Von der Gitarre an den Bass - Do´s und don´ts für Umsteiger - Tipps und Erfahrungen gesucht!

[Jost Halenta]

Ich habe mich strikt auf diesen Beitrag mit "NIEMALS würde ich erst autodidaktisch lernen und dann einen Lehrer nehmen" bezogen. Das hat mich sehr gestört, weil ich immer noch der Meinung bin, daß ein Mensch erstmal selber an eine Sache rangehen sollte und erst dann um Rat bitten sollte, wenn er nicht mehr weiter kommt. Mir würde nie im Leben einfallen, direkt zu jemandem zu gehen, um beraten zu werden. Erstmal Learning-by-doing... Schon allein aus wirtschaftlichen Gründen. Ich bin ein sparsamer Typ und überlege mir zweimal, wofür ich mein Geld ausgebe, wenn ich das auch selber machen kann.

Unterricht kostet Geld, keine Frage, aber zum Thema Wirtschaftlichkeit behaupte ich mal, daß viele meiner Schüler schon allein durch Kaufberatung eine Menge Geld gespart haben.

 

[Slidemaster Dee]

Klingt jetzt nicht so, dass dir kein musikalisches Talent in die Wiege gelegt wurde.

Naja, aber du kennst doch die Leute, die jedes Instrument in die Hand nehmen, und sofort eine Idee entwickeln können, was man damit anfängt. Die Musikalität irgendwie „im Blut haben“. Das habe und hatte ich nie. Ich hab in jedes meiner Instrumente sauviel Arbeit investieren müssen, um überhaupt auf ein gewisses Level zu kommen, und alles klang immer erstmal relativ lange nach Unfall.

Zum Thema „Unterricht“ außerdem noch: Mein Sohn wollte mit 10 anfangen E-Gitarre zu spielen. Da haben wir ihm auch einen Lehrer gesucht. Im Leben nicht hätte der autodidaktisch irgendetwas erreichen oder irgendeine Motivation aufrecht erhalten können. Dank coolem Lehrer ist er aber nun, knapp zwei Jahre später, auf der Gitarre fast besser als ich, hatte erste kleine Auftritte, und war fit genug, auf der kommenden CD meiner Band einen einfachen Part einzuspielen. Ohne Lehrer wär das nix geworden.

 

[Phuxx]

Bei mir zb kommt noch erschwerend hinzu: was mir fremd ist, auch motorisch, oder sehr schwer fällt, vermeide ich gerne. Das hat mich schon häufiger sehr begrenzt. Gerade bei der Gitarre!!!

Oder Beispiel Sport. Früher Taekwondo gemacht. Ein starkes Bein gehabt, ein Bein vollkommen ohne Gefühl. Genutzt hab ich zu 100% das starke. Bis ein Trainer mich über Jahre immer und immer wieder getriezt hat mit dem schwachen Beim. Ganz ehrlich: Eine Ochsentour und Qual! Keine Dehnung, null Kontrolle, NULL Spaß, minimale Erfolge am Anfang, und: das beste was mir passieren konnte!!!

Danach wurde das schwache Bein meine Stärke, meine Bewegungen haben sich vollkommen verändert, alles wurde flexibler, VIEL mehr war möglich. Alleine wäre ich nie an diesen Punkt gelangt. Und hätte meine Einschränkung wahrscheinlich nie wahrgenommen.

Kann ich für mich auf den Bass übertragen. Hier möchte ich nicht mehr wiederholen, was mich auf der Gitarre eingeschränkt hat. Ich brauche und profitiere von Inspiration durch einen Lehrer. Ich brauche Arschtritte, den Blick über meinen Tellerrand, Tipps welche Umwege ich vermeiden kann. Und mir selbst falsch beigebrachtes Zeug wieder abzugewöhnen finde ich erst recht maximal Kacke und will das WIRKLICH nich mehr.

Zwar merke ich auch hier schon beim Schreiben mal wieder: was für mich gilt, muss null für andere gelten. Scheint mir als gäbe es so viele Wege Bassen zu lernen wie es Basser gibt... Aber: für mich (!!!) macht's einen Unterschied wie Tag und Nacht!

Edit: und merke beim Schreiben, dass ich eigentlich wieder Sport machen müsste. Denn von der guten alten Fitness ist absolut NICHTS mehr übrig geblieben.... Ein Trauerspiel...

