Wie kann man seine Leistung richtig einschätzen ?

[Gast20213]

Hi,

ich überlege seit einiger Zeit, mich evtl. bei einer Feierabend-Band zu
bewerben, es werden ja oft Bassisten gesucht. In den Gesuchen steht meistens "bitte keine Anfänger" UND "Profis werden bei uns nicht glücklich".

Ich kann damit nix anfangen und weiß überhaupt nicht, ob ich für sowas zu schlecht spiele oder vielleicht ausreichend oder sogar gut.

Meine einzige Banderfahrung liegt 16 Jahre zurück, da habe ich mich bei einer Stones Coverband als Bassmann beworben, die mich damals auch genommen hat. Aber das war kein Maßstab, denn die waren technisch so schlecht, dass ich sogar auf der Gitarre besser war, als die beiden Gitarristen. Später habe ich mich mal bei ner anderen Band beworben, die mir aber nach dem Vorspielen ne Absage erteilt hat, obwohl ihre Songs auf anhieb ganz gut zu spielen waren.

Was müsste man objektiv bassmäßig so drauf haben ? Ich habe leider null Ahnung, kann mich nicht einschätzen, weil immer nach Gefühl gespielt, nie wirklich Profi-Unterricht gehabt, nie bestimmte Läufe geübt und kann auch keine Noten.

Viele Grüße, TOM

 

[jogurt]

Selbsteinschätzungen sind schwierig. Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, mit den Inserenten zu jammen. Dann sieht man, ob es Sinn macht oder nicht.

 

[Chuck]

vielleicht erst hinterher cheers...[]

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: TC

ich überlege seit einiger Zeit, mich evtl. bei einer Feierabend-Band zu
bewerben, es werden ja oft Bassisten gesucht. In den Gesuchen steht meistens "bitte keine Anfänger" UND "Profis werden bei uns nicht glücklich".

Ich kann damit nix anfangen und weiß überhaupt nicht, ob ich für sowas zu schlecht spiele oder vielleicht ausreichend oder sogar gut.

Wenn Du kein "blutiger" Anfänger mehr und noch kein "echter" Profi bist, dann passt es doch...

Ich sehe das wie die Kollegen: gaaanz wichtig, gerade bei einer Feierabend-Band, ist der menschliche Faktor. Also: munter drauflos und gucken, was das für Vögel sind (vernünftige Typen sind das eh' nicht; schließlich spielt keiner von denen Baß... ).

Und überhaupt: Du spielst doch sowieso bässer als die! []

Zu verlieren hast Du auch nichts; natürlich ist es nicht schön, wenn man abgewiesen wird, aber da muss man durch. Wenn man sich auf eine Stellenanzeige bewirbt, muss man das ja auch ertragen - manch einer sogar hundertfach...

 

[Gast20213]

Ich habe alternativ mal den Schlagzeuger aus unserer Schülerband von anno dazumal angefunkt, aber der hat heute nicht mal mehr ein Schlagzeug. (Kein Wunder, nach 25 Jahren

Aber immerhin hat er geantwortet und zugegeben, dass er schon seit längerem versucht, unseren damaligen Sänger zu finden. Ich frage mich warum.

Vielleicht schlummert hier etwas unter der Oberfläche und es ergibt sich bald was. Wir waren früher recht ergiebig zusammen, aber das ist tatsächlich ein 1/4 Jahrhundert her.

 

[Gast20213]

Ich bin im Raum Hamburg / Harburg am Suchen.

 

[Willie]

Pass doch.
UNd wie schon mehrfach erwähnt, der menschliche Faktor mussen auch stimmen. Sonst wäre ich jetzt nicht bei Clearwater. Nicht das ich so schlecht gewesen wäre, eher umgekehrt, aber mit den Leuten macht's einfach sauviel spass. Und so langsam ziehen die Leutchen auch nach. D.h. das Niveau steigt kontinuierlich. Nur unser Keyboarder macht mir noch Sorgen. Aber das wird schon.
Ähhm wo war ich... Achja,
Anrufen, hingehen, mitjammen, und wenn's nicht klappt dann eben nicht und ab zur nächsten.

