Wie wichtig ist ein gutes Kabel?

[alice d.]

tjahaaaa,
im nibelungen-kabel wird dein signal überlichtschnell. dann kannst du nicht nur schneller spielen als dein schatten, du kannst auch bassistisch in die zukunft reisen. du könnstest also so spielen wie beispielsweise mit sechzig, wenn du auf dem höhepunkt deines könnens bist. wenn du das aber zu häufig machst, kannst du dir mit sechzig eben nur noch einen abknödeln wie ein anfängerkleinkind...

an einem speicher-ozzy aus dem ozzy-speicher wäre ich interessiert.

reflex-ionen im kabel? wenn du dein glasfaserkabel im rechten winkel knickst, kommt das signal zurück oder wie??? eigentlich ist das ganz einfach. ein kabel ist wie ein fußballfeld voller mario baslers, die alle mit zwei bällen gleichzeitig dribbeln. jeder kann immer nur mit zwei bällen dribbeln, nicht mit mehr, nicht mit weniger. dann kommt bei einem tor der schiri preci an und wirft einen ball zusätzlich aufs feld. der erste mario basler nimmt den ball an, und gibt dafür einen seiner anderen bälle ab... und am ende macht der letzte mario basler ein tor. "bumm" kommt es von der tribüne...
ein schlechtes kabel ist jetzt also ein feld voller alice und am besten noch mit ein paar olli kahns (die haben keinen ball, wollen aber einen festhalten). und ein superkabel steckt voller ronaldos und marradonnas und hat auch keinen kahn am start.
wenn die abschirmung schlecht ist, werfen die fans auch mit bällen.
so viel zur füsik des gemeinen kabels.

 

[pesche]

Danke, Alice, endlich verstehe ich!

 

[TheBass]

Zitat:Original erstellt von: pesche
...Was passiert bei einem High End Kabel physikalisch??

Gar nichts.

Mit Verlaub, aber mir sträuben sich hier die Haare bei dem Schwachsinn der hier von einigen Foristen verzapft wird.

Wenn wirklich jemand mit "High End" Kabeln eine Verbesserung zu hören glaubt, hat er vorher Kabel von grottenschlechter Qualität verwendet. Die gleiche Verbesserung hätte er/sie mit jedem anderen Kabel solider Qualität auch gehört.

Laßt Euch diesen überteuerten Kram nicht aufschwatzen ! Gute Qualität zu vernüftigem Preis gibt es auch von Klotz, Belden etc.

 

[BassHead]

Oje, hab grad mal etwas zum Thema "Kabelklang" gegoogelt. Ist ja ein gaanz heißes Thema.....

Bevor ich mir jetzt hier die Pfoten verbrenne, möchte ich klarstellen: Ich hab Klangunterschiede zwischen Kabeln noch nicht gehört und mich auch noch nicht damit befasst. Ich trete hier also mit Sicherheit nicht als Glaubenskrieger auf.

Mit meinem Beitrag wollte ich dazu anregen, das Thema mal aus elektrotechnischer Sicht anzugehen. Schließlich tummeln sich ja einige Fachleute hier.

Die von mir erwähnten Begriffe Kapazität des Kabels und Skineffekt in den Leitern haben definitiv einen Einfluss auf das Übertragungsverhalten eines Kabels bei verschiedenen Frequenzen. Auch die erwähnten Reflexionen spielen eine Rolle. Die Frage ist nur, ob dies bei den relativ niedrigen Frequenzen, des Bass-Signals sowie den geringen Kabellängen um die es hier geht, überhaupt irgendeine Rolle spielt.

Ich weiß es nicht. TheBass ist offensichtlich der Meinung, dass diese Effekte hier keinen nennenswerten Einfluss haben. Hier als Gegenmeinung mal ein Text, den ich im Netz gefunden habe. Hier werden die von mir schon vermuteten Effekte (und noch einige mehr) auch aufgegriffen und es wird auch versucht, sie anschaulich zu erklären:

http://www.hifi-handbuch.de/html/kabelklang_.html

Edit: Was gegen Ende des Artikels dann zu den Klangunterschieden der Leiter-Materialien gesagt wird, ist mir allerdings ziemlich suspekt. Das wird leider dort auch nicht versucht zu erklären.

