Alter Ampeg SVT macht Zicken: Hilfe, bitte!

Hubert

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Mein Ampeg SVT macht seit der heutigen Probe Zicken: Wenn ich die Saiten anschlage, hört sich der Ton zunächst an, als hätte man ihn durch einen schlechten Octaver geschickt: Verzerrt, verbrummt, irgendwie zu tief. Wenn er ausklingt, ist der komische Effekt wieder weg. Wenn man sachte spielt (etwa ohne Plektrum), tritt dieses Problem nicht auf.

Ich weiß, mit solchen Ferndiagnosen ist das immer so eine Sache, aber vielleicht hat jemand hier ja aufgrund der doch sehr speziellen Problematik eine Ahnung, wo der Fehler liegen könnte. Verstärker ist wie gesagt ein Ampeg SVT, ist aus der Skunkworks-Reihe von 1987. Habe das Teil vor einigen Wochen gekauft und hat bisher ideal funktioniert. Der Vorbesitzer hatte eine Rechnung vom letzten Service beigelegt, bei dem offenkundig die Endstufenröhren gewechselt wurden.

Ach ja: Box war eine Ampeg SVT 610, Ohm-Zahl hatte ich passend eingestellt. Problem tritt auch bei anderen Boxen auf, hatte ich dann ausprobiert. Hatte auch mal ein, zwei Stunden gewartet (...bringt ja manchmal was...[ooo]), hat leider nichts geholfen.

Wie gesagt: Falls sich hier jemand mit oben genanntem Verstärker auskennt und eine Ahnung hat, was es sein könnte, wäre ich für diesen Tipp dankbar. Und vielleicht auch für eine erste Einschätzung, was mich die Reparatur dieses Schlamassels kosten könnte... [V]

Vielen Dank!
 
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G

K�nnte ein Problem in der Phasenumkehr sein, was ich aber weniger glaube.
Ich vermute eher eine der 12BH7 Treiberr�hren ist ausgefallen und es arbeitet daher nur noch eine H�lfte der Push/Pull-Endstufe.
Dadurch wird der Sound umso verzerrter (modulierter) je weiter du aufdrehst weil der f�r R�hren typische geradzahlige Klirr sich in der (Push/Pull-)Endstufe nicht mehr elimineren kann (weil eine Endstufenseite fehlt).
Zunächst vielen Dank für die Antwort. Eine Sache noch: Der Sound wird nicht verzerrter, wenn ich weiter aufdrehe. Es hat rein was mit der "Stärke" des Anschlags zu tun. Der Effekt bleibt ziemlich gleich, wenn ich den Amp etwas weiter aufdrehe.
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
...ich tippe auf 150,- Euro aufw�rts.
Solange es nicht viel aufwärts ist, könnte ich damit gut leben. Freut mich sogar, denn ich hatte - warum auch immer - mit mehr gerechnet.
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
Im schlimmsten Fall ist eine Seite des �bertragers tot. Das w�re schon ein regelrechter Gau (dann w�rde es sehr teuer werden).
Da hilft nur �bertrager tauschen oder neu wickeln lassen. Glaube ich aber nicht dass dies der Fall ist!
Wovon könnte das rühren? Sprich: Was müsste ich falsch gemacht haben, damit das passiert...?
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
Frage: du hast gesagt die Ohmzahl ist richtig eingestellt.
So weit ich weiss kann der Amp entweder 4 Ohm oder 2 Ohm (wenn zwei Boxen angeschlossen sind).
Ja, so ist es.
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
...wieviel Ohm hat denn deine 610?
Laut Typenschild: 4 Ohm.
 
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G

Edit die Ampeg 610 m�sste 5,6 Ohm haben.
Wie gesagt: Auf dem Typenschild steht 4 Ohm. Ich als technisch Unbedarfter habe das jetzt einfach mal geglaubt...
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
Am 4 Ohm Ausgang des Amp sollte man besser vermeiden mit dem Amp an seine Leistungs-Grenzen zu gehen (die typische satte SVT-Zerre).
...ich hoffe das ist dir bekannt!
Nein, war es leider nicht...[:II]
Mist, jetzt wo du's sagst/schreibst: Hatte den Amp heute verhältnismäßig weit offen (normal: so 3,5, heute mal kurz: so 7). Kann das davon kommen? Wäre ein lauter, aber teurer Spaß gewesen...[V]
 
