Tipps und Hilfe: Trussrod beim Fender Custom Shop Jazz Bass

Man kann auch.....wenn der Bass n Skunkstripe hat von hinten ran.

Hat er nicht, wenn es ein Rosewood Board ist. Bei OPMN ist das was anderes.

Die Schraube ist auf jeden Fall am Anschlag angelangt. Fast schon ein Wunder, dass Du sie so tief reindrehen konntest.
Normalerweise geht das nicht wirklich tiefer als 2-4mm (und da braucht es schon enorm Kraft, wenn man dann noch weiter will). Ideal ist sicherlich bündig, aber 2-3mm tief drin ist auch noch ok. Das was man da bei Dir sieht, schaut auf jeden Fall so aus, als hätte der Trussrod ein erhebliches Problem. Der "Haupt-Anker" sitzt vor Sattel an der Kopfplatte (in den ersten Bund rein) - hier besteht auch akute Gefahr, dass dir der Trussrod das Griffbrett zerstört oder zumindest vorne anhebt (falls das nicht schon der Fall ist). Hinten ist eigentlich nur ein "Anschlag" durch das Holz, will heissen das Gewinde geht durch eine Bohrung bis zur Öffnung, in der die Mutter steckt. Du drehst afaik also quasi die Mutter ins Holz, wenn du so tief kommst.

Leider kommt es bei Jazz Bass Hälsen immer wieder mal genau zu dem Phänomen, dass sie sich mehr biegen als z.B. ein Preci Hals (insbesondere die breiteren mit 1.75" Sattel). Die vertragen da mehr Saitenzug. Bei den Flea-Bässen gab es das Problem, wenn man mal im Netz quer liest sehr häufig.
Hast Du das so eingestellt oder beim Kauf nicht gesehen?

Wenn Du den Hals jetzt eingestellt hast, dann könntest Du Glück haben und zumindest mit einer entsprechenden Unterlegscheibe, die Du auch aus einer zweiten Trussrodschraube herstellen kannst die Schraube wieder hervorholen. Mit normalen dünnen U-Scheiben würde ich es nicht versuchen. Da braucht es schon zu viele.

Ich würde den Hals abnehmen und die Schraube mal rausdrehen. Dann würde ich eine zweite Trussrodschraube besorgen, vergleichen mit der Originalen und ggf. schauen, ob Du sie einschrauben kannst, wenn ja: am besten die ausgenudelte alte aufbohren, so dass sie über den Gewindeteil rutschen kann, dann ein Stück absägen. Du kannst diese U-Scheibe dann mit einem bis zwei ganz winzigen Punkten Sekundenkleber an der Trussrodmutter befestigen und hast eine gute Führung. Das Ganze dann mit Vaseline oder ähnlichem die Schraube vorsichtig wieder eindrehen. Dann dem Neck mit den Knien und Armkraft in eine Grundrichtung verhelfen und dann langsam den Trussrod wieder anziehen. Lass bloß dann den Stab nicht die ganze Arbeit machen.

Wie gesagt: Das KANN funktionieren und du würdest zumindest um eine teure Reparatur umher kommen. Wenn nicht, dann würde ich den Bass zum Gitarrenbauer geben, aber das wird sicherlich nicht günstig. Allein schon wegen Blocks/Binding & Co.

Theoretisch müsste es diese sein, die Du brauchst: https://www.thomann.de/de/fender_truss_rod_nut.htm
 
Wenn nicht, dann würde ich den Bass zum Gitarrenbauer geben, aber das wird sicherlich nicht günstig. Allein schon wegen Blocks/Binding & Co.
Geht richtig ins Geld.
Das Griffbrett mit dem Binding würde ich auch nicht abnehmen lassen. Wenn dabei etwas absplittert ist alles vergurkt.
Auf der Halsrückseite einen Kanal fräsen zu lassen, ist sicher die risikoärmere Variante. Der Skunkstripe würde mich nicht stören.
 
Geht richtig ins Geld.
Das Griffbrett mit dem Binding würde ich auch nicht abnehmen lassen. Wenn dabei etwas absplittert ist alles vergurkt.
Auf der Halsrückseite einen Kanal fräsen zu lassen, ist sicher die risikoärmere Variante. Der Skunkstripe würde mich nicht stören.
Das ist korrekt und sicherlich die günstigere Variante. Aber eigentlich muss der alte Trussrod Richtung Griffbrett raus, weil der Anker da sitzt. Wenn der vermurkst ist kommt man um die kostspielige Variante nicht umher.
Beim Skunstripe sitzt der "Anker" ja im Halsfuss...

