Tempera-Saiten... Sonores für "kleines Geld"?

So, jetzt habe ich die Saiten auch auf meinem Bass, leider war ich zwei Tage zu spät, um noch die Probierpackung Leatherman mitzunehmen.
Kurze Vorgeschichte: Nachdem ich mit den weichen Galli BSN900 sehr zufrieden war und einen Test der Temperas auf irgendwann mal verschoben habe, ergab sich ein sehr günstiger Gebrauchtkauf eines älteren und nur einige Wochen gebrauchten Saitensatzes der Tempera Hybrid. Weil ich sonst wohl nie erfahren hätte, wie Tempera Hybrid auf meinem Bass klingen, habe ich sie gekauft und montiert.
Leider ist die A-Saite bei der Montage kaputt gegangen (die Details sind hier nicht zielführend), was für mich zufällig ein Glücksfall war: Ich hatte jetzt 3 Saiten Tempera und eine A-Saite von Galli auf dem Instrument und konnte die Saiten quasi 1:1 gegeneinander testen.
Die Temperas sind vom Zug her so nahe an den Gallis, dass ich haptisch keinen großen Unterschied gespürt hatte, die Temperas sind etwas dünner als die Gallis mit gefühltem Normalmaß. Allerdings hat das Instrument mehr geschwungen und mit den Temperas einen "größeren" Ton erzeugt. So ähnlich hat es sich angefühlt, als ich meine Evah-G-Saite gegen eine Pirastro-Oliv-G getauscht habe.
Die Unterschiede zwischen Gallis und T's liegen für mich in drei Punkten:
Punkt 1: Mit den Temperas hatte ich plötzlich eine sehr viel bessere Intonation, weil ich - vor allem arco - die Tonhöhenunterschiede sehr viel deutlicher/besser gehört habe. Das scheint am Dämpfungskonzept der T's zu liegen. Die in der gleichen Lage gegriffenen Töne auf der Galli-Saite waren schwammiger und undefinierter.
Punkt 2: Die Töne der Daumenlage auf der E-Saite ließen sich plötzlich problemlos realisieren. Das hatte ich vorher weder mit Stahlsaiten, noch mit Evahs oder Gallis hinbekommen. Das gilt auch für die anderen Saiten in der Daumenlage, für mich war es ein Erlebnis, wie leicht das plötzlich zu spielen und zu intonieren ist.
Punkt 3: Mit den älteren eingespielten Saiten war der Wolf auf der A-Saite verschwunden. Bei den Gallis war er ausgeprägt vorhanden, bei den neuen Temperas ist er auch noch da, ich gehe optimistischerweise davon aus, dass der noch ganz verschwindet. Wäre zumindest logisch ..
Ganz vergessen: Die E-Saite von Tempera klingt fetter als die von Galli.
Deswegen habe ich jetzt einen ganz frischen Satz Temperas auf dem Instrument, die auch nicht mehr anfällig für Brüche im Wirbelkastenbereich sein sollen. Die klingen aber noch leicht metallisch und müssen erst eingespielt werden. Hätte ich nicht gewusst, wie bereits eingespielte Saiten bei mir klingen können, wäre ich wohl enttäuscht gewesen.
Vielleicht helfen die Infos euch ja weiter, das Ergebnis kann natürlich von Bass zu Bass und von Spieler zu Spieler anders sein, sonst wären die älteren Temperas wohl nicht gebraucht verkauft worden.Das Bessere ist der Feind des (mehr als zweimal so teuren) Guten, deswegen werden die Gallis hier zeitnah in die Kleinanzeigen wandern.
;-)
 
Zuletzt bearbeitet:

