Um dem Dilemma des "Welchen-Weg-gehe-ich?" auszuweichen habe ich mir - bedingt natürlich auch durch Corona - parallele Optionen gelassen.
parallele Option 1: was wird in der aktuellen Band wirklich benötigt? Die Antwort ist: verdammt wenig.
Also habe ich mir ein kleines Board zusammengestellt, mit dem ich im Proberaum wie auch aktuell rar gesät Live immer alles "am Mann" habe. Dabei denke ich nicht über digital oder analog oder Multi oder sonstwas nach.
Wichtig ist: es muss das Set abdecken können und darf mich nicht im Stich lassen und muss deshalb übersichtlich und simpel sein. Was auch die Regelmöglichkeiten betrifft.
Damit fallen programmierbare Pedale/Multis schon mal weg.
Habe ich mir aufgrund meiner Vorlieben/Erfahrungen zusammengestellt und muss darüber nicht mehr nachdenken. Da sind noch nicht mal Boutique-Teile dabei sondern alles eher "Haushaltsware". EHX und Boss.
Mit diesem Board werden keine Experimente durchgeführt. Es
"ist" einfach.
Ich kann seelenruhig schlafen und muss mir keinen Kopp machen, ob da was ausfallen könnte. Falls ja ist der Übeltäter schnell identifiziert und aus der Kette genommen.
Möglicher Frustfaktor gleich Null.
parallele Option 2: wie will ich den Bass aufgenommen hören? Die Antwort: gezügelter als Live, feiner und mit hörbaren Nuancen ohne auf die Kacke zu hauen.
Kann ich mit dem obigen Board nicht bewerkstelligen. Effekte kann man nach der Aufnahme dazu packen, das stört im Vorfeld eher.
Wiederum also habe ich mir ein zweites (kleines) unantastbares Board zusammengestellt dass für Recordings-Only ist oder (merke auf!) als Live-DI dazugepackt werden kann um dem Mischer was an die Hand zu geben.
Möglicher Frustfaktor auch gleich Null. Ich habe nur etwas länger gebraucht, bis ich das zusammen hatte und Vieles ausgetestet und wieder verworfen. Das hat aber auch richtig Spaß gemacht weil man anfängt richtig zuzuhören.
parallele Option 3: Was geht? Die Antwort: probiers einfach aus! Mach!
Da kommt jetzt die grosse Spielwiese zum Tragen. Mannigfaltig Pedale ausgetestet, aus Kostengründen aber recht wenig davon auf Boutiqueniveau.
Viele davon vorerst wieder in eine Kiste gepackt weil der Funke nicht überspringt. Entweder später nochmal anfassen oder ab in den Flohmarkt.
Es gibt immer mehr Dinge auf dem grossen Spielboard die "bleiben", aber auch Einiges, was ich nach zwei Wochen wieder auskabele weil needochnicht.
Und da ist es total wumpe ob analog oder digital oder programmierbar oder Regler-only.
Das macht doch alles einen Höllenspass!
Da gibt es auch zwischendurch keine Frustphasen.
Und wenn man keinen Bock auf Soundeffekte ausprobieren hat dann übt man halt etwas Vernünftiges.
Ich bin ein simpel gestricker Amateur - aber ich habe mich in den letzten 10 Jahren nicht ein Viertel so viel mit Musik beschäftigt wie jetzt in Coronazeiten, aktiv wie passiv.
Meinen langjährigen Bandmates geht es gerade ähnlich - der Rockgitter übt modernen Jazz, der Drummer ungerade Taktarten, ich als alter Hartwurster befasse mich mit Bebop und Doom-Sludge-ChillOut-Kram. Wie geil ist das denn bitte?!
Und ob man einen Helix oder sogar Doppelhelix oder aber ein 25 € - Pedal in der Effektkette hat: sowas von scheissegal!
Hier weiss doch eigentlich jeder wenn er ehrlich ist, dass "Das-wars-jetzt-aber-endgütig!" - Aussagen völlig für den Arsch sind und nach einer Woche dem ewigen Vergessen anheim fallen - so what?
So, habe fertig.
Worum gings eigentlich noch?
In Liebe
der ziemlich aufgekratzte Bassocksky,
der gleich noch etwas mit dem Fretless ausprobieren will, weil ihm da noch ein weiteres Pedal aus der Kiste schelmisch anlacht und "Nimm mich!" flüstert.
..... -flöt- ..... -pfeif- ....
