Wird mein Amp zu heiß?

frutnica

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Mein SWR 350 macht mir (mal wieder) sorgen.

Ich habe vor längerer Zeit den Lüfter getauscht, weil der alte zu laut war. Das habe ich relativ schnell gemacht, nachdem ich ihn gebraucht bekommen hatte. Von daher kann ich zur Hitzeentwicklung vor dem Lüftertausch nichts sagen.

Ich nutze grundsätzlich auch nur die PreAmp-Sektion und gehe über den DI in eine separate Endstufe.

SWR und Endstufe sind zusammen in einem Rack, das Lüftungsgitter des SWR ist aber frei.

Nun wird das Ding m. E. ziemlich heiß. Das Gehäuse und auch die Stecker (eingesteckte XLR und Klinken) sind sehr warm. Allerdings nicht "glühend heiß", so dass ich sie noch anfassen kann.

Nun meine Frage: ist das normal/okay oder geht da was kaputt?

Ich hab leider kein Gerät mit dem ich die Oberflächentemeratur messen könnte ...
 
Sollte der Lüfter nicht erst anspringen, wenn da bissl Leistung im amp umgesetzt wird? Da du ja nur die Vorstufe nutzt, ist doch die leistungsaufnahme des Verstärkers nicht höher als geschätzt 30W. Da sollten die lt. Datenblatt 50 Grad noch nicht erreicht sein…
 
Die Endstufe geht prinzipiell.
Der Lüfter springt nach einer gewissen Zeit auch an, aber runterzukühlen schafft er anscheinend nicht.
Aber 50 Grad könnte hinkommen. Man spürt, dass der Amp deutlich warm wird, muss aber nicht die Finger zurückziehen bzw. die herausgezogenen Stecker gleich wieder fallen lassen, weil man das Gefühl hat, man verbrennt sich.
 
Wenn das ein ultra lownoise Lüfter ist, wird er die Kühlung so nicht schaffen. Dazu braucht es einen Lüfter, der im Durchsatz in der Grössenordnung des Original-Lüfters liegt und dazu eine gute Regelung, die ihn bei 50 Grad schon ordentlich hochregelt.

Wenn das nicht passt, kann der Amp den schnellen Hitzetod sterben.

Handwarm ist aber nichts besonderes. Vielleicht mal mit einem Infrarot-Thermometer messen.
 
In Ermangelung eines Infrarot-Thermometers habe ich das Multimeter genommen und damit die Temperatur gemessen. Der Fühler hing dabei im Klinkeneingang.
Messung ergab 59 Grad.

Lüfter läuft. Und es macht keinen Unterschied, ob ich ihn nur als PreAmpnnutze oder auch einen Lautsprecher anschließe.

Nach dem Ausschalten geht die Temperatur kurzzeitig auf 66 Grad hoch. Also vermutlich Restwärme, wenn der Lüfter aus ist.

Ist der Lüfter dann tendenziell zu schwach?
 
Zuletzt bearbeitet:
..Also 60 Grad bei einem Amp, der keine Leistung abgeben muß, finde ich jetzt nicht mehr so als unproblematisch.
Ich würde da nachsehen, was da die Hitze macht. Ist es der Trafo, der evtl. viel Wärme abgibt (so etwas hatte ich auch mal, der war günstig und brummte auch) oder ist es die Endstufe, die einen zu hohen Ruhestrom hat.
 
Die meisten SWR Amps sind so gebaut, dass das Gehäuse Teil der Kühlung ist, auch bei denen, welche einen Quirl drin haben. Da dürfen die Gehäuse prinzipbedingt gerne warm werden. Der Thermoschalter schaltet bei 50°C am _Endstufenkühlkörper_ durch (öffnet wieder bei 30°C), von daher sind mit Hysterese, Übergangswärmewiderstand, Latenz, Toleranz usw. 60°C sicher immer noch ein zulässiger Wert.

Aber: da die Endstufe nicht belastet, jedoch an selbiger gemessen wird, kann es durchaus sein, das eine andere Komponente den ganzen Hobel über Gebühr aufheizt. Ein 350er hat ja eine 12AX7 Doppeltriode, ist die noch fit?

Alle meine SWR werden ziemlich warm, hatten aber noch nie thermische Probleme. Einzig beim HeadLite habe ich wegen der Geräusche einen anderen Lüfter (leise & teuer, da nur 40mm) plus eine selbst gebaute, stufenlose Regelung verbaut.

Allerdings muss man auf die Thermoschalter in den alten Eisenschweinen achten. Irgendwann kleben die Thermoschalter (weil das sind simple Bimetallschalter), dann gehen die Lüfter nicht mehr aus und später gehen die Schalter mit abgebrannten Kontakten durch, dann gehen die Lüfter nicht mehr an. Dieser Zustand ist definitiv nicht erwünscht. Der Rabe hat über ein Jahrzehnt lang mehr oder weniger immer in etwa die gleiche, robuste Schaltung verbaut. Der fragliche Schalter ist ein 67F050 im TO-220 Gehäuse und bekommt man beim Elektronikhändler für um einen Zehner (plus Versand). Bei der Gelegenheit kann man sich auch gleich noch - so vorhanden - den Leistungswiderstand für Stufe I, den Glättungselko und die Gleichrichterdiode ankucken. Gespeist und abgesichert wird der Lüfterteil von einem separaten Trafoabgriff, obwohl die Lüfterschaltung auf dem Endstufenboard ist, ist sie elektrisch komplett von der Endstufe getrennt (wichtig: auch von der Masse!).

Hier zwei Ausprägungen der Quirlerei, einmal mit zusätzlichem manuellem Schalter einmal ohne:

SWR_thermik.png
SWR_thermik2.png
 
Vielen Dank erstmal für die ausführliche Beschreibung @claudio :great:

Die Röhre ist okay, hab sie aber dennoch mal gegen eine andere getauscht --> unverändert.

Der Lüfter schaltet ein, wenn die - ich schätze mal 50 Grad - erreicht sind.
Er schaltet aber auch nicht wieder ab, weil das Gerät nicht mehr abkühlt. Egal ob mit LS oder nur PreAmp.

Die Wärme entseht im Bereich des Kühlgerippes. Der Trafo etc. bleiben kühl.

Mit dem offenen Gehäuse wird er natürlich aber auch nicht mehr ganz so heiß.
 
Wenn der Amp ganz ohne Signal auf 50 Grad aufheizt, würde ich einen viel zu hohen Ruhestrom in der Endstufe vermuten. Bei 50 Grad an der Eingangsbuchse dürften Transistoren locker 70, 80 Grad haben. Dabei gehen sie noch nicht über den Jordan, aber als normal würde ich das nicht ansehen.
 
Muss mal schauen. Ich hab ja nachträglich einen Lautsprecherschutz eingebaut, weil der immer so laut geknackt/gepoppt hatte beim einschalten. Evtl. verursacht das Teil ja das Problem.
 

Muss mal schauen. Ich hab ja nachträglich einen Lautsprecherschutz eingebaut, weil der immer so laut geknackt/gepoppt hatte beim einschalten. Evtl. verursacht das Teil ja das Problem.
Unwahrscheinlich, es sei denn, durch die geänderte Kabelführung schwingt irgendwas im unhörbaren Bereich.

Der Ruhestrom lässt sich einfach durch Messen der Spannung über den vier 0,1 Ohm Widerständen bestimmen. Dort sollte irgendwas zwischen 1 mV und 10 mV zu messen sein.
 

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