 

[Static]

Sorry ich glaub immernoch das das völliger unsinn ist und man sich maximal ne klangverbesserung einbildet um die kabelpreise für sich selbst zu rechtfertigen...
Bei Anlagen is es meist ein falscher querschnitt, der zu schlechten signalen führt, dann sind da noch stecker, klemmen, plattgetretene kabel oder sonstwas das zu gedämpften signalen führt.
Auf 6 oder 12 meter vernünftiges kabel aus VDE-Kupfer oder silber mit nicht den billigsten steckern, egal ob mit gold beschichtet oder sonstwas bildet man sich miener meinung eine signalveränderung zwischen verschiedenen kabeln nur ein.
Dazu kommt noch das ich auch nich glaub das das im hifibereich was ändert, dann bei uns erstrecht nicht... Mit Skin-Effekten die das signal merkbar beieinflusst haben, hab ich das letzte mal bei ner Hf-Richtfunkstrecke zu tun gehabt, jemand der besser im stoff ist als ich kann das vielelicht mal an nem anschaulichen beispiel nachrechnen
Also nich 150 euro für ein bisschen kupferdrat mit goldsteckerchen ausgeben aber auch nich das klingelkabel bei oma von der wand reissen =)

 

[rabarvek]

Ich möcht's mal von der anderen Seite her betrachten: Ein schrottiges Kabel kann den Sound schon versauen, eine gewisse Mindestqualität muss sein. Wo die Grenze liegt, ab der die Unterschiede nicht mehr höbar sind, lässt sich wohl nicht allgemeingültig festlegen. Bei einem dumpfen Sound aus abgenudelten Saiten über eine 2 x 15 Box mit einem Grundrauschteppich aus 5 billigen Tretminen spielen Kabelkapazitäten eine vernachlässigbare Rolle. Wenn man einen Ritter Bass über eine Glockenklang Anlage spielt und die eigene Spielweise feinste Nuancen hergibt, darf auch das Kabel etwas teurer sein.

 

[BassHead]

+1

Ich verfolge die Diskussion hier auch eher aus theoretischem Interesse und würde auch kein Schweinegeld für ein HighEnd-Kabel ausgeben (bislang hab ich billige Cordial-Kabel). Ich würde sicher auch keinen Unterschied hören mit meinen leidgeprüften Ohren. Die vielen Besuche auf lauten Rockkonzerten dürften da wohl schon einige Spuren hinterlassen haben... [**/]

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: BassHead


Ich weiß es nicht. TheBass ist offensichtlich der Meinung, dass diese Effekte hier keinen nennenswerten Einfluss haben. Hier als Gegenmeinung mal ein Text, den ich im Netz gefunden habe. Hier werden die von mir schon vermuteten Effekte (und noch einige mehr) auch aufgegriffen und es wird auch versucht, sie anschaulich zu erklären:

http://www.hifi-handbuch.de/html/kabelklang_.html

Edit: Was gegen Ende des Artikels dann zu den Klangunterschieden der Leiter-Materialien gesagt wird, ist mir allerdings ziemlich suspekt. Das wird leider dort auch nicht versucht zu erklären.

Sorry aber....Nein! Das würd ich auf keinen Fall ernst nehmen! Das klingt mir viel zu sehr nach gefährlichem Halbwissen gepaart mit HiFi-Voodo par excellence!

Die Erklärungen mögen vielleicht anschaulich sein - richtig sind sie jedoch nur in den wenigsten Fällen.

Edith meint: [url="https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14799875&SearchTerms=kabel,kapazit%E4t"]hier[/url] und [url="https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14802300&SearchTerms=kabel,geldmacherei"]hier[/url] gab's 2 interessante Diskussionen um das Kabel an sich!

 

[El Draht]

Also erstmal hat BassHead natürlich recht, es gibt Skin-Effekt und parasitäre Kapazitäten im Leiter. Dass diese einen Einfluss haben steht aber auf einem ganz anderem Papier. Das kann man sich eigentlich recht einfach veranschaulichen.

Das Spirit Sommer Cable hat eine parasitive Kapazität von 78pF und einen Widerstand von 0.039 Ohm auf 1 m. Wenn man das jetzt ganz stumpf als Tiefpass annimmt, dann erhält man eine Grenzfrequenz von 50GHz!!! Wow, das muss man erstmal hören...

Die einzelnen Litzen haben einen Durchmesser von 0,18 mm, die Skin-Eindringtiefe liegt im Bereich von 50kHz bei 0,3 mm. Natürlich gibt dieser Wert nur an ab wann die Stromdichte auf das 1/e-fache abgefallen ist, es gibt also durchaus einen gewissen Effekt im Kabel aber dieser ist eher klein. Und selbst wenn er da ist, er müsste den Widerstand des Kabels um einen Faktor 1000000 erhöhen um die Grenzfrequenz von vorhin in die Nähe des Hörbaren Bereiches zu bewegen! Das ist wohl offensichtlich nicht der Fall.