Eine Frage noch - und erneut vielen Dank für deine umfassenden Antworten: Im Falle des Gaus - Ausgangsübertrager - mit wieviel Geld wäre da ca. zu rechnen...? Ich habe nämlich Angst...[xx(]
 
Jetzt bitte nicht lachen: Kann es sein, das Deine Saitenlage zu tief eigestellt ist und diese Zerrung durch das Schnarren der Saiten hervorgerufen wird?
Falls Du einen aktiven Bas spielst: Ist die Batterie noch OK?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
Solange der Amp nicht vern�nftig funktioniert solltest du ihn besser gar nicht mehr einschalten.
Sonst machst du u.U. nur noch mehr kaptt als schon kaputt ist
Ok, habe ihn jetzt eingepackt und lasse besser die Finger davon. Da soll ein Techniker ran...
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
Anschlagst�rke hat sehr viel mit Leistung bzw. Aussteuerung zu tun. Zwischen leichtem und sattem Anschlag kann locker das zehnfache(!) der Ausgangsleistung bedeuten.

So richtig als Zerre wird man das auch nicht empfinden wenn der Klirr r�hrentypisch zunimmt.
Es resultieren dann halt jede Menge der "harmonischen" Oberwellen. Das kann wie ein sehr unsauber arbeitender Octaver klingne der auf das Signal eine Oktave zus�tzlich oben drauf legt.
Was ich noch anmerken sollte: Dieser unangenehme Verzerrungseffekt hört beim Ausklingen der Saite sehr abrupt auf. Es geht also nicht langsam in einen "cleanen" Ton über, sondern schaltet sozusagen um. Komisch.
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
�bertrager: da solltest du dir erste Gedanken machen wenn tats�chlicher Defekt vorliegt.
Leichter gesagt als getan...[;-)]
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
Ich hoffe du hast einen Techniker zur Hand, ...der bringt das schon wieder hin ohne dass du gleich am Bettelstab gehst!
Habe jetzt mal eine Adresse eingeholt. Falls jemand noch einen guten Tipp für Nordbayern (Umgebung Würzburg) hat: Immer her damit.

Erneut Danke für deine Antwort!
 
Zitat:Original erstellt von: allerbest

Jetzt bitte nicht lachen: Kann es sein, das Deine Saitenlage zu tief eigestellt ist und diese Zerrung durch das Schnarren der Saiten hervorgerufen wird?
Falls Du einen aktiven Bas spielst: Ist die Batterie noch OK?
Nein, daran liegt's nicht: Bei meinem Musicman-Verstärker tritt die Zerrung nämlich nicht auf. Und der Bass ist nicht aktiv. Liegt leider sicher am Amp. [xx(]

 
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G

Beste Adressen sind natürlich Larry, Diezel und Weber (alle drei in Bayern und nicht allzu weit weg von dir).
Die Thomann Werkstatt hatte zumindest früher mal eine sehr guten Ruf (die ist quasi vor deiner Haustür).
Und mir ist nichts gegenteiliges bekannt dass sich das geändert haben könnte.
Weber = Hersteller der Weber-Amps in Fürth, richtig? Diezel ist in Bad Steben, da wäre Fürth von der Fahrt her die bessere Lösung. Wo befindet sich Larry? Eine Frage noch: Beste Adressen heißt in dem Fall auch preiswert?

Was die Thomann-Werkstatt angeht: Werde eventuell zu einem ehemaligen Mitarbeiter von denen gehen - falls es nicht Weber oder eben - je nach Ort - dieser Larry wird. Dank' dir für die Tipps!
 
Hatte mal ein ähnliches Problem mit meinem Ampeg.
Bei festem Anschlag zerrte der Amp sehr unnatürlich und nach ner Weile kam dann gar nichts mehr raus.

Das Problem war, dass sich beim Transport zwei Röhren etwas gelockert hatten. Nachdem ich sie wieder ordentlich reingesteckt hatte, gings wieder ohne Probleme. Vielleicht bringts bei dir ja auch was. Das nachzuprüfen, kostet dich ja nur ein paar Minuten.
 

Ben, Danke für den Tipp! Allerdings bin ich so eine Technik-Null, dass ich lieber komplett die Finger von dem Amp lasse. Wenn ich den aufschraube, ist nachher garantiert mehr kaputt als vorher...
 
