Slap! Slap?

[dereinevogelda]

Auch das habe ich schon mehrfach gesagt:
Ich kann null und nada verstehen, warum Sheehan immer wieder -in welchem Kontext auch immer- als Referenz aufgeführt wird. Weder sein kratziger Alukalotten-Blecheimer-Sound, noch sein Gitarrengeschredder zeugen für mich von einem Talent als Basser. Geschwindigkeit mag ich ihm zugestehen. Aber die bringt auch nix, wenn der Rest einfach nervt.
So, zurück zum Thema, bevor ich auch noch einen Rüffel kassiere und das zu Recht.

Jeder mag das spielen was ihm Spass macht und wenn slappen Spaß macht, dann kann und sollte man auch viel Zeit darauf verschwenden, es zu lernen und zu perfektionieren. Alles super. ICH persönlich mag es eben nicht in den meisten Fällen aus den weiter vorne angeführten Gründen. Auch mag ich es nicht, wenn man verallgemeinert und die Aussage trifft, das gehöre zum Standardrepertoire eines jeden Bassers bzw. mit -leider auch hier wieder- Totschlagargumenten, wie sie polemischer nicht sein könnten: "Wer das ignoriert, ignoriert die letzten Jahrzehnte der Entwicklung des Bassspiels" (aus dem Geächtnis zitiert).
Jeder so, wie er kann und mag, denn sonst müssten wir nach dieser Argumentation auch alle einen Dingwall oder einen Bongo spielen. Sonst ignorieren wir ja auch hier wieder die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, bla.

Metronom-Spiel ist meines Erachtens sinnvoll, ja. Aaaber: Ich setze das in Relation zur Ambition des Bassisten. Spielt der nur Hobbymässig ohne professionelle Bestrebungen und kann für das normale Gehör tight spielen, ist das meiner Meinung nach nicht wirklich nötig. Wird da mehr angestrebt bzw. auch Studioaufnahmen eingespielt, dann macht das schon mehr Sinn, denn auf einer Aufnahme hört man schon eher als live, wenn der Basser zwar gut, aber eben nicht 100% auf dem Takt sitzt.

Und jetzt habt euch lieb und vertragt euch, sonst erzähl ich dem Schrotty, ihr wärt alles Katzenquäler!

 

[Meypelnek]

BS ist mE ein ausgezeichnetes Beispiel für die Anwendungen von Techniken deren Übungsaufwand nicht im Verhältnis zum Ertrag stehen. Aber sei es drum: er ist Profi(zirkuspferd). In seinen Clinics zeigt er seine Techniken und erwähnt dann meist sehr sympathisch, dass man das eigentlich nicht braucht. Und dann verschenkt er an den Fragesteller eine CD. Ein super Typ!

 

[Jazzmen]

Naja,- ich kann mit dem B.Sheehan einfach nix anfangen aber, dass ist nichts anderes als
absolute und reine Geschmackssache wie alles andere auch!!

 

[precision78]

Finde deinen Beitrag nicht so nett formuliert. Du stellst alle slappenden Bassisten die sich mit den "modernen" Techniken befassen als "Dumm" hin, weil sie damit viel Zeit verschwenden.

Moooment! Bitte nichts reininterpretieren! Das habe ich mit keinem Wort so gesagt!

Ich habe auch nicht Billy Sheehan als Referenz für irgendetwas herangezogen, sondern lediglich angemerkt, dass er (in irgendeinem Interview) mal etwas Ähnliches wie MEINE MEINUNG von sich gegeben hat.

BS ist mE ein ausgezeichnetes Beispiel für die Anwendungen von Techniken deren Übungsaufwand nicht im Verhältnis zum Ertrag stehen. Aber sei es drum: er ist Profi(zirkuspferd). In seinen Clinics zeigt er seine Techniken und erwähnt dann meist sehr sympathisch, dass man das eigentlich nicht braucht. Und dann verschenkt er an den Fragesteller eine CD. Ein super Typ!

Genau so habe ich es gemeint, danke.

