irgendwie finde ich es ein wenig witzlos, wenn fodera so eine untersuchung an den start bringt. wenn ich 10.000 dollar für ein instrument auf den tisch lege, verlange ich, daß sich das instrument keinerlei schwächen erlaubt.
zudem sind viele "vorurteile" von verschiedenen instrumenten verschiedener hersteller abgeleitet. da wird der knack eines fender jazz mit dem sustain eines rickenbacker verglichen. einfach weil es kein fender-instrument mit durchgehendem hals und keinen rickenbacker mit schraubhals gibt. meine ersten erkenntnisse stammen vom jazzbass und dem thunderbird und da war der unterschied definitiv und sehr klar hörbar: wo der eine nagelt, bollert der andere und wo beim einen schon stille herrscht, grummelt der andere noch vor sich hin.
konstruktiv muß es einen unterschied geben. die durchgehenden hälse sind ja bis auf wenige exoten mehrstreifig aus härtesten hölzern, die flügel aus mahagoni oder ahorn...
am ende bleibt so wenig hängen. die durchgehenden hälse erfordern besseres holz und elaboriertere bearbeitungstechniken. das sind also meistens teurere instrumente. wenn man die preise von thunderbird und rickenbacker (mal als untere grenze gesetzt, bei hk-edelbass und epiphone brauchen wir da nicht weiterreden alleine von gurkenfaktor) auf schraubhalsinstrumente überträgt, stellt man fest, daß da der halstasche und -befestigung auch besonderes augenmerk gilt. da werden spaltmaße verringert und beispielsweise bei musicman und sandberg sechs schrauben für eine steifere verbindung eingesetzt. das relativiert auch wieder vieles.
eigentlich vergleichen wir, wenn wir jazz, rick und bird vergleichen, äppel mit birnen und pflaumen. wir müssen eigentlich die kostruktion im ganzen betrachten. das kann ein versierter bassbauer vielleicht noch leisten uns auf unsere hinfabulierten wünsche einen achtstreifigen schachtelhalm-fichtenhals mit angeleimten plexiglasflügeln als das non-plus-ultra für diese zwecke zu ersinnen.
aber für heini normalbasser ist das eher wirr: "ich stehe auf jazzbässe, hätte aber gerne mehr sustain" "versuch mal einen rick oder einen thunderbird" schlechte idee. das sind auch so schon völlig unterschiedliche soundkulturen. allerdings gibt es da andere ansatzpunkte. meine erfahrung ist, daß man dem attack eines basses mit den richtigen saiten und einem völlig überdimensionierten amp sowie einer knalligen box sehr wohl auf die sprünge helfen kann. auf der anderen seite machen die jamerson-flats bei mir einen ziemlichen punch in die fresse, aber sustain ist da fehlanzeige.
