Shortscale: Die 3 Erkenntnisse von MadJazz und Hen

Eine neue Folge mit dem allseits beliebten Schnacker @Mad Jazz Morales wieder an. Er und Host Hen haben sich getroffen um ihre 3 wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Equipment zu besprechen. Herausgekommen ist ein informatives, konstruktives und lustiges Gespräch - viel Spaß!

Grüße Hen

 

[olbass]

Moin, das ist ein sehr unterhaltsamer Shortscale.
Die einzig verbleibende Frage ist: was nehmt Ihr um solch ein Intro hinzubekommen?

Als alter minderbegabter norddeutscher Bassist mit viel zuviel Equipment habe ich eine ganz spezielle eigene Erkenntnis. Und die deckt sich erschreckendermaßen zu einem gewissen Teil mit der Aussage vom @Mad Jazz Morales. Nach vielen Versuchen mit verschiedensten Bässen, Verstärkern, Effekten und Boxen bin ich irgendwann zu dem Schluß gekommen, dass es mir mittlerweile ziemlich egal ist welche Kombination von Bass, Amp und Effekten ich spiele. Es macht mir immer Spaß und es klingt zum Teil massiv unterschiedlich, aber es passt immer.
Egal ob TORILLO, Sting Ray oder Warwick mit Rounds, oder Preci oder Jazz mit Flats über Trace und Mesa oder über Glockenklang und FMC. Es klingt immer nach dem was ich spielen möchte, manchmal modern, manchmal oldschool. Und am schlimmsten dabei ist, ich stelle nichts extra ein oder um und spiele quasi Amps und Bässe ziemlich flat.

@Hen und da wir Norddeutschen ja nicht viel schnacken, stehe ich maximal für einen Supershortscale zur Verfügung.

Viele tieftönende Grüße aus Dithmarschen

 

[Topmoppel]

Wieder eine sehr schöne launige Folge.
Danke!

 

[whitewater]

Sehr nette Geschichte. Vor allem der Gegensatz zwischen dem inzwischen minimalistischen @Mad Jazz Morales und der Gearschwelgereien von @Hen ist schön aufgebaut. Wobei ich da im Zweifel bei @Mad Jazz Morales bin. Jedem Bass sein Preamp? Purlease.....
Ich glaube sogar, selbst für @Mad Jazz Morales geht die Geschichte noch tiefer: Kann es sein, daß Du schlicht jetzt die Gigs/Bühnen/Proberäume hast auf denen Du Dich wohlfühlst? Evtl. schlicht auch die Band? 'ne 2x15 ist ja kein One-Size-Fits-All, das ist für (sehr) kleine Clubs schlicht zu viel, für große Bühnen zu wenig.....Wenn die Umgebung stimmt, passt auch der Rest. Und ein Reu passt natürlich immer

P.S.: daß bei digi-Effekten irgendwie der Bass an sich leidet, klar, kann ich bestätigen. Tut er aber bei analogen Tretminen letztlich nicht minder. Der CE-2 ist da einer der übelsten Vertreter.

 

[Mudskipper]

Eine sehr angenehme Folge !

Und ich merke da bei mir selbt wie da die zwei Herzen in einer brust schlagen zwischen keep it simple und haben wollen.
Mein Senf dazu:
Praktisch muss es zwingend sein! Gigbags statt Koffer, seit Jahren das Helix Effects weil kein Kabel und Boardgetüddel(zum Sound später). Keine komplizierten Parts an einem Bass, @Mad Jazz Morales , die 3 Punkt Gibson Bridge ist der letzte Abkotz, leichte Tuner: Ja bitte! Keine schweren Klötze am Headstock.

Jedem Bass seinen Preamp:
Kann man machen wenn man es zu 100% ausreizen will, mache ich im Prinzip sogar digital, aber nur sehr rudimentär aber richtig: Es gibt Preamps und Bässe die kommen einfach nicht zusammen. Ich gesehe sogar den Schritt weiter und sag es gibt Menschen und Preamps, die passen einfach nicht zusammen - halt wie bei Bässen auch. So wie ich einfach nicht mit den WR Sachen klarkomme und für andere ist das der Gral - voll in Odnung.

Digital bzw Effekte: Seit 5 Jahren Helix(nur Effects) und kein Effekt-GAS mehr.
Ich höre keine bis kaum Unterschiede, das Teil hat einen sauberen Bypass-Sound bzw klaut (für mich) keinen Sound, beschäftige mich aber seit ich Bass spiele (1992) leidenschaftlich mit Effekten.
Da das Helix immer wieder Updates bekommt und da Tonnen von Klassikern drin sind, bin ich da echt wunschlos happy mit. Deb @Hen "Synth-Sound" bekomme ich so auch in ein paar Minuten eingestellt, ist aber auch seit zig Jahren ein mir sehr ans Herz gewachsener Sound. Zwar ein echter Klischee-Sound, wenn der Basser meint einen Synth nachbauen zu müssen, mag ich aber trotzdem gerne.
Ich liebe es auch Effekte zu haben die teilweise nur Sekunden in einem Song im 2h Set benutzt werden, da hat es sich schon gelohnt.
Also: Team Effekte!

