Ziehklinge

zur einordnung: der mann war, wenn ich mich richtig erinnere, hochschullehrer für irgendetwas metallisches, ist also vom fach. natürlich gilt hier, wie immer: besonders ungewöhnliche erkenntnisse müssen besonders gut belegt werden. interessierte können das in der oben genannten abhandlung nachlesen : )
 
Whying_Dutchman schrieb:
Meine Ziehklinge kommt sowieso "scharf" an,
Zum Vergrößern anklicken....
Bitte um Nennung der Quelle, falls ich mal wieder welche brauche :-)

Ich habe ca. 8 -10 Ziehklingen in der Werkstatt, unterschiedliche Formen und Größen.

Nicht eine einzige davon war bei Lieferung auch nur ansatzweise scharf genug, um damit zu arbeiten.

Ja, man konnte damit Krümel vom Holz schaben. Aber eine scharfe Ziehklinge produziert Späne, so wie ein gut geschliffener Hobel, nur halt kleiner.
 
bassterix schrieb:
zur einordnung: der mann war, wenn ich mich richtig erinnere, hochschullehrer für irgendetwas metallisches, ist also vom fach. natürlich gilt hier, wie immer: besonders ungewöhnliche erkenntnisse müssen besonders gut belegt werden. interessierte können das in der oben genannten abhandlung nachlesen : )
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Ja, das ist verständlich beschrieben. Aber letztlich ist es dann nur so, dass die 90 Grad Kante gekippt wird (um die 10 Grad) und somit eine andere Haltung und Kraft zulässt. Spannend
 
Naja, und es gibt nen einfachen Weg, es herauszufinden: ausprobieren! Und wenn es nicht klappt, dann wird der Hersteller die volle Härte des Gesetzes spüren: Widerrufsrecht!
 
um da einer größeren enttäuschung vorzubeugen ... kirschen ist eine gute marke für werkzeuge. aaaber: die ziehklingen sind tatsächlich nur ein stück stahl. sie sind NICHT geschärft! das muss der anwender selbst machen. tut mir leid, ist aber so. (ja, ich spreche aus erfahrung, ich hab welche von kirschen : )

das ist vergleichbar mit bässen. auch wenn du einen teuren bass des guten herstellers xyz kaufst, kannst du nicht erwarten, dass der hunderprozentig gestimmt bei dir ankommt. das muss der spieler selbst machen.
 
vielleicht ist da eine erklärung hilfreich ... stecheisen und hobeleisen (und eben auch zieklingen) müssen sehr scharf sein, damit man sie richtig benutzen kann. und diese schärfe hält nicht ewig. egal, wie scharf du das ding gemacht hast, und wie hohe qualität der stahl hat, nach einiger zeit wird es wieder stumpfer und du musst es wieder schärfen. daher werden die gar nicht erst mit hundertprozentiger schärfe ausgeliefert. die schleift der schreiner sich vor gebrauch selbst an. und wenn er das ding heute ausgiebig benutzt, muss er es morgen wieder nachschärfen.

ist wie beim bass, den musst du selbst stimmen. und egal, wie gut du ihn letzte woche gestimmt hast, du musst ihn heute noch mal nachstimmen.
 
Sehr schöner Thread, viele Sichtweisen...

Zum Herrn Kollenrott:
Das, was er tut und abbildet, ist nichts weiter, als ein etwas schräg gedrückter rechter Winkel; man sieht das auf seinen Bildern. Es hat nicht zu tun mit dem, was ich unter einem Grat oder gar einer Schneide verstehe. Er hätte genau den selben Effekt, wenn er einfach eine saubere rechtwinklige Kante anschleift und nicht wegdrückt - lediglich die Haltung müsste man um ein paar Winkelgrade anpassen. Es ist und bleibt rechtwinklig.

Das, was ich praktiziere und auch alle Schreiner, die ich kenne, ist das, was er kurz und knapp mit wenigen Sätzen unter Punkt 7.4 wegwischt: Die "traditionelle deutsche Methode". :rolleyes:
Ich habe an meiner Ziehklinge genau diesen Grat, von dem er uns glauben lassen will, es gäbe ihn nicht. Ich kann meine Finernagel "unterhaken"; das wäre bei seiner Darstellung nicht möglich.
Der Versuch, es mit meinem Handy festzuhlten, war gar nicht mal sooo schlecht:

IMG_20241218_181153330.jpg


Jaja, ich weiß, sie ist schlecht gepflegt... aber seit 40 Jahren im Einsatz, und vor allem: Sie ist scharf!
 
@bassilisk - du klingst nach Ahnung. Falls die Ziehklinge tatsächlich unbrauchbar ist UND ich weder Bock noch Werkzeug habe, diese zu schleifen. Gibt's nen einfachen/günstigen plan B?
 

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