Sollte ich mir einen neuen Lehrer suchen? =/

[Inai]

Hi,
also... ich hab seit ca. einem Jahr Bassunterricht, kostet auch wirklich ordentlich...
Aber... naja, viel gelernt hab ich in der Zeit nicht,
ich beherrsche nur wenige Lieder, ungefähr 4 die ich im Unterricht gelernt hab und noch ein paar andere, kürzere, die ich mir selbst beigebracht hab.
Mein Lehrer bringt mir ziemlich viel Theorie bei; aber da ich bis vor kurzem nichtmal richtig Noten lesen konnte, versteh ich nicht alles auf Anhieb, es ist einfach zuviel. Dann soll ich nach den Liedern / zwischendrin improvisieren, aber wie das geht, weiß ich nicht wirklich... ich kenne die Moll-Schemen, super, aber allein daraus kann ich mir nichts passendes zusammenreimen und wenn ich das nicht schaffe, glaube ich er ist irgendwie enttäuscht... und ich fühl mich auch irgendwie dämlich, das ich gar nichts kann... ._.
Ausserdem kommt mein Lehrer dauernd zu spät XD

Liegt das an mir und ... wie kann ich das ändern? einfach mehr noch mehr üben, dann kommt das irgendwie?
Oder könnt es am Lehrer liegen?
Ich weiß nicht... X_x
Ein Freund von mir, der seit kürzerer Zeit und bei einem anderen Lehrer spielt, hat eben erstmal ne Menge Lieder gelernt und kommt erst langsam zur Theorie...
Langsam verliere ich den Spaß am spielen...
Keine Ahnung ob das irgendwie Sinn macht, meine Mutter meinte, vielleicht hätte ich einfach kein Talent für Instrumente... aber eigentlich wollte ich das wirklich machen und ernsthaft lernen, aber irgendwie passiert nix [V]

 

[Oli Wan]

klingt nach theorie-lastigen untericht..sprich doch mal deinen lehrer darauf an, dir mehr praxis zu vermitteln, spieltechniken, songs etc.
wie ist das, wenn du dir selber songs beibringst? klappt das gut, macht es spass?
das wichtigste an der sache ist der SPASS! theorie ist ja ganz nett, aber wenn du nicht im jazz-orchester spielen willst..[ooo]
wenn der lehrer meint, es ginge nur so, ohne evtl. auf andere weise zu versuchen, dich weiter zu bringen, dann würde ich wechseln, passt nicht zu dir, dieser lehrer in dem fall. das gibt es häufig, dass eine von einem lehrer angebotene lehr-methode einfach nicht zu jedem schüler passt.
und du bist ja nicht in der schule, du bezahlst dafür und kannst selbst entscheiden, wie du es haben willst! ich würde vielleicht mal eine probestunde bei anderen bass-lehrern vorschlagen, einfach mal um die sicht zu erweitern und evtl. sogar den richtigen für dich zu finden.
das wäre schrecklich, wenn du aufgrund unpassender lehrmethoden den spass an dem tollsten instrument überhaupt verlieren würdest..[]

 

[wrdlprmpft]

das wäre schrecklich, wenn du aufgrund unpassender lehrmethoden den spass an dem tollsten instrument überhaupt verlieren würdest..
das würd ich unterstreichen

 

[PASCOW]

und lass dir bitte von niemandem einreden das du talent brauchst um ein instrument zu spielen :=)
ich denke mit talent lernt man schneller, aber ohne kann man mindestens genauso viel spass am bass haben!

und wenn dir dein lehrer soviel theorie zeigt, versuch das doch selbst umzusetzten. Besorg dir Guitarpro oder so und versuch deine lieblingssong aufem bass zu spielen!

 

[Mamba]

In einem meiner Lieblingsbücher (ok, sind für Leser ab 12 Jahre....) gibt es sinngemäss folgende Erklärung zum Thema Schwertkampf:
"Es gibt diejenigen, die echt Naturtalente, andere werden's nie zu etwas bringen. Und es gibt die Dritten, die machen sich das Schwert zu eigen, trainieren hart und kommen ebenfalls ans Ziel."

