Warum ich Foderas doof finde und warum alle, die Foderas nicht doof finden, dumme Fanboys sind!

Gerne ...

Links handelt es sich um einen Fodera Imperial Custom Holly Top FL mit einem Walnuss Body und Erle Tonblock. Der Hals ist Esche, das Fingerboard besteht aus Ebenholz mit Ahorn-Bundlinien. Walnuss und Erle ergeben meiner Meinung nach eine sehr dunkle, ja fast schon düstere Charakteristik des Grundklangs. Graf Dracula oder "das Phantom der Oper" würden diesen Bass spielen, wenn sie denn Bass spielen würden :D ... Durch das Ebenholz-Griffbrett singt der Bass im Zusammenspiel mit den Sadowsky Flats sehr musikalisch und ist emotional ausdrucksstark in allen Tonlagen. Ein wirklich ganz ganz wunderbares Instrument.

Rechts haben wir ein besonders schönes Exemplar eines Matt Garrison Imperial 33" E-C Custom mit einem "really stunning" Buckeye Burl Top, Walnuss und Ahorn Body, Esche Hals mit Ebenholz Griffbrett. Auch hier ist der Grundsound eher als dunkel zu bezeichnen. Zum Erstaunen vieler meiner Basskollegen habe ich hier die Thomastik Infeld Flats aufgezogen, die auch wegen der Mensur von 33" zu einem wunderbar leichten Spiel führen und mit diesem Bass einen geradezu flügelhaft gleichmäßigen Ton mit schnellem Attack über das gesamte Griffbrett ermöglich. Ob vorderer PU, beide oder an der Brücke oder irgendwo dazwischen: es spielt keine Rolle, wie was eingestellt ist oder wurde, der Sound von diesem Bass ist einfach immer geil!
 
alice d. schrieb:
Wo isn da jetzt Schönheit? Ich kann Spiegeleier braten die schöner aussehen als diese Korpusform.
Ich versuchs mal zu erklären, was daran einfach schlechtes Design ist:
Wir haben quasi Popo, Taille und die eine Schulter einer etwas barockeren Frau. Wenn wir einen Preci anschauen, sitzt die Frau grade, beide Pobacken und die Taille sind auf einer Waagerechten. Beim Jazzbass sitzt die Dame schief. Dieses Offset der Taille finde ich ergonomisch besser, weil die Taille sich an Bein und Rippenbogen schmiegen soll und je größer das Offset desto steiler steht der Hals, was näher an der natürlichen Spielposition ist. Nicht desto trotz finde ich den Preci optisch gefälliger. Dazwischen muß die Gratwanderung stattfinden.
Hier ist die Taille minimal im Offset, aber auch kaum ausgeprägt. Kaum Hintern, kaum Taille, kaum Sexappeal. Ist der Korpus insgesamt eigentlich schmaler als ein Preci? Irgendwie hab ich den Verdach, leider sieht er durch die Linienführung breiter und plumper aus.
Schlimm wird es aber an anderer Stelle. Singlecuts haben eine Schulter, deren Linienführung hier sogar fast gut gelöst ist. Gut, weil die Linie nach dem Hals in den unteren Cut bis zum Po fortgeführt wird. Fast, weil der Hals eine dafür notwendige Kurve verdeckt und das ganze dadurch einen Bruch bekommt. Zwischen Schulter und Po muß in dieser Linienführung nun das untere Horn angesetzt werden um die vom Betrachter rechte Seite der Taille auszubilden. Und da wird es echt hässlich. Beim linken Bass passt die nach außen geneigte Form besser, aber durch die helle Farbe wird man auf die riesige und unästhetische Öffnung zwischen Hals und Horn gestoßen. Die ist auch ergonomisch fragwürdig, welcher Elefant soll denn da noch in den 24. Bund kommen? Beim rechten Bass ist das einfach nur ein entsetzlicher Designfail. Die Öffnung ist zwar nicht so weit, aber die Linienführung einfach wie ein billiges Sexspielzeug und durch die Neigung wird die eh schon kaum vorhandene Taille weiter verflacht.

