Shortscale: Der Bassic-Podiumstalk zum Thema Original vs. Covermusik

Er war angekündigt, nun ist er zu hören: Der erste Bassic-Podiumstalk zum Thema Original vs. Covermusik. In entspannter Runde sprechen 6 User und Host Hen via Skype darüber was mehr Spaß macht: Zeit und Energie in die eigene Musik zu stecken oder das Nachspielen anderer Songs. Das Gespräch ist spannend, es gibt viele interessante Standpunkte, noch mehr lustige Sprüche und eine tolle Atmosphäre die zeigt, das unser Internetforum eine große Familie ist.

Einen großen Dank an:
@EPBBass
@Slapman
@whitewater
@Mad Jazz Morales
@Ens
@Dr. bss



Grüße Hen

 

[Mudskipper]

Ich sehe mich hier ja eher als Metzger

Och, ein guter Metzger ist auch irgendwie ein Künstler .

 

[jaco1972]

Och, ein guter Metzger ist auch irgendwie ein Künstler

Auf jeden Fall heutzutage besser bezahlt, der Metzger!

 

[Ens]

Fleisch-Designer

 

[rootbert]

Meat Artist... da hamwas wieder

 

[daphonque]

Meat Artist... da hamwas wieder

daher sind die „meat and greed“ tickets immer so viel teurer

 

[BergiaBurns]

Sehr interessante Folge, mit kompetenten Bassisten. Schön war es zwei Stimmen vom HH Basstreffen wieder gehört zu haben.

 

[Mad Jazz Morales]

Kunst kommt von „Kunst mi mol!“

 

[whitewater]

Kunst kommt von „Kunst mi mol!“

Auch interessant. Ich kannte bisher nur: "....wenns von Wollen käme..."

 

[whitewater]

Auf jeden Fall heutzutage besser bezahlt, der Metzger!

Funktioniert dann auch der Witz, was der Bassist zum Metzger sagt?

 

[Hen]

Funktioniert dann auch der Witz, was der Bassist zum Metzger sagt?

...ich werde überall gebraucht...?

Grüße Hen

 

[whitewater]

Ne sondern: "Wo solls denn Hingehen?"

 

[rawlikefishrob]

Minute 39:
Ich zum Beispiel lehne Cover grundsätzlich ab, habe ich in 25 Jahren Musik nie gemacht, will ich nicht machen und mag ich auch nicht sehen, hören auf Veranstaltungen. Es sei denn es ist so derart verändert Stichwort Hellsongs oder die Band Cake, dass es kaum was mit dem original zu tun hat. Und schlecht Nachspielen, was andere mit Herzblut geschaffen haben, nein danke.

 

[Baterista]

„Kunst mi mol!“

Rio Reiser schrieb mal: Kunst kommt von „Kunst mir mal zehn Mark leihn?“

 

[BergiaBurns]

Und schlecht Nachspielen, was andere mit Herzblut geschaffen haben, nein danke.

So gut wie möglich. Und wenn es Spaß macht. Der Band und dem Publikum ist's doch super.

 

[bassfritsch]

Nein.

Nach dieser Verengung wäre demnach alles ausser freier Improvisation Covermusik, einschliesslich der gesamten klassischen Musik.

Das ist es auch. Nur die Uraufführung eines selbstkomponierten Stückes oder seine 100% genaue Wiedergabe durch seine Urheber (bei Bands in unveränderter Besetzung...) ist kein Cover. Klassik ist sowieso ein merkwürdiger Fall, da wird vorhandene Musik von mehr oder weniger guten Handwerkern wiedergegeben und der Dirigent darf die Lorbeeren einsammeln, da er das einzige einigermaßen freie und kreative Element in der Darbietung ist.

 

[Mudskipper]

Klassik ist sowieso ein merkwürdiger Fall, da wird vorhandene Musik von mehr oder weniger guten Handwerkern wiedergegeben und der Dirigent darf die Lorbeeren einsammeln, da er das einzige einigermaßen freie und kreative Element in der Darbietung ist.

Was ist denn daran merkwürdig? das ist ja schon quasi das Konzept, das ein Komponist ein Werk schreibt und es von möglichst guten Handwerkern darbieten lässt. Dazu gibt und geht es in der Klassik ja noch (um) ganz anderen Nuancen im Spiel, dagegen sind wir Brett-Basseusen hier die reinsten Axtmörder .