 

[igsman]

Ein Lehrer kostet Geld. Im blödesten Fall setzt Du das mit einem schlechten Lehrer in den Sand (Achtung!!!! Es gibt nicht nur blöde Lehrer, es gibt auch blöde Schüler - die das Prinzip des Lernens nicht verstehen!). „Kein Lehrer“ kostet aber fast IMMER richtig viel Zeit. Zeit, die man mit pädagogischen Know How auf der Überholspur hätte verweilen können. Und Zeit ist das einzige das ich noch weniger zu verschenken habe als Geld. Und noch was -
Wenn Du Dir paar coole Skills eines Jungen im M.Store während des shoppens rein ziehst, dann Heim fährst und das flott umsetzt, dann hast Du nichts gelernt sondern was abgeguckt was Du bereits konntest ohne es zu wissen.
Lektion Nr. 1 meines Teachers: „Nur die Dinge die dich richtig fordern, harte Nüsse an denen Du gefühlt ewig zu knaubeln hast, anstrengende Dinge die selten Spaß machen.... nur die Dinge verändern Dein Level.
Bist du nach 10 min mit der neuen Aufgabe durch, hast Du lediglich dich auf deinem bereits bestehenden Level bewegt. 10min verschwendet. Keine Level Steigerung.
So seh ich das tatsächlich. Das heißt natürlich nicht dass jeder einen Lehrer „wollen muss“!
Wenn jemand diese Dinge gern mit Dich selber ausmacht find ich das auch völlig ok!

 

[Realdeal]

Lektion Nr. 1 meines Teachers: „Nur die Dinge die dich richtig fordern, harte Nüsse an denen Du gefühlt ewig zu knaubeln hast, anstrengende Dinge die selten Spaß machen.... nur die Dinge verändern Dein Level.
Bist du nach 10 min mit der neuen Aufgabe durch, hast Du lediglich dich auf deinem bereits bestehenden Level bewegt. 10min verschwendet. Keine Level Steigerung.
So seh ich

Interessant, so hab ich das noch nie gesehen. Da ist was dran.

 

[Jost Halenta]

Ich lerne auch ständig dazu, indem ich mir andere Musiker anschaue. Es passiert mir immer noch, daß ich etwas von einem 16-jährigen lerne, dem ich in einem Musikladen beim Instrumente-Testen zuschaue. Dann gehe ich heim und setze es um und schon hab ich's drauf.

Du magst vielleicht ein Genie sein, aber das trifft natürlich nur auf die wenigsten Menschen zu.

 

[Otto der schreckliche]

Ich bin mittlerweile auch ein großer Plek-Verfechter.
Leider werden Pleckbasser oft von anderen "normalen" Bassern belächelt, was ich aber überhaupt nicht verstehe.
Denn beides hat nunmal seinen eigenen Sound und Spielgefühl. Je nach Musikrichtung hat da beides seinen Stellenwert.
Seit ich so ein bisschen in die Stoner-Ecke gerutscht bin spiele ich bestimmt 80% Plek, die ersten 10-12 Anfangsjahre am Bass spielte ich eigtl nur Finger.
In Funk oder Reggae passt das vielleicht nicht immer so rein (wobei ich im damaligen Reggaeprojekt auch 1-2 Songs damit gespielt hab)
aber ich finde für Punk ist das wirklich sehr sinnvoll.

Allerdings würde ich dir anfangs trotzdem raten das Fingerspiel mit zu lernen!
Finde das sehr wichtig, das Rhytmusgefühl anfangs "greifbar" zu machen. Mit dem Plek neigt man schnell dazu überall einfach drüber zu schrubben und Spielfehler einfach in Ungenauigkeit zu verschlucken.

Wie ja hier schon manche angesprochen haben ist für den Groove und Sound nicht nur das Anschlagen im richtigen Rhytmus, sonder auch, wenn nicht sogar noch wichtiger, das Abdämpfen. Und dabei die Verbindung von linker und rechter Hand. Und mit beiden dann nochmal verschiendene Möglichkeiten..

Ich find das ganz gut Rhytmik- und Dämpfübungen mit beiden Händen getrennt zu machen und dann auch mal zu beobachten was besser klingt usw.
Dabei kannst du dir mal ganz einfach Rhytmusübungen mit verschiedenen Notenlängen selbst schreiben und mal nur das dämpfen üben. Mit rechts und links
z.B. so in der Art:

Jeder Takt ist dann einfach mal ne Minute oder wie man halt mag zu spielen und dann zum nächsten.
Mit so einfachen Übungen anfangen und dann auch mal komliziertere Patterns.
Einfach mal ohne nach zu denken wild was aufs Papier kritzeln und dann versuchen nach zu spielen. Auch ruhig mal mit unterschiedlichen Notenlängen.


