Welche Funktion hat eigentlich ein Gain-Regler?

[Cadfael]

Eigentlich ist der Gain Regler heutzutage überflüssig ...
Moderne Technik könnte das Signal eines Basses bestmöglich anpassen und Spitzen per Compressor/Limiter beschneiden. Es wäre auch möglich, die "normale, gewollte Anschlagstärke" zu definieren und dann gezielt dynamisches Verhalten zuzulassen und Spitzenübersteuerung anzugleichen.

NUR WILL DAS KEINER!
Daher haben die Amps auf dem Prinzip der Fender Bassman 59 (Marshall, HiWatt, Orange etc.) oder dem des Trace Elliot der 1980er (Transistor mit Gain) weiterhin ihre Berechtigung.

Roland gehört ja zu den Firmen, die mit Multieffektgeräten, dem V-BASS oder den Basscombos Vorreiter einer "für alle bezahlbaren modernen Technologie" ist. Es gibt Auto-Limiter, Auto-Noise-Gate und die Endlautstärke wird "am Limit" erhöht, indem "unwichtige Frequenzen" (echter Tiefbass) eleminiert werden - warum man dann auch von "Roland Watt" spricht (die mehr Lautstärke als andere "Transistoramps" produzieren).
ABER die Roland-Freunde sind nun mal ein kleiner Club. Die Mehrheit geht einen "konventionelleren" Weg (den ich ausdrücklich nicht als schlecht einstufen will!!!).

 

[Kong]

Hallo Cadfael!

Schön, mal wieder was von Dir zu hören.

 

[fuzzer]

Dann frage ich mich ja gerade ein bissl, wozu mein Ampeg BA-115 (alte Generation, also "v1" quasi) einen Regler Gain und Master hat. Weil mit Verzerrung ist da praktisch nix^^

 

[Kong]

Einfach zur Abstimmung der Eingangsleistung.

Aber hör mal, sogar mein Ibanez Promethean 5110 kann man etwas "anknuspern" mit mehr Gain. Das sollte beim BA 115 V1 doch auch möglich sein.

Richtig "Zerre" klingt mit Transen-Vorstufen eh nicht so dolle. Sind wir uns da einig?

 

[Semigradler]

ja

 

[alice d.]

keine ahnung, wozu der gut ist...
ich hab festgestellt, daß es bei röhrenamps ganz schön was soundlich ausmachen kann, wenn man bei gleicher lautstärke, die mischung von gain und volume variiert. einfach mal rumprobieren.

 

[Paulito]

OK, also gibt es offenkundig einen gewissen Trend, auf den Regler für die Endstufe wieder zu verzichten... oder spricht grundsätzlich irgendetwas dafür oder dagegen, auf den Master-Regler zu verzichten?

Gain und Master ist für mich ein Muss!
Man hat viel mehr Möglichkeiten den Sound zu formen.
Der Blue Sky ist hier ein super Beispiel.
Du kannst mit dem Gain die Vorstufe heftig anfahren, damit es etwas konrziger wird.
Dann mit mit dem Master das Ganze auf die benötigte Lautstärke bringen.
Ohne Master wäre dann eine Cleane Einstellung oft zu leise und die knorzige meistens viel zu laut.
Für mich wäre das komplett unbrauchbar!
Mein GBE 750 hat sogar 3 (!!) Gainstufen Pteamp Input, Preamp Output und Master.
Damit ist er in dieser Hinsicht sogar noch flexibler als der Sky!

Ein gut kontrollierbares und flexibles Gainstaging ist für mich unerlässlich.
Auch in Studio ist ein ausgechecktes Gainstaging für jedes Signal das A und O für eine gut klingende Produktion.

Jede Schaltung klingt anders, je nach Inputstärke usw...
In diesem Fakt steckt das eigentliche Geheimnis für guten Sound.
EQ, FX, Comp usw. sind eigentlich nur Schnick-Schnack. (mehr oder weniger)
Wenn das Gainstaging nicht stimmt, kannst du das hinterher quasi nicht mehr korrigieren.

Das gilt für Instrumente, FOH, Studio und allem was elektrisch verstärkt wird.
Leider häufig übersehen bzw vernachlässigt.
Nach dem Motto: Wieso? ist doch laut!?



Mit "One Knob" Amps kannst du mich jagen.

Ist aber wie immer Geschmacks - und - Phlosphie Sache....

Buuuummmmm,
Paul

 

[Paulito]

igentlich ist der Gain Regler heutzutage überflüssig ...
Moderne Technik könnte das Signal eines Basses bestmöglich anpassen und Spitzen per Compressor/Limiter beschneiden. Es wäre auch möglich, die "normale, gewollte Anschlagstärke" zu definieren und dann gezielt dynamisches Verhalten zuzulassen und Spitzenübersteuerung anzugleichen.

NUR WILL DAS KEINER!

Richtig!
Übrigens ist das bei den TC Amps genau so gemacht.
Die Dinger sind ein einziges Plug-In.
Und so klingt es auch, Bäh

Buuuuummmmm,
Paul

 

[greentone]

Richtig!
Übrigens ist das bei den TC Amps genau so gemacht.
Die Dinger sind ein einziges Plug-In.
Und so klingt es auch, Bäh

Buuuuummmmm,
Paul

Ich spiele sowohl einen Blue Soul, als auch einen Roland aus der neueren Cube Serie. Von daher kann ich deine Ausführen nachvollziehen. Der Blue Soul ist mit seinem Preamp einzigartig in der Einstellung und feinfühlig bis in die Sättigung und Zerre zu bringen. Der Klang ist wirklich erhaben. Trotzdem finde ich deine Abneigungen gegen die Digitalkisten total übertrieben. Die Roland Cubes (die TCs kenne ich nicht) sind die absolute Wunderwaffe. Sie lassen sich, wenn gewünscht, neutral spielen und sind äußerst flexibel. Die Leistung ist halt begrenzt. Da spielt die Begrenzung der Endstufe , aber auch der einzelne Speaker eine Rolle. Deshalb ist es doch super, wenn Roland auf gewisse technische Mittel zurückgreift, die letztendlich die Praxistauglichkeit immens erhöhen! Der Klang ist weit enfernt von "Bäh"

