Cooler Thread und echt interessante Geschichten hier. Ich gebe dann auch mal meinen Senf dazu und liefere mal einen Abriss über meine Bemühungen eine Band zu finden/gründen. Kurze Zusammenfassung vorweg: Es braucht nach meiner Erfahrung viel Ausdauer und Willen, aber dann klappt es auch, wenn auch anders als ursprünglich erdacht.
Und nun die Langversion:
Ich bin praktisch reiner Autodidakt und meine ersten Gehversuche am Bass gingen schon auf das Jahr 2006 zurück, aber diverse Unterbrechungen kamen auch dazu. Im Alter 22, also im Jahr 2010, fing ich mit einem Gitarristen-Kumpel an Songs zu covern und sehe daher dieses Jahr auch als den "richtigen" Beginn meiner Zeit als Bassist an.
Es kam zwischenzeitlich in den all den Jahren seit 2010 vor, dass das Bassspiel über Wochen oder Monate zum Erliegen kam wegen mangelnder Zeit, Motivation und natürlich wegen fehlender Band. Es gab nur so diverse Jam-Sessions mit befreundeten/bekannten Musikern (die aber nichts Richtigens gründen wollten/konnten), ein Mini-Coverband-Projekt für eine Privatparty und ich durfte 2x in einer Band mal mitproben (denen ich zu unerfahren war und die mir zu verkrampft/verbissen; Zusätzlich sprang menschlich der Funke nicht über und das Genre war auch nur so mäßig mein Ding)
Ein Aufwärtstrend kam im Sommer 2014, als ein autodidaktischer Hobby-Gitarrist (auch wie ich ohne wirkliche Banderfahrung oder so) aus dem Bekanntenkreis mich fragte, ob wir nicht Jammen wollen und so. Ich war zwar nur mäßig gewillt, gab dem Ganzen aber mal eine Chance. Wir fingen erstmal mit Coversongs an aber wagten und auch ans Jammen und eigene Songs schreiben. Wir trafen uns so jede bis jede zweite Woche und immerhin kam ich wieder ins regelmäßige Bassspielen. Es lief zwar menschlich und musikalisch zwar ganz in Ordnung, aber der wirkliche Funke sprang nicht über für mich.
Im Sommer 2015 traf ich dann jemanden, der etwas Schlagzeug spielen konnte und fragte spontan nach Interesse einer Band. Über eine Kontaktanzeige bei backstagepro.de (welches ich relativ zeitgleich für mich entdeckte und mich dort anmeldete) konnte noch jemand weiteres für die Gitarre (inkl. Banderfahrung!) gewonnen werden. Auch eine primitive, aber günstige Räumlichkeit zum Proben fand sich und es ging zu viert (Bass, Drums, 2x Gitarre) los mit Jammen und ersten eigenen Song-Ideen. Dies bildete die Grundlage für meine jetzige Band.
Der Trommelmensch entpuppte sich als jemand, der eigentlich lieber Gitarre spielt und noch viel mehr eigene Songs schreibt und singt, weshalb der erste Gitarrist zum Schlagzeuger wurde (weil er auch etwas trommeln konnte). Der zweite, erfahrene Gitarrist ist beruflich für einige Wochen/Monate ausgeschieden. Das dümpelte so vor sich hin und wieder hing alles an mir, die Sache voran zu treiben (die anderen hatten dafür offenkundig nicht den Antrieb, die Wahrnehmung oder es war ihnen egal, keine Ahnung). Also was tat ich? Habe via backstagepro.de einen "richtigen" Drummer ins Boot geholt und den erfahrenen Gitarristen erneut ins Boot geholt. Das war so im November/Dezember 2015. Ab da ging es dann auch richtig los:
Eigene Songs geschrieben, Aufnahmen gemacht, generell mehr Struktur und Konzept in den Bandbetrieb gebracht, provisorischen Proberaum ausgebaut usw. und auch menschlich sind wir mehr aneinander gewachsen.
Jetzt stehen wir bei einem Repertoire von 5-7 weitesgehend fertigen Songs (sowie Ideen für weitere Songs), sowie der Ambition für Auftritte. Es wurden uns auch schon kleinere Auftritte vage in Aussicht gestellt bekommen. Uns fehlt allerdings noch etwas Übung und diverse Optimierungen am Sound (irgendwer ist zu laut oder zu leise, irgendein Instrument passt schlecht zu den anderen etc.).
Was meine Geschichte u.a. ausdrücken soll: zwei konkrete Punkte kann ich von meinen Vorrednern klar bestätigen:
OK - Faustregel: 4 ist doppelt so kompliziert wie 3, und 5 ist doppelt so kompliziert wie 4...!
sowie:
Der Rest hat sich dann so zusammengeruckelt. Und dafür das wir erst niemals mit einer Sängerin und schon gar nicht mit Keys spielen wollten sind wir jetzt mit unserer Sängerin und dem unfassbar coolen Keyboarder mega glücklich.
Einfach anfangen und dann schauen.
Unsere Besetzung, unser Genre etc. hat sich auch quasi von selbst so ergeben und wenig ist "auf dem Reißbrett" entstanden. Es ist daher nicht meine persönliche Idealvorstellung für eine Band, aber ich bin definitiv froh, dass ich nach gut 5 Jahren mittlerweile endlich eine Band gefunden habe, bei der es an sich erstmal läuft. Meine "Idealband" wird wahrscheinlich erst die nächste oder übernächste Band sein, trotzdem bin ich froh über jede Probe mit meiner jetzigen Band.
In diesem Sinne: manchmal verkennt man auch das Glück, was man gerade hat nach all den Bemühungen und Anstrengungen
Trotzdem sollte man m.M.n. natürlich darauf bedacht sein, sich als Band zu verbessern und weiterzuentwickeln.
Edit: diverse Tippfehler korrigiert
!!!
. Da kann se sich jetz austoben bis unsere Prinzessin ihren neuen Platz gefunden hat.
.
!!!
....überlass das mal den armen Menschen die davon leben müssen 
gesagt hab das ich Sie damals nur genommen hab weil grad nix besseres da war.
