Auch an dieser Stelle nochmal ganz dolles Dankeschön an @markus_setzer für ein tolles Basswochenende in München.
Hier mein kleiner Review des Workshops, für alle die drüber nachdenken auch mal einen von Markus BWs zu besuchen:
Zu allererst muss ich sagen, zwischen mir und Markus gab es ja schon des öfteren hier auf Bassic Diskurs zu verschiedenen Themen. Ich kannte ihn aber bislang nicht persönlich und bei so einer Kommunikation über Chat und Posts kommt einfach nicht alles rüber, was sich einem im direkten Gespräch und face-to-face erschließt. Ich bin mir sicher, gerade Markus wird mir hier zustimmen.
Ich ging mit gemischten Gefühlen zu diesem Workshop, denn ich hatte eine vorgefasste Meinung vom "Basslehrer der Nation" wie er (auch) oft im Ironischen genannt wird.
Nichts desto Trotz wusste ich um Markus Talent als Lehrer aus seinen Videos, nicht zuletzt denen der ersten Setzer's Corner.
Die erste halbe Stunde des Workshops wegen Verkehr und Münchner Touristen leider verpasst gabs für mich einen Quereinstieg in die Vorstellungsrunde und die Themen, die uns für den Workshop interessierten. Markus hatte hier schon vorweg klargestellt, dass wir es sein würden, die bei diesen zwei Tagen die Richtung angeben würden - ein Konzept, dem ich zu anfangs etwas kritisch gegenüberstand.
Insgesamt waren wir nur zu viert plus Markus, was jedoch der Individualbetreuung immens zugute kam.
Angefangen wurde mit dem Blues, der auch das Rückgrat des Großteils des Workshops bilden sollte.
Einer der Teilnehmer hatte die Bluesform als Thema gewählt und so ging die Reise los. Hier Integrierte Markus gekonnt die Themen der anderen Teilnehmer, u.a. mein Rhythmus Problem.
Der erste Tag des Workshops widmete sich also dem Blues von mehreren Blickwinkeln - bei weitem nicht nur aus dem des Basses.
Anhand verschiedener Parts, die wir nacheinander erarbeiteten machte Markus aus uns eine Bluesband mit Bassspur, Melodie, und Gitarrenspur (ich weiß hier war noch was viertes aber es will mir grad nicht einfallen...).
In das erarbeiten der einzelnen Spuren wurden wiederum die Themen, die wir uns für den Workshop gesetzt hatten eingeflochten.
So gingen wir auf Harmonienlehre, Rhythmik, Übungspläne, den Blues an sich und das Spielen mit dem Metronom ein.
In weiterer Folge erarbeiteten wir uns einige "einfache" Songs, an deren Beispiel wieder an dein einzelnen Themen gearbeitet wurde.
Nebenher wurde sehr viel Wert auf etwaige Problemzonen der Teilnehmer gelegt und beispielsweise ein Exkurs in Bass- und Spielhaltung zwischendurch eingeflochten.
Am Sonntag trafen wir uns gegen 10 wieder. Als "Hausübung" hatten wir eine Quasireflexion über den ersten Tag bekommen. Alles was uns am ersten Tag noch gefehlt hatte oder was wir vertiefen wollten, sollten wir zu Papier bringen.
Daraus wurden dann die Themen des zweiten Tages von Markus erarbeitet.
Neben Wissen über Akkorde, Koordination von internem und gespieltem Rhythmus mit dem Drummer/Metronom, Anschlagstechniken, den rhythmischen Bausteinen und deren Erarbeitung im Selbststudium, Tipps und Tricks für schnelle Akkordwechsel und deren Übung, vermittelte Markus auch seine didaktischen Grundsätze, die mich persönlich sehr beeindrucken.
Zudem gabs einen kurzen Exkurs in den Setup von Bässen.
Was mich am BassWorkshop begeistert hat, war, dass Markus eine Menge an Themen in nur zwei Tagen durchgenommen hat, und es (zumindest für mich) geschafft hat, zu jedem mindestens eine Möglichkeit auf den Weg mit zu geben, wie man weiter und für sich selbst an diesen arbeiten kann.
Besonders Alle-Meine-Entchen in (ich denke es war) Lydisch oder Dorisch war ein Highlight für mich, das mich noch länger beschäftigen wird.
Selten habe ich soviel, so gut erklärtes Wissen in so kurzer Zeit vermittelt bekommen.
Auch wenn für mich sehr viel dabei war, dass ich schon kannte, hat mich besonders die kreative Herangehesweise an Lernen und Lehren begeistert. Stets gab es noch ein Quäntchen mehr, ging es noch ein bisschen tiefer in die Materie oder wurde der Konnex zu einem anderen Gebiet hergestellt.
Gerade Markus Offenheit und seine Gabe, Wissen so darzulegen, dass es leicht verständlich und in kleinen Portionen nebenher dargebracht wird finde ich bemerkenswert. So wurde stets betont, dass er seinen Weg vorzeige, dies aber keineswegs der einzige sein müsse - eine Erkenntnis die für mich am Anfang aller Weisheit stehen sollte.
Gerade aus diesem Grund kann ich die BassWorkshops einem jeden Bassisten, der offen für neues ist empfehlen.
Ich für meinen Teil übe jetzt mal die verschiedenen Modi von Alle-Meine-Entchen...
