Warum wir nicht streamen wollen - Doku

[aBaxxi]

Gerade bin ich über die Doku gestolpert: Warum uns streamen Musik kaputt macht

Dirty Little Secrets - Videos der Sendung | ARD Mediathek

Videos zu Dirty Little Secrets | Jeder hütet ein Geheimnis. Manche dürfen geheim bleiben. Andere gehen uns alle an. 'Dirty Little Secrets” blickt in drei Folgen hinter die Kulissen der glitzernden Musikwelt und erzählt von Deals und schmutzigen Tricks der Mächtigen.

www.ardmediathek.de

 

[EADG]

Danke für den Tipp.

 

[EADG]

Ich habe mir gestern alle drei Folgen angeschaut. Es ist unglaublich, dass Musikerinnen und Musiker mit so hohen Streamingzahlen so wenig verdienen, weil irgendwelche Klimperklamperplaylists noch höhere Streamingzahlen haben. Wirklich witzig fand ich den jungen Mann aus Bielefeld oder Hannover, der mit seinem Richard-Clayderman-Sound es auf diese Klimperklamperplaylists geschafft hat und anscheinend ein ordentliches Einkommen damit erzielt. Wohlgemerkt mehr als Die Phantastischen Vier, Peter Maffay oder Rocko Schamoni. Das spricht für meine These, dass ein wie auch immer gearteter "Markt" nicht die Besten fördert, sondern die bauernschlauesten.

Interessant fand ich auch die junge Dame, die Spotify im deutschsprachigen Raum vertritt. Sie muss noch ein bisschen an ihrer Performance arbeiten. Sie hat zwar gewissenhaft immer Künstler*innen, Musiker*innen oder Hörer*innen gesagt, aber wenn sie gelogen hat, hat man es ihr angesehen.

Ich frage mich auch immer, warum die Geldgier von Leuten, die CEO als Berufsbezeichnung angeben und Vermögen über mehr als 1 Milliarde Dollar oder Euro anhäufen, nicht als psychische Störung betrachtet wird. Kein Mensch braucht so viel Geld und der Schaden, der dabei angerichtet wird, ist immens.

 

[Ray Mahogany]

Ich frage mich auch immer, warum die Geldgier von Leuten, die CEO als Berufsbezeichnung angeben und Vermögen über mehr als 1 Milliarde Dollar oder Euro anhäufen, nicht als psychische Störung betrachtet wird. Kein Mensch braucht so viel Geld und der Schaden, der dabei angerichtet wird, ist immens. sehr schön formuliert!

Sehr treffend formuliert!

 

[daphonque]

Sehr treffend formuliert!

ja - den absatz wollt ich grad bestätigend hervorheben!

 

[daphonque]

Wirklich witzig fand ich den jungen Mann aus Bielefeld oder Hannover, der mit seinem Richard-Clayderman-Sound es auf diese Klimperklamperplaylists geschafft hat und anscheinend ein ordentliches Einkommen damit erzielt.

ist in der tat so, ich hab ein paarmal für einen kollegen aus früheren tagen basslinien für seine LoFi sachen eingespielt - und wundere mich immer noch wie hoch die streamingzahlen sind, wenn er in die entsprechenden playlists kommt.

wenn nicht ist es aber auch ein ‘totalflop’

um professionell damit ein einkommen zu generieren brauchst du da aber ‘hits’ am laufenden band. da kommt nicht viel rüber bei.
laut rotalty calculator waren es vor kurzem bei ner million streams bei apple ca. 5000€ - das noch nicht aufgeteilt ist!

 

[EADG]

Ich merke, ich finde das Thema echt interessant. Es wird in der Doku ja auch sehr schön erklärt, warum man Musikindustrie brauchte und warum sie mit Einführung der CD ihre Gewinnmargen exorbitant steigern konnte.

Heute muss niemand mehr physische Tonträger produzieren, diese lagern und vertreiben. Die "Industrie" ist überhaupt nicht mehr notwendig. Der Erfolg von Spotify ist der Tatsache geschuldet, dass die Majorlabels zugestimmt haben, dass man die Musik "ihrer" Künstlerinnen und Künstler legal aus dem Internet ziehen kann.

Ich finde es auch irgendwie treffend, dass völlig nichtssagendes Geklimper oder Regenrauschen am erfolgreichsten beim Streamen ist. Streamen entwertet die Musik. Es geht beim Streamen um Soundtapeten, nicht darum Musik zu hören.

