Ich spielte von Anfang an immer 5-Saiter, wenn ich 4-Saiter gespielt habe, hab ich mich nicht so richtig wohl gefühlt, mit gingen immer die Tiefen ab...
Vor 2 Jahren hatte ich mal einen 6-Saiter probiert, aber irgendwie gemerkt, dass die C-Saite so selten einsetze, dass ich sie gar nicht unbedingt brauche. War vielleicht zu früh:
Als ich vor etwa 1,5 Jahren eine ziemlich geile Band fand (Neo Classical Progressive Hard Rock
da sah die Sache plötzlich anders aus: Virtuosität, Akkorde, raum- und tonumfang-(er)greifende Soli... alles war erlaubt - und gewünscht!
So kam ich zu meinem ersten ernsthaften 6-Saiter (Vigier Passion 6). Und - es dauerte keine 6 Wochen, bis ich mich sauwohl darauf fühlte. Da die Intervalle vom B bis zum C immer Quart sind, war das für mich kein Umstellungsproblem, der Einbezug der C-Saite ging ganz automatisch.
Der etwas breitere Hals war am Anfang etwas ungewohnt. Ich habe dann gemerkt, dass die Breite für meine Greifhand weniger das Problem war, als die Dicke. Ein flacher Hals (jazzbassig sozusagen) macht mir das Spielen recht leicht, obwohl ich recht kurze Finger hab. Was die Technik angeht - meine Greifhand spielt etwas flacher, naturgemäß, das wars aber auch schon. Ich hab allerdings erst sukzessive die C-Saite immer mehr in mein Spiel einbezogen.
Inzwischen ist es so, dass ich (fast) nur noch 6-Saiter spiele. Die stabileren Hälse (mehr Masse) haben einen positiven Einfluß auf den Ton, man bekommt 6-Saiter auch öfters mal zum guten Preis, weil die Nachfrage nicht sooo hoch ist. 5-Saiter (meine Fender) spiel ich in meiner Rock-Blues Dritt-Band, da passt nix besser als Fender JB und das ist für mich kein Umstellungsproblem. 4-Saiter kann ich gar nicht mehr spielen, da fühl ich mich wie amputiert.
Insgesamt finde ich gute 6-Saiter inzwischen absolut sexy, er ist für mich jetzt Standard.Ich spiele derzeit einen Vigier Passion 6, Vigier Arpege 6 (beide haben keinen Trussrod!) und einen Bassline Black Buster 6.
Der 6-Saiter macht vor allem dann Sinn, wenn das gespielte Genre auch alle 6 Saiten ermöglicht oder erfordert. Es ist allerdings dadurch auch nicht einfacher geworden, gute UND leichte Bässe zu finden (Isch 'abe Rückken)...
Mein Tipp wäre auch: einen ausleihen und mal längere Zeit einsetzen, ob das passt.
Dieser Steady 6 sieht tatsächlich verblüffend „echt“ aus - d.h. wie ein 4er (oder 5er)! Witzig! Unbedarftes Publikum, ignorante Studioleute, desinteressierte Sessiontypen - das würde denen gar nicht auffallen... 
