Warum überhaupt noch aktive Bässe spielen ?

[souladdicted]

Also meine (wahrscheinlich polarisierende, wenngleich wahre) Erfahrung sagt:

Auf der Bühne kann der Bassist überhaupt nicht einschätzen, wie sich sein Eq-Gefrickel auf den Mix auswirkt, daher ist es in 10 von 10 Fällen: Scheisse.
Wohlgemerkt: Auf der Bühne klingt das ggf noch geil und auch wie verschiedene, brauchbare Sounds... Vor der Bühne ist das aber eher Bass da / Wummern / Bass(Druck) weg

Ein guter Sound und den von Anfang bis Ende. Dafür reicht ein passiver Bass.

 

[Lobi]

Klar, möglichst durchgängig mit einem (Passiv-) Sound auskommen und Sounds nur über Pick- Up Blenden oder Tonregler zu verändern, ist ein vernünftiger und grundsolider Ansatz... gerade, wenn man sein Signal auch für den FOH mitverändert. Aber auch eher was für die professionelle "Sicher ist sicher - Fraktion" . Ich drehe gerne im Gig ein paar aktive Höhen ins Geschehen, wenn es beim Plektrumspiel ein bisschen dengeliger werden soll oder ein Slap -Part ansteht. Tiefere Mitten regele ich mit ganz spitzen Fingern in homöopathischer Dosierung rein -und superselten raus. Den Bassregler fasse ich meistens nach dem Soundcheck nicht mehr an. Aber auch hier achte ich darauf, dass mein Sound Fundament ohne Wummern liefert...

Ich spiele lieber möglichst viel mit einem Bass, d.h. ich stehe schon auf gute aktive Elektroniken und totalen Soundmüll habe damit ich auch noch nicht reingeregelt. Notfalls stelle ich den Bass auf passiv und lass es dabei. Dann muss aber schon wirklich viel passieren

 

[tt-bass]

Ich spiele live (ca. 30 Gigs im Jahr) jetzt schon seit etlichen Jahren ausschließlich einen aktiven 5-Saiter mit aktiven Pickups und Preamp. Ohne Batterie geht da gar nix. Warum den? Weil der den Sound liefert, der mir gefällt. Mir ist es völlig egal ob ein Instrument aktiv oder passiv ist, solange ich damit meinen Sound auf der Bühne habe. Batterie? Wo ist das Problem? Die kann man vor dem Gig wechseln, wenn man meint das die den Gig nicht mehr aushält. Hatte nie ein Problem bisher. Wenn die aber tatsächlich mal den Geist aufgeben sollte, habe ich den Ersatz im Gigbag. Dauert nur ein paar Sekunden die zu wechseln. Egal mit welchem Bass frau/man auf die Bühne geht, sollte man/Frau schon wissen wie die Elektronik zu bedienen ist. Dann passt auch der Sound und Nachregeln ist auch kein Problem, egal ob passiv oder aktiv.

 

[ojutan]

Ich würd mir immer Instrumente kaufen wo man zwischen Aktiv/Passiv umschalten kann... die die ich hab machen z.B. beim Pegel keinen Unterschied ob Aktiv (neutral) oder Passiv. Wobei ich auch sagen muß daß man mit den allermeisten Modellen echt nur Höhen/Tiefen beeinflussen kann, wer mehr will ist selbst in der 2000 Euro-Riege oft nicht gut biedient... (mal den Sandberg Califormia Supreme anschauen )aber um den Klang tatsächlich modulieren zu können braucht man eins von zweierlei Dingen...
- wer mehr oldschool drauf ist: nen 24 Band Equi, gibts für ne Handvoll Euros (meist unter 50) in der E-Bucht
- einen Audioprozessor, sowas beinhaltet auch einen EQ, kann aber noch viel mehr.
Oder halt viele Instrumente mit dieser oder jener Klangcharakteristik kaufen, aber aktuell kann man ja leider nicht in den Musikshop der Wahl gehen und Instrumente antesten...

 

[f_luxus]

Warum aktiv?

Weil ich da (zumindest bei meinem Bass) die Möglichkeit hab schon ohne Amp ein passendes Signal zu haben. DI vorm Amp also kein Problem.

Weil ich mir auf dem Board den Eingangsbuffer spare.

