Alternative Korpushölzer

[Willi960]

Also hier um die Ecke ist ja der Pfälzer Wald. Fände ich schon mal cool, ein Bass mit Materialien aus der Heimat. Geht sowas theoretisch?

klar geht das... eine Adresse kann ich Dir aber nicht geben. Da kann vielleicht ein ortsansässiger Schreiner oder Holzhändler Auskunft geben. Oder beim Förster oder Jäger etc.... durchfragen und mit Glück bekommt man die nötigen Verbindungen.
Sicherlich gibt es auch schon abgelagerte Holzstücke. Bei Tonholz sagt man pro 1cm Dicke min 1 Jahr Trockenzeit...
direkt neben der Heizung würde ich jetzt nicht unbedingt trocknen...eher im Freien wo es nicht draufregnet und schön der Wind durchblasen kann.... da gibt es aber sicherlich erfahrenere "Holzwürmer"

 

[beate]

Such mal nach "Holzkarle" - in der Bucht, aber auch so. Er ist spezialisiert auf einheimische Hölzer für den Instrumentenbau und bietet das Holz abgelagert und passend "portioniert" an.

Bei den Sägewerken wirst Du immer mindestens eine komplette Bohle abnehmen müssen.

 

[schafhalter]

Was man natürlic hnoch machen könnte ist, bei Bauern/Waldbesitzern nachzufragen, ob die Bauholz eingelagert haben, das sie verkaufen. Wir zB haben einen kleinen Wald, aus dem wir uns mit Brenn- und Bauholz versorgen. Dh ich habe ein kleines Lager Ahornbohlen, die seit mittlerweile fast 20 Jahre geschnitten auf ihre Weiterverarbeitung warten; dann Eschenbretter, die ich vor 8 Jahren gefällt habe (daraus wird einmal eine Treppe), sowie einiges an Fichten und Lärchenholz.
Ich bin mir sicher, dass man so an schönes Holz kommen kann; zumal die meisten Leute gar nicht wissen, welche Schätze sie da eigentlich eingelagert haben.

 

[beate]

Ja, wir haben auch gerade einen Ahorn gefällt, weil er zu groß wurde. Noch ein kleines Bäumchen, aber für Halskanteln könnte es schon reichen.

 

[bassilisk]

Wie ist das eigentlich wenn ich mal echtes local Wood möchte?

Es sollte eigentlich überall Holzhändler geben, die Schreiner beliefern... Gelbe Seiten, anrufen! Die haben immer was, auch trocken.
Meister Eder um die Ecke wird Dir vielleicht sogar fürn Fünfer was überlassen, wenn er gute Laune hat. Aber nur, wenn Du schon mal ne Schrankwand oder einen Küchentisch bei ihm bestellt hast.
Wenn Du da als "Fremder" hinkommst und willst das ganze Holzlager durchforsten, hast Du wohl schlechte Karten

Bei mir ist das so: Wenn in der Verwandschaft (ländliche Gegend) ein Baum weg muss, bin ich der mit der Säge. Die freuen sich und ich auch
Dann bring ich das Ding ins Sägewerk (~50€) und leg's bei mir auf die Scheune. So kommt man zu allerlei: Esche, Kirschbaum, Zwetschge, Rüster, Birnbaum, Robinie...
... Buche, Nussbaum, Wacholder, Mirabelle...
So hat wohl jeder seine eigene Methode.

 

[jam_bass]

Ich kann aus eigenem Versuch Buche empfehlen.
Ist in Verbindung mit einem Ahorn-Hals und Ahorn-Griffbrett kackig in der Ansprache und hat Wärme in den Mitten. Optisch eher langweilig, leider. Lässt sich aber mit schönem Pickguard in dunklem Nusston aufhübchen. Mit größeren Hohlkammern wird so ein Bass auch nicht zu schwer. Meiner ist dreilagig mit einer großzügig ausgesparten Mittellage aus Esche und einem Sustainblock aus Multiplex.

 

[bassilisk]

kackig in der Ansprache

Im Ernst?

 

[bassilisk]

Wieso?

Weil ich dann sofort einen spielbaren Preci habe (und bitte keine Diskussion, ob ein "Billigbass" was taugt oder nicht). Da ich eigentlich unser Haus renoviere, wäre das ein Projekt für die Ewigkeit oder eine Ehekrise .
Auch ist mir der finanzielle Aufwand zu groß: Die gesamte Hardware auf einmal ist mir einfach zu teuer - Stück für Stück fällt mir das leichter und ich habe öfter Spiel, Spaß und Spannung.
Außerdem habe ich keine Lust, alles konsequent durchzuplanen; lieber etwas Spontanität.

Wenn Du Stück um Stück umbaust, hast Du am Ende wieder einen Billigbass rumliegen...

Jaa, das Perpetuum Mobile - geil, oder?

Was man für den Bassbau braucht:

Vielen Dank! Wirklich lieb von Dir (keine Ironie). Aber ich habe eine kleine, fast voll ausgestattete Schreinerwerkstatt

 

[jam_bass]

Im Ernst?

Nein. Aber das fehlende n beachtend, war das zuerwarten bei so einem harten, dichten Holz.

 

[Willi960]

Vielen Dank! Wirklich lieb von Dir (keine Ironie). Aber ich habe eine kleine, fast voll ausgestattete Schreinerwerkstatt

So was in der Richtung hab ich mir beim Anblick Deiner Ofenbank schon gedacht... aber hier lesen ja auch einige mit, die sich vielleicht mit dem Gedanken beschäftigen, selbst mal einen Bass zu bauen... und diejenigen wollte ich ermutigen, dass man mit relativ wenig viel erreichen kann.

