Splitbare Box ?

[twarpi]

Moin,

ich habe mal eine Frage an alle, die vielleicht ein bisschen Ahnung von Lautsprechertechnik haben. Ich betreibe seit längerer Zeit "Dualamping" (im Prinzip ein Amp/Kanal für Clean und ein Amp/Kanal für Effekte) und habe dafür auch zwei 4x10er (von FMC) im Einsatz. Der Sound ist auch super allerdings sind zwei 4x10er immer etwas viel Schlepperei bei kleineren Gigs.

Eine nahe liegende Möglichkeit wäre sich noch zwei weitere 2x10er (o.Ä.) Boxen anzuschaffen und jene für Auftritte zu verwenden. Eine noch bessere Möglichkeit wäre es aber vielleicht wenn man quasi mit einem Schalter die 4x10er in zwei getrennte 2x10er Boxen im gleichen Gehäuse umwandeln könnte.

Dann könnte ich die Box im Proberaum als 4x10er benutzen und bei Auftritten eben als zwei 2x10er.

Aber wäre sowas technisch überhaupt möglich ? (Die Boxen und Amps haben übrigens je 4 Ohm.)

Oder vielleicht hat ja jemand auch noch eine ganz andere Idee für mein Problem?

Thomas

 

[alice d.]

theoretisch technisch vom kabelsalat in der box machbar. warum es das nicht gibt, erklärt sich wahrscheinlich aus der bedienfehleranfälligkeit und der eher geringen nachfrage.
wie das praktisch akustisch aussieht, wenn die speaker in einem gehäuse unterschiedliche signale bekommen, weiß ich allerdings nicht. lösungsansatz wäre hier die ampeg-bauweise, die eigentlich aus addierten geschlossenen 210ern besteht.
frag bei sad nach, der baut dir so was.

 

[Ratterbass]

Kein Thema. Je zwei der 10er haben 8 Ohm, das kann man also einfach über das Panel hinten anders verkabeln, das ist für ne geübte Hand eine Sache von 20 Minuten. Allerdings imho nur sinnvoll, wenn die Box zwei getrennte Kammern hat, sonst beeinflussen die Lautsprecher sich wahrscheinlich zu stark aber ausprobieren kann man das durchaus mal.

 

[alex_de_luxe]

Die gute alte Ampeg 810er kann gesplittet werden. Was die technisch können, kann für andere nicht kompliziert sein

Ich würde aber trotzdem zwei einzelne Boxen empfehlen. Die "Effekt"-Box kann gut auch deutlich kleiner sein, denn vom Alarm her benötigt der cleane und tiefe Part des Basssignals deutlich mehr Membranfläche um mitzuhalten.

Ich nutze eine 118er von FMC für clean und habe eine 208er Fullrange Box für Zerre. Ergänzt sich sehr sehr gut.

 

[orgeloli]

Hätte hier letztens so eine Box von sad stehen.....hab sie allerdings umgelötet auf Mono.....
Die 4 ihm Box auf stereo umgebaut hat dann 2*8 ohm

 

[Kong]

Die Box umzulöten und mit einem anderen Anschluss- und Bedienpannel auszustatten, geht ohne weiteres.

Allerfdings ist das nur Sinnvoll, wenn die beiden Hälften getrennt sind. Denn sonst betreibst du eine 210"-Bassbox und eine 210" - Box, die sich mehr mit Gitarrenfrequenzen auseinander setzen muß.

Warum nicht zur 410" noch eine 210" dazu? Oder gleich Nägel mit Köpfen machen: Vielleicht eine 115" für Bass, und eine 210" für den Zerr-Anteil?

Frag doch mal Hans Struck im FMC - Thread, was er da für Vorschläge hat. Er kommt bestimmt auf eine praktikable und bezahlbare Lösung.

