Alternative Korpushölzer

[Gast34545]

Hallo zusammen! Es ist mein erstes Beitrag. Ich lebe und arbeite in der Dominikanischen Republik. Dadurch das "klasische" Korpushoelzer wie Esche oder Erle hier nicht zugaenglich sind war ich auch gezwungen nach Alternativen zu suchen. Es gibt viel Moeglichkeiten . Einige sind sehr interessant ....
Wie brasilianische Jequitiba :



Oder Andiroba:

 

[Oli Wan]

vom aussehen her sehr schön! wie klingen denn diese hölzer, hast du einen vergleich?

 

[schneebass]

weis nicht obs schon erwähnt wurde, aber christoph kost hat ne zeitlang alte gewehrkolben rohlinge der NVA als korpi verbaut. waren aus kirschholz und wurden über all gelobt für den klang.

 

[Oli Wan]

hm, "schwerter zu bässen"

 

[Gast34545]

vom aussehen her sehr schön! wie klingen denn diese hölzer, hast du einen vergleich?

Andiroba Body hat ein Ahorn Hals mit Ebenholz Griffbrett gekriegt und kling nach ..... Jazz Bass . Habe ich die Bassgitarre mit Seymour pickups probiert. Gewaltige Unterschiede gibt es nicht. Andiroba ist ein bisschen haerter als Swietenia Mahagoni und Klang ist definierter .
So sieht die Body lakiert :

 

[Oli Wan]

wirklich schön! gibts davon aufnahmen?

 

[seppblind]

Andiroba Body

Wo hast du denn den her ?

 

[Gast34545]

Wo hast du denn den her ?[/QUOTE

Andiroba ist sehr verbreitet in der Dominikanischen Republik wo ich wohne. Die Beschrebung von das Holz gibt schon bei Franz Jahnel in "Die Gitarre und ihr Bau".

 

[Torillo-basses]

Schaut euch mal an was Adamovic aus Holland macht untypischer geht es immer, aber der Typ ist der absolute Spezialist was Hölzer angeht

 

[bassilisk]

Holz hat ja - grob gesagt - drei Orientierungen: Radial, Tangential, Axial.
Oder auch: Stehende Jahre, liegende Jahre, Hirnholz (welches für diese Betrachtung wohl ausscheidet).

Ich persönlich finde liegende Jahresringe - Flader - optisch ansprechender als schlichtes Holz.
Beim Korpusholz sollte das wohl weitgehend egal sein, oder? Da müsste man schon das Gras wachsen hören.

Was mich aber schon länger interessiert: Wie ist denn das bei den Hälsen?
Ich habe den Eindruck, dass bei einteiligen Hälsen bevorzugt liegende Jahre zum Einsatz kommen. Täusche ich mich da?
In meiner Vorstellung müsste ein Hals mit liegenden Jahresringen besser schwingen, während einer mit stehenden Jahren stabiler ist, auch gegen Klimaschwankungen.

 

[jam_bass]

Ich habe den Eindruck, dass bei einteiligen Hälsen bevorzugt liegende Jahre zum Einsatz kommen. Täusche ich mich da?
In meiner Vorstellung müsste ein Hals mit liegenden Jahresringen besser schwingen, während einer mit stehenden Jahren stabiler ist, auch gegen Klimaschwankungen.

Habe schon beides gesehen. Meiner Meinung nach sind die mit den stehenden Jahresringen besser.

 

[Oli Wan]

das ist eine frage der mode..ich kann mich erinnern, dass in den 80er oft stehende jahresringe genutzt wurden, liegende kamen um 1990 langsam wieder in mode, wie bei den alten fenders. man kann das nicht pauschal sagen, was besser ist, ein insich sehr stabiler hals, wie zb. bei meinem 74er ric, kommt besser mit liegenden, ein eher weicheres holz sicher mit stehenden, irgendwo in der mitte liegt wohl das optimum.

 

[jam_bass]

Ja, war ja auch nur meine Meinung.
Mir geht nichts über die maximale Stabilität; dann kommt der Sound raus, den ich mag. - Und vor allem auch die Einstellbarkeit für das flutschige Handling.
Man kann einen solchen Hals dann immer noch mit einem weicheren Korpusholz kombinieren, wenn man mag.

