Wie kann man seine Leistung richtig einschätzen ?

[Gast20213]

Mein vorläufiges Fazit ist, dass ich erstmal gar nix mache und abwarte.

Vielleicht ergibt sich mit den alten Recken von ganz früher nochmal was, das wäre im Grunde meine Idealvorstellung.

Lustigerweise macht der Schlagzeuger, zu dem ich 25 Jahre null Kontakt
hatte, heute das selbe wie ich, sprich er arbeitet alleine mit dem Misch-
pult zu hause, experimentiert an Sounds und Eigenkompositionen herum.

Bei der Suche nach ihm (über Telefonbuch, Google usw.) erfuhr ich, dass
sein Bruder ein recht bekannter Studio-Musiker ist, der auch schon mit echten Größen auf Tour war.

Grund genug für mich, hier auf etwas Fruchtbares zu spekulieren und zunächst gar nicht nach Bands zu suchen. Mir ist so gar nicht nach Geschrammel oder Auftritten, sondern ich bin heiß drauf, Mucke aufzunehmen, die nachher beim Hören einfach klasse klingt. Vor allem würde ich auch gern ein paar Gitarrenparts spielen.

 

[rabarvek]

Zitat:Original erstellt von: TC
ich bin heiß drauf, Mucke aufzunehmen, die nachher beim Hören einfach klasse klingt.

Nichts für ungut, aber das dürfte daran scheitern:

Zitatch war immer davon ausgegangen, dass Bass reine Gefühlssache ist, und wenn man voll in dem Song drin ist, fliegen die Flossen quasi von selber. Wirkliche Gedanken habe ich mir darüber nie gemacht, ich fand Bassspielen immer einfach. Geübt habe ich eigentlich nie.

 

[Gast20213]

Auch nix für ungut, aber wenn die Regel so stimmen würde, dann müssten diejenigen Instrumentalisten und Sänger, die wirklich lebenslang und erfolgreich üben und an ihrer Technik feilen, früher oder später mit der entsprechenden Resonanz belohnt werden, was aber bei hunderten (vielleicht sogar tausenden) von Amateur-Bands nicht der Fall ist. Es muß also etwas Wesentliches fehlen.

 

[account]

Zitat:Original erstellt von: TC

Auch nix für ungut, aber wenn die Regel so stimmen würde, dann müssten diejenigen Instrumentalisten und Sänger, die wirklich lebenslang und erfolgreich üben und an ihrer Technik feilen, früher oder später mit der entsprechenden Resonanz belohnt werden, was aber bei hunderten (vielleicht sogar tausenden) von Amateur-Bands nicht der Fall ist. Es muß also etwas Wesentliches fehlen.

"Lebenslang und erfolgreich üben und an ihrer Technik feilen" und "Amateurbands" will meiner Meinung nach nicht so recht zusammenpassen. "Amateur" bedeutet doch gerade dass man es nicht so ernst nimmt und auch mal 3 Monate nicht übt, bzw. wenn man mal eine gewisses Level erreicht hat zufrieden ist dort zu bleiben.
"Lebenslang und erfolgreich üben und an ihrer Technik feilen" ist was anderes, und ja, die Leute die das machen werden auch mit entsprechender Resonanz belohnt.

Was nicht heißen soll dass man nur so erfolgreich sein kann, ich kenne selber ein paar Leute die nie üben, sich selten um ihre Technik kümmern und trotzdem jedesmal das Haus rocken wenn sie irgendwo spielen. Das sind aber die großen Ausnahmen und keinesfalls die Regel.

 

[Gast20213]

Ich habe Leute gehört, die eine (hörbar) ungeübte Stimme hatten und diese auch (hörbar) ungeübt auf ner Ukulele begleiteten. Trotzdem war es einfach geil, was auch andere meinten. Die urprüngliche Stimmung des Songs kam genau rüber.

Für mich ist sowas schon eine Art von Kunst.

Ich habe auch schon andere gehört, die hobbymäßig, aber durchaus sehr ernsthaft über mehrere Jahrzehnte Musiker waren und das Resultat war, dass sie technisch 1 a spielten und technisch exakt richtig gesungen wurde. Trotzdem hörte es sich irgendwie nach überhaupt nichts an, und
die urprüngliche Stimmung des Songs fehlte komplett.

Für ist sowas dann keine Kunst, sondern eben das Ergebnis von Fleiß, Übung, Routine usw.

 

[Nymi]

Wenn man es nicht hinbekommt, die "Seele" eines Songs 'rüberzubringen, dann bleibt die Musik, die man macht, bloßes Handwerk, egal, was man technisch draufhat.

Da stimme ich TC vollkommen zu.

 

[Gast20213]

Ich hatte am Wochenende (nach langer Zeit) mal wieder die Möglichkeit, mehrere Live-Sachen zu sehen und habe hier mal genau auf den Bass geschaut, ob ich mir ein Mitspielen zutrauen würde.

