Bass- Stack für Gig

[Holzwurm]

Hallo Leute!

Ich bins mal wieder mit einer Frage...
Da hier viele kompetente Member unterwegs sind, frag ich lieber vorher mal nach...

Folgendes: Im Mai haben wir einen etwas größeren Auftritt mit neun Bands vor ca. 500 Leuten in entsprechender Halle.
Die Bassanlage sollte also kräftig genug sein, um auf einer größeren Bühne mit 2 4*12er Gitarrenboxen mit 50-100 Watt Tops und einem laut gespielten Rock/Metal- Schlagzeug mithalten zu können.

Die besten Sachen, die die Bands für den Bass zur Verfügung haben, sind:
Nemesis Eden RS 700 Top (700W@2Ohm)
Nemesis Eden N410RS (4Ohm, die alte Version)
Markbass Little Mark 250
SWR Working Pro 2*10 (2x, je 200W@8Ohm)

Jetzt ist der Vorschlag gemacht worden, mit dem Nemesis Top diese 3 Boxen zu betreiben, um quasi ein Stack mit 8*10 Lautsprechern zu erhalten. Geht das gut?
Wie sähe da die Verkabelung aus? Ich bin skeptisch bei solchen Sachen und will auf keinen Fall, das meine SWR Boxen Schaden nehmen!

Im Internet hab ich folgenden Hinweis zum Nemesis- Verstärker gefunden: "Bevorzugter Weise sollte das Topteil an zwei 4 Ohm Lautsprecherboxen mit min. 350-400 Watt Leistung betrieben werden."

Ich danke euch schonmal im Vorraus!
Grüße, Holzwurm

 

[SUPERMARIOBASS]

Hallo,
das kommt auch immer auf die Monitor Anlage an, wenn die gross ist kann mit der auch viel gut gemacht werden.

 

[El Rabino]

oder um deine frage zu beantworten: du hast an der rückseite deiner boxen 2 stöpsel für lautsprecherkabel. wenn du in den einen reingehst und aus dem anderen raus, dann wird die box am rausgehenden kabel parallel zu deiner gesteckt. also hast du mit deinen beiden 8 ohm boxen einen widerstand von 4 ohm.
als nächstes kannst du aus dem zweiten stöpsel deiner zweiten box rausgehen, oder aus dem zweiten anschluss vom amp raus in die 4 ohm box. dann hast du einen gesamtwiderstand von 2 ohm...also alles im lot!

und im übrigen würde der amp schaden nehmen und nicht die box. []

 

[Holzwurm]

Hi!
Ihr seid ja mal wieder schneller als die Feuerwehr[]

Danke! Aber weshalb würde der Amp Schaden nehmen?
Meine größte Angst habe ich, weil ich gedacht habe, die Lautsprecher aus den SWR Boxen könnten bei einem Amp mit der Leistung überlastet werden?!
Ich dachte immer, einem Verstärker ist es "egal", einzig die Speaker könnten bei hoher Belastung oder falschen Ohm-Werten kaputt gehen...

Würdest du mir das mal grundlegend erklären? Gefährliches Halbwissen...
Danke!

 

[El Rabino]

dem amp macht das goarnix. der ist doch auf 2 ohm ausgelegt.

wenn du aber unter zwei ohm gehst (in deinem fall mit ner vierten angelossenen box) dann überlastet das die endstufe; viele von denen machen da schlapp. ich hatte mal zwei boxen an meinem markbass hängen. ich dachte, beide haben 8 ohm, aber die eine der beiden war nur falsch gelabelt und hatte tatsächlich 4 ohm! damit hab ich mir (aber das hat ein halbes jahr gedauert) die endstufe vom markbass geschossen. den boxen macht das garnix.

in deinem fall (ich wiederhole es gern) hast du mit den drei boxen und dem nemesis amp KEINE probleme.

 

[El Rabino]

übrigens: https://www.bassic.de/i_lautsprecher.asp

 

[Holzwurm]

Aha. Ja ok. Da bin ich ja beruhigt!
Dann danke ich dir mal wieder für deine Hilfe!
Bis denn[]
Holzwurm

 

[Herr K]

Würde ich nicht machen.

Beide Lautsprecher werden sehr unterschiedliche Charakteristiken haben!
Stellt doch einfach alle Boxen auf und jeder Bassist entscheidet sich für die Variante, die ihm lieber ist, also 4x10" SWR oder 4x10" Eden.
Laut genug ist das allemal, vorallem da ihr sicher Monitore und sowieso PA haben werdet!

PS: Und wenn ihr alle Boxen aufstellt, dann habt ihr auch die Optik.
Dann nehmt ihr den DI-Out vom Top und der Soundmann muss nicht nach jedem Set ganz so viel ändern.

 

[Holzwurm]

Hm. Achso.
An das Problem mit unterschiedlichen Wirkungsgraden und Phasenauslöschungen ist noch garnicht gedacht worden...