Was ich auch noch sehr wichtig finde, ist die Betonungen richtig wahr zu nehmen.
Das ist dann auch wichtig, wenn man die Bassline mit der Bassdrum abstimmen will.

Ich finde dabei die Denk-/Schreibweise ganz gut den (4/4tel)Takt in 16 16tel oder 8 8tel zu unterteilen und sich zu überlegen wie viele 16tel eine Betoung "dauert".
Als Beispiel habe ich da mal 2 Stellen aus Forty Six & 2 von Tool. Die Schlagzeugnoten darunter sollen das 16tel-Schema und die Betonungen verdeutlichen.

Die Schreibweise wäre dann im ersten Takt: 223333
im zweiten Takt: 2232232
Hoffe das ist verständlich...

Damit kann man sich dann auch mal blind irgendwelche Dinger zusammenbauen, dass alle Zahlen zusammen 16 (bzw.8 im 8tel-Schema) ergeben.
z.B. 343222, 422323...
Und dann erst versuchen nach zu klatschen und dann auch mal spielen.
Das hat mir auch vor allem fürs Plekspiel dann sehr viel gebracht. Wenn man z.B. eine typische 8tel oder 16tel line im Wechselschlag spielt und sich dann bewusst macht wo die Betonungen liegen und gezielt einen Downstroke darauf legt. Macht dann auch die Saitenwechsel leichter und den Sound geiler.

Bsp.:

(hier wäre das Rhytmikschema 332 (8tel))



Ansonsten viel mit Metronom üben, vielleicht auch mal nur mit Klick auf die eins von jedem Takt oder dann auch mal nur noch jeder 2. (4.)Takt auf die 1



Paradiddle Rhytmusübungen für Schlagzeuger sind auch gut.
Linke Hand mutet die Seite oder man lässt sie einfach klingen. Rechte Hand spielt den Paradiddle. Statt rechte-linke Hand wie beim Schlagzeug dann eben rechter-linker Finger. Mit Plek Up-Downstrokes würds auch gehn.
Und dann halt losdiddlen:

RRLL RLRL RLLR RLLL RRRL.....

denk mal da findet man auch gute übungen im inet.


Und was dadraus dann auch noch cool is die Paradiddle stattdessen in der linken Hand zu machen und zwischen klingendem Ton und Deadnote zu wechseln.
ooxx oxox oxxo oxxx ooox....



Zu guterletzt dann noch alle Übungen verbinden und dabei n Kopfstand machen



Das hat mich alles sehr weitergebracht in Rhytmusdenken und -Fühlen.

Und so oft es geht beim Üben aufnehmen und danach selbst hören! Da fallen einem alle Unsauberkeiten direkt auf

Viel Spaß

 

[Gast79265]

Es gibt genau NULL Gründe, warum Plekrumspiel minderwertiger sein sollte. Es handelt sich einfach um eine von mehreren Möglichkeiten, die Saite in Schwingung zu versetzen. Ob Pizzicato (Fingerspiel, 2/3/4/5 Finger), Plektrum, Slap/Pop, Legato, Tapping oder weiß der Henker. Völlig egal. Fast.
Es ist, wie immer, eine stilistische Frage. Welche Musikrichtung man spielen will, welchen Klang man erzeugen will. Da kommen Vorgänger, Klischees, Hörgewohnheiten, und persönlicher Geschmack ins Spiel.
Gelegentlich haben auch Umsetzungsaspekte einen Einfluß. Manches läßt sich in der einen Technik leicht, und in der anderen Technik nur schwer bis garnicht realisieren.

Aber Plektumspiel als minderwertig ansehen? Bullshit.

 

[Jost Halenta]

Manche Sachen brauchen auch einfach Plec, wie z.B. Hellmut Hattler mit Kraan. Das klingt ohne Plec nicht so ganz stimmig.

 

[Gast79265]

Bist du nach 10 min mit der neuen Aufgabe durch, hast Du lediglich dich auf deinem bereits bestehenden Level bewegt. 10min verschwendet. Keine Level Steigerung.

