Wechselschlag, ein Muss?

[Anukat]

Hallo liebe Bassergemeinde.

Ich spiel jetzt seit gut 3 Monaten Bass mit nem zugegeben Laienmodell und einer metallischklingenden E-saite(von der mir gesagt wurde das sich da wieder legt..). Aber das ist für mich weniger von Bedeutung. Die ersten 2 Monate hab ich nurn bisschen rumgeklimpert 1Song da n anderer da, "klappt ja ganz gut".. bin zurzeit bei Songs wie "Can I play with madness?" von Iron Maiden, wo endlich auchmaln bisschen was anspruchsvolleres dabei ist. Nur jetzt schau ich mal so im Internet rum und find halt diese Saite und schau ich michn klines bissel im Forum um. UNd immer wird Wechselschlag genannt: Jetzt spiel ich aber meistens ohne Wechselschlag (zumindest beim String-Crossing) und mir ham sich noch nie Probleme ergeben, im Gegenteil ich find es beim SC schwieriger Wechselschlag beizubehalten...Am Tonoutput ändert sich halt nix und für mich ist es einfach zu spielen.

Deshalb meine Frage: Ist es so superdupermegaroxxorüberalles wichtig Wechselschlag durchzuhalten?

 

[jam_bass]

Nein.
Mir wurde von meinem Lehrer anfangs auch immer gesagt, der regelmässige Wechselschlag dürfe auf keinen Fall unterbrochen werden. Aus irgendwelchen anatomischen oder psychischen Gründen konnte ich mich damit nie anfreunden und habe mittlerweile eine Anschlagmethode, die ständig zwischen Einfingeranschlag und Wechselanschlag abwechselt. Nur bei schnellen Läufen gehe ich zum regelmässigen Wechselanschlag über, muss diesen aber dan meist separat wieder einüben.
Von Fachleuten wird bei ganz regelmässigen Walkingbasslinien sogar der Einfingeranschlag empfohlen (Bassbibel). Eine Mischtechnik bringt zwar hin und wieder Probleme, aber dafür ergibt sich auch ein individueller Stil, den man bei allen Bassisten beobachten kann, obwohl da jeder von der "reinen" Lehre abweicht. (Auch bei der Greifhand gibt es sehr individuelle Herangehensweisen).
Ich will aber hier nicht den Basslehrern ins Handwerk pfuschen. Sicherlich ist eine von Anfang an richtig erlernte Technik förderlich für die Feinmotorik.

 

[Oli Wan]

einige sagen so andere sagen so...[]
das klassische beispiel gegen wechselschlag ist james jamerson, der seine genialen basslinien immer mit einem finger spielte, aber wer kann sich schon mit jamerson vergleichen? []
wechselschlag zu können ist reine übungssache und kann viele dinge ermöglichen, die du so vielleicht nie können wirst, wenn du irgendwann an deine grenze kommst. deshalb ist es besser, diesen von anfang an zu lernen.
viele profis spielen übrigens wenn es geht im studio mit einem finger, wegen der gleichmässigkeit, allerdings nur, wo es wirklich geht..
andere möglichkeit wäre pick oder thumbing.

 

[rabarvek]

Das Auslassen des Wechselschlages beim String-Crossing nennt man Raking (will auch mal klugscheissen) und kann sicher nicht generell als falsch taxiert werden. Am besten ist, wenn man beides kann. Darüber, dass du nach drei Monaten noch nicht an dem Punkt bist, musst du dir keine Gedanken machen.

 

[H/H King]

Mein Basslehrer spielt alles mit Wechselschlag auch mit Pleck und gerade hier meint er seine Schlaghand sei für ihn wie ein Taktell das er verinnerlicht hat und das ist auch so bei ihm

 

[Oli Wan]

mein taktell ist mein fuss, funzt auch gut..
solche dinge sind individuell, da ist nichts richtig oder falsch, das sollte auch der basslehrer wissen..

 

[CHD]

Würde sagen dass sowieso jeder im Laufe der Zeit seinen eigenen Stil entwickelt und so solls doch auch sein.

 

[Jacofan]

Zitat:Original erstellt von: Oli Wan


das klassische beispiel gegen wechselschlag ist james jamerson, der seine genialen basslinien immer mit einem finger spielte, aber wer kann sich schon mit jamerson vergleichen? []

hättest du nicht das aber gesetzt, hätte ich entgegnet, dass Jamerson ja nicht mit nur einem Finger spielte weil er nicht anders konnte, sondern weil er nicht anders wollte.[]



ich persönlich sehe es genau wie Kamman. Mir fällt das ganze jedoch recht leicht.


gruss Dennis

 

[Oli Wan]

wie ich schon erwähnte, spielen viele im studio mit nur einem finger, gerade um gleichmässiger zu klingen, das gleiche gilt für das spiel mit pick, also zb. nur abschläge. es ist eine technik, der punkt ist nur, dass es so gewollt ist! es sollte eine bewusste entscheidung sein, und ich denke, es ist nicht unbedingt die schlechteste..
ich halte jede technik, die gut klingt für angemessen. ob das nun wechselanschlag mit den fingern ist, mit drei fingern, oder auch nur mit einem..mit dem pick, slap, pop, tapping, oder das vielfach veraltet anmutende aber genauso oft unterschätzte thumbing, das man ja auch nicht mehr spielen dürfte, weil es zu langsam ist..[ooo]
sich zum sklaven der notation zu machen, indem man auch auf-und abschläge genau einhalten muss, halte ich für beschneidend.
gut ist, wenn mans kann, machen muss ich es deshalb noch lange nicht..