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G

Der Larry ist in Nürnberg.
Beste Adressen steht für beste handwerkliche Qualität, die hat allerdings ihren Preis!
Ehemaliger Mitarbeiter von Thomann, das hört sich doch auch ganz gut an.
Ok, ich probier's erstmal bei dem Ex-Thomann, ansonsten dann Weber. Ich danke dir recht herzlich für die Tipps! Wenn das Teil wieder läuft, erstatte ich hier Bericht. Bis November muss es fertig sein, sonst habe ich ein Problem.
 
Das spricht der Techniker: Eine Endstufenröhre komplett am Ende, der Rest sehr verschieden. Ruhestrom war zudem "völlig falsch" eingestellt.

Nachteil: Das wird nicht billig (weil: neue Röhren). [V]

Vorteil: Bis zu den anstehenden Auftritten ist das Gerät wieder fertig. [**/]
 
Also wenn wirklich nur die Röhren hinüber sind und ansonsten alles ok ist, dann IST das ein billiger Schaden.
Mein erster SVT musste anfangs volle 8 Arbeitsstunden auf die Werkbank und das hat über 350 EUR gekostet. Dazu kamen dann noch die Kosten für neue Röhren. [xx(]
Also nur nicht den Kopf hängen lassen.
Mit neuen Röhren und geserviced wird Dir Dein SVT so richtig die Eier schaukeln :-) - Viel Spaß!
 
Naja, wie man's nimmt: Mit den zwei Treiberröhren wäre ich wohl billiger gefahren. Aber du hast natürlich auch recht, ansonsten ist nämlich alles ok und ich freue mich schon wieder, wenn das Teil wieder hier ist.
 
Du hast im ersten Post geschrieben, dass Du die Rechnung mit dem Servicerapport hast, in dem geschrieben steht, dass die Röhren getauscht wurden. Da aber der Ruhestrom falsch abgeglichen wurde, würd ich mal bei der Firma mit dem neuen Servicebericht anklopfen, vielleicht kannst Du da noch was rausholen. Ist ja im Prinzip ein Fehler der anderen Firma. Nur so als Schadensbegrenzung. Aber Hauptsache das Ding drückt wieder. Gruss Lippi
 
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G

Ich glaube daher nicht dass du bei der Firma Erfolg haben wirst. Die werden dich umgehend an den Vorbesitzer verweisen.
Glaube ich auch nicht, gerade weil die genauen Arbeiten nicht aufgeführt sind. Bin inzwischen auch eher froh, wenn er einfach wieder läuft - über das Geld kann man sich ärgern oder man kann's bleiben lassen. Ich habe mich einfach mal für Letzteres entschieden. Erstatte Bericht, wenn er wieder läuft und ich genaue mit dem Techniker gesprochen habe.
 
Gut, wenn nicht genau aufgeführt ist was gemacht wurde sieht es eher schlecht aus, da habt ihr recht! Würd ich dann auch sein lassen. Würd mich interessieren was genau war mit dem Baby! Gruss Lippi
 
So, etwas verspätet, aber hier der Rapport: Neues Sextett-Endstufenröhren drin. Der gute Mann hat gemeint, dass ansonsten alles in Ordnung und der Verstärker in sehr gutem, unverbastelten Zustand sei. Hat mich gefreut. Angeschlossen, gleich wieder gefreut: Klang wieder fein. Auftritt gespielt, immer noch gefreut. Erste Probe, immer noch gefreut. Zweite Probe, nicht mehr gefreut: Nach ca. eineinhalb Stunden war wieder der gleiche Mist da. Zuerst hat es bei starken Anschlägen komisch verzerrt, dann kam so eine Art lautes Kratzen - als hätte man ein Poti, das kratzt, und würde ständig daran drehen. Und schließlich ein lautes Brummen. Abgeschaltet, ins Case gepackt. Vorhin telefoniert, wird wohl auf Kulanz gerichtet. Es nervt dennoch, gerade weil wir demnächst acht Auftritte kurz hintereinander und ich im Moment weder großes Vertrauen in die Kiste noch einen Back-up habe. Ich wusste ja, dass der SVT etwas serviceintensiver als mein Music-Man-Amp ist, aber alle zwei Proben zum Techniker - das kann's ja wohl wirklich nicht sein, Kulanz hin oder her. Naja, wir telefonieren demnächst und er will mir sagen, was es (diesmal?) war - ich halte euch auf dem Laufenden, falls Interesse besteht.
 

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