Es tut mir leid, daß ich hier auf einen äußerst angestaubten Designklassiker verweisen musste, aber erstens kennt die Form jeder und trotz ihrer Makel ist die Form ein Klassiker, der seine Qualitäten hat. Wir könnten auch Höfner, Gibson und andere bemühen. Selbst der völlig aus der Reihe tanzende Rick hat echte Qualitäten. Und Fodera ist eine der wenigen Firmen, deren Design bei mir durchfällt. Und zwar jedes einzelne. Ich hab keinen einzigen gesehen, wo ich nicht das Kotzen bekommen würde. Bei Marleaux (mit denen ich auch ein echtes Thema an manchen Stellen wie dem Po habe), LeFay, Ritter... die eigene Designs abseits der angestaubten Klassiker im hochpreisigen Segment bringen, ist das nie so extrem. Nie. Hier hab ich mit jeder einzelnen Designentscheidung, mit jeder einzelnen Linie und Kurve ein Problem, das immer in der Vollkatastrophe des unteren Horns endet.
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Bin ja nicht mit jedem Deiner Posts konform, aber zu dem kann ich nur sagen: HAha es gibt doch tatsächlich noch so welche, die das gleiche sehen, wie ich. Ich dachte schon, ich wäre komisch. Das trifft den Nagel sowas von auf den Kopf… Ich kann mir das nur so erklären: die Foderas sind designt worden ohne das weibliche oder auch nur humane Element darin, ohne eine Inspiration halt irgendwie geformt. Die versuchen, eine andersartige Form zu finden, leider gibt es keine Struktur darin, keine Designelemente, die irgendwie einen Bezug zueinander haben, und so sehen die für mich plump aus. Das kann auch eine schöne Burldecke nicht retten.
Wie Du schreibst, gibt es keinen Sexappeal, die Assoziation des weiblichen Körpers ist nun mal einer der stärksten optischen Reize, darauf sind wir programmiert. Alles andere muss schon wirklich interessant oder aggressiv designt sein, um einen ähnlichen optischen Reiz zu erzeugen. Deswegen funktioniert so ein Jazzy optisch einfach gut und ist diese Grundform so erfolgreich und oft kopiert. Ich wette, dass Leo schon beim Preci bewusst darauf gesetzt hat.
Bei den beiden gezeigten fehlt nun das, und noch schlimmer, es fehlt auch die optische Attraktivität, weil die Linien nicht zueinander passen. Der halsseitige Ausläufer des oberen Horns findet nur mühselig Anschluss an die fliehende Linie des unteren Horns und dann passen die beiden Wölbungen nicht mehr zueinander. Und das wäre noch die einzige Flucht von zwei Linien, die an dem gesamten Body erkennbar ist. Ja man kann sicher gut drauf spielen und es ist ergonomisch bestimmt ok, aber ist ein hässliches Moped. Würd ich mir nicht umhängen. William Lyons, der Gründer der Fa Jaguar, hat mal gesagt: Wenn ich ein Teil herstellen muss, dann kann ich dem Teil auch gleich eine schöne, gefällige Form geben. Nun ist Schönheit im Auge des Betrachters und über Geschmack kann man nicht streiten. Ich mag sie nicht, da kann das Holz und die perfekte Verarbeitung nicht drüber hinweg täuschen. Und man braucht ästhetisches Empfinden und Geschmack. Hat nicht jeder und kann auch nicht jeder was mit anfangen.
Es gibt Beispiele für tolle, spacige Designs, die nicht an weiblichen Formen orientiert waren/sind.
Die T-Birds sind Icons geworden, passt voll zu der Muscle Car- und Space Zeit in den 50s und 60s. Finde ich richtig geil, die EBs von Gibson mit den Bullen- oder Teufelshörnern… die Liste kann lange fortgesetzt werden. Dagegen wirkt die Form der beiden gezeigten einfach verunglückt. Aber wenn jemand seinen Gral darin gefunden hat…
es geht übrigens noch hässlicher:
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den finde ich richtig gruselig und der Designer gehört auf der Stelle gefeuert. Dem geht auch wirklich jede harmonische Linie ab, pfui Teufel. Der ist nicht nur „odd“, der ist potthässlich.
Das komische ist, die können auch anders:
Der hier ist eigentlich ganz schön, oder zumindest interessant, aber da kommt die Frage auf, welches Krümelmonster die Ecke abgebissen hat! Schwierig ist das Hängehorn, das gefällt mir bei dem auch nicht, aber sonst ist der schon ganz gut. Man darf ja nicht vergessen, der hängt nachher fast waagerecht und dann weckt das Assoziationen… :-) und wenigstens hat einer ansatzweise die Farbenleere verstanden und komplementäre Farben ausgewählt. Die Form der Kopfplatte ist bei den 4ern ganz nett und ausgewogen, aber auch nichts besonderes.
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naja, man sollte da aber auch etwas den ursprung der bässe und deren eigentliche intention mit einbeziehen... zu der zeit als die bässe entstanden sind, ging es ja eher weniger um optik sondern um verbesserung des leo designs in ergonomischer und klanglicher hinsicht... das war ja quasi der damalige grundgedanke hinter jedem custom bass... da lag das hauptaugenmerk noch auf dingen wie entwicklung eines anständigen 5ers oder 6ers... und da muss man vinny fodera (und auch carl thompson - der ja designtechnisch auch umstritten ist) schon respekt zollen was sie da geleistet haben... und wenn man sich die gesamten designs der 80er jahre mal anschaut, haben sich die foderas da doch recht gut gehalten... wirklich "schöner" wurden custom bässe für mich auch erst in den letzten jahrzehnten...
 