Schallplatten waren in meiner Jugend die Möglichkeit, eine eigene musikalische Kultur der damals erwachsenen Mainstreamkultur entgegen zu stellen. Irgendwann habe ich bemerkt, dass "meine Musik" plötzlich im Supermarkt gelaufen ist. Ich glaube Wolf Maahn hat das in einem Song thematisiert. Die Künstlerinnen und Künstler hatten in diesen "goldenen Jahrzehnten" sehr gute Verdienstmöglichkeiten durch Platten- oder CD-Verkäufe. Das ist vorbei.

Ich persönlich nutze kein Spotify. Wenn ich ernsthaft Musik hören möchte, gehe ich auf ein Konzert. Die Karten dafür muss ich im seltensten Fall bei "Eventim" kaufen, weil ich lokale Veranstalter sehr schätze, genau so wie lokale Bands.

 

[EADG]

um
professionell damit ein einkommen zu generieren

würde ich so eine Musik nie machen wollen. Man kann mit anderen Tätigkeiten ebenfalls Geld verdienen. Musik machen soll mir persönlich folgendes bringen: Spaß, Menschen kennen lernen, Neues lernen, emotional berührt werden...

 

[daphonque]

ich hab mir die doku nich nicht angeschaut.

über die beiläufigkeit mit der man heute mit ‘musik’ besprenkelt wird ist man ja auch schon so gesättigt, dass zusätzlich intensives musikhören für die meisten menschen schon anstengend wird.
jeder laden, jeder internetclip, alles wird mit musik unterlegt, überall rieselt beiläufiges in unser hirn. ungefragt.

stille fürchten viele menschen heutzutage. in vielen haushalten läuft der fernseher unentwegt, der geräuschkulisse wegen

und der ständige zugriff auf quasi alle musik macht diese eben dadurch zugleich wertlos.

ich streame schon auch - hab mich auch daran gewöhnt da von meinen künstlern eben die ganze discographie zur verfügung zu haben und nicht nur die alben die ich mir physisch kaufe(n kann).
bei der arbeit, oder wenn man mit leuten zusammensitzt wesentlich bequemer.
aber wenn ich intensiv ein album höre lege ich davon gerne die cd ein, sofern ich sie denn auch habe. da ist so viel
mehr information drauf beim stream.

dazu empfehle ich auch diese doku

 

[daphonque]

würde ich so eine Musik nie machen wollen. Man kann mit anderen Tätigkeiten ebenfalls Geld verdienen. Musik machen soll mir persönlich folgendes bringen: Spaß, Menschen kennen lernen, Neues lernen, emotional berührt werden...

das artet dann wirklich in reguläre arbeit aus. mit einem ‘song’ pro woche, immer in der hoffnung dass es auch ordentlich gestreamt wird.

was in stetiger regelmässigkeit nicht einfach ist.

 

[Eliashaugk]

Streams und Klicks werden halt immer wertloser, da die Verweildauer oft sehr kurz ist.

Ein Lied ist in einer Playlist, wird ggf nach 30 Sekunden geskippt. Der Künstler interessiert keinen, hat aber viele Aufrufe. Trotzdem ist der Wert für die Plattform (Verweildauer etc.) sehr gering. Und daran wird der Wert gemessen. Hält das Produkt Kunden in der App.

Darum sind Podcasts aktuell Spotifys Liebling, da halten zwei große Namen den Hörer über Stunden in der App. Und die Hörer akzeptieren sogar Werbung obwohl sie die App bezahlen.

Noch krasser ist das bei tiktok/YouTube Shorts. Tiktok zahlt im Zweifel gar nix. Bei YouTube Shorts habe ich zuletzt gehört, für 30 MILLIONEN Aufrufe 900€. Wegen kurzer Verweildauer.

 

[Dommbasstisch]

.... Ich frage mich auch immer, warum die Geldgier von Leuten, die CEO als Berufsbezeichnung angeben und Vermögen über mehr als 1 Milliarde Dollar oder Euro anhäufen, nicht als psychische Störung betrachtet wird...

Wahrscheinlich ist das bei Menschen die "nur eine Million" pro Jahr verdienen auch schon ausgeprägt.

Bei psychischen Störungen ist ja die Selbsterkenntnis oft der Schlüssel zum Glück.
In diesem Fall gibt es ja sogar einige Superreiche die sich selbst anprangern und veröffentlichen wie viele Millionen verdient werden mit unterm Strich null Steuern.

Da ist es wirklich traurig, dass die, von den "kleinen Leuten" gewählten, Politiker keine Abhilfe schaffen.

