songdienlich Bass spielen (Rock/Popmusik)
- Ersteller bumbumbum
- Erstellt am
Zitatie sieht das bei euch aus?
Haltet ihr an das was ihr mal im Studio eingespielt habt fest?
Bzw. versucht ihr das weitgehend identisch auch für Live beizubehalten?
Oder handahbt ihr das differnziert bzw, unterschiedlich?
kommt immer drauf an. manchmal halte ich mich dran, weil ich die linie, die ich studio gespielt habe, bereits für "genau richtig" halte.
oder ich verändere sie live, weil mir für meinen geschmack was besseres eingefallen ist.
wenn ich covere, bringe ich, soweit es der songs zulässt, bewusst eigene ideen mit rein, um den song eine individuelle note zu verleihen, natürlich unter der vorraussetzung, dass es auch super passt.
bauschi
alex_de_luxe
www.groovedruids.ch
Jo, ist bei mir genau gleich. Im Studio herrscht auch meist die "gleiche" Stimmung, d.h. wenn man mit der Bassline zufrieden ist, dann macht man die so.
Live ist für mich wirklich eine ganz andere Geschichte. Ich finde es enorm geil, wenn plötzlich neue Dinge auftauchen und man plötzlich was anderes spielt. Davon lebt die Musik doch. Gerade gestern beim Gig haben plötzlich alle ganz leise gespielt und die Zuschauer wurden auch ganz still. Einfach so. [
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alex_de_luxe
www.groovedruids.ch
Da drängt sich die Frage auf, was du dem Torwart für Bedeutung attribuierst. Der ist NICHT da um nur Fehler auszubügeln, sondern ist ein gleichwertiges Mannschaftsmitglied. Er hat lediglich das Problem, dass wenn er selber einen Fehler macht, meist keine Rückendeckung möglich ist. Beim Bass ists genauso.
Mike`adelic
Well-Known Member
Hmm. Live und Studio ist für mich ein schwieriger Vergleich.
Also ich wage mal zu behaupten, dass es im Zweifelsfall fast immer besser ist, weniger zu spielen als zu mehr frickeln und das zum Beispiel auch live auf der Buehne.
Ich hab im Moment in Polen sehr viel Arbeit als Vertretungsbassist - teilweise von Bands, die zwar Schlagzeug in der Band haben, aber zuletzt keinen Bassisten. Mit denen arbeite ich jetzt gigweise zusammen, weil ich so relativ weinig weinig spiele. Die betreffenden Musiker haben geklagt, dass sie sich deshalb von ihren Bassisten getrennt haetten, weil die einerseits zwar im Laufe der Zeit rein spieltechnisch gesehen wirkllich immer besser spielen konnten, aber, so wie sie es empfanden, dieses verbesserte technische Koennen nur dazu fuehrte, dass die Bassiten immer mehr solieren wollten, Oktavspruenge und frickelige Fills auch an Stellen reingepresst haben, wo es nicht gepasst hat. In Breaks und so, in denen Stille - Warten auf den naechten Ton angebracht gewesen waere.
Diese Leute haben mich auf Jamsessions zum Beispiel bei mehrtaegigen Festivals kennengelernt und mich spontan zum Spielen am naechsten Tag auf der grossen Festivalbuehne ohne jede Probe eingeladen. Wenn man reduziert genug spielt und genau zuhoert, geht sowas. Jetzt buchen sie mich immer wieder fuer gigs.[][][]
Uebrigens kenne ich auch bei anderen Instrumentengruppen, besonders bei Keyboardern das Phaenomen, dass sie mit zunehmendem technischen Koennen eher sich selbst und ihre spielerische Brillianz zur Schau stellen wollen, als dem Gesamtergebnis der Band zu dienen und sich auch mal im richtigen Moment, etwas, wenn der Vokalist singt oder andere solieren, zurueckzuhalten. [][][]
Ich kenne wirklich etliche Beispiele von Musikern, die scheinbar zu viel allein zu Hause ueben und technisch immer brillianter werden, muikalisch aber leider immer autistischer, weil sie nicht mehr zuhoeren, wel sie scheinbar glauben, sie braeuchten das vor lauter Koennen nicht mehr.[][][]
Das ist glaube ich die grosse Kunst: Immer besser (spieltechnisch gesehen) spielen zu koennen, was das Verhaltnis perfekt getimte Toene pro Zeiteinheit angeht, und das trotzdem nicht zu gebrauchen - oder wenn, dann nur mal ganz kurz. Und ansonsten zu wissen: Ich keonnte jetzt auch locker eine Million Toene spielen, machs aber trotzdem nicht, weil eben gerade die paar, die ich spiele, dem Song viel besser tun.
Ein schoenes Beispiel ist fuer mich immer wieder Bernard Edwards von Chic und Sister Sledge. Der hatte es technisch wirklich drauf, an vielen seiner Basslines hab ich mir monatelang die Zaehne ausgebissen, bis sie halbwegs cool geklungen haben und trotzdem spielt er nie zuviel. Und immer so auf den Punkt mit Drums und Nile Rodgers Rhythmusgitarre und den Rhodes, das mir der Atem stockt.
