Verstärker Einstellung in Kirchen

Flutschi

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ß240
Hallo,
ich bin Anfänger und spiele ab und zu in Gottesdiensten E-Bass.
Nun ist es oft dass ich an meinen Verstärker die Bässe rausdrehen muß da durch den Hall in der Kirche ansonsten nur noch Gebrummel zu hören ist. [:O!]
Ergebnis ist, das sich das Ganze kacke anhört. [:-(]
Hat jemand Erfahrung mit solchen Dingen? Welche Einstellung könnte ich an meiner Kombo vornehmen um den Ton einigermaßen vernünftig zu präsentieren?
 
Moin,

mhh, was hast Du denn für einen Combo?

In so extrem halligen Räumen macht eine Bassabsenkung Sinn, dann lieber die Mitten dalassen. Dazu dann nur über den Steg-PU spielen(wenn Du einen hast), das ganze dann so leise wie möglich.
Klingt zwar nicht pralle, aber alles vollmatschen ist ja auch nicht lustig
 
Kommt ganz auf die Kirche draufan. Die Aufstellung des Amps ist auch sehr wichtig (nicht in/an eine Ecke/Wand). Da gehört immer ein bisschen ausprobieren dazu.
 
Hallo

Willkommen im Forum.

Kirchen und Bässe vertragen sich schlecht - die Erfahrung musste ich auch schon des öfteren machen. Du solltest darauf achten, dass so wenig wie möglich Schall über den Köpfen der Zuhörer hinweg richtung Decke geht. Dort wird der Bass-Schall schnell hin- und herreflektiert, was in Gedröhne und Hall endet. Ich habe festgestellt, dass man den Amp nur relativ leise betreiben muss, damit man einen gut hört. Den Verstärker solltest du auf ein Podest stellen, sodass er ca. auf Ohrhöhe der Zuschauer ist, kippe den Amp etwas nach vorne (ja, nach vorne, so dass der Amp gegen den Boden zeigt, Winkel ca. 20 - 25 °) und lege einen Teppich vors Podest, sodass das schlimmste schon gedämmt wird. Ich habe genau so öfter in Messen gespielt. Die tiefen Bässe nimmst du raus (zB 40 Hz kannst du schon -5 dB oder so wegnehmen) Dann sollte der Sound noch passabel sein und der Hall wird reduziert. Damit du dich gut hörst stellst du dich am besten ziemlich direkt vor den Amp.

Grüsse
 
Danke an euch alle, so schnelle Reaktion hatte ich nicht erwartet.
Ich werde die Vorschläge mal kommenden Sonntag ausprobieren.
Die anderen werden schön schauen wenn ich da mit einem Tisch anrücke. Die haben schon gelacht als ich meinen Barhocker anschleppte(während der Messe sind doch recht lange Pausen [:D]).
Nochmal Danke & Gruß
 
Hi Flutschi,
und willkommen im Forum.

Die Tipps sind ja alle schon gegeben worden, wobei ich das mit dem Box-nach-unten-richten selbst noch nie ausprobiert hab - käme mal auf'n Versuch an. Ich spiele nun seit Jahren fast nur noch in Kirchen und Gemeindehäusern und mach es im großen und ganzen genau so wie beschrieben - ich hab dabei zwei unterschiedliche Situationen:

1. Es wird nichts abgenommen, meine Box beschallt auch den Saal.
Dann: Box auf Höhe der Zuhörer (z.B. auf die oberste Stufe vom Chorraum oder auf einen Stuhl), Box nicht in ein Eck, am besten noch nichtmal vor eine Wand, Bässe etwas raus, Tiefmitten mit Gefühl(!) rein evtl. Höhen etwas raus (die werden u.U. auch schnell nervig) und schauen das Du selbst wenigstens ein bisschen vor der Box stehst.

2. Die Baßanlage ist nur mein Monitor, Abnahme über DI-Out in die PA.
Dann: Klangeinstellung in etwa gleich. Die Box kommt dabei aber auf einen Mischpultständer (diesen hier: https://www.thomann.de/de/millenium_mx1000_mixerstaender.htm ), und zwar "verkehrt herum" so, daß sie leicht nach oben geneigt zu mir zeigt, dabei halbwegs noch zur Band und etwas weg vom Publikum. Wichtig ist dabei der richtige Abstand und Winkel zur Wand. Das muß man ausprobieren, damit es nicht in periodischen Abständen stehende Wellen ("Dröhnstellen") im Raum gibt.