 

[bauschi]

slappen...ha.ha.....was bin ich früher darauf abgefahren und habe es oft angewandt.....hatte riesen spass gemacht und ich habe mir, so denke ich, ein gutes level erarbeitet
seit einigen jahren steh´ich nicht mehr so drauf...höchstens, wenn es denn sein muss, mal als kurze soloeinlage....aber bitte mehr auch nicht.
geschmäcker und ansichten verändern sich...zum glück.

bauschi

 

[subsonic777]

Seite ca. einem Monat habe ich aber für mich beschlossen wieder an der Technik zu arbeiten und dies genauer gesagt im Bereich Double-Thumb. Meine persönliche Meinung ist aber, dass dies für die Praxis kaum relevant ist, da man mit einer "normalen" Technik und sauberem Spiel auch die meisten Dinge gespielt bekommt, welche z. B. in einer Coverband abverlangt werden. Ich mache das ausschließlich für mich und um es vielleicht bei einem meiner Projekte mal in ein kleines Solo einbauen zu können (reines Ego streicheln also). Ich mag das Slappen sowieso und deshalb möchte ich mich jetzt an die Königsdisziplin wagen. Ich versuche jedoch wie oben beschrieben kein Gewitter draus zu machen, sondern das wirklich melodiös zu erlernen und umzusetzen. Schwer genug.

Ich finde der Übeaufwand für diese Technik ist aus meiner Sicht extrem und der (Praxis)Benefit ist sehr gering. Vorausgesetzt man will es sauber können.....
Entgegen meiner Meinung mache ich es trotzdem weil ich drauf stehe ))

Finde gar nicht, dass Double-Thumb die Königsdisziplin ist. Ist mir erstaunlich leicht von der Hand gegangen und m.M.n. einfacher zu erlernen als der Classic Style ala Louis Johnson etc. Braucht sicher nicht mehr Zeit, wie andere Techniken auch. Hatte mir zu dem Zweck eine Transkription aus den Bass-Extremes drauf geschafft. Ist nun auch schon 20 Jahre her...danach eigentlich nur noch angewendet, für mich weiterentwickelt bzw. in den letzten Jahren verkommen lassen...wie Fingerstyle oder normales Slap-Spiel auch. Ich mixe die Techniken auch wie es kommt und passt.

Das dies in der Praxis keine Relevanz hat kann ich auch nicht bestätigen. Klar bietet sich die Technik mir DT + Pluck für Solo Gewitter an...aber reines DT-Spiel funktioniert auch ganz gut für Groove-Zeugs. Da viel Ähnlichkeit mit der Plek Bewegung, lassen sich auch Lines, bei denen man normalerweise andere Techniken nutzen würde, oft gut aufs DT übertragen. Wenn es sich anbietet ist es bei mir meist die Frage welchen Sound und welches Feel ich erzeugen will.

Klar ist Fingerstyle am fettesten...aber hin und wieder den dicken Daumen ausfahren macht auch Spaß.

 

[Gepard]

Die Königsdisziplin besteht für mich schlichtweg darin, in puncto Technik/Sound und Timing so sauber und gut zu werden, dass man auch geslappt der Band alles bieten kann (wenn man sich denn damit befassen möchte). Drunter macht es für mich einfach keinen Sinn und da sehe ich auch den kritischen Punkt beim slappen: Ich halte es für sehr schwierig und intensiv, alleine schon die "normalen" slap-techniken so weit zu entwickeln, dass man auch damit einen fetten und kontrollierten Sound produzieren kann. Oft klingt es halt (bei Nicht-Profis wie mir zum Beispiel) einfach nur dünn und völlig unausgewogen. Deswegen wende ich es auch noch nicht an, ich komme nicht dazu, mir das mal vernünftig draufzuschaffen, weil für mich andere Übeinhalte schlichtweg viel wichtiger sind.
Wenn man das vernünftig kann, gerne ab und zu mal. Alain Caron hat aus meiner Sicht immer wieder coole fusion-lastige slap-grooves (nicht nur soli) im Angebot, nur klingen seine Bands immer so total geglättet.... ^^
Diese ganzen "Akrobatik-Gewitter"-Aktionen finde ich zwar als Effekt (fill-in oder solo) cool, aber das ist echt nur was für Leute, die verdammt viel Zeit mit dem Instrument verbringen oder nur Solo-Sachen machen.
In Reviews sehe ich das übrigens als totalen Quatsch an, über den Bass sagt mir das so gut wie gar nichts.

 

[precision78]

Oft klingt es halt (bei Nicht-Profis wie mir zum Beispiel) einfach nur dünn und völlig unausgewogen.

Bei Profis auch. Habe selten einen dünneren Bass-Sound gehört als der von Mark King bei meinem letzten Level 42 Konzert!
Das ist meiner Meinung nach von anderen Faktoren abhängig: Vom Bass selbst, den verwendeten Saiten oder der Soundeinstellung. Also eigentlich wie bei allen anderen Spieltechniken auch.