 

[Nick McNoise]

Selbst diese Debatte ist eine Coverversion .
Insofern sage ich mal: "Vergesst es und spielt einfach."
Auch wenn es der Definition nach in 9x,yz% der Fälle gecovert ist.

 

[Alex_S.]

Ich zum Beispiel lehne Cover grundsätzlich ab, habe ich in 25 Jahren Musik nie gemacht, will ich nicht machen und mag ich auch nicht sehen, hören auf Veranstaltungen. Es sei denn es ist so derart verändert Stichwort Hellsongs oder die Band Cake, dass es kaum was mit dem original zu tun hat. Und schlecht Nachspielen, was andere mit Herzblut geschaffen haben, nein danke.

Ich sage immer: lieber gut geklaut, als schlecht selber gemacht. Nicht jeder, der gut spielen kann, kann auch gut komponieren. Meine Eigenkompositionen z.B. sind eher einfach. Mein Freund und ehemaliger Sänger meiner Band dagegen komponiert unglaublich schnell, kreativ und einfallsreich, dafür kann er aber schlecht Bass spielen. Ich habe also immer als sein Bassist seine Songs gecovert solange wir zusammen gespielt haben.

 

[Mad Jazz Morales]

Ich sage immer: lieber gut geklaut, als schlecht selber gemacht. Nicht jeder, der gut spielen kann, kann auch gut komponieren. Meine Eigenkompositionen z.B. sind eher einfach. Mein Freund und ehemaliger Sänger meiner Band dagegen komponiert unglaublich schnell, kreativ und einfallsreich, dafür kann er aber schlecht Bass spielen. Ich habe also immer als sein Bassist seine Songs gecovert solange wir zusammen gespielt haben.

Das ist mMn Blödsinn. Das würde ja z.B. bedeuten, dass ein George Harrison Covermusiker bei den Beatles war, wenn es um die 100ste Lennon/McCartney Komposition geht.
Wenn Du in der Urbesetzung spielst, bist mE nie Covermusiker.

 

[EADG]

Und schlecht Nachspielen, was andere mit Herzblut geschaffen haben

Klassik ist sowieso ein merkwürdiger Fall, da wird vorhandene Musik von mehr oder weniger guten Handwerkern wiedergegeben

Ich finde es interessant, wie abschätzig hier darüber geschrieben wird, wenn Musikerinnen und Musiker ein bereits existierendes Musikstück spielen. Erfindet ihr die Musik jedesmal neu? Habt ihr nur Freude an der Musik, wenn ihr bisher unerhörtes zu Gehör bringt?

Diese merkwürdige Diskussion gibt es, glaube ich, nur im Bereich Rockmusik. In anderen Bereichen wird auch nicht von "covern" gesprochen. Es ist doch selbstverständlich, dass Musikerinnen und Musiker über ein gewisses Repertoire an Musikstücken verfügen, die andere vor ihnen komponiert haben. Wie hätten sie sonst ihr Instrument und überhaupt Musik erlernen können? Es ist in den allermeisten Bereichen der Musik genau so selbstverständlich, dass diese allseits bekannten Stücke regelmäßig gespielt werden (Jazzstandards, Klassik, Volksmusik...) . Man kann immer etwas Neues dabei herausfinden. Allerdings nicht, wenn man damit zufrieden ist, eine Nummer unfallfrei von Anfang bis Ende gespielt und keinen Ton vergessen zu haben. Da entgeht einem vieles.

Für diejenigen, die eigene Musik komponieren, ist es natürlich weitaus befriedigender, ihre eigene Musik aufzuführen. Das ist aber noch lange kein Grund, sich über diejenigen zu erheben, die Musik spielen, die andere komponiert haben. Und das womöglich auch noch ziemlich gut.


Edit: Und wo ich schon mal dabei bin: Wenn jemand den Begriff "Handwerk" oder "Handwerker" in dem Sinne gebraucht, dass da Menschen stumpf einfach nachvollziehen, was vorgegeben wird, zeigt das, dass der- oder diejenige auch davon keine Ahnung hat. Ein Handwerker hat die Kompetenzen, die ein Künstler braucht, um seine Kunst umzusetzen. Gutes Handwerk ist die Voraussetzung für Kunst.