In beiden Fällen ist es gut, mal mit einem langen Kabel oder Sender durch den Raum zu gehen, um zu hören, wie der Baß- und Band-Klang an verschiedenen Stellen im Raum ist. Dann entsprechend etwas an Lautstärke und Klang nachregeln. Dabei mußt Du einkalkulieren, daß Du normalerweise Soundcheck und Probe ohne Publikum machst, was die Akustik verschlechtert. Ist der Saal dann voll, wird der Raumklang merklich "trockener" und unproblematischer. Also beim Soundcheck nicht in Panik verfallen [;-)].

Mich würde aber trotzdem interessieren, was Du in der Kirche für Musik machst und mit welchem Equipment. Ich habe durchaus auch schon 3-stündige Konzerte in der Kirche gespielt - der "Normalfall" ist aber Liedbegleitung in den unterschiedlichsten Formen und als "Schmankerl" dann auch mal ein Song als reiner Vortrag dazwischen.

Gruß, Jerry

P.S.: Zum Sitzen nehm ich übrigens den: http://www.quiklok.it/ita/eng/product/quiklok/schede_quiklok/BX714.jpg [:-)]
(leicht umgebaut: ich hab die Fußstütze ein gutes Stück nach vorn verlegt).


 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jerry,
im Prinzip liest sich dein Text ganu wie es bei mir praktisch aussieht.
Teilweise meine Combo als Hauptbox, teilweise über richtige PA.
Die Tipps sind gut, ich werds testen. Den Tipp mit dem rumlaufen werde ich machen. Bei Abnahme über PA nicht nötig, da haben wir ja den Tontechniker, aber in der kleinen Gruppe ist außer der Band niemand da der sich das anhört und vor allem vernünftig beurteilen kann.
Musikrichtung ist modernes christliches Liedgut, neudeutsch Worship, z.B. aus Feiert Jesus etc.
Equipment im Profil.
Gruß
 
Zitat:Original erstellt von: Flutschi
... z.B. aus Feiert Jesus etc. ...
Kenn ich gut [:D].


Zitat:Original erstellt von: Flutschi
... Equipment im Profil. ...
Der Graphik-EQ in Deiner Combo ist schonmal eine gute Vorraussetzung um den Klang sauber an den Raum anzupassen. Ansonsten (persönliche Meinung): Effekte würd ich eher weglassen.
Jedenfalls, mit etwas Ausprobieren und dem "halldämmenden" Publikum [;-)] klappt das schon. Hab ich erst gestern wieder gemerkt - sowohl für den eigenen Höreindruck, alsauch im Saal.

Gruß, Jerry

 
hey,

ich spiele auch viel in der Gemeinde, wir haben aber leider/zum Glück, je nach Sichtweise, kein klassisches Kirchgebäude, sprich einen annähernd rechteckigen Raum ohne Hall.
Habe aber vor ein paar Wochen in einer "richtigen" Kirche gespielt, habe aber sehr leise gespielt da es keine PA gab und die beiden Gitarren meiner Mitspielerinnen also unverstärkt waren.
Es kann sein, dass man mich nicht überall gehört hat, und wenn wahrscheinlich nur recht leise, aber so rum finde ich es deutlich besser als die Zielgruppe mit zu viel Bässen zu nerven.

PS: Spiele auch FJ, auch Sachen von Albert Frey (sehr zu empfehlen) und englische Lieder.
 
Ich denke, die meisten guten Tipps sind gemacht worden.

Vor 30 Jahren habe ich mal mit einem Peavey Decade 10 Watt Amp eine Kirche (als Gitarrist) beschallt und war eher zu laut.
Ich könnte jetzt mit einem 200 Euro Bassverstärker mit vier 10 cm Lautsprechern ankommen - aber ich will nicht "Markenlastig werden". [8D]

Auf jeden Fall rate ich dazu die Spieltechnik anzupassen!
Weniger ist mehr, da dann weniger verschwimmen kann. Zuviele tiefe Töne ergeben Matsch. Zudem ist die Frage, ob Du die Tonlänge begrenzen kannst???
In den 50er/60er Jahren wurden alle Fender Bässe standardmäßig mit Foam (Schaumstoff) abgedämpft. Falls ihr mal Probe in der Kirche habt, könntest Du einen Streifen Schaumstoff unter die Saiten quetschen. Der Bass klingt zwar normalerweise dann abgetötet, aber in einer hallenden Kirche könnte es klappen??? Dann schwingt die Saite nicht nach, sondern es ist hauptsächlich der Anschlag zu hören.

Das ist allerdings pure Spekulation - und mit der Schaumstoffbreite müsste man experimentieren. Ich würde mit einem ca. 1,5 cm breiten Streifen direkt vor den Steg geklemmt anfangen. Vielleicht hat da jemand Praxiserfahrung (in hallenden Räumen)???

Ziel des Basses in einer Kirche ist ja wirklich den Sound abzurunden ohne zu stören. Viel mehr kann ein Bass da nicht machen. Virtuosität ist mMn wegen des Halls fehl am Platz.

