@Vimes: das weiss ich auch, dass der Sound aus den Fingern kommt und das der KB benutzerfreundlich eingestellt sein muss. Ich spiel nicht erst seit gestern KB.......
Mir geht es nur um den Saitenzug. Ich "mühe" mich seit einer gefühlten Ewigkeit mit den Spiro Mittel Saiten ab und wie schon erwähnt gefällt mir eigentlich der Sound von den Spiro Mittel.
Aber was nützt mir der schöne Sound von den Spiros wenn die Saiten so,- ich sag mal,- "brutal" zum spielen sind.
Denke,- die Evah Pirazzi weich sind somit vom Saitenzug her,- sicher keine schlechte Wahl und wenn die auch noch schön bassig klingen,- ist ja alles Gut......
Das war nicht so ganz ernst gemeint.
Ich habe die Erfahrung gemacht, viele der (mit erhobenen Zeigefinger) "der-Sound-kommt-aus-den Fingern" Prediger selber ziemlichen Aufwand mit ihrem Equipment treiben. Wenn es wirklich so einfach wäre, müssten doch gerade Profis dann mit einfachen, irgendwie eingestellten Sperrholzbässen und irgendwelchen No-Name Saiten vollkommen glücklich sein, Orchester könnten sich viel Geld sparen.
Klar, am Anfang (oder, wie bei mir, beim Wiedereinstieg) merkt man, KB ist ein sehr körperliches Instrument ist und der Ton muss erarbeitet werden. Bekanntlich wird aber auch immer wieder gepredigt, wie wichtig es ist, entspannt zu spielen. Wenn, nach der Einspielzeit, die Tonerzeugung immer noch eine Qual ist, sehe ich da einen Widerspruch.
Ich würde mich nicht so lange quälen, die Saiten sind für mich da und nicht ich für die Saiten. Dieses "der-Ton-kommt-aus-den-Fingern" als Auschließlichkeit ist, genau genommen, eine ziemlich dumme Aussage. Bei einem Läufer kommt die Geschwindigkeit aus seinen Beinen etc., mit zu kleinen Schuhen oder Holzschlappen lässt sich nicht mehr viel davon umsetzten. Damit der Klang aus den Fingern kommen kann, ist es sinnvoll, sich Gedanken über die Ausrüstung zu machen. Interessanter ist es, wo die Grenze zum Sinnvollen ist.
Nachtrag , damit es keine Missverständnisse gibt: Ein Profi kann Unzulänglichkeiten des Setups mit seinen vielen Jahren an Erfahrung ausgleichen, er hat eine genaue Tonvorstellung. Für ihn kommt der Ton aus den Fingern, es geht darum, mit welcher Ausrüstung diese Tonvorstellung optimal umgesetzt werden kann, das kann sehr, sehr teuer werden. Mit der Analogie zum Sportler ist das dann z.B. Kleidung, mit denen noch paar 1/100 Sekunden herausgeholt werden können. Ein Wettkampfathlet wird aber auch mit schlechter Ausrüstung noch gut sein.
Mein Motorrad-Fahrllehrer konnte damals mit gerissenem Kupplungsseil trotzdem noch schalten und die Maschine in Sicherheit bringen. Ich wäre froh gewesen, das Gerät, mit intakter Kupplung, nicht ständig abzuwürgen.
Mit Saxophon, dass ich sehr gut kenne, kann ich auch auf einen defekten Instrument, wenn es nicht zu schlimm ist, noch brauchbare Töne erzeugen, wer noch nicht so lange spielt, bei dem wird es quietschen, so schnell und in die richtige Richtung kann der noch nicht reagieren können. Im Prinzip ist das bei allen Instrumenten so. Gerade ein Anfänger braucht unbedingt eine Ausrüstung, auf die er sich voll und ganz verlassen kann, die schon vom Setup bequem ist und "schön" klingt.
Entschuldigung für die vielen Worte...aber Sätze, wie es gebe keine schlechten Instrumente, nur schlechte Musiker fand ich immer ein wenig gemein.