Ich bin auch kein eigentliches Talent und war, bevor ich zu meiner aktuellen Band kam, auch eher faul. Aber es macht mir Spass! Ansonsten kann ich nur meinen Vorrednern anschliessen. Und dir die Daumen drücken. []

 

[J.B.Ecker]

Hallo!
Hat der Lehrer denn Talent zum Unterrichten??? wäre ne Frage die Du Dir stellen solltest bevor Du Deine eigenen Fähigkeiten anzweifelst.
Ich denke gut zu unterrichten ist wirklich ne sehr grosse Herausforderung. Viele Musiker meinen nur weil sie recht anständig spielen hätten sie den einzigen 'Königsweg' gefunden und ausserdem das Recht über Fähigkeiten anderer urteilen zu dürfen. Dabei sollte man wissen dass viele selbsternannte Profis 'nur' unterrichten um irgendwie überleben zu können, dementsprechend gross ist die Motivation und auch Fähigkeit sich auf den Schüler einzustellenHierbei hinterfragt nie jemand das Talent. Leider darf sich ja jeder der weiss wo die tiefe E-Saite ist Basslehrer nennen... Ein guter Instrumentalpädagoge sollte auf die Bedürfnisse und Wünsche des Schülers eingehen und dabei trotzdem einen strukturierten und fachlich fundierten Unterricht anbieten können, der auch Spass macht. Natürlich kann es auch dann immer noch sein dass Schüler und Lehrer menschlich nicht miteinander können.
Bevor Du an deinen eigenen Fähigkeiten zweifelst solltest Du meiner Meinung nach:
a) Dein Problem mit dem Lehrer ansprechen
wenn er sich hier als offen und zugänglich zeigt und sein eigenes Konzept hinterfragt, prima, wenn nicht oder wenn Du trotzdem nach ner Weile das Gefühl hast dass sich nichts ändert (ruhig auch nochmal 2-3mal drauf ansprechen) hilft wohl nur
b) anderen Lehrer suchen
und c) viel Musik hören und sich inspirieren lassen
(wobei b und c auch parallel zu a laufen können...)
Grüsse

 

[Inai]

Danke für die vielen Antworten =)
Also, auf jeden Fall hab ich morgen eine Probestunde bei einem anderen Lehrer, mal als Vergleich...
wenn mir das mehr zusagt, werd ich wechseln. Wovor ich jetzt schon Muffensausen hab o,o"
In der Zwischenzeit hab ich mir auch einige bekannte Bassisten angehört (, dabei meine Liebe für Herrn Claypool entdeckt xD) und bin beim Improvisieren etwas besser geworden.

___
Oh mein Gott?
Also, ich werde definitiv nicht wechseln, das war die Totalpleite. "Ja, wir lernen hier streng nach dem Buch."
Oh Gott. Dit kannsch auch daheim machen und vorallem... ich steh da, soll was spielen, nen einfachen Popsong und vespiel mich, sofort "Oh Gott, wieso geht das denn nicht?"
O_o
Hab, das noch nie vorher gespielt... da wird man sich doch ma verspielen dürfen XD
No Way, da ist mein Basslehrer ein absoluter Gott gegen diesen Saftladen.

 

[J.B.Ecker]

traurig.....nun ja, lass dich davon auch nicht ermutigen.
und frag ruhig bei der nächsten probestunde bei nem anderen lehrer mal nach den qualifikationen des lehrers, seinem konzept/philosophie (hat er z.b. auch ne pädagogische ausbildung?), was hat er als musiker erreicht? ... und und und

 

[leosmudda]

Schade das es mit dem neuen Lehrer nich geklappt hat. )

Vielleicht hat man sich ja auch "missverstanden"


Gruß

 

[Jinx]

Vergiss das mit dem Talent mal ganz schnell wieder, Talent wird in vielen Bereichen überbewertet. Abgesehen davon - bei allem Respekt - weiß ich nicht genau, ob Deine Mutter qualifiziert ist, Dein Talent zu beurteilen.