 

[Oli Wan]

kommt dann ja immer noch auf das jeweilige stück holz an, auch innerhalb der sorte. ich finds schon erstaunlich: bei meinem 74er bleibt der hals gerade, auch wenn die halsstäbe gar nicht angezogen sind, bei anderen ist es mühsam, gegen den saitenzug anzuarbeiten, gleiche holzsorte und bauweise..

 

[jam_bass]

Habe noch nie einen Hals selbst gebaut, sondern immer beigekauft und nachbearbeitet.
Vermutlich ist das Eigenleben des Holzes aber derart, dass ich dann sicherheitshalber einen gesperrten Hals bauen würde.
Aber meine Selbstbauphase ist eh vorbei ...

 

[bassilisk]

Nee, Hals wäre mir auch zu aufwändig. Da muss man schon genau wissen, was man will und warum. Wenn ich mir dann vorstelle, die Bundstäbchen sitzen nicht richtig...
Und die Einflussmöglichkeiten fürs Gesamtdesign halten sich doch in Grenzen. Klar, Kopfplatte ändern - aber dann hat sich's auch schon.

irgendwo in der mitte liegt wohl das optimum.

Ich weiß jetzt nicht genau, wie Du das meinst, aber "schräg" liegende Jahresringe sind ja wohl NoGo!
Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Orientierung des Holzes einen Einfluss hat. Gerade beim Hals. Wenn Du mich fragst: Garantiert mehr als die Frage nach der Korpus-Lackierung
Aber in der üblichen industriellen Verarbeitung dürfte das wohl keine Rolle spielen. Vielleicht ist das einer der vielen Punkte, warum der eine von vielen Bässen doch etwas mehr groovt als der andere.

 

[jam_bass]

Aber in der üblichen industriellen Verarbeitung dürfte das wohl keine Rolle spielen. Vielleicht ist das einer der vielen Punkte, warum der eine von vielen Bässen doch etwas mehr groovt als der andere.

Wobei ich nicht glaube, dass man in der Serienfertigung mal per Zufall ein Halskantel mit hochkant statt liegenden Jahreringen verbaut. Das wird schon System haben, denke ich.

 

[bassilisk]

Das geht vielleicht jetzt ein wenig weit, aber sei's drum:
Es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Orientierung der Jahresringe im Brett (aufgesägter Baum) von Sägeschnitt zu Sägeschnitt ändert, da ja runde (Jahres-) Ringe in einem geraden Ausschnitt (Brett) liegen.
Quadratische Kanteln kann ich so oder so kippen, aber rechteckige sind in der Orientierung festgelegt.
In wie weit das in einem Großbetrieb nun beachtet wird, weiß ich nicht. Letztendlich ist die Holzauswahl und der Verschnitt ein hoher Kostenfaktor.
Ich sehe hier bei der oft zitierten Serienstreuung den größten Spielraum.

 

[Oli Wan]

schräg liegende jahresringe! brüller!
sorry, so hatte ich das natürlich nicht gemeint!

 

[Schugger]

Wo ihr jetzt hier gerade so schön über Hölzer redet:
Im Januar baue ich meinen ersten Bass, was natürlich schamlos übertrieben ist und mehr unter die Rubrik "Betreutes Basteln" fällt, da der Fachmann schon die wesentlichen Schritte gemacht hat ich aber Hand mit anlegen darf. Obwohl die Auswahl eingeschränkt ist, bin ich als absoluter Neuling der sich noch nie so richtig damit beschäftigt hat, ein wenig überfordert. Für den Body stehen Mahagoni, Erle, Whitewood oder Sumpfesche zur Verfügung. Könnt ihr mir irgendwas zu den Klangeigenschaften sagen? Von der Optik trifft Mahagoni meinen Geschmack am ehesten.
Die nächste Frage hat nicht direkt was mit den Hölzern zu tun, sondern mit den Tonabnehmern - aber die Frage sollte ich vielleicht in einem seperaten Thred stellen.