Also rein technisch geht es ja, die Sache kann ich auch nachvollziehen.
Aber ich dachte, Phasenprobleme würden hauptsächlich bei unterschiedlichen Speaker-Größen auftreten?
Das habe ich schon öfters gehört, z.B. bei der Kombination 10er und 15er Lautsprecher.
Hier handelt es sich ja ausschließlich um 10Zoll-Speaker. Wie macht sich das denn bemerkbar, wenn man unterschiedliche Hersteller auf einmal verwendet?

Ich bin auch der Ansicht, dass die Nemesis- Anlage allein auch reichen würde...

 

[Bassmart]

ich hatte auch erst zwei verschiedene 4x10er am Amp hängen: ne Trace und ne Goliath. Vor drei Monaten kam dann die zweite SWR und ich hätte es fast nicht für möglich gehalten: Der Turm klang viel viel geiler!!!!
also das ganze mit Fabrikate mischen stimmt schon....

 

[El Rabino]

danke für die erklärung, eadg. ich bin in so elektroniksachen einfach nicht so bewandert und das meiste meines "wissens" habe ich mir selbst zusammengereimt. []

fabrikate mischen ist wirklich nicht so der knüller. und mit pa-unterstützung könnte sogar eine 2*10 auf der bühne reichen. die ersten beiden konzerte die ich von den wombats gesehen habe (eines davon auf nem festival) hatte der bassist noch nen bassman 100 an einer 1*15 als anlage auf der bühne stehen.

 

[Chuck]

Wenn ich da anschliessen darf - meine erste richtige, vernünftige Bassanlage bestand aus einem Craaft Bassic und einer passenden 4 x 10 Box. Ich hatte deutlich gemacht, eine weitere 4 x 10 Box im gleichen Look nachkaufen zu wollen. Natürlich haben sie diese eine, die letzte ihrer Art vor meiner Nase verkauft und mir dann die nächste Generation angeboten. Wahrscheinlich haben sie das selber nicht gewusst, dass die neue 410er statt auf 8 auf 4 Öhmer ausgelegt war. Meinen bassic hat es daraufhin ebenfalls nach einigen Monaten zerlegt.

Sorry, Holzwurm, geht von deinem Thema weg...

 

[Chuck]

Ob Mr. Murphy auch für Zufälle verantwortlich ist - keine Ahnung.

Dass nicht überall 4 bzw 8 Ohm drin sind, wo es draufsteht ist sogar einer technischen Wildsau wir mir bekannt.

Die 4-Ohm-Box war wie erwähnt die nächste Generation, da kann es schon vorkommen, dass man sich nix dabei denkt, wenn die lauter rüberkommt.

 

[Holzwurm]

Moin!
Wegen dem Offtopic: Kein Problem, auch gut zu wissen!

Zum eigentlichen Thema gibt es ja auch nicht mehr viel zu sagen:
Technisch ist es möglich. Es ist nur fraglich, ob es was bringt. Lauter wirds bestimmt, nur ob es auch gut klingt?...
Von undifferenziertem Klang hat niemand was, gerade in Bands mit Drop-D bis -A.

Mal sehen, vielleicht probier ich es einfach vor dem Gig mit dem anderen Bassisten mal in Ruhe aus...
Bis dahin.

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G

Denkbar wäre höchstens eine 4 Ohm mit extremen Impedanzminimum irgendwo im Bereich 50..100Hz. Aber solche Boxen sind zum Glück Exoten. Diese 4 Ohm Exoten killen u.U. auch alleine den Amp wenn das Impedanzminimum arg kritisch ist.

Nur für mich und für`s Verständnis:

Ist es nicht so dass die Impedanz (die ja an sich sowieso frequenz-abhängig ist!) bei Boxen IMMER als Minimum angegeben wird? Also wenn 4 Ohm angegeben ist, sich das immer auf das absoulte Impedanzminimum bezieht?

Alles andere wäre doch Humbug...ich bin verwirrt.

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G

Nein, nicht das Minimum wird angegeben sonder die sogenannte Nominalimpedanz.
Ermittelt wird die als eine Art Durchnitt/Mittelwert über die spektrale Breite ca. 200..800Hz.
Da verhält sich die Pappe dann tatsächlich in etwa so wie's drauf steht, mit einer Abweichung +/- 10%

Ich möchte dein Wissen jetzt nicht in Frage stellen, aber ich zitiere mal aus "das P.A. Handbuch" von Frank Pieper (DER Quelle, wenn ich mal was in die Richtung nachschlagen möchte und auf die ich bis jetzt immer vertrauen konnte)

Zitat:
Angesichts der doch beträchtlichen Impedanzschwankungen eines Lautsprechers kennzeichnet die Herstellerangabe (z. B. "8 Ohm") stets den niedrigsten Widerstandswert, den der Lautsprecher innerhalb seines Frequenzbereichs erreicht. Dadurch ist sicherer Betrieb an einer Endstufe garantiert, denn Überlastung durch plötzlich zu geringe Impedanz ist bei Kenntnis des definitiv niedrigsten Wertes ausgeschlossen.