Was den Unterricht angeht: mein Lehrer quält mich auch mit Theorie (sorry, Markus! ), aber ich weiß, dass er recht hat. Wobei die Theorie kräftig unterfüttert ist mit praktischen Beispielen, also nicht im leeren Raum steht. Ein ziemlich großer Teil von mir will immer da hin, wo es bunt ist *g*, aber ein anderer, logisch denkender, weiß, dass die Theorie mich weiterbringt, UND DESWEGEN BEISSE ICH MICH DURCH, JAWOHL! Dies ist natürlich ein persönliches Statement, bezogen auf meinen Lehrer und meine Person. Dass ich in letzter Zeit ziemlich stagnierte, ist ganz klar mein Fehler, den ich nicht an meinen Lehrer delegieren kann. Inzwischen sehe ich aber Licht am Ende meines Tunnels.

Was ich bei Deinem Lehrer nicht so tolerabel finde, ist das ständige Zuspätkommen. Sicher ist das eine Formalie. Aber meist erwartet ein Lehrer pünktliches Erscheinen, und das kann man als Schüler auch von seinem Lehrer erwarten.
Zur eventuellen Theorielastigkeit ist es schwierig, etwas zu sagen. Notenlesen halte ich für wichtig, Tabs sind nicht alles, vor allem, wenn es mal darum geht, zu einer in Noten gesetzten Melodie eine Bassline zu schreiben. Ist denn ansonsten die Theorie mit Praxis unterfüttert oder steht sie im leeren Raum und Du kriegst keine Kurve zur Praxis? Dann wäre es in jedem Fall wichtig, dass Du das Problem ansprichst und ihm sagst, dass Du die Brücke zum Musik machen momentan nicht schlagen kannst. Jeder gute Lehrer ist dankbar für Feedback, und das Formulieren der eigenen Probleme gehört dazu. Meine Schwäche ist z. B. die Musiktheorie. Ich bin ein Mensch, der wirklich fast alles beim ersten Mal kapiert. Nur die blöde Musiktheorie nicht. Aber da ich mit 40 über mehr Weitsicht verfüge als früher, mit 15 oder 20, weiß ich, dass ich das irgendwie bewältigen muss.

Was die Probestunde bei dem Lehrer angeht, der strikt nach dem Buch vorgehen will, so hast Du das in jedem Fall richtig gemacht, das geht gar nicht.

Viele Grüße
Jinx

 

[Damarius]

Ja, das Talentthema. Zum einen kann man meiner Meinung nach auch ohne Talent, mit dem nötigen Willen ordentlich spielen Hhab das in mehreren Orchestern gesehen, manche üben ein stück 1 stunde dank talent anderen 10, beide spielten es dann perfekt. Aber wenn nur jeder mit Talent Musik machen würde, gäb es dann soviele Musikvereine, Bands etc.? Sicher nicht!

Zum anderen ist immer die Frage wer den dein "Talent" erkennen will.Muss Jinx recht geben, was qualifiziert deine Mutter zu solch einer Aussage? Kann sie Bass spielen etc.?

Ich würd dir auch raten mit dem Lehrer zu reden, ganz offen. Hab mehrmals in meiner Jugend mit meinem (Posaunen)-Lehrer geredet. Ob es nun war weil ich zuwenig erklärt bekam oder anderen "Musikstil" ab und an spielen wollt. Und er war (wieder erwarten?) sehr froh das mal jemand mit klaren Ansichten und WIllen den Mund aufgemacht hab. Denk die meisten Schüler spielen einfach solange mit bis sie frustriet sind und hören dann auf. Und das weder in deinem noch in seinem (dann verliert er ja ein Schüler) Interesse!

 

[jogurt]

Ich gehöre zu denen, die schon nach einem Jahr mit guten Leuten zusammen spielen durften. Da war ich manchmal schon sehr frustriert, wenn ich sah, dass ich einfach weniger Talent mitbringe als sie. Trotzdem habe ich weiter gemacht und entdeckte im Laufe der Jahre Talente an mir, die diese viel talentierteren Musiker nicht haben.
Ich kann zwar nicht die Supersolos vom Stapel reissen, aber ich kann die Leute, die mit mir spielen, gut klingen lassen, ich habe sichtbar Freude daran, was ich mache und bringe das Publikum zum Tanzen. Heute reicht mir das vollkommen.
Wenn man jung ist, ist das Talent sehr wichtig, doch je länger man spielt(ich seit 17 Jahren), kommen andere Faktoren immer mehr zum Tragen: Fleiss, Freude, Leidenschaft, Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft, Kritik- und Kommunikationsfähigkeit etc.
Damit habe ich ehemalige Musikerkollegen, die ihr Diplom in der Tasche haben und seit Jahren (mehr oder weniger) gelangweilt unterrichten, längst überholt, wenn es darum geht, an einem Konzert gute Stimmung zu machen.

