Verarbeitung von E-Bässen überbewertet?

nicht nur deshalb; auch ein potentiell gutes instrument wird nicht klingen, wenn es nicht gespielt wird! auch wenn manche das als esotherisch ansehen, durch spielen, schwingung verändert sich das instrument, klingt harmonischer und akzentuierter.
 
Das hat imho rein gar nichts mit Esotherik zu tun. Mir ist da das Lachen irgendwie vergangen und einem befriedigten Grinsen gewichen. Ich bin der Ansicht, dass Saiteninstrumente ja nach Tonholz sich im Laufe der Zeit "Einschwingen". Ich habe erlebt, wie eine unsäglich klingende Strat nach einem knappen halben Jahr andauernden Spielens ihren Sound komplett verändert hat und viel runder, körperreicher geklungen hat als vorher. Das sagt nicht nur der Besitzer, sondern auch ich als Zuhörer. Ausser dauerndem Spielen wurde an dem Instrument nichts gemacht.

Auch an Bässen ist dieses Phänomen zu beobachten, ich denke an meinen Ibanez K5. Der hat am Anfang stumpf geklungen und resonierte überhaupt nicht, die brillianten Höhen wurden regelrecht "gefressen". Heute ist es eine Freude, den Bass schon ohne Amp zu spielen. Was 8 Jahre dauerndes Spielen so alles ausmacht... Ne, das war schneller. Nach ungefähr einem Jahr habe ich gespürt, dass ich langsam vibrationen am Herzen spüre, wenn ich das Feuchtholzbrett unverstärkt spiele. Dennoch gibt es Gurken, die niemals klingen werden, egal wie lange man sie spielt und wie oft man die Pickups, die Brücke und die Elektronik austauscht.
 
genauso seh ich das auch.
aber gibt halt einige, das musste ich immer mal wieder feststellen, die den klang des instrumentes einzig in seiner konstruktion begründet sehen, und von einschwingen etc. nichts hören wollen.
 
Wie sagte der Musikalienverkäufer meines Mißtrauens vor etwa 29 Jahren zu mir, als er mir meinen E-series Jazz madig machen wollte: Mit Bässen ist das wie mit Wein: Wenn er scheisse ist, wird er auch im Alter nicht besser, gestern hat er mir für den gleichen Bass das 6fache von dem geboten, was ich vor 30 Jahren neu bezahlt habe....scheint wohl am einschwingen zu liegen.
@Kong : gibt aber auch genügend Instrumente, die trotz ihres hohen Alters neuwertig aussehen, habe die Tage nen 83er Squier Japan Bullet Bass geschossen, der hat ungelogen keinen einzigen Lackkratzer-sieht aus wie neu, aber die Bünde müssen neu, soviel wurde der gespielt-aber nie auf ner Bühne....
 
Oli Wan schrieb:
ich glaub, das betrifft da eher die beweglichen teile, weniger das holz.
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Hmm könnte mir vorstellen, das es auch das Holz betrifft ... z.B. sagt/liest man ja von klassischen Gitarren mit Fichtendecke, das sie etwas Einspielzeit brauchen, dann aber länger (~130 Jahre?) halten, während klassische Gitarren mit Zederndecke kaum Einspielzeit benötigen, dafür aber auch in kürzerer Zeit durch sind ...

Warum sollte das nicht auch für den Resonanzboden eines Flügels gelten ?

Frage mich allerdings, wie dann Streichinstrumente da ins Bild passen, die mehrere Jahrhunderte alt sind ... oder Willie Nelson's Trigger ;-)
 
ist mir erstmals so richtig aufgegangen als ich die sandberg hardcore-aged instrumente mit den normalen verglichen habe. ich hab mich damals erst mal gefragt, ob die dinger vorselektiert werden und nur die besten geaged werden. pustekuchen, rüttelplatte. alleine das ist schon echt eine verbesserung. wie gut muß das erst sein, wenn ich mein instrument persönlich hundert stunden eingenudelt hab? ich sags euch: verdammt gut.
in der g&b wurden mal einschwingsysteme für daheim getestet, das fazit war ebenfalls, daß das was bringt. mein bassverkäufer damals schwor dadrauf, er habe einem bass den deadspot ausgetrieben, indem er ihn eine woche auf den fraglichen ton gestimmt im proberaum im feedbackgewitter vor dem amp hat stehen lassen...
 
alice303 schrieb:
ist mir erstmals so richtig aufgegangen als ich die sandberg hardcore-aged instrumente mit den normalen verglichen habe. ich hab mich damals erst mal gefragt, ob die dinger vorselektiert werden und nur die besten geaged werden. pustekuchen, rüttelplatte. alleine das ist schon echt eine verbesserung. wie gut muß das erst sein, wenn ich mein instrument persönlich hundert stunden eingenudelt hab? ich sags euch: verdammt gut.
in der g&b wurden mal einschwingsysteme für daheim getestet, das fazit war ebenfalls, daß das was bringt. mein bassverkäufer damals schwor dadrauf, er habe einem bass den deadspot ausgetrieben, indem er ihn eine woche auf den fraglichen ton gestimmt im proberaum im feedbackgewitter vor dem amp hat stehen lassen...
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Die armen Proberaumnachbarn ...
 
die welt ist klang..so ist das nunmal von der innersten struktur her.
wie etwas "kaputtschwingen" kann ist mir aber nicht klar..kann mir höchstens vorstellen, dass leimstellen sich lösen zb.
@aqstyp85: den händler interessiert vermutlich eher der wert, den er beim verkauf wiederbekommt, also weniger persönliche präferenz, aber inzwischen haben halt einge rausbekommen, dass die 80er japan-fender sehr gut sind!
 