Wenn der Hals sogar noch Micro-Tilt haben sollte, wird es auch damit komplizierter.

Ggf. würde ich bei einem solchen Instrument sogar den CS kontaktieren und ggf. fragen, ob man den Bass für eine Reparatur oder ein Replacement in die USA schicken oder sogar einen Replacement Neck erwerben kann. Dazu braucht man aber alle Dokumente und ggf. einen guten, hartnäckigen, zertifizierten Händler, der einem da behilflich ist.
 
Das ist korrekt und sicherlich die günstigere Variante. Aber eigentlich muss der alte Trussrod Richtung Griffbrett raus, weil der Anker da sitzt. Wenn der vermurkst ist kommt man um die kostspielige Variante nicht umher.
Beim Skunstripe sitzt der "Anker" ja im Halsfuss...

Wenn der Hals sogar noch Micro-Tilt haben sollte, wird es auch damit komplizierter.

Ggf. würde ich bei einem solchen Instrument sogar den CS kontaktieren und ggf. fragen, ob man den Bass für eine Reparatur oder ein Replacement in die USA schicken oder sogar einen Replacement Neck erwerben kann. Dazu braucht man aber alle Dokumente und ggf. einen guten, hartnäckigen, zertifizierten Händler, der einem da behilflich ist.
Ist es tatsächlich so, daß die OPMs, bzw. alle Hälse mit Skunkstripe die Mutter an der Kopfplatte haben? (*)

Gab es Micro-Tilt mit Mutter am Halsfuß? Die Metallplatte sollte zwar nicht in den Bereich der Trussrod-Mutter hineinragen, aber die mittige Halsschraube schon, oder?

Das mit Fender kontaktieren, bevor man anfängt, obskure Maßnahmen zu ergreifen, ist sicher ein schlauer Plan.

P.S.: (*) es war ja lange Zeit Ende der 70er/Anfang 80er üblich, daß auch die RW-Griffbretter auf "OPMS" mit Skunkstripe aufgeleimgt wurden. Hatte auch so einen, aber halt mit Bulletnut und MicroTilt.
 
Ist es tatsächlich so, daß die OPMs, bzw. alle Hälse mit Skunkstripe die Mutter an der Kopfplatte haben? (*)
Nein, natürlich nicht. Die Mutter kann auch am Halsfuss sein. Aber die OPM Necks haben einen Stopfen an der Kopfplatte wenn die Mutter am Halsfuss ist. Man kommt also besser an den Trussrod (übrigens gabs es 1977/78 auch Rosewood Necks mit einem solchen Stopfen - bin nur nicht sicher ob die auch Skunkstripes hatten - man sieht sie selten und auch oft nur von vorne)
Gab es Micro-Tilt mit Mutter am Halsfuß? Die Metallplatte sollte zwar nicht in den Bereich der Trussrod-Mutter hineinragen, aber die mittige Halsschraube schon, oder?
Da bin ich mir nicht sicher. Ich weiß nicht genau, ob die Dreipunktverschraubung mit Microtilt schon da war, bevor die Bullet-Trussrods eingeführt wurden.
Das mit Fender kontaktieren, bevor man anfängt, obskure Maßnahmen zu ergreifen, ist sicher ein schlauer Plan.
Ich würde es nur nicht selbst versuchen. Das scheitert leider. Der CS antwortet zwar nett, aber nicht im Sinne des Verbauchers (vor allem nicht, wenn er nicht in den USA residiert ;-))

