Auszählen von Sextolen, Septolen, Nonolen usw.?

[groovething_1]

Taktart oder Unterteilung eines Viertels?
Einen Takt kann man, egal welche Taktart es ist ganz einfach gezählt werden. Nenner der Taktart ins Metronom, Zähler wird gezählt, im Prinzip ist es das schon. Dadurch ist jedoch noch nichts über evtl. Akzente oder schwere Zählzeiten gesagt. Damit definierst Du nur eine Zeitspanne.
Bei einer Achteltriole wir ein Viertel in 3 gleich große Stücke geteilt, bei 'nem Sechzehntel in vier, bei 'ner Quintole (müßte das nicht eigentlich sechzehntelquintole heißen?) in fünf gleiche, hier wir oft lo-ko-mo-ti-ve gezählt. Lernen oder ein Gefühl entwickeln kann man eigentlich nur, wenn man sich das mit 'nem Metronom wirklich langsam zu Gemüte führt. Gibt da ein Gitarrensolo von Prinz, "Gold" oder "Diamonds & Pearls", in dem steigert er das Solo am Höhepunkt von achteltriolen über 1/16 über 16tel-triolen über Septolen über 32tel zum Ende (oder so ähnlich). War vor 'n paar Jahren mal in Gitarre&Bass transkribiert. Da gibt es dann also Hörmaterial ohne Ende.

 

[reinjar]

Hallo Leute,

schaut euch einmal die Rhythmus-Pyramide in der Rhythmus-Lehre von Eddy Marron an.

Gruß
Reinjar

 

[Raik]

Die Diskussion ist zwar 5 Jahre her, aber vielleicht interessierts ja noch irgendwen.

Selbsverständlich kann man n-tolen auszählen. Die Lösung liegt tatsächlich in der Mathematik: kleinstes gemeinsames Vielfaches.
Ein 4/4-Takt unterteilt den Takt in 4 Schläge. Eine Septole über den ganzen Takt, also eine Viertel-Septole, unterteilt ihn in 7 gleiche Schläge. kgV = 4*7 = 28. Man muss den Takt also in 28 Schläge unterteilen, also in 16tel-Septolen. Das muss man natürlich im langsamen Tempo erarbeiten.

Schritt 1: Gleichmäßige 16tel-Septolen zum Metronom (z.B. 60) sprechen. Z.B. mit
Ni-co-lo Pa-ga-ni-ni Ni-co-lo Pa-ga-ni-ni Ni-co-lo Pa-ga-ni-ni Ni-co-lo Pa-ga-ni-ni

Schritt 2: Jede vierte Silbe betonen
Ni-co-lo Pa-ga-ni-ni Ni-co-lo Pa-ga-ni-ni Ni-co-lo Pa-ga-ni-ni Ni-co-lo Pa-ga-ni-ni

Schritt 3: Nur noch die betonten Silben sprechen
Ni ga co ni lo ni Pa

Um 4 gegen 7 mal auszuzählen kann man auch anders herum vorgehen:
Nimm dir einen 7/4-Takt, unterteile ihn in Sechzehntel und betone jedes 7. Sechzehntel.
Ta-ke-ti-na Ta-ke-ti-na Ta-ke-ti-na Ta-ke-ti-na Ta-ke-ti-na Ta-ke-ti-na Ta-ke-ti-na

Wenn du dann 7 gegen 4 oder 4 gegen 7 im Ohr hast, dann kannst du im schnellen Tempo nach Gefühl spielen und bleibst trotzdem exakt (im menschlich möglichen Rahmen).

PS. Geht natürlich auch mit: einfach die Vierteltriole in Achteltriolen aufteilen und jede zweite betonen. Lässt sich auch im schnellen Tempo super im Kopf mitdenken. Und selbstverständlich kann der Mensch einen Schlag nicht nur in 2 sondern auch in andere Werte gleichmäßig unterteilen. Sonst wäre ja ein 6/8-Takt niemals möglich...

 

[Ray Mahogany]

Gut dass ich nur dem alten Bluesrock spielen tu, da muss ich nur Alkohol holn

 

[Drop2]

Gut dass ich nur dem alten Bluesrock spielen tu, da muss ich nur Alkohol holn

Vielen Dank Ray für Deinen wertvollen Beitrag. Auch danke ich Nymi der aufmerksamerweise Rays Beitrag für gut befindet.

PS
Ich frage mich wann diese Pappenheimer endliche mal aufhören rumzustänkern! Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Schnauze halten!

 

[Lynx Krueger]

hehe, du bist nicht so oft hier, gell?
bei uns gehört derart Stänkerei schon fast zum guten Ton...
Dem Nymi gefällt das aber eh nur weil der Ray sein Smiley verwendet hat, sowas muss man dann einfach Liken, weil cool!

Ich find aber, Ray hat schon recht irgendwie mit dem was er sagt.
Hab auch mal versucht das ganze mathematisch anzugehen und mit Konakol experimentiert. Das klingt dann aber schnell derart mechanisch, dass ein Bierchen vielmehr Sinn und Spaß macht.