PS: Ich finde auch das viele Bässe inspirieren. Am Ende bleiben nur die für
Mich bässten und nicht Viele, aber dat mache schon Bock!

 

[whitewater]

Ich finde auch das viele Bässe inspirieren.

Word. Wirklich nötig sind nur zwei, mit und ohne Bünde. Alles andere ist halt irgendwas zwischen Beschäftigungstherapie, Jugendträumen und Maskerade alle Gene Simmons.

 

[krysh]

Ja, sehr lustig und interessant. Ich seh mich da so in der Mitte. einerseits 3 Bässe 3 Amps, 3 Boxen, andererseits ein paar Effekte und ein paar Preamps. Ich hab da für mich die goldene Mitte gefunden.

 

[rawlikefishrob]

+ 1 für die These, dass verschiedene Bässe inspirieren können bzw. einem stets einen anderen Style geben.
Es ist für mich ein bisl wie mit Schuhe, im superbequemen ausgelatschten Sneaker (z.B. alter Preci mit niedriger Saitenspannung) spiele ich anders, als auch meinem modernen Ibanez Presige mit Neck Throu und Nordstrands, der mich viel wuchtiger, immer eher in den tiefen Lagen spielen lässt.
Auf einem guten alten 60s Style Bass daddele ich viel mehr, als mit meinen 70s Jazzbässen, die mich erdiger, breiter und flächiger spielen lassen.

Genau das selbe sehe ich wie HEN auch bei den Pre(Amps). Da gehört auch definitv Bass und PreAmp zusammen, wobei ich sogar auch sagen Bass und AMP/Stack.
Meine 70s JazzBässe funktionieren wesentlich besser mit den Ampeg knurr/anzerrSound als am cleanen warmen MadAmp oder am luftigen Sound City.
Wenn man die Möglichkeit hat, also Raum und Zeit - und Geld natürlich - würde ich auch Bass / (Pre)Amp und Box optimieren.
Bei EFX ist es bei mir total unterschiedlich...Im breiten BandKontext mit vielen Musikern, variablen und Einflüssen habe ich gern "Spielzeug" um was indviduelles (Delay, Mod, Synth, Oct) einzubringen, während mir ein Kompressor reicht um mit dem cremigen 70s JazzBass Ampeg Sound reicht um meinen Gitarristen in der drei Mann RockBand in Szene zu setzen.

 

[fretlenten]

Moin,
Ja, ich greife auch zu einigen Bässen lieber als zu anderen. Ich versuche das mal für mich zu ergründen warum. Interessant.
Aber deswegen die anderen verkaufen? Nö.
Das mit den Preamps kann ich unterschreiben, auch, oder gerade, in Bezug auf Effekte.
Sehr inspirierende Folge!
Alsdenne

 

[Wolf-Waahn]

Hey,
ich muss mich hier mal kurz outen:
ich habe in den späten 2000ern genau das Setup von MadJazz gespielt:
Die HK BC 2x15 - super Box. Garnicht mal so langsam für ne 15er, schön mächtig, aber definiert genug (für rockigen Kram). Die musste bei ner Proberaum Auflösung gehen - kein guter Platz dafür und Rückenschmerzen…

Der Reu Monoblock. Cooler Amp, bin aber immer wieder zu meinem Fender Studiobass, daher durfte er gehen…

2 baugleiche sunburst Bullets (allerdings aus Japan), mit dem süßen kleinen Splitcoil. Beide tierisch, bin allerdings immer wieder beim Jazzbass gelandet (wie aktuell auch wieder), daher sind sie in gute Hände gekommen…

MJM

 

[FooVines]

schöne Folge! irgendwann meld ich mich auch mal für einen Shortscale, aber alles zu seiner Zeit

 

[fretlenten]

@Hen : Wird das Thema "jedem Bass seinen Preamp" hier schon irgendwo diskutiert?

 

[ErikSchaf]

dass es mir mittlerweile ziemlich egal ist welche Kombination von Bass, Amp und Effekten ich spiele. Es macht mir immer Spaß und es klingt zum Teil massiv unterschiedlich, aber es passt immer.

Mir ist es auch eher wurscht. Ich komm mit 2 Bässen aus und suche nicht mehr nach "dem perfekten Sound". Perfekter Groove bei allen Songs wäre da eher ein Ziel.
Was halt schon ein Gear-Thema ist:
1. Nicht jedes Equipment passt zu jeder Band. Vor allem verzerrte Gitten und Drummer können einem das Gehör wirklich vollkitten und da gibt es Sounds, mit denen man sich einfach besser hört.
2. GAS macht mich enorm kreativ. Wenn ich ein neues Teil in die Finger kriege, kommen damit auch die Ideen. Das war schon in der Kindheit so, als ich einen analogen Synthi hatte dauernd Songs schrieb. Neuer geiler Sound = neuer Song.