P.S.: (*) es war ja lange Zeit Ende der 70er/Anfang 80er üblich, daß auch die RW-Griffbretter auf "OPMS" mit Skunkstripe aufgeleimgt wurden. Hatte auch so einen, aber halt mit Bulletnut und MicroTilt.
Edith meint das muss ich deutlicher schreiben: 1966 und 1968 wieder (gab es aufgeleimte Ahorn-Griffbretter und Trussrod am Halsfuss) - also kein OPMN einige Precis und auch die Tele-Bässe hatten das (Tele dann in OPMN und dann später auch mit Bullet). Es gab dann wohl auch Necks mit Skunkstripe und aufgeleimtem Rosewood-Griffbrett (allerdings nicht von Fender, bevor es bei den Mexiko Standard kam afaik - hier natürlich mit Headstock Zugang).
Und ja, andere Hersteller haben das so gemacht. die haben dann quasi ein Rosewood Griffbrett auf einen eigentlich für OPMN konstruierten Hals mit Skunstripe gepackt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, natürlich nicht. Die Mutter kann auch am Halsfuss sein. Aber die OPM Necks haben einen Stopfen an der Kopfplatte wenn die Mutter am Halsfuss ist. Man kommt also besser an den Trussrod (übrigens gabs es 1977/78 auch Rosewood Necks mit einem solchen Stopfen - bin nur nicht sicher ob die auch Skunkstripes hatten - man sieht sie selten und auch oft nur von vorne)


Hatten einen Skunkstripe ;-)
 
Erfahrene Praktiker, die diese Arbeit nicht zum allerersten Mal machen.

z.B.
Knut Reiter und Thomas Regn im Rheinland.
Jörg Kuhlo in Berlin, Schloff in Kiel (falls er noch aktiv ist) usw.

Je nach Region gibts schon einige, die so etwas gut instandsetzen können.
Danke für die Tipps. Komme aus Berlin. Jörg Kuhlo kenne ich nicht, aber Homepage https://www.kuhloguitars.de/ ist leider nicht mehr aktiv.

Andere Tipps für Berlin?

Würde den Bass aber auch ggf. versenden.
 
Die Trussrod-Schraube sieht Original aus, nicht gekürzt.

Ich habe den Verkäufer mal angeschrieben, ob er noch ein Foto aus der Zeit des Kaufs hat. Dann könnte man feststellen, ob das schon ggf. von Anfang so war.

Ich taste mich also so langsam mal durch. Ich habe auch noch einen anderen CS JB und überlege, da mal die Trussrodschraube rauszudrehen und zu vergleichen.
 
Die Trussrod-Schraube sieht Original aus, nicht gekürzt.
Ich glaube auch nicht, dass sie gekürzt ist. Wie gesagt, wenn der Bass so wie er ist ok eingestellt ist, dann würde ich es so lassen oder so vorgehen, wie ich geschrieben habe.
Ich habe den Verkäufer mal angeschrieben, ob er noch ein Foto aus der Zeit des Kaufs hat. Dann könnte man feststellen, ob das schon ggf. von Anfang so war.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe auch einige Bässe, bei denen ich die Trussrodmutter ein ganzes Stück anziehen musste, wenn auch nicht so tief.
Ich taste mich also so langsam mal durch. Ich habe auch noch einen anderen CS JB und überlege, da mal die Trussrodschraube rauszudrehen und zu vergleichen.

Investiere mal die 10,50 und vergleiche die aus dem Hals mit der neuen. Was macht der Hals, wenn Du die Schraube entspannst? Wird er dann so extrem krumm?
Wenn ja, in welchem Bereich, bzw. wo genau ist er krumm? Ich vermute die ersten drei, vier Bünde extremer?
 

Huhu @Stratus!

Ich habe nicht alle bisherigen Antworten in voller Tiefe gelesen - bei Dopplungen bitte ich daher um Nachsicht.

1. Trussrod: [...]
Verstehe ich das richtig: Die Halskrümmung wird also dadurch verändert, dass durch das Drehen der Trussrodschraube der Abstand zwischen den beiden Ankern verändert, also vergrößert oder verkleinert wird?
Ja

2. Was ist dann der Grund, dass ich die Trussrod nicht weiter nach rechts drehen kann?
Meine Überlegung: Die Trussrodschraube ist an einem Ende geschlossen. D.h., wenn man nicht weiter nach rechts drehen kann, ist der Trussrod am inneren Ende der Trussrodschraube angekommen.Droht dann einer der Anker abzubrechen oder was?
Deine Überlegung klingt nicht unplausibel. Bei einem ähnlichen Problem war es bei mir jedoch entweder a) der Halsspannstab, dessen Gewinde nicht tief genug geschnitten war, wodurch die Trussrodmutter nicht weiter auf den Halsspannstab gedreht werden konnte oder b) ein zu tief gebohrtes Sackloch für die Trussrodmutter im Halsfuß - in jedem Fall lag die Mutter nicht auf dem Boden des Sackloches auf und konnte dadurch nicht genügend Kraft auf den Halsspannstab ausüben.