 

[Talisker]

Genau, eine 1x15, eine 2x10, vielleicht noch eine 2x12 Gitarrenbox! Die klingt auch ganz prima für den Effektkanal. Und dann noch 2 weitere Boxen für die kleinen Venues.

ich muss immer schmunzeln, wenn ich solche Threads lese, da wird immer mächtig aufgefahren...

Löte doch einfach mal um und probier aus, wie es klingt. Und so schlimm ist das auch nicht, wenn die Chassis nicht auf separate Volumina arbeiten. Letztendlich stehen die nebeneinander, ob die jetzt vornerum oder hintenrum gekoppelt sind...

 

[whitewater]

Also konkret, der TE will kein Bi-Amp, sondern Stereo fahren. Weil gleiche Boxen für Clean und Effekt, nicht für unterschiedliche Frequenzbereiche.
Kommt also drauf an, was für Effekte es sein sollen. Für Distortion/Fuzz/Overdrive sollte das einfach mit Umlöten funzen. Leichte Chorus Geschichten und hochpassbegrenzte Reverbs könnten auch noch gehen. Für alle stärkeren Modulationen, echte Delays und eben alles, wo unterschiedliche Signale mit vollem Frequenzgang kommen, muss die Box akustisch geteilt werden, also entweder ein Brett rein (wenn sich die Schall- oder Rückwand entfernen lässt) oder eben zwei einzelne 2x10er.

 

[twarpi]

Genau im Prinzip ist es ein Stereo Sound. Wie gesagt bisher habe ich live entweder über 2x4x10 und zwei Amps gespielt oder aus pragmatischen Gründen mit einer 4x10 und dann vorher die Signale gemischt mit "clean blend" über einen Amp. Aber es ist halt schon ein hörbarer Unterschied, ob man die Signale gemischt über eine Box oder getrennt über zwei Boxen wiedergibt. Im wesentlichen geht es dabei schon um Zerre/Fuzz die ich sehr häufig benutze.
Aus praktischen Gründen ist es halt einfacher nur eine box mitzunehmen und nicht den Full Stack. Ob ich jetzt zwei kleinere boxen neu für gigs anschaffe oder eine Box umbauen lasse kostet in jedem Fall beides Geld... Selber mit Lötkolben dabei zu gehen traue ich mich definitiv nicht. Dafür fehlt mir die Erfahrung. Das schmunzeln kann ich nicht verstehen. Ich habe halt nach vielen Jahren ausprobieren ein Setup gefunden mit dem ich zufrieden bin. Leider ist das eben etwas komplizierter. Aber es gibt halt (vor allem beim Bass ) nicht für alle Nischen vorgefertigte Lösungen.

 

[twarpi]

Aber in jedem Fall sind das schonmal interessante Infos, dass das technisch funktionieren würde, aber man aufgrund der Bauweise im gleichen Gehäuse Probleme bekommen könnte.
Bei FMC habe ich letzte Woche mal angefragt aber leider keine Antwort erhalten. Deshalb dachte ich ich frage einfach mal hier.

 

[Gast74634]

Bei FMC habe ich letzte Woche mal angefragt aber leider keine Antwort erhalten. Deshalb dachte ich ich frage einfach mal hier.

Nanu? @FMC, hier ist dein Zaunpfahl.

Ob ich jetzt zwei kleinere boxen neu für gigs anschaffe oder eine Box umbauen lasse kostet in jedem Fall beides Geld... Selber mit Lötkolben dabei zu gehen traue ich mich definitiv nicht. Dafür fehlt mir die Erfahrung.

Idealerweise hast du Speaker mit Schraubklemmen verbaut. So was hab ich beispielsweise bei Eminence schon gesehen an den 15" Pappen. Wenn du mit einem Akkuschrauber umgehen kannst, könntest du in dem Fall das komplette Anschlusspanel ausbauen, die Kabel vom Speaker lösen und den Kladeradatsch in einer Kiste zu jemandem schicken, der dir das entsprechend schaltbar umbaut. Im schlechtesten Fall fährst du eine der 410"er durch die Republik oder versendest sie - nicht so elegant. Modifizieren wird aber immer noch preiswerter sein als 2 einzelne 210"er neu zu kaufen.