 

[Gast20213]

Vor ca. 3 Monaten habe ich eine Suchanzeige in einem Musikgeschäft gefunden "Bassist gesucht" und auch gleich angerufen.

Lustigerweise stellte sich bei dem Telefonat heraus, dass deren Proberaum nur ca. 200 Meter Luftlinie von meiner Arbeit entfernt ist. Es ergab sich auch ein nettes Gespräch.

Natürlich hatten sie schon einen Bassmann gefunden und es kam nicht mal zu einem Vorspielen.

Richtig motivierend sind solche Erlebnisse nicht gerade

 

[Willie]

Frag mal Bowmen. Der sucht auch schon lange...

 

[Kralli]

Ich war auch lange am Suchen. 14 Jahre in ein und derselben Band gespielt, da hat man Ansprüche wie auch immer.[ooo]

Nach der Trennung habe ich mich in zwei Musiker-Such-Plattformen eingetragen. Und da Basser selten sind, hatte ich auch bald jeden Monat eine Anfrage. Ich war bei drei "Castings" (die mich auch alle genommen hätten *stolz* jaja, Basser sind selten) und das Vorbereiten und Vorspielen hat richtig Spass gemacht.
Die vierte Band war's dann und da häng ich heut' noch rum. Aus den Musiker-Such-Plattformen habe ich mich dann ganz schnell wieder ausgetragen, das hörte gar nicht mehr auf[]

Würde ich auf jeden Fall wieder so machen.[^]

 

[toav]

Also das Beste was du machen kannst ist einfach die basics nochmal anzuschauen. Wichtig bei nem Bandvorspiel ist, dass du ein gutes Timing hast und auch mit jammen kannst. Die menschliche Seite ist natürlich auch nicht zu vearchten, aber das ist ja unabhänig vom Können des Bassisten.
Nehm auch nicht dein ganzes Equipment mit, einfach nur das Nötigste und wie schon gesagt, verfrickel dich nicht und versuch dich in der Band einzufügen, du glaubst gar nicht wie beliebt solche Bassisten sind

 

[bassmum22]

Vermutlich spielst Du so ungefähr auf dem selben Level wie ich. Ich hab immer darauf geschaut, ob da steht: "Spaß steht im Vordergrund", "Hobbyband", "später wollen wir auch auf die Bühne", usw. Das war mir immer sympathisch und so hab ich auch meine jetzige Band gefunden. Reibereien kanns trotzdem mal geben. Ich fand auch immer wichtig, dass die Leute vom Alter her passen und ob der Sprachstil und was da so verlangt wird entspannt klingt oder arrogant-fordernd.

Gruß, bassmum22

 

[Willie]

Jepp, ich bin der jüngste (mit 40) unser Älteste ist knapp 60... (und leider auch unser Sorgenkind)

 

[Chuck]

Meine persönliche Erfahrung - Finger weg wenn die schon einen Bandnamen haben bevor die Besetzung komplett ist.

Hingehen und mitspielen. Wenn sie wirklich gut sind, dann sind sie auch nett und reden mit dir. Am Ende bist du trotzdem drin wenn ihr euch vertragt. Wenn sie nix draufhaben merkst dus eh. Wenn sie arrogant sind, dann sind sie auch nix für dich. Geh selbstbewußt hin - es kann dir ja nix passieren außer dummen Sprüchen.

 

[Ray Mahogany]

Es hilft auch ungemein, selbst ein kleines Repertoire von eingängigen Songs des Stils drauf zu haben, den man gerne in ner Band spielen würde.

Ich hatte vor ein paar Monaten auch nach 16 jahren Pause den Bass wieder in den Wind gehalten.

Bei der ersten Session hat's sofort menschlich voll gestimmt, der Stil war auch der richtige, nur waren die üblichen Klassiker meinerseits nicht so sattelfest drin, um den Jungs die Sicherheit zu geben, daß mit minimalem Probeaufwand in Kürze auch mal 30 Stücke für anstehende Gigs sicher funktionieren könnten. Also bekam ich eine freundliche Absage.

Ein paar Wochen später rief mich dann jemand an, der von den Jungs meine Nummer und eine unbedingte Empfehlung bekommen hatte...

Jetzt wird wieder Gas gegeben!