Weil manche Bässe nur aktiv gut klingen (z.B. Stingray)

Kabellänge und Qualität nicht mehr so viel Einfluss nimmt.

Passiv ist aber je nach Setting auch geil. Wenn ich aber aufm Stadtfest den Bassisten mit Ampeg Fullstack sehe, der dann aber eine DI am Preci vorm Amp hat, dann bin ich für meinen Teil froh, dass ich meinen Sound schon vorm Amp machen kann.

 

[TheBass]

Weil manche Bässe nur aktiv gut klingen (z.B. Stingray)

Dachte ich auch. Bis ich den aktuellen Stingray Short Scale in die Hand bekam. Der ist passiv und klingt richtig geil. Die SBMM Version habe ich gleich gekauft. Unglaublich, Short Scale, passiv und bei dem Preis, ein richtig geiles Gerät.

Ansonsten mag ich allerdings auch eher aktive Bässe.

 

[Realdeal]

Ich finde beides hat seine Berechtigung. Ziemlich geschickt ist ein aktiver Bass, wenn man einen Amp mit Tonestack spielt. Da kann man den Amp auf Grundstellung einstellen und regelt mit dem Bass.

 

[Kennie]

Die meisten meiner Bässe (Marleaux MBass, Votan, Dingwall und Fender Jazzbass aktiv) kann man aktiv oder passiv spielen. Ich lande letztendlich beim Passiv-Modus, sogar beim Dingwall, der dann nicht mal einen passiven Klangregler hat. Hat sich mit der Zeit so entwickelt, war aber auch lange sehr glücklich mit einem Wal.

 

[crocoolli]

Also meine (wahrscheinlich polarisierende, wenngleich wahre) Erfahrung sagt:

Auf der Bühne kann der Bassist überhaupt nicht einschätzen, wie sich sein Eq-Gefrickel auf den Mix auswirkt, daher ist es in 10 von 10 Fällen: Scheisse.
Wohlgemerkt: Auf der Bühne klingt das ggf noch geil und auch wie verschiedene, brauchbare Sounds... Vor der Bühne ist das aber eher Bass da / Wummern / Bass(Druck) weg

Ein guter Sound und den von Anfang bis Ende. Dafür reicht ein passiver Bass.

Dafür bekommst du von mir den goldenen P am Band erster Klasse mit Auszeichnung.

 

[Jost Halenta]

Dachte ich auch. Bis ich den aktuellen Stingray Short Scale in die Hand bekam. Der ist passiv und klingt richtig geil. Die SBMM Version habe ich gleich gekauft. Unglaublich, Short Scale, passiv und bei dem Preis, ein richtig geiles Gerät.

Ansonsten mag ich allerdings auch eher aktive Bässe.

Ich habe den als er rauskam beim Musicstore mit drei aktiven Stingrays verglichen und war ehrlich gesagt etwas enttäuscht und habe ihn nicht gekauft. Ist natürlich Geschmacksache.

 

[f_luxus]

Also meine (wahrscheinlich polarisierende, wenngleich wahre) Erfahrung sagt:

Auf der Bühne kann der Bassist überhaupt nicht einschätzen, wie sich sein Eq-Gefrickel auf den Mix auswirkt, daher ist es in 10 von 10 Fällen: Scheisse.
Wohlgemerkt: Auf der Bühne klingt das ggf noch geil und auch wie verschiedene, brauchbare Sounds... Vor der Bühne ist das aber eher Bass da / Wummern / Bass(Druck) weg

Ein guter Sound und den von Anfang bis Ende. Dafür reicht ein passiver Bass.

Oder aber man kommuniziert mit dem Mischer ob das Signal passt.

Meist freuen die sich sogar darüber.

Und da ich meinen Hauptbass wirklich in und Auswendig kenne, weiß ich auch was ich einstellen muss, dass es gut nach draußen klingt. Und wenn Zeit ist, hör ich mir das ganze auch von vor der Bühne an.
Entweder mit dem Looper, oder mit meinem 15m Kabel, welches ich extra aus dem Grund im Kabelkoffer hab.
Vielleicht kommt in Zukunft noch eine Funke dazu, dann kann man schön den Sound vom FOH aus machen, am Aktivbass

 

[Basslawi]

Kommt auch auf die Mucke an oder? In meiner Punk Band spiele ich nur den Stingray. Im Punk ist der Bass halt sehr dominant.
Teilweise mit Overdrive und 99% Plektron.
Bei meiner Coverband wird immer gejammert das der Bass zu laut ist. Da spiele ich dann meinen PJ Mexikaner mit Aktiv/ Passiv Schaltung überwiegend mit den Fingern. Sehr vielseitig der Vogel.
Ich finde beides hat seine Daseinsberechtigung.

