Schnelle Basslinien / Langsam üben: Einspruch!

[tieftonmusiker]

... schaut mal ins Bassic-Interview mit Markus Setzer (https://www.bassic.de/interviews/setzer/index.asp):

Zitat:Markus Setzer: D.h. wenn dir die Koordination klar ist, also der Bewegungsablauf, dann solltest du die Übung auch gleich schnell ausführen. Immer im Groove, mit einer kleinen Pause dazwischen zum überlegen und reflektieren. Denn wenn du schnell übst weiß dein Gehirn: "Aha, der will das nachher schnell können" und speichert diesen Bewegungsablauf im Speicherzentrum für abgeschossene Bewegungen ab. So etwas sollte man wissen. Wenn du immer nur langsam übst, wird es auch langsam abgespeichert.

Ich meine mich auch erinnern zu können, dass vor längerer Zeit einmal ein Interview in der Gitarre & Bass mit einem Mediziner war, der mehr oder weniger das Gleiche gesagt hat ... wahrscheinlich hat sogar der Markus das Interview damals gemacht ...

 

[Basshole]

Zitat:Original erstellt von: tieftonmusiker

... schaut mal ins Bassic-Interview mit Markus Setzer (https://www.bassic.de/interviews/setzer/index.asp):

Zitat:Markus Setzer: D.h. wenn dir die Koordination klar ist, also der Bewegungsablauf, dann solltest du die Übung auch gleich schnell ausführen.

Das sagt doch alles und widerspricht sich nicht. Er sagt "...wenn Dir die Koordination klar ist ..."

Er stellt also eine Bedingung...und um diese geht es hier. Die Frage ist doch, wie kommt man zu dem Punkt, dass die Koordination klar ist....gelle.

Basshole

 

[kabelknäul]

hey ihr (zur info:ich bin nicht in besitz eines metronoms...brauch aber find ich auch keins )
also ich mach des meistens so das ich die noten erstmal langsam durchspiel un versuch se mir einzuprägen...dann spiel ich die noten so gut wie möglich ausm kopf...das is dann meistens so ungefähr die hälfte der original.geschwindigkeit.
wenn ich die noten dann kann, spiel ich mim original mit...wenn ich des dann kann spiel ich oft zur übung die riffs schneller...
ich find wenn man erst langsam spielt bekommt man n gefühl für die griffe...wenn man dann schnell spielt kann man die griffe trainieren...
oft denk ich mir auch riffs aus die ich dann einfach ma in übermäßig schenllem tempo runterratter (so sauber wies nur geht)....als übung für die griffe halt.
ich find ich komm so am weitesten aber ich stimm zu (wem weiß ich jetz nich mehr xD) das es bei jedem anders is...der/die eine kommt so besser voran der/die eine anders...
grüße

 

[Matbas]

Bei mir ist es auch von der Tagesform abhaengig, wie ich spiele (denn ich sag bewusst nicht mehr uebe, weil das Wort so nach Schweiss und Arbeit stinkt). Manchmal hab ich keinen Bock, sehr schnell zu spielen un waere wohl von der Form her nicht in der Lage. Und dann will ich mal ganz schnell spielen. Ich vertraue auch meiner Intuition.

 

[pesche]

@E-A-D-G: Schön gesagt![][][]

 

[Simon72]

Servus,
bin neu im Forum und möcht mal gleich meine Meinung zu diesem Thema zum besten geben:
Es gibt eine allgemein anerkannte und nützliche Übungseinheit welche das langsame und schnelle Üben perfekt vereint. Mit folgender Vorgehnsweise komme ich auf Geschwindigkeit:
Ich suche mir beim Metronom die langsamste mögliche und Schnellstmögliche Geschwindigkeit indem ich den Lauf, Basslick spielen kann. Dabei stelle ich z.B. das Metronom auf 40 bpm spiele das lick- dann springe ich auf die schnellstmögliche Geschwindigkeit z.b. auf 120 bpm. Dann springe ich auf 42 bpm danach auf 118 dann auf 44-116, dann 46-114 usw. bis sich die Geschindigkeiten dann in der Mitte treffen.Probiert es mal aus bei funktioniert das sehr gut und ist wi ich finde sher effektiv.
grüße an alle

 

[alice d.]

anscheinend tue ich laut setzer intuitiv das richtige.
für mich geht beim üben viel nach dem gehör und dem feeling. da ist für mich das tempo entscheidend, viele sachen hören sich für mich nur in der "richtigen" geschwindigkeit "richtig" an. daher übe ich langsam die tonfolge, damit die finger wissen, wo sie hinsollen, danach gehe ich relativ schnell sehr nah ran an das endtempo, um das feeling hinzubekommen. schalte dann aber immer wieder auch mal einen gang zurück, wenn etwas noch nicht so recht will.

 

[playbass]

Ich habe ein noch anderes Konzept.
a) Klären der tonalen und zeitlichen Dimension
b) Austüfteln eines ökonomischen, optimalen Fingersatzes und einüben in ca 75% des Zieltempos
c) Üben in HÖHERER Geschwindigkeit als das Zieltempo ca. 125%-140%
d) Wenn der Fingersatz klemmt zurück zu b)
e) wenn b)-d) passen, Feinschliff in Originaltempo

Durch c) passiert mir folgendes: mein Kopf verinnerlich die sehr schnelle Abfolge der Greifbewegungen.
Gehe ich dann zum Originaltempo kann ich richtig entspannen und habe "Zeit" bei jedem Ton um nicht gehetzt zu sein sondern gedanklich "vor" dem zu spielende Ton.
Dieses Konzept funktioniert für MICH wunderbar auch bei richtig schnellen und komplexen Läufen, bei denen auch viele Lagenwechsel von Nöten sind.

Langsam üben um schnell spielen zu können funktioniert bei MIR schlichtweg nicht. Insbesondere bei schnellen vertikalen Läufen über das ganze Griffbrett ist bei langsamer Spielart die Hand die da aktiv hochkriecht, bei schneller Spielweise führt gefühlt die Armbewegung und die Hand fliegt mit ... kann ich besser nicht beschreiben, aber das Gefühl und die Dynamik der Bewegung ist irgendwie völlig anderst und seltsamerweise ist der Wechsel der Dynamik kein Kontinuum, sondern irgenwas was so (Finger) ODER so (Arm) funktioniert.

 

[rabarvek]

Markus Setzer hat in seinem Workshop das Prinzip des "abfeuerns" vorgestellt: Licks (von maximal 6 Tönen) schnell einzuüben, so dass das Hirn (und alles was bist hin zu den Fingern dranhängt) sie als ein Gesamtes abruft.
Natürlich muss eine Technik vorhanden sein, die es überhaupt erst ermöglicht, diese schnellen Tonfolgen sauber zu spielen und diese entwickelt sich durch das langsame Üben. Aber der Threadersteller hat sich ja nicht generell gegen das langsame Üben geäussert.

Ich habe übrigens eine ähnliche Erfahrung gemacht wie er. Wenn ich ein Riff mal bei moderatem Tempo draufhabe und es dann schneller als im Zieltempo spiele, erscheint mir darauf das Zieltempo entspannter, was mir hilft, dieses zu erreichen und in diesem entspannt zu spielen.

Aber generell kann man schon davon ausgehen: Wie soll ich etwas schnell können, wenn ich es nicht mal langsam kann?