opus 44 schrieb:
naja, man sollte da aber auch etwas den ursprung der bässe und deren eigentliche intention mit einbeziehen... zu der zeit als die bässe entstanden sind, ging es ja eher weniger um optik sondern um verbesserung des leo designs in ergonomischer und klanglicher hinsicht... das war ja quasi der damalige grundgedanke hinter jedem custom bass... da lag das hauptaugenmerk noch auf dingen wie entwicklung eines anständigen 5ers oder 6ers... und da muss man vinny fodera (und auch carl thompson - der ja designtechnisch auch umstritten ist) schon respekt zollen was sie da geleistet haben... und wenn man sich die gesamten designs der 80er jahre mal anschaut, haben sich die foderas da doch recht gut gehalten... wirklich "schöner" wurden custom bässe für mich auch erst in den letzten jahrzehnten...
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… Mann! Du hast den Thread nicht verstanden…
 
opus 44 schrieb:
naja, man sollte da aber auch etwas den ursprung der bässe und deren eigentliche intention mit einbeziehen... zu der zeit als die bässe entstanden sind, ging es ja eher weniger um optik sondern um verbesserung des leo designs in ergonomischer und klanglicher hinsicht... das war ja quasi der damalige grundgedanke hinter jedem custom bass... da lag das hauptaugenmerk noch auf dingen wie entwicklung eines anständigen 5ers oder 6ers... und da muss man vinny fodera (und auch carl thompson - der ja designtechnisch auch umstritten ist) schon respekt zollen was sie da geleistet haben... und wenn man sich die gesamten designs der 80er jahre mal anschaut, haben sich die foderas da doch recht gut gehalten... wirklich "schöner" wurden custom bässe für mich auch erst in den letzten jahrzehnten...
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Hey, jemand mit Bildung, Verstand und Geschmack hier! Leider selten und von der Masse nicht erwünscht.
 

Du kannst nicht Game of Thrones denken ohne Batman zu sagen.
 
Bassologe schrieb:
Die Schuhe (?) im Hintergrund gefallen mir. :D :bier:
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Das sind keine "Schuhe", das sind sog. "Handpratzen" für das MMA-Training (Mixed-Martial-Art ... Kickboxen u.a.) mit meiner Freundin. Unser kleines gemeinsames Hobby ... Da können wir voll reinkicken, draufboxen, reinschlagen, ... :DBoxhandschuhe sind auch da, damit den Fingern nix passiert.
 
iMilanek schrieb:
Das sind keine "Schuhe", das sind sog. "Handpratzen" für das MMA-Training (Mixed-Martial-Art ... Kickboxen u.a.) mit meiner Freundin. Unser kleines gemeinsames Hobby ... Da können wir voll reinkicken, draufboxen, reinschlagen, ... :DBoxhandschuhe sind auch da, damit den Fingern nix passiert.
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Aha!? ... Ist solches Training bzw. solch körperliche Ertüchtigung von Nutzen, oder gar Voraussetzung, damit man mit diesen Prügeln auch spielen kann?
 
Ganz ehrlich, den hellen Bass finde ich ganz nett, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass das ein Singlecut ist.

Ansonsten fällt mir die optische Nähe zu manchen Torillos ins Augen bzw andersrum die Nähe der Torillos zu den Foderas. Wobei erstere auf mich optisch anregender wirken.

Vielleicht mal so: ein Fodera ist in einer Rockband eher fehl am Platz, nicht aber im Studio oder im Jazz. (Bei Magnus Krempels Bässen empfinde ich das ähnlich). Einfach zu "brav". Den Torillo kann man sich in allen drei Situationen vorstellen. Unerschwinglich sind sie allesamt für mich. Genau wie ein "Masterbuilt" Preci - in meinen Augen übrigens das idiotischste Konzept auf dem Markt: ein technisch auf billige Massenproduktion ausgelegtes Instrument durch Anhängen des Namensbapperls eines Konzernmitarbeiters zu "veredeln"...

Ok, ich bin ja zum Glück nicht drauf angewiesen und kann mir sowas selbst bauen.
 
Randy69 schrieb:
Aha!? ... Ist solches Training bzw. solch körperliche Ertüchtigung von Nutzen, oder gar Voraussetzung, damit man mit diesen Prügeln auch spielen kann?
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Wenn du mit "Prügeln" die Foderas meinst ... Sie sind recht schwer, also ein klares "Ja", Training ist von Nutzen. Außerdem sind die Dinger so richtig was wert, also ist es gut, wenn man sie auch schützen kann, falls irgend so ein Bassdieb oder Fodera-Hater daherkommt und etwas Übles im Sinn hat.
 
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