 

[souladdicted]

Oder aber man kommuniziert mit dem Mischer ob das Signal passt.

Meist freuen die sich sogar darüber.

Und da ich meinen Hauptbass wirklich in und Auswendig kenne, weiß ich auch was ich einstellen muss, dass es gut nach draußen klingt. Und wenn Zeit ist, hör ich mir das ganze auch von vor der Bühne an.
Entweder mit dem Looper, oder mit meinem 15m Kabel, welches ich extra aus dem Grund im Kabelkoffer hab.
Vielleicht kommt in Zukunft noch eine Funke dazu, dann kann man schön den Sound vom FOH aus machen, am Aktivbass

Klar und du hörst dir das bei der leeren Halle und der voller Halle an und stimmst dann basisdemokratisch den Sound mit Band und Soundmann ab. Lange keinen Gig mehr gehabt, wo sowas umsetzbar bzw wo ich auf die Idee gekommen wäre, so einen Zauber zu veranstalten.

Sorry, aber seit über 30 Jahren, unzähligen Gigs im mittleren 3stelligen Bereich und in etlichen Musikrichtungen ist mein Fazit:
Ein guter Basssound und ein vernünftiger Techniker und fertig. Der Techniker sagt mir nicht, was ich spielen soll und umgekehrt erkläre ich ihm nicht seinen Job!

Denn: Je größer die Gigs, desto kürzer der Soundcheck, ggf nur Linecheck und gestellte Backline...

Das 15m Kabel ist ne schöne Anekdote, die merke ich mir. Nix für Ungut, aber du redest es dir ein wenig schön

 

[f_luxus]

Und wenn Zeit ist

Sorry, aber seit über 30 Jahren, unzähligen Gigs im mittleren 3stelligen Bereich und in etlichen Musikrichtungen

Ich kann ja nix dafür dass ich vor dreißig Jahren 5 war, aberden ein oder anderen Gig hab ich auch schon gespielt...

Tatsächlich spiele ich selten über 1000pax und wenn dann nützt mir 15m natürlich auch nicht viel. Aber wo steht denn bitte was von der Größe der Bühne?
Ich finde ehrlich gesagt, so wie du schreibst, klingt es ziemlich selfaddicted und mit der Attitüde kann ich mir ehrlich gesagt nicht mal vorstellen dass du bei den Großen mitspielst. In 9 von 10 Fällen ist so ein Gedroppe nur heiße Luft...

und du hörst dir das bei der leeren Halle und der voller Halle an und stimmst dann basisdemokratisch den Sound mit Band und Soundmann ab. Lange keinen Gig mehr gehabt, wo sowas umsetzbar bzw wo ich auf die Idee gekommen wäre, so einen Zauber zu veranstalten.

Ich hab solche Gigs tatsächlich.
Mehrmals pro Jahr.
Z.B. mit einem Verein der Jugendkulturarbeit macht und sein Jahresabschlusskonzert auch als Video produziert. Da haben wir insgesamt fast 6h Soundcheck, weil der technische Aufwand einfach enorm ist.

 

[TheBass]

fast 6h Soundcheck

Die meisten Soundleute hätten mir den Kram schon nach deutlich kürzerer Zeit vor die Füsse geschmissen. ich kenne Soundcheck eigentlich auch nur so:

Soundmensch: "Hörst Du Dich gut auf der Bühne ?"
Ich: "Ja"
Soundmensch: "Dann spiel mal"
Ich: BummBummBumm SlapSlap Ploink
Soundmensch: "Danke ! Nochmal mit Drums bitte !"
Drummer und ich: BummBummBumm SlapSlap Ploink
Soundmensch: "Fertig ! Der nächste bitte"
Dauert insgesamt ca. 3 Minuten.

 

[Alex_S.]