 

[Metalfist]

Drunter macht es für mich einfach keinen Sinn und da sehe ich auch den kritischen Punkt beim slappen: Ich halte es für sehr schwierig und intensiv, alleine schon die "normalen" slap-techniken so weit zu entwickeln, dass man auch damit einen fetten und kontrollierten Sound produzieren kann.

Da gebe ich dir völlig Recht.
Ich habe ein Jahr gebraucht, bis ich meinen Daumen (im klassischen Slapstil) soweit hatte, dass nicht nur ein leises Klackern, sondern ein tragender, fett definierter Ton rauskommt, der auch Sustain mitbringt.

Man muss sich nämlich genau die "Intelligenz" und das exakte Timing in den Fingern antrainieren um den Punkt finden, an dem die Saite kräftig angespielt definiert auf die Bünde trifft, aber trotzdem auch noch frei schwingen kann.

Genau damit kann man nämlich grooveorientiert arbeiten.
Das ist weit weg von hektischen Klickedi-Klack, dass zwar kurzzeitig interessant klingt, aber bandtechnisch wenig Anwendung findet.

Zum Erlernen braucht man zweifellos Geduld.
Manchen ist es diesen Zeitaufwand wert, manchen eben nicht.
Das macht aber nix.
Jeder wie er will, aber nicht jeder muss alles können.

 

[dereinevogelda]

Bei Profis auch. Habe selten einen dünneren Bass-Sound gehört als der von Mark King bei meinem letzten Level 42 Konzert!
Das ist meiner Meinung nach von anderen Faktoren abhängig: Vom Bass selbst, den verwendeten Saiten oder der Soundeinstellung. Also eigentlich wie bei allen anderen Spieltechniken auch.

Und das ist von ihm sogar so gewollt. Der spielt ja einen Ashdown MK500, also sein eigenes Signature-Topteil, bei dem schon amazona.de (glaube ich, kann auch bonedo gewesen sein) in einem Test meinte, dass der Amp auf Brillianzen und Dynamik ausgelegt ist, nicht auf Druck. Entsprechend kann ich mir vorstellen, dass das Fundament da nicht wirklich so pralle sein kann...

 

[Gepard]

Ich habe ein Jahr gebraucht, bis ich meinen Daumen (im klassischen Slapstil) soweit hatte, dass nicht nur ein leises Klackern, sondern ein tragender, fett definierter Ton rauskommt, der auch Sustain mitbringt.
Man muss sich nämlich genau die "Intelligenz" und das exakte Timing in den Fingern antrainieren um den Punkt finden, an dem die Saite kräftig angespielt definiert auf die Bünde trifft, aber trotzdem auch noch frei schwingen kann.

Ich sehe, wir sind uns einig.
Warum sollte das auch einfacher sein, als mit "normalem" Fingerspiel einen satten und definierten Sound zu entwickeln? Die wirklich guten Leute hören mit der Arbeit daran nie auf, und wenn es nur darum geht, ein Level zu halten!

Von daher: Slappen ist ne schöne Sache, aber mit Vorsicht zu genießen

 

[Jaybert Schu]

Habe mit dem Bass vor allem wegen den Chili Peppers angefangen, da war slappen natürlich Pflicht! Hab das auch in meiner ersten Band hin und wieder angewendet, hatte aber recht schnell die Schnauze voll davon. Zum einen kam ich mir nach einer Weile vor wie einen billige Flea-Kopie, zum anderen habe ich gemerkt wie sehr ich doch auf einen fetten, tragenden Groove abfahre. Nicht, dass man den mit dem Daumen nicht erreichen kann, aber mit zwei Fingern groovt es, zumindest bei mir, doch wesentlich mehr, vor allem im Zusammenspiel mit einem Schlagzeuger. Dann hab ich irgendwann die Flatwounds für mich entdeckt, dann kam statt aktiven Warwicks oder Mucismans der Preci...es wurde immer fetter . Im Moment dudel ich mit eingespielten Nickels auf meinem Preci und dem Yamaha BB, slappen tue ich kaum noch, denke ich konnte das auch mal besser...wie schon mehrfach erwähnt, es ist erstaunlich wie der Geschmack sich verändert, und ich bin gespannt was für einen Sound/ was für Techniken ich in ein Paar Jahren fahre. Im Moment möchte ich gar nichts ändern, aber wer weiss...