Am selben WE habe ich (ebenfalls nach langer Zeit) auch mal wieder den Bass geschnappt und ein bißchen rumgedaddelt. Klappte super, und ich war sogar überrascht, bzw. hatte das Gefühl, nach dem extrem vielen Gitarrespielen in den letzten 2 Jahren, sogar besser Bass zu spielen als früher, d.h. um einiges schneller und melodiöser.

Das Fazit der Versuche: Ich sehe hier eigentlich gar kein Problem, d.h. ich würde mir das schon zutrauen.

Das einzige Problem ist also, die richtigen Leute zu finden und ich werde hier einfach ein bißchen selbstbewusster suchen gehen

Danke für Eure Meinungen !!!

 

[Chuck]

Zitat:Original erstellt von: TC
und ich werde hier einfach ein bißchen selbstbewusster suchen gehen

okay. mach das[]

 

[Gast20213]

Ich habe es von anfang an sowieso nicht vernünftig erklärt.

Es geht um bestimmte Stile von bestimmten Bassisten oder eben um bestimmte Stücke, und das sind Sachen, die ich seit meiner Kindheit vielleicht hunderte male gehört habe und die einfach in der Rübe fest drin sind. Wenn diese Sachen technisch kein Problem sind, was bei mir der Fall ist, geht sowas (Ausnahmefall ?) dann auch ohne permanentes Üben.

Ich sollte einfach nur die richtige Band finden. Bei irgendeiner wahllosen Band mit irgendeinem Stil kann ich mir die Bewerbung gleich sparen, weil sowohl für die Band, wie auch für mich eigentlich unergiebig.

[]

 

[TomM]

Erzähl doch einfach mal, was und wie Du es machst, wenn Du Deine Band gefunden hast. Ich bin immer noch der Meinung, dass es weder Dir noch der Band viel bringt, so an die Sache ranzugehen, dass Üben überflüssig wäre. Das ganze kann ja auf einem niedrigen oder höhren Niveau stattfinden. Aber sich auf ein jeweils geringeres Niveau als möglich zu beschränken, weil das dann so einfach geht, halte ich für extem unbefriedigend. Vielleicht verstehe ich Dich besser, wenn Du praktische Erfahrungen berichten kannst.

 

[Gast20213]

Das mit dem (Nicht-) Üben habe ich hier falsch erklärt.

Wenn ich beispielsweise zu hause mit dem Mischpult versuche, einen Song möglichst originalgetreu mit versch. Instrumenten aufzunehmen, dann kann sowas gerne auch mal 8 Stunden dauern, falls die Zeit dafür da ist. (Also kann man das auch als Üben bezeichnen. Es übt ja schließlich).

Auch das damit einher gehende Einüben der Basslinien eines Songs ist wohl als Üben zu bezeichnen.

Mit der Aussage, dass ich niemals Bass-Spielen übe, meinte ich, dass es nie richtig "nach Vorschrift" gelernt und nie vorschriftsmäßige Übungen gemacht habe. Deshalb würde ich zu neuen, völlig unbekannten Songs nach Gefühl spielen, anstatt nach Vorschrift.

Für mich ist das OK, denn ich will ja kein Profi sein oder werden.

 

[TomM]

Ok, verstanden. Das ist so weit auch nicht zu beanstanden, Du machst halt relativ unvoreingenommen, wonach Dir der Sinn steht.

Ich glaube, da gibt es eine Anregung, die genau den Kern trifft: Geh doch bei Gelegenheit zu einem guten Basslehrer in den Workshop - ich denke da zu allererst natürlich an den allseits bekannten Markus Setzer - und nimm es einfach als Inspiration mit. Ich wette, dass Du von Dir aus dann Deine Herangehensweise etwas revidierst, weil Du dann so viele geile Sachen spielen willst, für die Du einfach üben (im klassischen Sinne) musst. []

 

[Gast20213]

Ja, es stimmt, ich gehe recht blauäugig an die Sache ran.

Das liegt daran, dass es für mich wirklich nur ne Herzensangelegenheit, Leidenschaft, Hobby, Spaß usw., ist. Ohne tiefere, weiter gehende Ziele und Absichten.

Natürlich habe ich (wie die meisten Menschen) den Wunsch, zu zeigen, was in mir steckt, mich ständig zu verbessern, um schlußendlich in Irgendwas "wirklich gut" oder sogar "besser als andere" sein.

Diesen Ehrgeiz lebe ich jedoch bereits in anderen Bereichen aus, wie z.B. in meinem Geschäft, das mir die Möglichkeiten dafür gibt.

Genauso wünsche ich mir auch meine Mitspieler in einer Band. Ich würde gern mit Leuten spielen, die es NUR aus Liebe und Leidenschaft machen, also ganz frei und unbeschwert.

Ich hätte Probleme mit Mitspielern, die musikalisch am liebsten gerne ganz hoch hinaus wollten, aber dieses Ziel halt aus verschiedenen Gründen nie erreichten und das ersatzweise hobbymäßige Musikmachen heute mit 40 mit einer Verbissenheit betreiben, als hinge ihr Leben davon ab.