 

[twarpi]

Herr FMC hat zu viel zu tun im FMC Fred.

Auch ein guter Tipp mit dem Ausbau. Das krieg ich noch hin. Danke!

 

[Gast74634]

Ich würde damit anfangen, einen der Speaker mal aus seinem Loch zu schrauben, um das mit den Schraubklemmen abzuklären. Danach sehen wir mal weiter.

 

[alex_de_luxe]

Genau im Prinzip ist es ein Stereo Sound.

Nein, das Prinzip von Stereo ist rechts-links. Das geht auf die Tiefenstaffelung von Sound, es geht um Richtung etc. Nicht um eine Kombination von Signalen.
Wie auch ein TRS Kabel kein Stereo Kabel ist.

 

[thommy71]

Der Threat ist zwar schon etwas älter, das Thema Stereo Betrieb mit zwei Amps ist für mich allerdings noch relativ neu und faszinierend. Bisher hat mich immer gestört, dass an einem Mono Top bei dem Einsatz von zwei Boxen keine Möglichkeit besteht, die einzelnen Boxen im Pegel anpassen zu können. Insbesondere wenn unterschiedliche Speakerformate zum Einsatz kommen. Auf die Idee mit zwei Amps zu spielen, bin ich allerdings durch die Notwendigkeit gekommen, aufgrund eines Defekts, mir ein zweites Top zulegen zu müssen. Da ist ich im Bereich Modulationseffekte zwei Pedale von Boss einsetze (Chorus und Delay), die beide über eine Stereo Anschlussmöglichkeit verfügen, lag der Zweikanalbetrieb für mich auf der Hand. Die Änderung der Verkabelung auf meinem Board auf Stereo war schnell erledigt. Chorus und oder Delay klingen im Stereo Betrieb wirklich klasse. Sehr schön räumlich. Ob das im Bandkontext Sinn macht ist sicher eine andere Frage. In Kombination mit einem ebenfalls in Stereo ausgebenden Drumcomputer ergeben sich für meine Ohren sehr gute Ergebnisse. Kanal eins ist eher clean eingestellt und wird über eine 4x10 wiedergegeben. Kanal zwei ist je nach Einstellung leicht bis mittel moduliert. Die Wiedergabe erfolgt über eine 2x10. Beide Boxen stehen ca. einen Meter auseinander. Mir macht das Spielen in Stereo eine Menge Spaß. Die Ohren gehen mir dabei richtiggehend auf. Um die Lautstärke syncron anpassen zu können, regele ich diese über einen Preamp, der hinter dem Kompressor in der Signalkette platziert ist. Allerdings funktioniert das nur begrenzt zufriedenstellend, da die Eingangsstufen der beiden Tops recht fix übersteuern. Besonders angetan bin ich, dass selbst bei deaktivierten Effekten ein räumlicher Sound entsteht. Das klingt mit zwei Amps und Kanälen anders, als beide Boxen an einem Top.

 

[alex_de_luxe]

Das mit dem auseinander stellen hab ich echt auch schon mal versucht und nicht im Ansatz als toll empfunden. Zeitenweise hatte ich den Zerrmonitor auch am Boden wie ein Monitor eben. Auch da kommt das Signal irgendwie nicht aus einem Guss. Beides aufeinander gibt einen fetten und runden Ton, mit fettem Körper und fieser Frisur.

So unterschiedlich sind die Meinungen. Ich nutze primär Zerren und entsprechend kann ich nicht allzu viel über Modulationseffekte in diesem Zusammenhang sagen. Im Bandkontext kann ich mir aber nicht vorstellen, dass sich ein Chorus besser anfühlt, resp. ob dieser dann überhaupt zu hören ist.