Ich habe auch schon einige Experimente mit meinem HA3500A hinter mir. Im Moment ist eine EH12AX7 drin. JJ hatte ich auch schon drin gehabt, ebenso ne gute alte Telefunken ECC83. Wenn die Schaltung nicht modifiziert wird, gibts nahezu überhaupt keine Beeinflussung. Um die Preamp-Röhre in den Sättigungsbereich zu treiben, bedarf es schon eines lauten Aktivbasses in den Passiv-Input. Sonst bleibe die Pulle immer im Clean-Bereich. Stufe 1 hat keinen Kathoden-C und Stufe 2 ist nur ein Impedanzwandler für das festverdrahtete Tonestack. Ein erster Schritt wäre, den 4K7-Kathodenwiderstand R110 mit einem 22µF/25V-Elko zu überbrücken (- an Masse, + zur Kathode). Dazu kommt noch ein paralel geschalteter 2K7., um einen effektiven Kathodenwiderstand um die 1K5 zu erreichen. Der 2K7 ist nicht zwingend notwendig, aber ich habe den Eindruck, daß die Röhre etwas sanfter in die Begrenzung fährt.
Das schafft schon mal einen deutlichen Gain. Damit durch den höheren Pegel der nachfolgende OP-Amp nicht überrissen wird, muß parallel zu R118 noch ein 120K-Widerstand parallel gelötet werden. Die Krönung von datt ganze ist nun noch eine Antiparallelschaltung aus grüner und roter LED, die parallel zu C119 geschaltet wird.
Wenn das vernünftig ausgeführt wird, braucht man dazu nicht einmal das Mainboard auszubauen. Man sollte nur so geschickt beim Löten sein, daß man beim Anlöten von Teilen auf der Oberseite nicht die Lötstellen auf der Unterseite durch zu langes Braten mürbe macht
Mittlerweile erzeugt mein HA3500A damit einen derart fetten Druck, daß ich gar kleine Bodentreter mehr dafor habe und die soft einsetzende Kompression einen Limiter überflüssig macht. Die Buchsen Low und High nutze ich für Pre-Gain. Während der Aktiv-Input der Röhre nur max. eine leichte Kompression entlocken kann, kann man über passiv schon einen deutlichne Crunch erreichen. Wird Tube-Gain über die Hälfte aufgedreht, werden die LEDs aktiv. Sie erzeugen ein Clipping, daß der aufgerissenen Ampeg-Enstufe ähnelt. Durch die Rot/Grün-Mischung, clippt es leicht asymmetrisch. Der Amp ist im allgemeinen im Mix viel durchsetzungskräftiger geworden, ich brauche ihn nicht mal mehr so laut zu fahren wie früher.
Wenn mal wieder zeit ist, denke ich darüber nach, eine der Inputbuchsen (passiv) rauszuschmeissen und dort ein Poti reinzusetzen (22Klog) , das den Widerstand R107 in der Vorstufe ersetzt. Dadurch habe ich dann einen echten Gain-Regler zur Ansteuerung der Röhrenstufe.... andererseits... Wozu hat der Bass 'nen Volume-Poti
Das Schätzchen läuft im Moment so gut, daß ich meine Gedanken an einen anderen Amp (GenzBenz Streamliner etc.) erstmal ganz weit weggeschoben habe.
Im Grunde habe ich dem HA3500A zu einem LH-500-Charakter verholfen, nur halt mit der wesentlich umfangreicheren Klangregelmöglichkeit
In diesem Mod reagiert er auch deutlicher auf unterschiedliche Vorstufenberöhrungen. Da wir gelegentlich auch Motöhead-Sachen spielen, läuft bei mir die 12AX7EH ganz gut, ansonsten würde ich auch wie Oli die JJ-Tubes empfehlen.
Den Schaltplan für den HA3500 gibt's ja im Internet. Anhand der Bauteilreferenzen sollte es dem ambintionierten Bastler keine Probleme bereiten, das nachzubauen.
Gruß
Stefan