Das mit der Verschwendung halte ich für eine überzogene Bewertung. Meine Übezeit muss nicht komplett der Levelsteigerung gewidmet sein.
Wenn ich einen neuen, simplen Song für das Bandrepertoire lerne, und nach 10min damit durch bin, dann habe ich neue Information aufgenommen, und habe mehr Songs drauf. Wenn ich eine überschaubar komplexe Bassline raushöre und rundübe, dann habe ich mein Vokabular erweitert. Sehr sinnvolle Investition.
Gerade der Aspekt des Vokabularerweiterns wird in Diskussionen oft vernachlässigt. Immer geht es um Harmonielehre, Spieltechnik, Groove etc pp. Und natürlich Equipment. Aber wo bleibt das Vokabular? Wie entwickle ich denn meine Fähigkeit mich auszudrücken? Indem ich immer wieder dieselben Sachen bis zur Perfektion spiele? Nee. Indem ich viele Songs, Phrasen, melodien, Grooves lerne
Was haben Bands wie die Beatles und Van Halen gemeinsam? Dass sie am Anfang ihrer Karriere eine unfassbare Menge funktionierender Songs anderer Leute gelernt und gespielt haben und somit Vokabular aufgebaut haben und ein Gespür für Songs entwickelt haben.

 

[Basspekoe]

Ich habe zwar nicht alles gelesen, finde aber den "Grundgedanken", der allgemein vorherrscht, nicht wirklich prall...

Es ist schon richtig, das ein Bassist für den Groove sorgt, die Leute zum tanzen bringen soll, die Band zusammen hält und m.M. nach auch führen sollte. Er sollte mit den Drums das Fundament eines Songs bilden, das von den anderen Bandmitgliedern verziert wird...

Viele Beschreibungen zeigen aber das typische Bild, welches in vielen nicht-bassspielenden Köpfen vorherrscht: Der Typ hinten links, den man nicht raushört, den keiner richtig wahrnimmt und der auch nichts spannendes von sich gibt und eigentlich froh sein kann, der er mit dabei ist. Und aus die Bandmitglieder denken oft: Der soll die Fresse halten und Druck machen.....

Mir passiert das o.g. eigentlich nie. Wen ich mir andere Bassisten ansehe, gibt es eigentlich 2 Gruppen: Die, auf die o.g. zutrifft. Und die, denen das (wie mir) nie passiert. Der Grund ist einfach, die Einstellung zur Musik...

Wenn ich gefragt werde, sage ich immer: In einer Band sind alles Musiker. Jeder spielt das, was gerade fehlt, um den Song geil klingen zu lassen. Das ein Bass dabei meistens für den tanzbaren Groove sorgt, liegt in unseren Hörgewohnheiten begründet. Aber das heißt nicht, das er nicht solistisch arbeiten kann, oder das er nicht klanglich im Vordergrund stehen darf. Wenn der Gitarrist ein Solo spielt,ist es ggf auch nötig auf dem Bass Akkorde zu spielen oder die Basslinie anders zu spielen, als im restlichen Song und nicht ein Grund, um einen "Rhythmus-Gitarristen" einzustellen... Usw....
Ein Bassist (und auch die anderen Bandmitglieder für ihr Instrument gesehen) sollte nicht nur wie ein Bassist denken, sondern wie ein Musiker. Er sollte das spielen, was dem Song fehlt und sich mit den anderen Bandmitgliedern absprechen, wer welchen Part im Song übernimmt.

Kommt weg von dem "ein Bassist muss so oder so spielen".
Ja, lernt das typische "Vokabular" eines Bassisten. Aber lernt auch das des Gitarristen, des Keyboarder, usw, damit ihr die nötigen Werkzeuge für interessante abwechslungsreiche Musik "an Bord" habt... Und dann spielt das, was der Song braucht, nicht mehr und nicht weniger....

Was JEDER Musiker aber unbedingt lernen MUSS: Den Klang seines Instrumentes zu beherrschen. Wie bekomme ich mein Instrument gut in den Bandsound eingebettet, so das es klar hörbar/ortbar ist und keine anderen Instrumente platt macht. Dabei spielen neben Equipment die spielerischen Fähigkeiten sogar eine noch größere Rolle. Dämpfen, Spieltechniken, usw... Das muss sitzen...!!!
...und dann einfach losspielen und den Song geil klingen lassen.

 

[EADG]

Der Typ hinten links, den man nicht raushört, den keiner richtig wahrnimmt und der auch nichts spannendes von sich gibt und eigentlich froh sein kann, der er mit dabei ist.

Ich weiß nicht, wo dieses Bild herkommt, aber ich habe diese Rolle noch nie gehabt.

