Was übt ihr gerade?

Ich hab die Kiste ja im Frühjahr nach ca. 25 Jahren Ruhe wieder ausgepackt. Scheint erstmal nicht wie Radfahren, verlernt man doch. Aber nach kurzer Zeit gehts dann doch wieder, und Radfahren läuft ja schon nach einem Winter erstmal nicht gleich wieder rund.
aber zurück on Topic:
Fürs sparsame Grooven gibts nichts besseres als Sting: So lonely und Roxanne. Die beiden Beats ohne Begleitung deutlich unterscheidbar ist schon mal die halbe Miete :D
Und aktuell für'n Spaß halt Run for Cover. Vielen Dank an Marc von Talking Bass. Bei 80bpm bin ich schon ;-)

Ist eine schöne Bereicherung zu den ganzen Level42 Nummern, die noch von früher halbwegs im Bewegungsgedächtnis hängen ;-)
 
Ach ja....obwohl ich in keiner Band je mit Pleck gespielt habe, zum Austoben natürlich den Altmeister.
Entweder alte Autos

oder mit dem Winkel;-)
 
Mhmm, aber es reicht immer noch nicht so ganz für Lenny Kravitz‘ „It‘s enough“


Ich hätte es ja gern bearbeitet, aber das ging nicht mehr.:rolleyes:
 
Bin öfter mal bei Open Stage-Jams und dort immer wieder mal mit Drummern konfrontiert, die sich in Time Shifting üben... für mich bis jetzt eine Rausflieg-Garantie...

Und neulich hatte ich einen Jazz-Gig mit Songs des Drummers, wo Verschiebungen bzw. Überlagerungen dieser Art sogar Bestandteil der Komposition waren:



(hab auf die Schnelle kein anderes Video gefunden)

ich hab mir jetzt einen Übe-Track in logic gemacht und schau mal, wie weit ich komme...
 
Ich wurde von einem ziemlich guten Drummer belehrt, daß ich bei solchen Jam-Sessions im Falle von Time-Shifting immer stur weiter normalen Takt weiterspielen soll, wir kommen dann irgendwann wieder zusammen. Der Rat ist gut, die Umsetzung schwierig, der Effekt aber grandios...
Zum Üben... Ich übe nicht (oder nur, wenn es konkret für einen Gig ist), ich spiele einfach mit Youtube-Videos mit, die mir grad gefallen und interessant sind.
 

bassfritsch schrieb:
Ich wurde von einem ziemlich guten Drummer belehrt, daß ich bei solchen Jam-Sessions im Falle von Time-Shifting immer stur weiter normalen Takt weiterspielen soll, wir kommen dann irgendwann wieder zusammen. Der Rat ist gut, die Umsetzung schwierig, der Effekt aber grandios...
Zum Üben... Ich übe nicht (oder nur, wenn es konkret für einen Gig ist), ich spiele einfach mit Youtube-Videos mit, die mir grad gefallen und interessant sind.
Zum Vergrößern anklicken....

Da hat er recht, der Drummer - aber das ist ja gerade mein Problem, das stur weiter Spielen und sich nicht "auf den Drummer" setzen.
Ich muss mir diesen Reflex abtrainieren...

edit:
hier wäre ein interessantes Video... ich spiel eben mal mit




edit II:
auch hier schaffe ich es nicht, beim Metronom zu bleiben und nicht mit dem Drummer mitzugehen (ab 2:35)
 
Zuletzt bearbeitet:
fiss-a-wiss schrieb:
das stur weiter Spielen und sich nicht "auf den Drummer" setzen
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so geht es mir zur zeit mit bestimmten Bläsersätzen in der Bigband. Wenn ich ihr Line extrem im Ohr habe, aber mein teil stur weiter wspielen soll....
Das mit dem Drummer kenn ich auch. Is einfach viel übung... (ich finde spielen und gleichzeitig singen ist dafür auch eine gute übung)
 
fiss-a-wiss schrieb:
Da hat er recht, der Drummer - aber das ist ja gerade mein Problem, das stur weiter Spielen und sich nicht "auf den Drummer" setzen.
Ich muss mir diesen Reflex abtrainieren...