Natürlich sind das sehr einfache Betrachtungen und man könnte sicherlich noch andere Effekte untersuchen, aber diese sind dann noch kleinerer Natur. Man muss sich mal überlegen, dass wir uns hier in der Niederfrequenztechnik befinden, aber hier mit Effekten argumentieren, die erst ab weitaus höheren Frequenzen oder Leiterlängen eine Rolle spielen...

 

[alice d.]

um es auf die frage ganz oben zu beziehen: die antwort lautet eindeutig "NEIN, es ist nicht wichtig!"
die unterschiede hört man alleine, bei lauter bandumgebung bleibt davon wenig. ich hab die dinger unter "teures lehrgeld" abgeschrieben.

 

[BassHead]

@El Draht
Danke, genau so eine Betrachtung hatte mich interessiert! []

 

[El Draht]

Die Frage ist eben, ob die Angaben des Herstellers korrekt sind und wie so die Daten von Noname Kabeln sind.

Interessant wäre es auch mal den Frequenzgang von solchen Kabeln aufzunehmen. Vielleicht dämpfen die normalen Kabel ja gar nicht ab, sondern die supertollen "verstärken" durch Resonanzeffekte im Höhenbereich leicht und klingen somit brillianter...

 

[pesche]

Zitat:Original erstellt von: El Draht

Vielleicht dämpfen die normalen Kabel ja gar nicht ab, sondern die supertollen "verstärken" durch Resonanzeffekte im Höhenbereich leicht und klingen somit brillianter...

Ich werd wohl in Zukunft nur noch aktive Digitalkabel verwenden []

 

[El Draht]

Brillianz bis zum Umfallen! []

 

[Kronk]

Vor etwa einem monat kam bei mir auch die Frage auf, nach der Wichtigkeit eines guten Instrumentenkabels.
Habe schon immer einfach über das gespielt, was ich eben hatte, ohne mir jetz großartig Gedanken zu machen.
Nachdem ich mich im Internet schlau gemacht hatte, hab ich mir gedacht: Hilft ja Alles nix - musste selbst ausprobieren.

Ziel meiner Suche war folgendes:
Ein 3m Kabel soll am Ende für den Heim- und Studiobetrieb herhalten, zwei längere mit 6m für den Livebetrieb und zusätzlich dazu noch einige kurze Patchkabel für Effekte etc.

Mein Anspruch:
lange Haltbarkeit von Kabel und Stecker (sprich: möglichst unkaputtbar)
Sound? Ja mal schauen obs da n Unterschied gibt und was mir wohl am ehesten zusagt.

Mein Plan:
Möglichst viele 3m-,6m- und 15cm-Patchkabel in die Finger bekommen und das ganze mit meinem Equipment (damit sollnse ja hinterher auch funktionieren) testen, ohne die Kabel vorher zu sezieren. Wollte also möglichst unvoreingenommen an die Sache herangehen. Das ganze im Blindtest.

Habe das Ganze zusammen mit 2 Gitarristen durchgeführt um eine breitere Auswahl an Kabeln zusammen zu bekommen(insgesamt am Ende über 30 Stück).
Folgende Kabeltypen haben wir in allen 3 Längen getestet:
a) diverse Billigheimer, no-names und nicht näher definierbare Fundstücke
b) fertige Markenkabel von Cordial, Klotz, Planet Waves,...
c) selbstkonfektionierte Kabel von Cordial und Sommer Cable mit Amphenol- und Neutriksteckern
d) teure Funken...
uns standen leider Keine High-End Produkte zur Verfügung, da konnte ich aber dann noch im Laden vergleichen

Wir haben die also unabhängig voneinander im Live-, Proben-, Heim- und Studiobetrieb getestet, später zusammen im Blindtest.
In kurzer Version hier meine/unsere Eindrücke:

Da sich die Diskussion hier ja hauptsächlich um den Klang und weniger um die Verarbeitung der Kabel dreht, will ich zu zweiterem nur kurz folgendes einwerfen:
Der größte Unterschied lag hier meiner Meinung nach bei den verwendeten Steckern und der Zugentlastung. Mein/unser Favorit: Neutrik-Stecker und die Stecker der Klotz-Kabel.

Jetz aber mein Eindruck zum wichtigsten - dem Klang:
Ja, es gibt zwischen den verschiedenen Kategorien Klangunterschiede, die je nach Länge auch mal recht heftig ausfallen.

6m- und 3m-Kabel:
d) fällt für mich als Bassist einfach raus, bleibt für die Gits aber Live die erste Wahl
c,b) hier ließen sich von Kabel zu Kabel zum Großteil nur marginale Unterschiede im Höhen- und Bassbereich ausmachen(die Kabel lagen alle in etwa in der selben Preisklasse) mein persönlicher Favorit: das selbstkonfektionierte Sommer Cable XXL mit den teuren Neutrik-Steckern(sicherer Halt in allen Buchsen, "ausgewogener Klang")
a) hier klangen fast alle Kabel deutlich matter(sound beschreiben is nich einfach...)