Daher bin ich grade hin- und hergerissen, da ich durch deine Beiträge im Forum hier weiß, dass du bei dem Thema sehr viel (und vor allem sehr viel mehr als ich!!) auf dem Kasten hast!

Kannst du dir das erklären? Ist das tatsächlich eine Fehlinfo im Buch?

Gruß
Fabian

 

[alex_de_luxe]

Vor allem wäre durch diese Angabe einen sicheren Betrieb einer TRANSISTOR Endstufe garantiert. Bei Röhre ists ja andersrum! Ergo: Diese Angabe kann nicht stimmen...

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: alex_de_luxe

Vor allem wäre durch diese Angabe einen sicheren Betrieb einer TRANSISTOR Endstufe garantiert. Bei Röhre ists ja andersrum! Ergo: Diese Angabe kann nicht stimmen...

Das ist so imho nicht richtig! Genau andersrum isses bei Röhren nicht, da Röhren normalerweise in einem relative weiten Bereich um die Nennimpedanz betrieben werden können!
Einem 8 Ohm Röhrenamp macht es normalerweise nichts aus wenn 4 oder 16 Ohm angeschlossen sind! Bei geringerer Boxenimpedanz wird zwar die Röhre etwas heißer und verschleißt schneller aber de ist ja im Prinzip sowieso ein Verschleißteil!

Kritisch wird's soweit ich das sehen kann nur bei "großen" Fehlanpassungen, vor allem wen die angeschlossene Impedanz größer als die Nennimpedanz des Amps ist:
Da bei einer Röhrenschaltung als Kathodenschaltung der maximale Anodenstrom durch den Kathodenwiderstand begrenzt wird. kommt es bei einer Überanpassung (Box > Amp) zu größeren Spannungshüben an der Anode und damit eventuell zu einem Durchschlag am Überträger!

Also sind höhere Impedanzen bei einer Röhrenendstufe eher kriitisch als zu kleine Impedanzen!

Oder seh ich das falsch?

 

[FDragon]

Ich kenn den Eden nicht aber wenn er wie oben angegeben auf 2 Ohm ausgelegt ist, dann sollte das passen. Das Mischen ist ne andere Sache aber da wurde ja schon genug darauf hingewiesen hier.

Wenn Ihr verschiedene Boxen mischt, dann achte auf jeden Fall darauf, dass die Speaker nach vorne möglichst genau auf einer Ebene ausgerichtet sind. Ansonsten riskiert ihr Phasenauslöschungen und damit könnt ihr einen PA Mensch eventuell zur Verzweiflung bringen. Obwohl ein Profi vermutlich schnell merken würde wo das Problem liegt. Wenn der Bassound also mies ist, erst mal die Boxen richtig ausrichten bevor Ihr über den Monitorsound schimpft.

Es spielt dabei keine Rolle, dass alles nur 10" Speaker sind. Die Phasenauslöschung ensteht durch den unterschiedlichen Abstand der Signalquellen (in dem Fall die 10"Speaker) zum Hörer. Da die Speaker bei unterschiedliche Boxen beim aufeinanderstapeln eventuell unterschiedlich weit weg sein können, könnte das ein Problem werden.

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: FDragon

Ich kenn den Eden nicht aber wenn er wie oben angegeben auf 2 Ohm ausgelegt ist, dann sollte das passen. Das Mischen ist ne andere Sache aber da wurde ja schon genug darauf hingewiesen hier.

Wenn Ihr verschiedene Boxen mischt, dann achte auf jeden Fall darauf, dass die Speaker nach vorne möglichst genau auf einer Ebene ausgerichtet sind. Ansonsten riskiert ihr Phasenauslöschungen und damit könnt ihr einen PA Mensch eventuell zur Verzweiflung bringen. Obwohl ein Profi vermutlich schnell merken würde wo das Problem liegt. Wenn der Bassound also mies ist, erst mal die Boxen richtig ausrichten bevor Ihr über den Monitorsound schimpft.

Es spielt dabei keine Rolle, dass alles nur 10" Speaker sind. Die Phasenauslöschung ensteht durch den unterschiedlichen Abstand der Signalquellen (in dem Fall die 10"Speaker) zum Hörer. Da die Speaker bei unterschiedliche Boxen beim aufeinanderstapeln eventuell unterschiedlich weit weg sein können, könnte das ein Problem werden.

Ist richtig!
Kleines Rechenbeispiel dazu vielleicht:

Die Wellenlänge einer 1 kHz Welle in normaler Luft ( v(schall)=340m/s )
beträgt 34 cm. Wenn jetzt die Membranen um 17 cm zu einander verschoben stehen, kommt es durch das Überlaggern von positiven und negativen Halbwellen der Schwinung der Membranen zu einer totalen Auslöschung in diesem Feqeunzbereich. Wie sich das anhört, kann man sich ja mal überlegen []