edit:
hier wäre ein interessantes Video... ich spiel eben mal mit




edit II:
auch hier schaffe ich es nicht, beim Metronom zu bleiben und nicht mit dem Drummer mitzugehen (ab 2:35)
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Moin Bassic,

das Video ist interessant, aber vor allem irritierend eingezählt vom Protagonisten! Er setzt da unheimlich viel voraus. Und zwar das rhythmische Abstraktionsvermögen, die 16tel "nach dem Schlag" perfekt fühlen und verarbeiten zu können. Eigentlich, so kenne ich das, zählt man sich so ein, das die Sticks immer die Viertel-Zählzeiten dokumentieren, egal wo der Klick hingeschoben wird! Hier ist der Klick ja auf der 1e 2e 3e 4e usw... Wir Bassisten denken also (gewohnt) Hey, die Sticks sind die Time! Dann beginnt er zu spielen und wir sind angeschissen! Warum? Weil er nicht kommuniziert was er macht! Er lässt uns auflaufen. Wir haben also eine 16tel-Subdivision und der Klick ist nicht gewohnt auf der Viertel-Zählzeit 1 2 3 4, sondern um eine 16tel verschoben! Vor allem auf die am schwierigsten zu "fühlende" 16tel innerhalb der Viertel-Zählzeit. Wenn man als Video-Betrachter, die eigentliche Übung also nicht kennt, ist es schwer nachzuvollziehen! Ein schönes "Show off" des "Vormachers", pädagogisch, sorry, nicht so toll! ;-) Er bringt den Lernenden in die Rolle des Doofen! "Mist, ich kapiere nicht was er macht. Ich kann das nicht!" Um es nachher toll aufzulösen... Er steht dann als der Tolle da... naja...

Wenn Du / Ihr Stress habt solche "Umdreher" zu fühlen oder steady bei Euch zu bleiben, liegt es sehr oft an dem "Erkennen". Also Hören (was macht er da, der Drummer) Erkennen (Hab ich schonmal gehört oder geübt), Benennen (der verschiebt den Shit um ne 16tel nach hinten), und Verarbeiten. Entweder mitgehen oder eben steady bei mir bleiben.

Das kann man relativ einfach üben, dauert aber in der Regel ne Zeit, bis man das "fühlt"! Ja, bitte fühlen, nicht denken! Spielt doch einfach mal zu Hause anfangs z.B. eine einfache Achtel-Noten-Linie, z.B. "Sgt Pepper" den Refrain oder "Owner of a Lonely Heart" so:

1. Level: Klick auf alle Viertel-Zählzeiten
2. Level: Klick so interpretieren, das er auf den Achtel-Off-Beats liegt
3. Level: Klick so interpretieren, das er auf den ts liegt 1e+t 2e+t...., also der letzten möglichen 16tel der Viertel-Zählzeit,
4. Level: Klick so interpretieren, das er auf den es liegt, also der ersten möglichen 16tel der Viertel-Zählzeit. Wie im Video.

Es gibt noch mehr Varianten, also auch Klicks wegzulassen etc, um eben das rhythmische Abstraktionsvermögen zu trainieren... Also z.B. den Klick nur auf 2 und 4 (also nur da wo die Snare kommt) etc...

Hoffe das hilft Euch ein bisschen weiter.

Gruss in die Runde, Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
fiss-a-wiss schrieb:
Ich muss mir diesen Reflex abtrainieren...
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Moin! Mal ganz kurz zu deinem Kommentar "abtrainieren":

Es geht nicht um abtrainieren, sondern um verstehen. Also was macht er da? Und eben, das bei sich bleiben. Deswegen habe ich jahrelang diese Tanzschritte oder eben das bewusste Auftreten des Fusses in meinen Workshops thematisiert, um eine klare haptische, fühlbare Aktion zu haben, um den eigentlichen "Beat" zu fühlen und bei dem auch zu bleiben. Egal was der Drummer macht!

Also weniger "abtrainieren" als mehr: Bewusst machen, wo bin ich? Wo ist der Drummer?

Gruss!
 