3. Ich hatte gelesen, dass man Unterlegscheiben nutzen können, die wohl - so habe ich das verstanden - zwischen der Trussrodschraube und dem Anker 2 eingesetzt werden können. Geht das? Bringt das was?
Diesen Weg bin ich am Ende gegangen. In meinem Fall war der Hals jedoch bereits im unbesaitetem Zustand mit entspanntem Halsspannstab nicht gerade, weshalb ich zusätzlich ein thermisches "neck straightening" durchführen musste. Der Hals funktioniert seitdem wie erwartet.
Ist der Hals bei Dir im unbesaitetem Zustand mit entspanntem Halsspannstab denn gerade?

4. Wenn man den Hals mit der Trussrod neu eingestellt hat, ist es dann gut oder eher ungünstig: Bass an die Wand mit einer Kopfhalterung hängen oder in einen Ständer stellen, damit der Hals keine Belastung hat?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei den Zugkräften der Saiten einen wesentlichen Unterschied macht. Tatsächlich versuche ich allerdings, meine Bässe nicht dauerhaft liegend derart zu lagern, dass sie ausschließlich nur an einem Punkt am Body und einem Punkt am Hals aufliegen (wie z.T. in einigen Basskoffern der Fall).

5. Bei meinem Bass ist die Trussrodschraube sicherlich 0,7 cm tiefer im Hals als in meinen anderen CS-Bässen. Hat jemand das bei seinem CS-Bass auch?
In meinem Fall war es kein CS sondern ein MiM und das Problem exakt nur halb so groß. Prinzipiell sollte die U-Scheiben-Lösung nach meiner Einschätzung aber dennoch funktionieren.


HTH!
 
Eine Zwischenfrage, weil ich gerade den Hals abgeschraubt habe. Die Trussrod ist ziemlich verrostet. Der Vorbesitzer hatte mitgeteilt, dass er den Trussrod über Jahre nicht genutzt habe - der Bass stand nur rum. Macht es da Sinn, etwas Ballistol rein zu sprühen? Hatte auch gelesen, WD40 würde gehen?

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Statt Unterlegscheiben oder Spacern, die ja in zöllig schwierig zu bekommen sind (oder z.B. bei Stewmac inkl. Versand sauteuer sind): Könnte man nicht einfach einen Spacer selber basteln? Z.B. eine originale Trussrod-Nut nehmen, das Endstück, also nicht am Kreuzschlitz, sondern hinten auf das passende Maß absägen? Das Innengewinde dann mit dem nächstgrößeren metrischen Bohrer ausbohren und damit dann unterlegen? Also 1 passender Spacer, statt mehrerer Washer?
 
Noch mal zum Thema Ölen: ich meine nicht die silberne Trussrodschraube, sondern den messingfarbenden "Anker" (gelb Kreis drumherum). Vielleicht sitzt der zu fest auf dem Trussrod. Und da wäre meine Frage, ob Ballistol oder WD40 oder Fett besser wäre?

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Könnte man nicht einfach einen Spacer selber basteln? Z.B. eine originale Trussrod-Nut nehmen, das Endstück, also nicht am Kreuzschlitz, sondern hinten auf das passende Maß absägen? Das Innengewinde dann mit dem nächstgrößeren metrischen Bohrer ausbohren und damit dann unterlegen?
Schon oft diskutiert!
Unser Rob hier im Forum ist dafür Experte.
 
Noch mal zum Thema Ölen: ich meine nicht die silberne Trussrodschraube, sondern den messingfarbenden "Anker" (gelb Kreis drumherum). Vielleicht sitzt der zu fest auf dem Trussrod. Und da wäre meine Frage, ob Ballistol oder WD40 oder Fett besser wäre?

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Ich will Dich nicht abhalten, aber ich glaube nicht, daß sich die Messingscheibe so an der Gewindestange festfressen kann, daß sie dem Druck der Mutter irgendwas entgegensetzen könnte. Das Problem liegt eher darin, daß das Ende der Fahnen...äh...Gewindestange erreicht ist. Das Gewinde etwas zu fetten ist tatsächlich eine gute Idee. Keine Ahnung, was die bei Fendersons treiben, ich hab hier einen niegelnagelneuen Mexi-Hals, auch bei dem war derart Flugrost auf dem Gewinde, daß die Mutter schwerging.
 

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