 

[TheBass]

Wie so häufig: reich wird nicht derjenige, der ein Produkt herstellt, sondern der, der ein Produkt vermarktet.

 

[EADG]

Wahrscheinlich ist das bei Menschen die "nur eine Million" pro Jahr verdienen auch schon ausgeprägt.

Ich habe nichts dagegen, wenn Leute viel Geld verdienen. Meinetwegen darf es auch Millionärinnen und Millionäre geben. Aber in den Regionen, in denen Bezos, Musk, Ek oder der Schulenberg unterwegs sind, ist es pervers.

Zur Verdeutlichung: Laut "Blitzrechner.de" wiegt eine Milliarde € in 50,-€ Scheinen 18,4t. Da braucht man einen LKW, um die zu transportieren. Dagegen kann man eine Million mit 18,4kg 50,-€ Scheinen schon selber tragen, wenn man nicht "Rücken" hat.

 

[Dommbasstisch]

Vermutlich könnte sich nur noch deutlich weniger eine Musik Flatrate leisten, wenn alle Musiker angemessen bezahlt würden.
Man müsste den Konsum je nach Nutzen berechnen.
Und bei der heutigen Flatratementalität hätte das keine Akzeptanz und wahrscheinlich wäre Werbung dann wieder Ok. Die Werbeeinnahmen würden bei YT auch noch mit "Nonsens, Nachrichten, Fake News, Unboxings ( Erfahrungen?...ein erster Eindruck zählt heutzutage), Influenza ..." geteilt werden.

OT
Ich gönne es den Wohlhabenden, den Reichen und auch Superreichen. Bin auch wirklich reichen Menschen nicht Mal neidisch, wohlhabend würde mir genügen.
Die sollten halt einfach angemessen zur Allgemeinheit beitragen, zumindest im Verhältnis zu ihrem CO2 Fußabdruck...
Man muss auch diversen Reichen zu gestehen dass sie mit Spenden, Stiftungen oder Erben vom Reichtum antreten.

In Gold, wenn ich mich nicht verrechnet habe ist die Milliarde:
Auch ähnlich "viel" 16,975t
Folglich wäre das Gold sogar leichter.

 

[EADG]

In Gold, wenn ich mich nicht verrechnet habe ist die Milliarde:
Auch ähnlich "viel" 16,975t
Folglich wäre das Gold sogar leichter.

Das erstaunt mich jetzt, hab es sogar nachgerechnet. Wäre 'ne schöne Quizfrage: Was ist wertvoller: Ein kg Gold oder 1 kg Fünfziger?
Mir würde schon reichen, was beim runden unter den Tisch fällt.

 

[Mad Jazz Morales]

Spotify und Apple haben bei mir das Radio abgelöst. Ich höre viel im Auto. Zur allgemeinen Information ca 1h Deutschlandfunk und 1h NDR Info, sonst fast nur s und a
Neben den Bands die ich so abfeiere finde ich die Band-xy-Radio-Funktion für mich als Hörer cool!

 

[ViPe]

Hipster Redakteure erklären die Vor-Internet Zeit.
Die Doku war nicht auszuhalten. Nach 5 Minuten hatte ich den ersten Impuls auszuschalten, nach 15 Minuten dann nicht mehr ausgehalten.
So denn man sich mit dem Thema befassen möchte gibt es mit Sicherheit andere und bessere Formate.

 

[daphonque]

Hipster Redakteure erklären die Vor-Internet Zeit.
Die Doku war nicht auszuhalten. Nach 5 Minuten hatte ich den ersten Impuls auszuschalten, nach 15 Minuten dann nicht mehr ausgehalten.
So denn man sich mit dem Thema befassen möchte gibt es mit Sicherheit andere und bessere Formate.

hättest mal weiterschauen sollen.
wie die (nicht-)verteilung der gelder geregelt ist.
es wird auch über konzertveranstalter-monopole usw. berichtet.

 

[ViPe]

Das Thema ist nicht neu. Was mich super gestört hat, war nicht die thematische Auseinandersetzung, sondern die Machart.

Zum Monopol der Musikveranstalter gibt es auf ARTE eine mMn bessere Doku. Die habe ich mir komplett angeschaut.
Ich rede in der Tat nur von den ersten 15 Minuten! Aber dass Smudo und Maffay auf der Seite der enterchteten sitzen, fand ich sehr unglaubwürdig.

Ich fühlte mich als Adressat dieser Doku einfach nicht angesprochen, da ich nicht mehr 20 bin.