Ich habe beschlossen, meine Lektionen mit Garry Dial wieder aufzunehmen. Garry ist ein New Yorker Jazzpianist und hat als einziger die Erlaubnis, die Lehrinhalte von Charlie Banacos weiterzuführen und dessen Aufzeichnungen zu nutzen.
Ich bin darauf gestoßen, weil ich immer wieder (insbesondere von Jeff Berlin und Joe Hubbard) gehört habe, was für ein genialer Lehrer Charlie war.
Die Lektionen sind anspruchsvoll, aber machbar. Im Moment habe ich die Aufgabe, vier verschiedene Meoldiefragmente über den Standard „You Must Believe In Spring“ zu spielen - natürlich angepasst an den jeweiligen Akkordtyp.
 
whitewater schrieb:
Ich hab die Kiste ja im Frühjahr nach ca. 25 Jahren Ruhe wieder ausgepackt. Scheint erstmal nicht wie Radfahren, verlernt man doch. Aber nach kurzer Zeit gehts dann doch wieder, und Radfahren läuft ja schon nach einem Winter erstmal nicht gleich wieder rund.
aber zurück on Topic:
Fürs sparsame Grooven gibts nichts besseres als Sting: So lonely und Roxanne. Die beiden Beats ohne Begleitung deutlich unterscheidbar ist schon mal die halbe Miete :D
Und aktuell für'n Spaß halt Run for Cover. Vielen Dank an Marc von Talking Bass. Bei 80bpm bin ich schon ;-)

Ist eine schöne Bereicherung zu den ganzen Level42 Nummern, die noch von früher halbwegs im Bewegungsgedächtnis hängen ;-)
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Sorry, dass ich mich hier in den letzten Tagen so viel einmische / einbringe, aber irgendwie ist mir da gerade stark nach ;-) ich überprüfe das für mich nochmal...

ABER: Wenn man solche Riffs wie "Run For Cover" vorstellt, finde ich es ja immer wichtig, es auch stilecht zu machen. Nichts gegen den Kollegen hier, aber den Flamenco Roll, den er hier im Video ab 10:48 vorstellt, den spielt Miller da gar nicht. Das kann man hier in diesem Video ganz wunderbar z.B. bei 1:41sehen:

Sorry für das "Korinthen kacken"! Es geht mir auch nicht darum den Kollegen anzuschwärzen, sondern eher Dir @whitewater einen vielleicht interessanten Hinweis zu geben... Also Miller spielt das hier in einem für ihn zu der Zeit (gerade bei Miller wirklich wichtig zu beachten, weil er seinen Spielstil immer wieder mal verändert hat (siehe Double Thumping... was er früher nie gemacht hat) ganz typischen Stil mit Einsatz der Greifhand als Dead-Note. Also Slap - Linke Hand Dead-Note - Slap und dann den Pluck.

Und für diejenigen, die es vielleicht nicht glauben wollen: Es gibt sogar Original-Transkriptionen von Marcus Miller und ich glaube Chris Jisi, die das auch 2003 in G&B veröffentlicht haben... nur so nebenbei ;-)

Gruss an alle und ich hoffe es hilft weiter, Markus
 
Ob’s mir je hilft? :nix: Aber: Dickes Dankeschön! Allein schon für die Ermutigung zum Fühlen. Denn bei ein paar vertrackten 16tel Geschichten lenkt mich das Zählen oft mehr ab als es dem Groove gut tut!:embarrassed:
 
Moin!

Gerne, ElectricMorus! So ein Einmischen oder auch eine Korrektur kann ja auch mal blöd rüber kommen...

Das Zählen oder auch Mitzählen ist zum „klar“ machen schon echt wichtig! Aber am Ende sollte der Groove ja aus dem Gefühl und nicht aus dem Kopf kommen... also ist schon beides wichtig.

Meine Erfahrung, wenn das zählen nicht klappen will, entweder langsamer machen, viel langsamer oder ein Level „runter gehen“. Beispiel: von der 16tel auf die Achtelebene... hast du ein konkretes Beispiel wo es nicht klappen will?

Gruß, Markus
 
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