Ein Bassist (und auch die anderen Bandmitglieder für ihr Instrument gesehen) sollte nicht nur wie ein Bassist denken, sondern wie ein Musiker. Er sollte das spielen, was dem Song fehlt

Natürlich als Musiker. Im Grunde hat der Bassist die ganze Musik rhythmisch und harmonisch im Griff.

..und dann einfach losspielen und den Song geil klingen lassen.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

 

[Gast79265]

Allzuoft werden Instrument und Rolle gleichgesetzt.
Das Instrument ist eine Gitarre im tiefen Register.
Die Rolle ist allzuoft auf den Bass festgelegt.
Eine Rolle, die auch vom Klavier, von der Orgel oder der Tuba wahrgenommen werden kann.

 

[Basspekoe]

Natürlich als Musiker. Im Grunde hat der Bassist die ganze Musik rhythmisch und harmonisch im Griff.

Ich kenne leider viele Musiker (gerade im Amateurbereich), die haben ihre feste Rollenverteilung. Jeder spielt nur SEIN Instrument und fertig.
Das der Bassist einen Teil des Gitarren-Parts mit übernimmt, damit der Gitarrist ggf das fehlende Keyboard ersetzen kann zum Beispiel, ist nicht für alle selbstverständlich.
Das meinte ich mit "als Musiker denken".

Wenn wir uns im Proberaum treffen um neue Songs einproben, kann ich oft auch Parts der anderen Instrumente spielen. Selbst wenn ich das ggf garnicht spielen brauche, habe ich gefühlt ein besseres Verständnis, wie sich mein Part zu dem anderen Part zu verhalten hat. Oder falls der Gitarrist keine Zeit hatte, sich mit einem Song zu beschäftigen, kann ich ihm die wesentlichen Informationen geben, damit wir den Song trotzdem proben können.
Als ich früher auch erstmal nur Bass gespielt hatte (und die Mitmusiker nur auf ihre Instrumente geachtet haben), haben Song ewig lange gebraucht, bis sie gesessen haben.
Heute, wo alle über ihren Tellerrand schauen, brauchen wir 1Probe, in der wir 6 bis 8 neue Songs jeweils 2mal durchspielen und fertig, sitzt... und das liegt eben nicht nur daran, das wir besser unsere eigene Instrumente beherrschen...

Ein guter Tipp ist eigentlich: Wie würde man den Song alleine spielen, so das er für jeden sofort erkennbar ist... Und dann am besten so, das es gut klingt.... Also die wesentlichen Bestandteile der Rhythmik und Melodie auf den Punkt bringen.
Wenn man das kann, hat man den Song verstanden. Dann braucht man sich keine Gedanken machen, was man spielen muss, das kommt dann schon von ganz alleine ....

Ich habe mal ein Duo mit einer Sängerin eine kurzen Zeit gemacht. Da musste ich das o.g. ganz genau lernen, wie ein kompletter Song funktioniert und wie sich die wichtigsten Parts zueinander ergänzen. Das hat mir extrem viel gebracht....

 

[Basspekoe]

Ich weiß nicht, wo dieses Bild herkommt, aber ich habe diese Rolle noch nie gehabt.

Ist natürlich etwas überspitzt geschrieben von mir. Aber ganz so weit weg ist das auch nicht, das so ähnlich gedacht wird....
Bei einer Session mit einem fremden Gitarristen hab ich z.B. folgendes erlebt:
"Spiel mal E E D G" "Dur oder Moll?" "Kann dir doch scheißegal sein, du spielst Bass" ....."...Ar...l.ch"

 

[EADG]

Das Instrument ist eine Gitarre im tiefen Register.

Anscheinend kann man sich dem Instrument aus verschiedenen Richtungen nähern. Für mich ist der E-Bass eher ein kleiner praktischer Kontrabass zum Umhängen mit Tonabnehmern und Bünden, keine große, tiefer gestimmte Gitarre. Mit den Gitarrenfingersätzen käme ich auch nicht hin.

@Basspekoe : Ich höre immer die ganze Musik und versuche, das Fundament zu legen. Wenn unser Keyboarder oder der Gitarrist nicht da sind, spiele ich anders, als wenn sie da sind. Wenn ich Gitarre oder Klavier spielen wollte, würde ich Gitarre oder Klavier spielen. Instrumente sind schon so konstruiert, dass sie ihrer Aufgabe im musikalischen Kontext gerecht werden. Das heißt nicht, dass man nicht virtuos oder solistisch spielen kann. Es gibt sogar Solostücke für Basstuba

Allerdings fehlt mir bei sehr solistisch agierenden Bassisten oft der Bass.