 

[ISI]

Zitat Oliwan: "wie ich schon erwähnte, spielen viele im studio mit nur einem finger"
Wer sind denn bitteschön viele?
Kein moderner Bassist lernt mehr so zu spielen...

 

[jam_bass]

Das bestechende an einem schönen Groove aus dem Studio oder dem Proberaum oder von der Bühne, ganz egal, ist nicht die Technik, die dahinter steht, sondern das pumpende, rollende Gefühl, das der Musiker möglichst ohne störende Stimmungen rüberbringt. Dieses Gefühl zu realisieren ist imho oft schwieriger, als die richtige Fingertechnik; und wie das zu lernen ist, habe ich noch nirgendwo gehört oder gelesen => Musikalität ist wichtiger als beste Techniken zu beherrschen.

 

[kisuu]

ich fand den wechselschlag zwar am anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einiger Zeit geht des auch...
für mich zählt da erst mal:
1. ich bin schneller
2. der einzelne finger (welcher auch immer) wird nicht so belastet

 

[Oli Wan]

danke, so war es gemeint. wenn kein moderner bassist das mehr lernt, wäre es schlecht, spätestens im studio kann es zu leichten auseinandersetzungen mit dem tonmann kommen, wenn der anschlag ungleichmässig ist..[] in manchen situationen ist es einfach die richtige technik.
was modern ist hat mich im übrigen noch nie interessiert, trends hinterherlaufen ist was für die ewig-zweiten..[]

 

[Anukat]

Danke schon mal für die vielen Antworten[]

Aber ich hab irgendwie das Gefrühl, dass ihr was in falschen Hals bekommen habt bzw isses auch undeutlich formuliert.

So auf einer Saite viele Töne spielen is überhaupt kein Problem mit Wechselschlag. Nur wird halt mein Wechselschlag immer unterbrochen beim String-Crossing. Also wenn ich zum beispiel die G-Saite mit Mittelfinger spiele und direkt danch schnell n Ton auffer D-Saite kommt, spiel ich den in 80% aller Fälle auch mit Mittelfinger.

Also: Wechselschlag kann ich schon, es geht mir nur um das String-Crossing =)

Hoffe auf weitere tolle Beteiligung[P]

 

[Jacofan]

achso... nun das ist eigentlich egal denke ich. Wir hatten neulich mal einen Thread der mit der ebengestellten Frage anfing. Das Resultat war glaube ich, dass das keiner wirklich eng sieht und du das auch so machen kannst.

 

[Oli Wan]

da es beim wechselschlag ja um schnelligkeit geht, wäre es völlig unlogisch, auch beim stringcrossing darauf zu bestehen, das ist unsinnig, da liegst du völlig richtig.

 

[J.B.Ecker]

Hallo!

Zitat: Zitat Oliwan: "wie ich schon erwähnte, spielen viele im studio mit nur einem finger"
Wer sind denn bitteschön viele?
Kein moderner Bassist lernt mehr so zu spielen...

...schonmal walking bass gespielt????


bin, was die technik angeht, vollkommen einer meinung mit oli wan. allerdings würde ich jedem einsteiger empfehlen den wechselschlag grundsätzlich sorgfältig zu lernen, und zwar in allen möglichen kombinationen, auch beim string crossing mit und ohne fingerwechsel. nur dann ist man in der lage ausreichend schnell spielen zu können und in jeder (spiel-)situation spontan (ohne über die nächste fingerkombination nachzudenken)weiterspielen/improvisieren zu können, es geht hierbei um die optimale verkbnüpfung zwischen hohem technikstandard, und verinnerlichter flexibilität.

ausserdem ist bei einer gut verinnerlichten zweifingertechnik das umschalten zu anderen techniken (1fingeranschlag) oder gar das ständige hin-und herspringen 8oft beim walking-bass mit eingebauten soloeinwürfen) relativ leicht.

Zeit brauchts halt....

Zitat:Mein Basslehrer spielt alles mit Wechselschlag auch mit Pleck und gerade hier meint er seine Schlaghand sei für ihn wie ein Taktell das er verinnerlicht hat und das ist auch so bei ihm

funtioniert dass auch bei 16tel-quintolen? oder auch bei ner einfachen 4teltriole?
denke der anschlag sollte synchron zu einem taktell (welches durch ein beliebiges körperteil reell oder in gedanken ersetzt werden kann) funktionieren, aber auch bewusst dagegen halten können!!!

grüsse

 

[rabarvek]

Man neigt dazu, sich viele Gedanken über den Fingersatz der Greifhand zu machen und die Anschlaghand "einfach so" laufen zu lassen.
Tatsächlich konnte ich in einigen Situationen eine deutliche Verbesserung erreichen, nachdem ich mich damit auseinandergesetzt habe, mit welchem Finger ich das Pattern zu zupfen beginne, wo ich "Einfingertechnik" mache, wo Wechselschlag und wo Raking.
Das geht weniger um den Soundunterschied zwischen den Anschlagsfingern, als um simple Ergonomie.

 

[e-bazz]

Ich kann da Joerg nur beipflichten.
Einfach gesagt:

Lerne erst zu gehen - einen Schritt vor den anderen. Lerne erst dann zu laufen und zu springen. (darf zitiert werden [])

e-bazz

 

[Oli Wan]

gut wäre natürlich, wenn dein lehrer dir erklären würde, warum du was wann lernen sollst, ohne ein geheimnis aus den weiteren schritten und den gründen für sein vorgehen zu machen, wenn man weiss wie und warum, lernt man bereitwilliger, sprich doch mal mit ihm darüber!