Patchkabel:
Mal abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen in allen Kategorien konnten wir hier(wahrscheinlich ob der Kürze der Kabel?) keine Klangveränderungen feststellen. Mein Favorit: selbstkonfektionierte Cordial-Kabel mit Amphenol-Steckern(günstig und robust).

Nun zum Thema High-End-Kabel:
Bin ich gestern mit meinem Favoriten (sommer xxl mit neutriks) in 3m Ausführung innen Laden und hab das dann mal gegen
das fast 3mal so teure Monster Cable Bass 3 getestet, leider nicht mit meinem eigenen Equipment.
Auch hier gibt es Klangunterschiede zu hören.
Ist das Monster-Cable besser? Sound ist Geschmackssache. Es geht hier um Nuancen, die in meinen Augen weder Live, noch im Studio gravierend zum tragen kommen.

Fazit:
Ein ordentliches Kabel macht einen ordentliche Unterschied. Macht mal selbst so einen Test (wenn ihr einfach zu viel Zeit habt).
Ich kann jeden verstehen, der sein Komplettes Equipment mit High-End-Kabeln verschnürt, denn es gibt teilweise deutliche Qualitäts- und vor allem Klangunterschiede. Für mich bleibt es aber besonder aus Preis-Leistungs-Gründen bei meinen oben genannten Favoriten und evtl kommt eines Tages(wenn meine Basslinien für höheres bestimmt sind) noch ein High-End-Kabel für den Recording-Einsatz mit ins Spiel.

Achja: Nein, ich habe keine Soudfiles aufgenommen

 

[GP III]

Oh ja pesche.. in Kombination mit WiFi Kabeln der zweiten Genaration sind die aktiven Digitalkabel State Of The Art.. da gibt's jetzt auch die passende Adapterbuchse direkt in's Hirn vom Mischer .. ich liebe Fachblatt Journalismus.. ob die Firma Rheingold wohl schon 'ne Anzeige geschaltet hat? [][]

 

[Bass@JMB]

@ förb: Danke für die verlinkten Threads!

Ich finde die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Thema hier sehr aufschlussreich. Ich bin, für mich selbst, zu dem Schluss gekommen, dass ich die Kabel gerne mal ausprobieren möchte.
Grund: Ich spiele zwei sehr teure Instrumente, habe einen hochwertigen Kompressor zwischen Amp und Bass, habe auch meinen Amp sehr besonnen ausgewählt und bin der Meinung, dass _WENN_ ich zu dem Schluss kommen solle, dass ein sehr hochwertiges Kabel Soundverbesserungen bringt, dann sollte ich mich nicht wegen den dafür hingestreckten 50 € aufregen, sondern freuen []
Ich werde das dann unter "gemachten Kabelerfahrungen" verbuchen.

Da ich auch nicht in einer schweinelauten Rock-, sondern gemäßigt lauten Singer-Songwriter-Band spiele, ist für mich jeder gespielte Ton sehr wichtig.
Ich schreibe dann mal im kommenden Monat was zu dem gekauften Kabel. Obs Monster, Vovox, Rheingold oder sonstwas wird, werde ich dann mal schaun. Cheersn!

 

[Jack in the green]

hab mal gehört, dass für passive Bässe bei einer Kabellänge von ca. 10 m Schluss ist. Ein Grund für hochwertige Kabel wäre für mich eine Verdoppelung der Länge.
Das müsste doch leicht auszutesten sein.

 

[Kronk]

E-A-D-G, da hast du sicher recht, allerdings ist die Sache mit dem Kabel doch gerade deshalb so interessant, eben weil man man damit auf einfachstem Wege etwas am Klang verändern kann und man nicht sein halbes Equipment auseinanderlöten muss.

 

[tiefesB]

Zitat:Original erstellt von: Kronk

allerdings ist die Sache mit dem Kabel doch gerade deshalb so interessant, eben weil man man damit auf einfachstem Wege etwas am Klang verändern kann...

Deshalb achte ich auch immer streng darauf, in welche Richtung sich die Schlaufen meines Kabels legen. Nicht aus politischen Gründen (wie z.B. Rock gegen rechtsherum), sondern um die Einflüsse der die Location durchziehenden unterirdischen Wasseradern und die Emissionen anderer Kabel der PA und der Mitmusiker zu minimieren. Dazu untersuche ich vor jedem Gig zuerst einmal all diese Dinge genau, bevor ich mein Kabel zurecht lege. Der Klang belebt sich enorm durch diese kleine Achtsamkeit und es kostet mich keinen Pfennig.