...und wenn ein Gitarrist denkt, es sei egal, ob der Bass dur oder moll spielt (denkt) , dann kann man dem mit dem Bass ganz schnell zeigen, wer die Harmonie definiert.

Edit: zu E E D G würde ich es vielleicht mit nem a oder fis probieren.

 

[JotBot]

Bedenkliche Aussage...

Wo ist die Bedenklichkeit? Deine vielen Worte konnten sie nicht untermauern. Ich habe doch ausreichend dargelegt, dass es gute und weniger gute Lehrer gibt. Nur weil deine Erfahrung einseitig ist und du ganz offensichtlich keine guten mitgenommen hast, ist meine Aussage noch lange nicht bedenklich. Bedenklich finde ich die Idealisierung deines eigenen Weges, bei dem ich nach sieben Jahren autodidaktischem Dasein mitreden darf. Du befindest Dich in besagtem Käfig, zitiert von Frank Sikora.

Dazu zwei Ideen: schau mal wie viele Top-Musiker ohne jede Ausbildung sind und schau besonders jene an, die erst spät eine gemacht haben und sich dazu äußern. Hier dürfte Flea ein gutes Beispiel sein. Schau mal was der zu deiner Meinung sagt. Zweitens schau Dir das Verhältnis von Klasse-Musikern und high-End-Performern an - auch z.B. Mozart nicht vergessen - und finde heraus, wer es allein geschafft hat. Dann zeige Dir selbst das Verhältnis auf zwischen den Parteien.

Wenn Du so unerhört gut bist: warum hört man nichts von Dir? Du solltest doch einen Namen in der Szene haben?!

Auch nie Rat von jemanden annehmen oder holen bevor man selber nicht fest steckt, zeugt von eher von Stolz und einer von sich Eingenommenheit die sich gewaschen hat. Warum also überhaupt erst zur Schule gehen? Lerne doch einfach alles selbst! Ist doch der bessere Weg!??? Mathe, woran sich Generationen von Menschen die Zähne ausgebissen haben und deren errungenes Kondensat an Wissen wir in unerhörter Kürze lernen können (wie in der Musik), willst Du auch lieber dir selber erringen, bist du sicher, dass Du das Prinzip verstanden hast? Hast Du eine genügende anzahl Leben für die gesamten Erfahrungen im Alleingang?

Im übrigen zeugt dein Zitat von der "tieferen" Harmonielehre - Zitat: "erweiterter Quintenzirkel, Tonleitern..." von besagter Selbstüberschätzung. Kauf Dir mal Sikoras "Neue Jazz Harmonielehre" - sofern dir das nicht wieder gegen deinen "Ich finde es selber heraus!"- Anspruch verstößt. Da erfährst du etwas über Harmonielehre. Und das ist noch nicht mal die tiefste! Nur die beste zum Lernen. Ganz sicher sind aber weder Tonleitern (von welcher Tonalität übrigens?) noch ein erweiterter Quintenzirkel eine besondere Herausforderung - Anfänger ausgenommmen. Es sei denn, du kannst in hoher Geschwindigkeit Tonartungebunden im Giant-Steps-Modus drüber improvisieren und solieren. Aber durch Geschwindigkeit und Modulationsdichte wird letztlich alles schwierig.

Aus deinem Schreiben empfinde ich vor allem eines: Bestätigung meiner Aussage. Ich hoffe das geht nicht als "von mir eingenommen" durch.

 

[JotBot]

(Achtung!!!! Es gibt nicht nur blöde Lehrer, es gibt auch blöde Schüler - die das Prinzip des Lernens nicht verstehen!). „Kein Lehrer“ kostet aber fast IMMER richtig viel Zeit.

Klasse. Von der Seite darf es auch betrachtet werden.

 

[Jost Halenta]

Vielleicht noch ein kleines Rätsel zum Thema "Alles selbst herausfinden ". Was haben Tretminen und falsche Töne gemeinsam ?

 

[EADG]

Vielleicht noch ein kleines Rätsel zum Thema "Alles selbst herausfinden ". Was haben Tretminen und falsche Töne gemeinsam ?

Der Bass spielt bekanntermaßen nie falsch

Das Konzept des Fehlers gibt es in 95% aller Musik auf der Welt nicht. Das ist nicht von mir sondern ein Zitat aus einem sehr interessanten Vortrag:

Danke nochmal an @JotBot für den Link