 

[Lookbehind]

Warum muss ich eigentlich sofort an den alten [url="https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14798665"]Thread von Lily[/url] denken?

 

[KneffBass]

Zitat:Original erstellt von: jogurt

Selbsteinschätzungen sind schwierig. Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, mit den Inserenten zu jammen. Dann sieht man, ob es Sinn macht oder nicht.

Sehe ich genauso.....fast nichts geht über einen kleinen Jam um sich mal zu "beschnuppern" []

 

[Tömsken]

Zitatn den Gesuchen steht meistens "bitte keine Anfänger" UND "Profis werden bei uns nicht glücklich".
Ich kann damit nix anfangen und weiß überhaupt nicht, ob ich für sowas zu schlecht spiele oder vielleicht ausreichend oder sogar gut.

Das würde ich zunächst an den Stücken fest machen: Wenn du das Repertoire ohne Probleme mitspielen kannst, dann stimmt die Basis schon mal. Für die Freunde des Jazz: Hier wird bei Sessions ja gerne das RealBook hervorgeholt. Und diese Sachen sollte jemand "zwischen Anfänger und Profi" schon aus dem Stand einigermaßen mitspielen können – m. E.

Außerdem würde ich Band-Erfahrung erwarten. Konkret: Relativ gutes Zusammenspiel (auf die anderen eingehen) und Timing.
"Gegrooved" wird IMHO auf dem Level meistens nicht – das würde ich also nicht erwarten.

Da deine letzte Banderfahrung 16 Jahre zurückliegt, klingt das für mich zunächst nach "Anfänger". Falls du jedoch seitdem fleißig geübt hast, dann könnte das natürlich für "zwischen A und P" genügen.

Ich würde auf jeden Fall das Repertoire und die Erwartungen vor einer "Audition" besprechen. Sollte es nämlich zu einer Session kommen und Band und neuer Musiker sich auf sehr unterschiedlichen Levels bewegen, dann ist das für beide Seiten frustrierend.

 

[Gast20213]

Danke für die Super Infos. Das hilft mir auf jeden Fall weiter.

-Bekanntere Songs gleich auf Anhieb mitspielen kann ich defintiv nicht.
-Ich bräuchte auch ca. 2-3 Anläufe, um eine Eigenkomposition der betreffenden Band "halbwegs" mitspielen zu können.
-Ein Repertoire von 20 Songs könnte ich auch nur mit Hilfe einer Gedächtnisstütze / Songbook im Kopf behalten.
-Für einstudierbare feste Bassläufe bei Covers bräuchte ich viele Sunden, um sie originalgetreu zu kopieren.

So betrachtet geht es bei mir wohl eher in Richtung --> Anfänger
Zumindest für den Fall, dass man sich irgendwo bewirbt, muss man es so bezeichnen.

Die damaligen Stones-Nummern habe ich nur nach Gefühl gespielt, ohne alle Songs im Original bewusst richtig zu kennen. Ich war nie der große Stones-Fan. Lustigerweise habe ich Jahre später beim Anhören der Tapes festgestellt, dass sich mein Bass eigentlich genauso anhörte, wie er auch im Original gespielt wird.

Ich war immer davon ausgegangen, dass Bass reine Gefühlssache ist, und wenn man voll in dem Song drin ist, fliegen die Flossen quasi von selber. Wirkliche Gedanken habe ich mir darüber nie gemacht, ich fand Bassspielen immer einfach. Geübt habe ich eigentlich nie. Immer nur Gitarre geübt, Gitarrenmäßig würden die Kenntnisse auch für fast jede Sache ausreichen.

 

[Penelope]

Da mekrt man einfach, dass Deutschland a bissal größer ist als unser Ösi-Land. Ich bin fast täglich auf irgendwelchen Seiten im Inet auf der Suche nach einer Band, die einen Bassitsten suchen.
Auch ich möchte gerne wissen, ob ich bandtauglich für eine zweite Band bin, weil ich mein Können auch nicht einschätzen kann.
Entweder stimmt das geforderte Alter nicht, oder die Musikrichtung, passen die ersten beiden Anforderungen, stellen sie sich einen Kontrabassisten vor, oder die Band ist in Salzburg daheim, also 400 km entfernt.
[]