Im Prinzip ist es doch nur einfaches Bruchrechnen und Grooven
Mir persönlich versaut das nur den Groove wenn ich gedanklich die Mantraschleife Ni ga co ni lo ni Pa ablaufen lassen muss.

Ich kann einen Blues oder Swing auch nicht gezählt spielen, weil triolig nicht gleich triolig ist. Das ist von Song zu Song und Interpretation zu Interpretation unterschiedlich. Wenn du aber 4/4 Septolisch geschuffelt spielen willst, wirst du mit Zählen auch nicht weit kommen.
Das ist Feel, und wieder was ganz anderes. Steril ≠ Feel!

Wenn man die Jazzer anschaut, die meisten zählen auch nicht, die haben das intus und spulen dann die Phrase ab.
Wenn da einer zählt, wird man das hören, genauso wie wenn einer nach Skalen statt Akkorden jazzt!

 

[Malila]

Wenn man die Jazzer anschaut, die meisten zählen auch nicht, die haben das intus und spulen dann die Phrase ab.
Wenn da einer zählt, wird man das hören, genauso wie wenn einer nach Skalen statt Akkorden jazzt!

ja, aber erstmal musst du ja irgendwie dahinkommen, das intus zu haben. es gibt durchaus rhythmen auf der welt, die (mir zumindest) nicht sofort im blut liegen. und solang ich sie nicht in fleisch und blut habe, kann die zählerei schon hilfreich sein.

@ray: blues&bier hat schon was für sich

 

[Lynx Krueger]

Ja da hast du natürlich recht, aber viel entwickelt sich auch durchs zusammenspielen.

Wenn ich jetzt zu einer vollkommen neuen Partie dazukomme wird das mit den Phrasierungen und so anfangs auch nicht so dead-on sein, obwohl ich meine, dass mein Timing schon recht gut ist. Gerade wenn man zählt funktioniert das oft nicht, weil die meisten Musiker einfach nicht mehr zählen. Das ist ein internes Uhrwerk, wo die Zacken der Räder durch den langjährigen Gebrauch ein kleines bisschen abgenutzt sind, sodass der Groove eben was menschliches hat. Da ist eine Sechzehntel nicht gleich einer Sechzehntel, ein Ta nicht gleich dem nächsten Ta und das Ka vielleicht etwas länger wenns vor nem Di Me steht, weißt du was ich mein?

Klar muss man die Grundlagen verinnerlicht haben und Timing sowie Microtiming üben, aber es muss auch Platz für geringfügige Abweichungen sein, weil sonst klingt man wie ein Computer.
NImm nur den Amsterdam Groove her, wenn du den dead-on gezählt spielst, groovt der nid! Da ist mehr dahinter als nur zwei Sechzehntel.

 

[Ray Mahogany]

Vielen Dank Ray für Deinen wertvollen Beitrag. Auch danke ich Nymi der aufmerksamerweise Rays Beitrag für gut befindet.

PS
Ich frage mich wann diese Pappenheimer endliche mal aufhören rumzustänkern! Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Schnauze halten!

Mach Dich mal locker, wenn Du eine humorlos reglementierte Umgebung brauchst, bist Du hier nicht so ganz richtig
Im Übrigen habe ich Dich nicht persönlich angegriffen.

 

[subsonic777]

"Amsterdam Groove" finde ich ja eine interessante neue Wortschöpfung von ner vermutlich alten Sache. Ob die Holländer davon wissen?

 

[Malila]

bin nicht sicher, ob das hier:
http://www.beatport.com/track/habemus-papam-original-mix/4820705#
gemeint ist oder das hier:
?
:/... eigentlich groovt es ja durchaus ... :/

 

[Lynx Krueger]

was nein?


kenns nur unter dem Namen, viele Drummer nennen's so..
Macht aber Sinn: Am ... ster-dam...
Ove Bosch verwendet den Groove in seinem letzen BassShortie.

 

[Drop2]

Um einmal etwas zu diesem uralt Thema zu sagen:

bei Triolen, Quintolen, Septolen usw. handelt es sich ja im eigentlichen Sinne um Polymetrik. D.h. 2 verschieden schnelle Pulse (Beats) starten zur gleichen Zeit und treffen nach einer bestimmten Anzahl von Schlägen wieder zusammen.

Um nun zu kapieren wie sich die Resultante (so nennt man das Hörresultat zweier gleichzeit laufender Pulse) anhört, muss man zunächst beide Pulse miteinander multiplizieren.

Bei der Interferenz 2 gegen 3 (also Triolen) ergibt das 2 x 3 = 6. Ich brauche als 6 gleiche Notenwerte (das können Viertel, Achtel oder irgendetwas sein) um das Verhältnis 2 gegen 3 darzustellen.

Als nächstes muss man sich entscheiden in welcher Taktart man das ganze darstellen möchte. Dabei gibt es immer 2 Möglichkeiten. Beim Verhältnis 2 gegen 3 sind das entweder der 2/4 (oder auch 4/4) Takt oder der 3/4 (oder auch 6/4) Takt. Bei einem Verhältnis 5 gegen 7 wäre es eben der 5/4 Takt oder der 7/4 Takt.