Sich den anerzogenen Berufston abzugewöhnen ist aber auch schwer, viele Leute, die jobmäßig auf eine bestimmte Art reden (PR, Juristen, Dozenten) kriegen das auch privat nicht mehr raus. Das gruseligste Beispiel ist ein Therapeut den ich kenne, der hat gar keinen eigenen Charakter mehr, der läßt sich superverständnisvoll auf jeden einzelnen Menschen ein, man kommt sich immer leicht verarscht vor.
Und da das "
Warwick/Framus Social Media Team" hier ja nu in offizieller Funktion rumläuft, wird es schon gewisse Standards vorgegeben bekommen haben, es (er/sie?) kann hier ja nicht in Streits eingreifen oder sich wie ein normaler Forumsteilnehmer aufführen, es muß sich nach allen Seiten butterweich und charakterlos geben, das ist schon klar.
Ich find's halt bloß erstens ein wenig unprofessionell dahingehend, daß man doch eigentlich erstmal das soziale Umfeld, in dem man "vertreten" will, analysieren und sich dem auch dementsprechend verhalten sollte.
Und zweitens find ich's schlicht albern, nervig und unehrlich weil unpersönlich, es liest sich wie Pressemitteilungen, nicht wie Forumposts, ist eher Antisocial-Media.
Das beste Beispiel ist der Vergleich der Produktvideos von Session und
Thomann. Hinter beiden steckt Kalkül, beide wollen was verkaufen, beide sagen nix negatives über den präsentierten Kram, da brauchen wir uns nix vorzumachen. Aber bei Session agieren ungeschminkte Leute mit Dialekt, Sprachfehlern und Verhalten und allgemeinem Auftreten, daß man ihnen in jedem PR-Seminar ausgeprügelt hätte. Es sind aber halt Menschen, die so auch genauso im Laden stehen, während bei Thomann irgendwelche Bügelbretter (teilweise schlecht nachvertont) dümmste Promotexte runterleiern.
War letztens mit einem Freund (Freiberufler, Leaser) bei BMW, nach 10 Minuten hat er die Verkaufskrawatte weggeschickt und sich den Werksattmeister zur weiteren Beratung kommen lassen, das antrainierte Gelaber von dem gegelten Heini war nicht mehr zu ertragen, meiner Meinung nach hat der dem Laden eher geschadet.