Zu den Händen: Bis jetzt habe ich noch keinen Mann gesehen, der kleinere Hände als ich hat. Dazu kommt, dass ich nur einen Meter siebzig gross bin und ich für meine grösse besonders kurze Arme habe. Mein aha-Erlebnis hatte ich, als ich ein Marcus Miller Video sah. Bis dahin spielte ich immer so, wie es mir mein Basslehrer gezeigt hatte. Strikt ein Finger pro Bund, Daumen auf der Halsmitte. Und dann sah ich, dass Miller sich nicht so strikte an die schulmässige Technik hält. Habe ich von da an auch nicht mehr gemacht und ich wurde viel lockerer beim Spielen. Für mich war der Basslehrer, der mir zeigte, wie man es richtig macht, nicht von Vorteil.

Gruss Jürg

Gruss Jogurt

 

[Xarfai]

ich möchte hier aber dochmal zum Ausdruck bringen dass die One-Finger-per-Fret Methode schon ihren Sinn hat. (generell) Aber natürlich ist nichts restlos definiert. Du wirst auch in jedem besseren Bass Buch lesen können dass für manche Menschen bis zu einer gewissen Lage der Kontrabassfingersatz viel sinnvoller ist da entspannter zu spielen. TM Stevens zum Beispiel hat seinen Bass unter dem Gürtel hängen wegen coolness etc. Darum muss er die ersten beiden Lagen mit Kontrabassfingersatz spielen, er wechselt aber spätestens ab dem 3. Bund zu OFPF.

Ist vielleicht auch vergleichbar mit dem Glaubenskrieg Wechselschlag vs. durchziehn
Letztlich haben alle Regeln ihre Daseinsberechtigung, aber man sollte sie mit Verstand den eigenen Bedürfnissen anpassen.

 

[Oli Wan]

dem kann ich mich nur anschliessen.
eine technik, die man sklavisch befolgt, anstatt sie sich zu nutze zu machen, ist unsinnig.
es ist gut, es zu üben, aber eben auch nur dann anzuwenden, wenn es sinnvoll ist, wie auch schon im fall finger/pleck, und ich möchte auch hier wiederum anfügen..daumen, also thumbing.
man könnte auch noch hinzufügen, dass oneprofret bei fretless wesentlich schwerer ist, als bei fretted bässen, gerade in den tiefen lagen bietet es sich da an, den kontrabass-fingersatz zu nutzen, und in manche töne hinein zu sliden.

 

[JulzCC]

ich denke auch, du solltest deinem lehrer bescheid sagen, der lehrer muss den unterricht für jeden individuell gestalten können. eine theoriebasis gehört meines erachtens auf jedenfall dazu, aber zuviel auf einmal kann sich keiner merken. schließlich muss die theorie auch angewendet, um verstanden zu werden...

 

[chikota]

DU VERLIERST DIe LUST oO

sofort mit dem lehrer und dieser schulungsmethode aufhören, sofort. aufhören und fang mit anderen methoden an, jammen mit kumpels oder so ....
das gesparte geld zurücklegen für gerät. allerdings, du brauchst selbstdiziplin um weiter zu üben und selbst zu lernen!

iss türlich ne ferndiagnose )

 

[*MAGGI*]

Zuviel Theorie ist natürlich nix. Ist zwar nötig und auch generell in Ordnung, aber als Anfänger fehlen einem da meist anfangs die Erfolge. Daher rate ich, entweder mal mit dem Lehrer sprechen, ob man das splitten kann, ein Teil Theorie und ein Teil ein neuer Song oder so...

Ansonsten würde ich den Lehrer wechseln, sofern Du dich von der menschlichen Seite her auch nicht so mit ihm verstehst.

 

[cellkirk74]

@Maggiobei hier die interessanteste Frage sein dürfte, ob Posts in diesem Tröd überhaupt noch Sinn machen, nachdem sich der Ersteller zuletzt im April geäußert hat[ooo]