Als ich den gehoert habe, war mir klar, dass ich Bass spielen will. Leider hats dann fast 30 Jahre gedauert, bis ich angefangen habe. Aber solchen Einfluessen werde ich immer dankbar sein. [][][]
Ich hab im Moment in Polen sehr viel Arbeit als Vertretungsbassist - teilweise von Bands, die zwar Schlagzeug in der Band haben, aber zuletzt keinen Bassisten. Mit denen arbeite ich jetzt gigweise zusammen, weil ich so relativ weinig weinig spiele. Die betreffenden Musiker haben geklagt, dass sie sich deshalb von ihren Bassisten getrennt haetten, weil die einerseits zwar im Laufe der Zeit rein spieltechnisch gesehen wirkllich immer besser spielen konnten, aber, so wie sie es empfanden, dieses verbesserte technische Koennen nur dazu fuehrte, dass die Bassiten immer mehr solieren wollten, Oktavspruenge und frickelige Fills auch an Stellen reingepresst haben, wo es nicht gepasst hat. In Breaks und so, in denen Stille - Warten auf den naechten Ton angebracht gewesen waere.
Diese Leute haben mich auf Jamsessions zum Beispiel bei mehrtaegigen Festivals kennengelernt und mich spontan zum Spielen am naechsten Tag auf der grossen Festivalbuehne ohne jede Probe eingeladen. Wenn man reduziert genug spielt und genau zuhoert, geht sowas. Jetzt buchen sie mich immer wieder fuer gigs.[
][][]Uebrigens kenne ich auch bei anderen Instrumentengruppen, besonders bei Keyboardern das Phaenomen, dass sie mit zunehmendem technischen Koennen eher sich selbst und ihre spielerische Brillianz zur Schau stellen wollen, als dem Gesamtergebnis der Band zu dienen und sich auch mal im richtigen Moment, etwas, wenn der Vokalist singt oder andere solieren, zurueckzuhalten. [
][][]Ich kenne wirklich etliche Beispiele von Musikern, die scheinbar zu viel allein zu Hause ueben und technisch immer brillianter werden, muikalisch aber leider immer autistischer, weil sie nicht mehr zuhoeren, wel sie scheinbar glauben, sie braeuchten das vor lauter Koennen nicht mehr.[
][][]Das ist glaube ich die grosse Kunst: Immer besser (spieltechnisch gesehen) spielen zu koennen, was das Verhaltnis perfekt getimte Toene pro Zeiteinheit angeht, und das trotzdem nicht zu gebrauchen - oder wenn, dann nur mal ganz kurz. Und ansonsten zu wissen: Ich keonnte jetzt auch locker eine Million Toene spielen, machs aber trotzdem nicht, weil eben gerade die paar, die ich spiele, dem Song viel besser tun.
Ein schoenes Beispiel ist fuer mich immer wieder Bernard Edwards von Chic und Sister Sledge. Der hatte es technisch wirklich drauf, an vielen seiner Basslines hab ich mir monatelang die Zaehne ausgebissen, bis sie halbwegs cool geklungen haben und trotzdem spielt er nie zuviel. Und immer so auf den Punkt mit Drums und Nile Rodgers Rhythmusgitarre und den Rhodes, das mir der Atem stockt.
Als ich den gehoert habe, war mir klar, dass ich Bass spielen will. Leider hats dann fast 30 Jahre gedauert, bis ich angefangen habe. Aber solchen Einfluessen werde ich immer dankbar sein. [
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Zuletzt bearbeitet:
Zitat
Die Studioversion hört sich für einen 18 oder 19 jährigen Jungspund der Zender damals ja war doch auffällig erwachsen an, ...vielleicht eine kleine Spur zu erwachsen!
keine ahnung, ob das bei der studio produktion tatsächlich ein anderer basser war, aber ich kann mir gut vorstellen dass dies zender selbst eingespilet hat...schliesslich stellt er mit so einer reifen basslinie mit seinen jungen jahren keine ausnahme dar.
bauschi
cellkirk74
Kalif anstelle des Kalifen
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cellkirk74
Kalif anstelle des Kalifen
Zitat:Original erstellt von: bauschi
Zitat
Die Studioversion hört sich für einen 18 oder 19 jährigen Jungspund der Zender damals ja war doch auffällig erwachsen an, ...vielleicht eine kleine Spur zu erwachsen!
keine ahnung, ob das bei der studio produktion tatsächlich ein anderer basser war, aber ich kann mir gut vorstellen dass dies zender selbst eingespilet hat...schliesslich stellt er mit so einer reifen basslinie mit seinen jungen jahren keine ausnahme dar.
bauschi
Wenn ich mich da noch richtig erinnere haben Jamiroquai am Anfang live eher gejammt, als sich möglichst genau an die Plattenvorgabe zu halten. Ist ja auch ihr gutes Recht.
Songdienlich spielen ist wirklich individuell, macht ja dann den eigenen Sound/Groove/wasauchimmer aus. Letztens sind überraschenderweise einige Schwarze, die am nächsten Tag einen Gig in Linz gehabt haben, zufällig zu der lokalen Jamsession gekommen... da hat man natürlich wieder anders spielen müssen, weil die haben echt verdammt geil gegroovt, da waren echt sehr exotische Rhythmen dabei. Gespielt habe ich dann eigentlich nur das, was mir gefallen hat und die Leute haben getanzt - so sollts eh auch sein, finde ich.
MfG
MfG