Billig wird der Bass deshalb leider auch nicht...

und eine Ehekrise wollte ich natürlich nicht bei Dir heraufbeschwören...

mach also was Du willst, Du machst das schon richtig (ebenfalls ohne Ironie gemeint). Jeder soll das so machen, wie es bei Ihm reinpasst und wie er es für richtig empfindet...ich wollte nur meine Gedanken dazu äußern.

Viel Spass dabei !

 

[Fledermaus]

Momentan schwören wir ja auf Kirschbaum. Cheffe hat vor ein paar Jahren bei sich im Garten nen Baum gefällt. Das Holz verarbeiten wir jetzt. Klingt wahnsinnig gut, ist schön hart und sieht dabei so sympatisch-unspektakulär aus. Rüster haben wir auch noch einiges da - obwohl es halt echt schwierig ist zu bekommen. Ulmensterben und so.

 

[bassilisk]

Momentan schwören wir ja auf Kirschbaum.

Das wollte ich hören
Nein, im Ernst: Kirschbaum ist bei uns im Südbadischen ja geradezu inflationär... wer einen Garten hat, hat meist auch einen Kirschbaum.
Da gibt es herrlich wild gewachsene Sachen. In dem Fall würde es sich vielleicht anbieten, einen 2-3-Schicht Body zu verleimen, oder? Das könnte unerwünschte Effekte durch Verwachsungen und Äste unterdrücken?

Rüster

Zum Thema Beschaffung: Vor einigen Jahren hat mir ein Bekannter einen ganzen Baum geschenkt: Ca. 4m lang, aufgesägt auf ca. 5cm, im Schnitt 40cm breit. Astrein.
Hammer!! Einfach so!
Der hatte den noch irgendwie rumliegen, er war sich der Sache durchaus bewusst - war halt so. Das gab dann einen schönen Schreibtisch und ein paar Sachen. Den Rest (Splintholz) hab ich einem anderen Kumpel geschenkt um daraus Langbogen zu bauen...

 

[bassilisk]

Mal was anderes: Reines Gedankenspiel - keine Absicht!
Es gibt ja Birke- und Buche-Multiplex in allen Stärken und heute hat jede größere Schreinerei eine CNC-Fräse rumstehen... man müsste nur noch das Programm schreiben.
In Verbindung mit Bodyshaping sähe das sogar noch interessant aus: Alles aus einem Stück gefräst, Trussrod, dann noch ein Griffbrett aufgeleimt - fertig
Blasphemie?

 

[beate]

Nö, das machen sogar manche Gitarrenbastler so. Irgendwo hab ich auch mal das Listing eines derartigen Programms gesehen (war ne Gitte)

 

[Oli Wan]

umso mehr ich darüber nachdenke, desto besser würde mir olivenholz gefallen! eher sehr hart, ähnlich ahorn? das käme ja meinem ric-geprägten geschmack entgegen.

 

[qwertzuiopü]

Olive ist aber recht schwer... Der Richard Bona Fodera hat zumindest eine Decke aus Olive.
Optisch würde mir das auch sehr gut gefallen.

 

[beate]

... eher sehr hart, ähnlich ahorn?...

Bei Ahorn scheint mir der Ruf härter als das Holz selbst. Für Hölzer gibt es eine Korrelation zwischen Härte und Dichte. Olive gehört m.W. zu den härtesten europäischen Hölzern und damit einhergehend auch zu den schwersten. Gut geeignet für Griffbretter. Ob für den Akustikbau, weiß ich nicht.
In Verbindung mit leichten, entsprechend weniger harten Hölzern, die aber ein großes E-Modul aufweisen, sicherlich sehr interessant.

 

[Fledermaus]

Also gerade Kirschbaum und Olive geht super zusammen - vor allem weil der Braun-Ton ähnlich ist. Ist schon mit meine Lieblingskombi. Mann muss natürlich den Sound solcher harten Hölzer mögen. Dieser hat auf jeden Fall gewaltig geknurpst und hatte eine superschnelle Ansprache. Die Schicht dazwischen ist Ahorn.

 

[Oli Wan]

Bei Ahorn scheint mir der Ruf härter als das Holz selbst. Für Hölzer gibt es eine Korrelation zwischen Härte und Dichte. Olive gehört m.W. zu den härtesten europäischen Hölzern und damit einhergehend auch zu den schwersten. Gut geeignet für Griffbretter. Ob für den Akustikbau, weiß ich nicht.
In Verbindung mit leichten, entsprechend weniger harten Hölzern, die aber ein großes E-Modul aufweisen, sicherlich sehr interessant.

hm.. ich finde ahorn schon recht hart, für ein korpusholz natürlich! fürs griffbrett ist das wieder was anderes. interessanter ist hier natürlich der soundmässig vergleich, wo man da olive einordnen könnte.

@fledermaus: ja! wunderschönes holz! ich steh jetzt nicht so auf sandwichbauweisen, mir ist ein rustikales stück holz lieber, aber die maserung und der holzton ist wirklich schön!

 

[bassilisk]

Wow, wunderschön! Da wär mir der Sound dann auch egal
Nee, ehrlich: Mit sowas würde ich mich nie auf die Bühne trauen. Da denken ja alle, ich könnte spielen... und dann...