So, jetzt habe ich die Saiten auch auf meinem Bass, leider war ich zwei Tage zu spät, um noch die Probierpackung Leatherman mitzunehmen.
Kurze Vorgeschichte: Nachdem ich mit den weichen Galli BSN900 sehr zufrieden war und einen Test der Temperas auf irgendwann mal verschoben habe, ergab sich ein sehr günstiger Gebrauchtkauf eines älteren und nur einige Wochen gebrauchten Saitensatzes der Tempera Hybrid. Weil ich sonst wohl nie erfahren hätte, wie Tempera Hybrid auf meinem Bass klingen, habe ich sie gekauft und montiert.
Leider ist die A-Saite bei der Montage kaputt gegangen (die Details sind hier nicht zielführend), was für mich zufällig ein Glücksfall war: Ich hatte jetzt 3 Saiten Tempera und eine A-Saite von Galli auf dem Instrument und konnte die Saiten quasi 1:1 gegeneinander testen.
Die Temperas sind vom Zug her so nahe an den Gallis, dass ich haptisch keinen großen Unterschied gespürt hatte, die Temperas sind etwas dünner als die Gallis mit gefühltem Normalmaß. Allerdings hat das Instrument mehr geschwungen und mit den Temperas einen "größeren" Ton erzeugt. So ähnlich hat es sich angefühlt, als ich meine Evah-G-Saite gegen eine Pirastro-Oliv-G getauscht habe.
Die Unterschiede zwischen Gallis und T's liegen für mich in drei Punkten:
Punkt 1: Mit den Temperas hatte ich plötzlich eine sehr viel bessere Intonation, weil ich die Tonhöhenunterschiede sehr viel deutlicher/besser gehört habe. Das scheint am Dämpfungskonzept der T's zu liegen. Die in der gleichen Lage gegriffenen Töne auf der Galli-Saite waren schwammiger und undefinierter.
Punkt 2: Die Töne der Daumenlage auf der E-Saite ließen sich plötzlich problemlos realisieren. Das hatte ich vorher weder mit Stahlsaiten, noch mit Evahs oder Gallis hinbekommen. Das gilt auch für die anderen Saiten in der Daumenlage, für mich war es ein Erlebnis, wie leicht das plötzlich zu spielen und zu intonieren ist.
Punkt 3: Mit den älteren eingespielten Saiten war der Wolf auf der A-Saite verschwunden. Bei den Gallis war er ausgeprägt vorhanden, bei den neuen Temperas ist er auch noch da, ich gehe optimistischerweise davon aus, dass der noch ganz verschwindet. Wäre zumindest logisch ..
Ganz vergessen: Die E-Saite von Tempera klingt fetter als die von Galli.
Deswegen habe ich jetzt einen ganz frischen Satz Temperas auf dem Instrument, die auch nicht mehr anfällig für Brüche im Wirbelkastenbereich sein sollen. Die klingen aber noch leicht metallisch und müssen erst eingespielt werden. Hätte ich nicht gewusst, wie bereits eingespielte Saiten bei mir klingen können, wäre ich wohl enttäuscht gewesen.
Vielleicht helfen die Infos euch ja weiter, das Ergebnis kann natürlich von Bass zu Bass und von Spieler zu Spieler anders sein, sonst wären die älteren Temperas wohl nicht gebraucht verkauft worden.Das Bessere ist der Feind des (mehr als zweimal so teuren) Guten, deswegen werden die Gallis hier zeitnah in die Kleinanzeigen wandern.
;-)
Die "Einspielproblematik" war bei meinem neuen Tempera-Satz auch so und ich habe ähnliches von einigen Tempera-Nutzern gehört... aber das geht einigermaßen "zügig"...;-) nur direkt vor einem Auftritt ist ein Saitenwechsel vielleicht nicht so optimal...:-P
Du hast jetzt auch die Hybrids auf dem Bass?!?!
 
Ja, es sind die Hybrids. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass ich unzufrieden werden könnte, sind bisher die besten Saiten, die ich im Besitz hatte. Im Proben-/Live-Kontext habe ich sie allerdings noch nicht gehört, aber schlechter durchsetzen als die Olivs werden sie sich nicht, denke ich. Mit denen war ich u.a. deswegen unzufrieden.
 