Und da ich meinen Hauptbass wirklich in und Auswendig kenne, weiß ich auch was ich einstellen muss, dass es gut nach draußen klingt. Und wenn Zeit ist, hör ich mir das ganze auch von vor der Bühne an.
Entweder mit dem Looper, oder mit meinem 15m Kabel, welches ich extra aus dem Grund im Kabelkoffer hab.
Vielleicht kommt in Zukunft noch eine Funke dazu, dann kann man schön den Sound vom FOH aus machen, am Aktivbass

In einem leeren Saal wird sich das ganz anders anhören als in einem vollen. Insofern sollte man dem Soundmenschen schon vertrauen. Im Idealfall kennt der sich mit der Stilrichtung aus, oder man muss eben kommunizieren wie das klingen soll.

 

[f_luxus]

Die meisten Soundleute hätten mir den Kram schon nach deutlich kürzerer Zeit vor die Füsse geschmissen. ich kenne Soundcheck eigentlich auch nur so:

Soundmensch: "Hörst Du Dich gut auf der Bühne ?"
Ich: "Ja"
Soundmensch: "Dann spiel mal"
Ich: BummBummBumm SlapSlap Ploink
Soundmensch: "Danke ! Nochmal mit Drums bitte !"
Drummer und ich: BummBummBumm SlapSlap Ploink
Soundmensch: "Fertig ! Der nächste bitte"
Dauert insgesamt ca. 3 Minuten.

Klar, isso idR. Ich sag nur es ist nicht immer alles gleich. Bei Musicals wird auch ziemlich akribisch gecheckt.
Ist im Endeffekt auch egal.
Mein Punkt war dass ich nirgends von großen Hallen gesprochen habe und dann gleich so ein angeberisches Geschwätz zurück kam, welches jeden Austausch sofort unterbunden hat.

 

[f_luxus]

Der Techniker sagt mir nicht, was ich spielen soll und umgekehrt erkläre ich ihm nicht seinen Job!

Leider musste ich Techs schon mehrfach ihren Job erklären, weil es sonst einfach scheiße klang. So in 10% der Gigs mit Techniker notwendig. Leider.
Ich hab zu lange mit guten Mischern gearbeitet, weiß selbst zu gut wie man ein Mischpult bedient und will einfach nicht dass es scheiße klingt.

 

[claudio]

Leider musste ich Techs schon mehrfach ihren Job erklären, weil es sonst einfach scheiße klang. So in 10% der Gigs mit Techniker notwendig. Leider.
Ich hab zu lange mit guten Mischern gearbeitet, weiß selbst zu gut wie man ein Mischpult bedient und will einfach nicht dass es scheiße klingt.

Ciao @f_luxus

bis vor Corona hatte ich immer weniger Probleme mit schlechten Technikern, fast gegen null. Einerseits weil es offenbar immer weniger schlechte gab und andererseits weil sich Veranstalter auch davon haben überzeugen lassen, dass ein guter Techniker auch gut bezahlt werden will und das auch Wert ist.

Wenn jetzt nach Corona einige Veranstaltungstechniker und Tönler andere Jobs finden mussten und auch Veranstalter auf viel strammerem Budget arbeiten müssen, könnte es durchaus sein, dass wir vom Niveau der Techniker wieder bei den späten 80ern ankommen, wo vieles ziemlich mau war. Mal sehen...

Gruss
claudio

 

[souladdicted]

Ja, das ist ja was ich (vielleicht etwas provokant formuliert) meinte:

Der Tech macht seinen Job und du deinen.
Du kannst gar nicht bewerten, ob du scheisse klingt oder nicht. Beim Soundcheck herrschen andere Verhältnisse als beim Konzert und im Bandgefüge klingt der Bass anders als allein.
Die wenigsten Bassisten wissen wirklich wie sie ihren EQ im Bandgefüge einsetzen müssten, sie regeln nur brillant / dumpf bzw lauter /leiser. Beides subjektiv und auf die eigene Vorstellung von einem guten Basssound und nicht 'von einem guten Basssound im Bandkontext'.
Das gleiche gilt für Amp-Einstellungen usw.
Und deswegen ist jemand front-of-house oder als Produzent im Studio der seinen Job macht.

Nochmal provokanter: Ein Gitarrist (bzw Bassist) , der es nicht schafft mit unterschiedlicher Backline einen band-dienlichen Sound zu bieten hat auf der Bühne nix verloren.
Und wenn jeder ehrlich ist, resultieren aus dem o.g. Fakt die meisten schlechten Gigs. Nicht aus dem Techniker