punch ... schade, klang im Laden besser
5) SWR Workingman's 10: ... und der war es dann viele Jahre! Runder, satter Ton sogar aus einem einzelnen Zehner, dabei nicht zu "röhlig" auf der Bühne. Irgendwann die 1x10er-Ergänzungsbox dazu gekauft und auch größere Locations waren locker drin. Wird nicht mehr gebaut, mir völlig unverständlich!!!

Fazit: fetten Tiefbass brauchst du "gegen" Akustik-Gitarren und Cajon nicht wirklich, wie soll sich der auch ins Klangbild integrieren?? Klare Tiefmitten dafür schon. 75 Watt reichen da sicher, ob der Hartke 12er den passenden Ton wiedergibt, dass es sich an der Theke noch stimmig anhört, kannst du nur austesten. Tip: ich hatte einen Compressor (Amp oder EBS-Treter) permanent dezent mitlaufen, damit meine Pegelspitzen bei "dynamischen" Läufen nicht die Gitarren "plätten" ... das machte viel aus!

Viel Spaß beim Tüfteln & Gruß aus dem Pott

J.T.

 

[f_luxus]

Das ist aber auch einfach nur mit ner GoPro oder so aufgenommen und ja auch irgendwo am Rand stehend, wie man sieht. So richtig repräsentativ ist das nicht, fürchte ich.

Lass dich nicht verunsichern. Ich finde den Sound gut. The Bass spielt nur vor Millionenpublikum, da gelten andere Regeln...