So, jetzt habe ich die Saiten auch auf meinem Bass, leider war ich zwei Tage zu spät, um noch die Probierpackung Leatherman mitzunehmen.
Kurze Vorgeschichte: Nachdem ich mit den weichen Galli BSN900 sehr zufrieden war und einen Test der Temperas auf irgendwann mal verschoben habe, ergab sich ein sehr günstiger Gebrauchtkauf eines älteren und nur einige Wochen gebrauchten Saitensatzes der Tempera Hybrid. Weil ich sonst wohl nie erfahren hätte, wie Tempera Hybrid auf meinem Bass klingen, habe ich sie gekauft und montiert.
Leider ist die A-Saite bei der Montage kaputt gegangen (die Details sind hier nicht zielführend), was für mich zufällig ein Glücksfall war: Ich hatte jetzt 3 Saiten Tempera und eine A-Saite von Galli auf dem Instrument und konnte die Saiten quasi 1:1 gegeneinander testen.
Die Temperas sind vom Zug her so nahe an den Gallis, dass ich haptisch keinen großen Unterschied gespürt hatte, die Temperas sind etwas dünner als die Gallis mit gefühltem Normalmaß. Allerdings hat das Instrument mehr geschwungen und mit den Temperas einen "größeren" Ton erzeugt. So ähnlich hat es sich angefühlt, als ich meine Evah-G-Saite gegen eine Pirastro-Oliv-G getauscht habe.
Die Unterschiede zwischen Gallis und T's liegen für mich in drei Punkten:
Punkt 1: Mit den Temperas hatte ich plötzlich eine sehr viel bessere Intonation, weil ich - vor allem arco - die Tonhöhenunterschiede sehr viel deutlicher/besser gehört habe. Das scheint am Dämpfungskonzept der T's zu liegen. Die in der gleichen Lage gegriffenen Töne auf der Galli-Saite waren schwammiger und undefinierter.
Punkt 2: Die Töne der Daumenlage auf der E-Saite ließen sich plötzlich problemlos realisieren. Das hatte ich vorher weder mit Stahlsaiten, noch mit Evahs oder Gallis hinbekommen. Das gilt auch für die anderen Saiten in der Daumenlage, für mich war es ein Erlebnis, wie leicht das plötzlich zu spielen und zu intonieren ist.
Punkt 3: Mit den älteren eingespielten Saiten war der Wolf auf der A-Saite verschwunden. Bei den Gallis war er ausgeprägt vorhanden, bei den neuen Temperas ist er auch noch da, ich gehe optimistischerweise davon aus, dass der noch ganz verschwindet. Wäre zumindest logisch ..
Ganz vergessen: Die E-Saite von Tempera klingt fetter als die von Galli.
Deswegen habe ich jetzt einen ganz frischen Satz Temperas auf dem Instrument, die auch nicht mehr anfällig für Brüche im Wirbelkastenbereich sein sollen. Die klingen aber noch leicht metallisch und müssen erst eingespielt werden. Hätte ich nicht gewusst, wie bereits eingespielte Saiten bei mir klingen können, wäre ich wohl enttäuscht gewesen.
Vielleicht helfen die Infos euch ja weiter, das Ergebnis kann natürlich von Bass zu Bass und von Spieler zu Spieler anders sein, sonst wären die älteren Temperas wohl nicht gebraucht verkauft worden.Das Bessere ist der Feind des (mehr als zweimal so teuren) Guten, deswegen werden die Gallis hier zeitnah in die Kleinanzeigen wandern.
;-)
Zum Wolf: wie groß ist die untere Saitenlänge zwischen Saitenhalter und Steg? Sie sollte 1/6 der schwingenden Saitenlänge haben, um den Wolf zu töten. Hat bei mir funktioniert.
 
Oh interessant, davon habe ich noch nicht gehört: Mensurlänge: 106,4 cm, davon ein Sechstel wäre 17,7cm. Der tatsächliche Anstand ist 16,7 cm.
Aber ich warte erstmal ab, ob es, wie bei den Saiten des Erstversuches, sich von selber gibt. Mein Geigenbauer hat mir angeboten, den Klang nochmal anzupassen, wenn die Saiten richtig eingespielt sind. Saitenhalter und Hängelsaite auszutauschen, ist ja schon wieder ein größeres Unternehmen.
Vor den Temperas hat mir ein zweiteiliger Messingknopf geholfen, den man zwischen Saitenhalter und Steg auf der A-Saite befestigen konnte.
 

Beliebte Themen



Zurück
Oben Unten