Oli Wan schrieb:
die welt ist klang..so ist das nunmal von der innersten struktur her.
wie etwas "kaputtschwingen" kann ist mir aber nicht klar..kann mir höchstens vorstellen, dass leimstellen sich lösen zb.
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Naja, Materialermüdung und so ... Strukturveränderungen durch ständiges Schwingen ... bin kein Materialwissenschaftler, aber vorstellen kann ich's mir schon.

Und verändern muss sich das Material ja, sonst würde es sich ja auch nicht einschwingen.
 
hmja, aber wie ich das verstehe, richten sich die moleküle aus beim einschwingen, wie können sie sich dann beim weiteren spielen "nicht-ausrichten"? jedenfalls hab ich noch nie von so einem fall bei einem e-bass gehört.
 

Klar, zwischen einer dünnen Konzertgitarrendecke und einer E-Bass-Planke wird da schon ein Unterschied sein ... sind ja auch ganz andere Spannungsverhältnisse und so.

Vielleicht kann das ein Instrumentenbauer mal genauer erklären ...
 
Ich habe vor zwei Jahren meinen Gibsonbass gekauft und war vom Klang begeistert. Er gefällt mir heute noch besser. Er klingt wirklich einfach noch schöner. Schwingen sich Bässe ein, oder passen wir unsere Spielweise den einzelnen Instrumenten an. Kann ich mit nur zwei Bässen nicht beurteilen. Was sagen Leute mit 4 und mehr Bässen dazu?
 
ganz klar ersteres! unsere spielweise passen wir allgemein nicht einfach an jeden bass individuell an, deshalb liegen uns auch einige mehr als andere.
ein viel gespielter bass klingt einfach offener, lebendiger als ein nie oder wenig gespielter, so meine beobachtung.
 
Natürlich können günstige Instrumente auch sehr gut klingen. Ich vermute halt stark, dass die Streuung halt größer ist, weil Holz und Hardwareseitig die Streuung auch schon größer ist...also nach Möglichkeit ausprobieren.

und mein erster Bass, ein JV Squire Jazz Bass, den ich 82(?) neu gekauft hab begleitet mich heute noch

und

bisher hatte ich noch keinen originalen F Jazz Bass in der Hand gegen den ich getauscht hätte..... ehrlich!

ok,ok ja das stimmt....ich habe Eure Grale noch nicht getestet.....:bier:
 
@Willi960 : So einen habe ich auch(von 83) Der einzige,gegen den ich ihn tauschen würde, ist mein 84er E series Japaner-aber nur, weil er schwarz ist ;-).
 
Das mit dem Einschwingen kann ich auch bestätigen. Und zwar durch alle Preisklassen.

Mein '82er Squire JV JazzBass hab ich gebraucht gekauft (schon gut abgerockt) und in den letzten 20Jahren mehr als oft gespielt. Der Ton ist dabei immer besser geworden und ist mittlerweile einfach nur top.
Mein Fender USA Miller 5Saiter klang anfänglich etwas belegt und wollte nicht so richtig aus den Hufen kommen. Nach 2Jahren intensivem Spiel geht der ab wie Schmitz' Katze und klingt mördermäßig gut.
Selbes Spiel vor 15 Jahren bei meinem Stingray5.
Nun erlebe ich das wieder bei meinem Marleaux Consat Custom 6Saiter, dessen Ton mehr und mehr Tiefe bekommt und lebendiger wird.
Alle anderen meiner Bässe haben ähnliches hinter sich. Dabei fiel auf, das Bässe die ich weniger gespielt habe, länger dafür brauchten.
Bei kaum gespielten Bässen kann ich diese Veränderung im Ton und Ansprache nicht feststellen.

Eine Strat, die seit 10 Jahren unbespielt im Gigbag bei mir rumsteht, klingt meines erachtens sogar schlechter als damals.
Ein Freund (Gitarrist) behauptet sogar, das seine Akustikklampfe belegt klingt und träge reagiert, wenn er längere Zeit nicht drauf gespielt hat. Nach längerem Spiel kommt dann auch wieder Leben in die Gitarre.

....das kann ich bei meinen Solid-Bässen allerdings so nicht feststellen. Aber ich lass sie auch nie länger unbespielt stehen, sonst könnte ich sie ja auch verkaufen. Bei mir kommen alle ab und zu dran....:D
(...bis auf die Strat. Is' ja aber auch keim Bass, nä? Selbst schuld, das dumme Ding...:bier:)
 
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