Gruß
Andreas
 
Moin
ich spiele auch seit über 10 Jahren in Kirchen.
Spiele über einen GK 150 MB III E und hab damit das beste Ergebniss erzielt.
Denke auch das du nicht über 12er speaker gehen solltest und ne vernünftige (mitten)-Klanregelung haben solltest.
Effekt-No
Das einzige was ich ab und an benutze und auch was bringt ist ein vernünftiger Kompressor.Ich hab da den EBS Multicomp.

 

Zitat:Original erstellt von: Flutschi

Hallo Leute,
danke, danke für die vielen Tipps. Ich werde einen nach dem anderen mal ausprobieren.
Was haltet ihr von diesem Verstärker hier, speziell für das Hallproblem?
[URL]http://www.musik-produktiv.de/eden-nemesis-n28.aspx[/url]

Danke & Gruß
Wegen der Neigung? Als reiner Monitor OK; aber da könnte sich - sehr stark in Abhängigkeit von der Raumbeschaffenheit - das Hallproblem sogar noch verstärken. Zum geraden Aufstellen gehen alle anderen ja auch.

Oder wegen dem Kompressor? Da hab ich leider keine Erfahrungswerte in der Kirche, bin aber skeptisch. Ich finde man sollte gerade in der Kirche die Dynamik unkomprimiert selbst durch die Spielweise bestimmen können.

Oder wegen den kleinen Speakern? Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht so recht vorstellen, wo da der Vorteil liegen soll, auch wenn's schon gepostet wurde. Wenn's rein das Klangspektrum ist, dafür ist auch der EQ an Deiner Combo gut - meiner Meinung nach. Jedenfalls spiele ich schon immer 12-Zöller in der Kirche, entweder 1x12"+Horn, oder 2x12"+8", ganz früher sogar mal 1x15"+Mittenhorn+Hochtonhorn. Hab unter Berücksichtigung der sinnvollen Auf- und Einstellung noch immer einen guten Sound hinbekommen. Aber vieleicht sind kleine Speaker in der Aufstellung noch etwas unkritischer, müßte man mal im direkten Vergleich unter möglichst ungünstigen Bedingungen testen.

Und: eine Dreibandklangregelung wär mir für die Kirche zu wenig.

Gruß, Jerry

 
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@ Calo & Mike`adelic:
Na an euch sind aber zwei Komiker verloren gegangen.
Ihr solltet mal über einen Jobwechsel nachdenken.
Echt witzig euer Beitrag und so konstruktiv.
 
Ich spiele auch seit Jahren in Kirchen und mittlerweile komplett ohne Box!

Per DI-Out ins Pult und fertig. Der Monitor reicht zur Selbstkontrolle völlig, da man in der Regel zu worship ja keine hohe "Bühnen"lautstärke hat.

Trotzdem kommt auch viel von dem Mulm den man in Kirchen hat von vorne, vor allem alte Kirchen sind architektonisch so konzipiert, dass was Im Altar/Chorraum an Akustik produziert wird, über die Wölbungen des Raumes schön verteilt wird, damit auch die Oma hinten das Gemurmel des nuschelnden Liturgs versteht. Dazu kommen/dadurch ergeben sich auch Laufzeitunterschiede, die das Gemulme noch verstärken.

Deswegen fahren wir mittlerweile komplett In-Ear und wenn es geht E-drum, dazu mind. eine Delay-line in der PA das bringt deutliche Verbesserungen.
 
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Zitat:Original erstellt von: Flutschi

@ Calo & Mike`adelic:
Na an euch sind aber zwei Komiker verloren gegangen.
Ihr solltet mal über einen Jobwechsel nachdenken.
Echt witzig euer Beitrag und so konstruktiv.

Genau, hier gehts um Worship, der Humor ist an der Eingangstüre abzugeben.

Wenn du nicht lieb bist, erzähle ich deinem Pfarrer, dass du in einem unzüchtigen Musikerforum als "Flutschi" angemeldet bist und sagst, dass sich seine Kirche "kacke" anhört.
 
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Ich spiel in der Kirche ohne Effekte direkt ins Pult, dort schalte ich aber den Low-Cut ein, damit die Tiefen weniger hallen.

 
Ich spiele u. a. auch in einer Worship Gruppe, die Aufstellung des Amps ist wie oben ausgeführt extem wichtig, d. h. möglichst in Richtung gedämpft abstrahlen und die Lautstärke moderat (sehr zurückhaltend) einstellen. Comp ist von Vorteil, sonst keine Effekte.
 
Wenn deine Combo als Bassreflex ausgeführt ist, kannst du probeweise mal die BR-Rohre zustopfen. Kostet nix, nur ein paar Socken [;-)]

Gruß FF
 

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