Es ist schon in gewisser Weise nachvollziehbar, dass man man den Besitz einer Geige für 50.000€ in Frage stellen darf, wenn man denn auch mit einer Geige für 5.000€ im professionellen Orchester arbeiten kann.
In Frage stellen kann und darf man alles. Allgemein ging es mir darum, einmal zu verdeutlichen, was die Aussage "ja gut, aber dan mach doch Hartz 4!!" im konkreten Fall bedeutet: es bedeutet, dass wir das nicht "mal eben so" machen können, weil man uns zunächst nötigt, Vermögenswerte aufzubrauchen.
Ob das gerecht ist oder nicht, will ich garnicht weiter erörtern, es bedeutet aber auf jeden Fall: Es gibt keine rasche, unbürokratische Hilfe!! Ein Instrument in dieser Preislage zu veräußern, kann Jahre (!!) dauern. Also musst du es verramschen, da muss erst mal ein Käufer gefunden werden.
Wer glaubt, ein Profigeiger könne mal eben von seinem sehr guten Instrument auf ein Gerät von Thomann umsteigen, hat keine Ahnung davon, auf welchem Level Profigeiger unterwegs sind. Ich muss das einfach mal in diesen drastischen Worten formulieren!! Wir reden hier von very high level, nicht von Aushilfe in der Tanzkapelle.
Er kann immer noch Geige spielen, Konzerte geben
Das ist aber mal ein lustiger Kommentar! Jemand, der keine Livekonzerte mehr spielen darf wegen Corona, kann ja immer noch Konzerte geben. Wie sagte doch neulich ein Lungenfacharzt in Houston / Texas? "Ich habe zwei Gegner: Covid19 und die Dummheit der Bevölkerung. Gegen den einen Gegner werden wir ein Mittel finden, bei dem anderen bin ich mir nicht so sicher."
wenn vermögen, und dazu würde ich jetzt mal auf den konkreten Fall bezogen, auch eine Geige im Wert von € 50.000,00 zählen, vorhanden ist.
Problem, s.o., man muss das auch versilbern können, und zwar rasch! So hat es ja auch die Lufthansa gemacht: alle Flieger verkauft bei eBay-Kleinanzeigen, im Moment ist die Nachfrage ja auch sehr gut und man braucht sie nicht, und fertig war die Sanierung. Ach nein, Quatsch, da kam ja eine Milliardenhilfe wegen Systemrelevanz. Die haben noch nicht mal die Hälfte ihrer Flieger verkauft. Bringt ja auch nichts. Ohne Flieger bist du keine Fluglinie mehr.
Da würde ich auch denken, der Ferrari als Firmenwagen ist nicht nötig, da tut es auch ein Golf.
Richtig. Und den Ferrari versilbert der Chef sofort, da muss er nur den Leasingvertrag kündigen. Wenn er allerdings als Rennfahrer arbeitet, verliert er mit dem Golf auf jeden Fall die nächsten Rennen, bis alle nur noch mit Golfs fahren dürfen.