Ungewöhnlich ist, dass der Wolf offenbar bei jedem G# auftaucht. Ich habe auf 2 Bässen praktisch gar keine Wölfe - zumindest keine, die sich nicht spielerisch kompensieren ließen - und auf einem ein dickes Ding auf dem G# auf der D-Saite im 6.Bund. Ein lange zu haltendenes oder generell auffälliges G# spiele ich dann einfach in der 1. (oder halben je nach Definition) Lage auf der G-Saite, da meldet der Wolf sich nicht.
Ich kenne es nur so, dass ein bestimmter Ton in einer ganz konkreten Position zicken macht. Wenn - wie bei dir - ein bestimmter Ton plus dessen Oktaven in egal welcher Lage rumzickt, vermute ich andere Ursachen. Das kann eine ungünstige Resonanz im Raum sein, das Gewicht des Bogens oder generell der Bogen und wie immer eine Vielzahl von Unzulänglichkeiten, die sich aus der Ferne nicht analysieren lassen.
Meine Vorgehensweise wäre: Bass einen halben Ton tiefer stimmen - Wolf auf der selben Frequenz oder der selben Position? Verschiedene Bögen durchprobieren. Stimmstock bewegen, Steg entspannen und korrekt hinstellen. Hängelsaite austauschen (!!!). Es sollte möglich sein, den Wolf an eine ganz bestimmte Stelle zu schieben. Dann kann man den Ton bei Bedarf in einer anderen Lage spielen.
Schon klar, dass das ein „potentielles Reizthema“
Vibrationsentdämpfung ist ein alter Hut und wird von etlichen Instrumentenbauern erfolgreich praktiziert. Was passieren kann: Der Wolf verschwindet nicht, er wird krasser durch die Behandlung. Habe ich exakt so mal erlebt. Seitdem lasse ich zum Zwecke der Wolfsbekämpfung die Finger davon.
Chuck Traeger empfiehlt neuen Sattel oder Änderungen am Stimmstock
Ich kenne nur Chuck Norris und weiß nicht, was er empfehlen würde. Ich gehe aber davon aus, dass in seinem Fall ein kurzer Blick auf's Instrument ausreichen sollte, um dem Wolf auf Dauer den Garaus zu bereiten. So oder so: Stimmstockänderungen bringen auf jeden Fall was. Der Sattel hat praktisch keine Auswirkungen auf das, was da am Steg passiert mit der schwingenden Saite vorausgesetzt, die Kerben sind ausreichend breit und tief. Anders sieht es mit dem Untersattel aus: Er beeinflusst das Schwingungsverhalten des Saitenhalters und das wiederum kann in die eine oder andere Richtung auf den Wolf einwirken. Deshalb empfehle ich in Punkto Wolfsverbrähmung eine andere Hängelsaite: länger, kürzer, anderes Material, Winkel flacher und so weiter. Versuuuch macht kluuuch.
Das Ganze überfordert mich jetzt.
Einfach mal abwarten bis Ende November. Der feuchtwarme Sommer hatte auf jeden Fall Auswirkungen auf das Ansprechverhalten der dicken Kisten, im Guten wie im Schlechten. Wenn über Winter alles wieder trockener wird, könnte der Wolf sich sogar von alleine verkrümeln. Viel Erfolg!!