Übrigens haben die Rolands auch getrennte Regler für Preamp und Endstufe.
Der Hartke Kickback hat dagegen nur einen Preamp Regler. Hier merkt man auch, dass die Endstufe immer voll aufgerissen ist. Man kann kaum leise Lautstärken fahren. Außerdem ist das Rauschen, wenn auch insgesamt sehr gering, immer auf maximalen Pegel.
Also auch von mir: Lieber 2 getrennte Regler für mehr Flexibilität.

 

[alice d.]

ich hab auch einen roland-würfel und die dinger sind meines erachtens weitaus besser als die tc, zu denen ich die meinung von paulito teile.
das problem ist nicht digital pauschal sondern die umsetzung.

 

[Paulito]

das problem ist nicht digital pauschal sondern die umsetzung.

Richtig!

Buuuummmm,
Paul

 

[Basseman3]

Bei mir geht ohne Gain-Regler und ohne Master auch nix. Brauche beide.

 

[pitsieben]

ich hab auch einen roland-würfel und die dinger sind meines erachtens weitaus besser als die tc

Ich habe beides und beides hat seine vor und Nachteile.
Roland Amps klingen nicht schlecht für 'ne Mogelpackung aber auch die TC's sind bei Weitem nicht so mies, wie sie immer wieder gerne gemacht werden.
Der BH 250 bräuchte ein klein wenig mehr Schmackes und der 550er bräuchte vernünftige Routingoptionen für die Prints...das wär's.
Witzige kleine Kisten...nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit dem BH 250 und den beiden FMC 12ern habe ich schon 70 Leute ohne PA zu deren vollster Zufriedenheit beschallt.

 

[Kong]

Für so was hab ich meinen Promethean 5110. Der hat zwar keine on board - Effekte, aber das, was er kann, macht er sehr gut.

Das geht ohne weiteres bis 100 Leute. Wenn die Venue nicht sehr verwinkelt ist.

 

[alice d.]

habe ich schon 70 Leute ohne PA zu deren vollster Zufriedenheit beschallt.

mag sein, daß die zuhörer zufrieden waren mit dem gitarristen, dem zwei saiten fehlen... ich wäre da nicht glücklich. zugegeben, bei den kleinen kneipengigs bin ich mit dem roland auch nicht glücklich, aber immerhin zufrieden. glücklich macht nur das dickschiff.

 

[Kong]

Zufriedenheit und Glücklich Sein sind schon 2 paar Stiefel.

 

[Hamstaa]

Die Idee dass eingebaute limiter und Kompressoren das Eingangssignal bearbeiten und beeinflussen sollten halte ich für sehr waghalsig nicht mal teure bodentreter Kompressoren und limiter sind wirklich gut und können das bassignal ziemlich dynamiklos erscheinen lassen
Und wenn dass dann eingebaute limiter etc. über nehmen sollen Prost Mahlzeit

Dann kosten die amps entweder gleich einige hundert Euro mehr oder man kriegt konservensound

Für mich ist der gainregler unerlässlich weil er mir ermöglicht so zu klingen wie ich es mir vorstelle allein durch Anschlag und Spielweise und evtl. Einen kleinen dreh am volumepoti des basses

Mein Gitarrist handelt seine amps genauso und ist mit zurück gedrehtem volumepoti vollkommen clean und verzerrt dann wie Hölle weil er seinen Poti weiter aufdreht

 

[Cadfael]

Für so was hab ich meinen Promethean 5110 ...

Der Promethean 5110 ist wirklich ein sagenhafter, kleiner Amp!
SCHADE, dass Ibanez ihn zu Gunsten des 3110 eingestampft hat (der auch gut ist, aber nicht mit dem 5110 mithalten kann). Ich mag ja "runde, mittige Vintage Sounds und war baff, wie leicht man die mit dem 5110 hin bekommt.
Hätte ich nicht bereits meinen CUBE-100 BASS gehabt, hätte ich den Promethean sofort mitgenommen.

@ Pitsieben: Ich denke auch, dass die TCs "schlecht geschrieben" werden ...
Okay; die "moderne Technik" mag nicht jeder Mann's Sache sein. Aber da ist auch vieles, was in einem echten Blindtest gaaaaaanz anders aussähe. So hat eben jeder Amp seine Käufer ...

 

[pitsieben]

mag sein, daß die zuhörer zufrieden waren mit dem gitarristen, dem zwei saiten fehlen... ich wäre da nicht glücklich. zugegeben, bei den kleinen kneipengigs bin ich mit dem roland auch nicht glücklich, aber immerhin zufrieden. glücklich macht nur das dickschiff.

Wenn ich den Anspruch hätte, bei jedem Gig "glücklich" zu sein, hätte ich vermutlich schon vor sehr langer Zeit aufgehört, Musik zu machen...
Wie kommst du darauf, dass ich Rhythmusgitarrist bin und dass mir zwei Seiten fehlen? Wenn, dann bin ich Trommler, dem noch viel mehr fehlt.

 

[greentone]

Immer auf dem Boden bleiben, Jungs. EINE Pappe ist besser als keine .

Ging es hier nicht um Gain Regler? Wie macht das eigentlich ein Trommler ohne Gain- und Masterregler? Scheiß Job!