Saitenmaterial – was bewirkt es? Wie klingt es?


Ja, ist natürlich so, dass vieles zu vielem beiträgt.

Aber da man oft keine richtig detallierten Angaben bekommt, aber das Material immer angegeben wird, suche ich nen ... Anfang.

Am Ende geht's mir darum, helle shortscale Flats (also: nach Roundwound klingend :-)) für Short Scale zu fiden, die aber nicht so "metallisch" klingen wie mein Cobalts (an denen ich verzweifle).
Ich mochte die Cobalts gar nicht. Erst gerissen beim Aufziehen und unten viel zu lange Strümpfe, dann das sticky Gefühl beim Spielen und auch eingespielt hat mir der Ton nicht gefallen.
Thomastiks?
 
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Schön, dass du das sagst. Habe exakt dasselbe Problem!
Das geht aber schon weg und die TIs haben das auch ein wenig. Bei den TIs braucht man Geduld beim Einspielen, weil sie anfangs auch unangenehm metallisch klingen, dann aber wirklich super werden. Die haben eingespielt immer noch genug Höhen. Fender Flats werden dagegen eingespielt recht dunkel.
 
Sehr interessante Ausgangsfrage, @Whying_Dutchman!

Auf dem Boden der bisherigen Infos, könnte mir noch mal jemand erklären, warum also Rounds brillanter klingen, als Flats? Und was der Spaß an den Flats ist?
 
Und was der Spaß an den Flats ist?
Ich war ein Rounds-fan ... habe mir dann trotzdem mal flats besorgt. Flats klingen irgendwie "edler", und für manche Songs ist das genau richtig. Und sie fühlen sich gut an ... wobei meine LaBella Flats sich wie f#cking Stahlstäbe anfühlen: nicht sehr flexibel.

Rounds können schön rotzig klingen. Die Herausforderung für mich ist es Saiten mit dem Flats Gefühl aber nen Rounds Sound zu finden.
Zumindest als Annäherung.

PS habe jetzt die Thomastik JF324 bestellt. Bin sehr gespannt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich tanze schon seit zwei Tagen um die Entscheidung JF324 or not JF324.
Aber: das sind 32" Saiten. Ich habe nen 30" Short Scale Bass.
Habe gestern mal 32" Dunlops angelegt, und die "dicke" Seite der Saite bei E legt sich um den Tuner (ca halben Tuner Umfang).

Das soll nicht gut sein und auf Dauer zu toten Saiten führen.

Also ich habe gut 6 Jahre die Thomastiks in Longscale auf nem Medium Akustikbass gehabt. Seit einem Jahr ist derselbe Satz auf meinem Shorty.

Ich verwende auf all meinen shortys
ohne probleme die unterschiedlichsten
standard long scale saiten.
Würde mich wundern wenn das mit
dem drop-tuning nicht auch funktionieren würde.

Du wirst um das selber herumprobieren
nicht herumkommen :-)


Woher weißt du das alles ?
 
Auf dem Boden der bisherigen Infos, könnte mir noch mal jemand erklären, warum also Rounds brillanter klingen, als Flats? Und was der Spaß an den Flats ist?

Rounds können freier ausschwingen als Flats, daher mehr Obertöne produzieren. Man merkt das etwas auch schon bei Compressionwounds.

Ich mag u.a. auch Flats, weil sie eine eigene Art von Attack ("thud") haben (können), mit Pick ein sehr sattes Attack haben (können – wenn man mit der ganzen Seite des PIcks anschlägt, also nicht diagonal drüberkratzt), und weil sie mehr Betonung des Grundtons gegenüber den Obertönen liefern (können).

Woher weißt du das alles ?

Ich habe mich immer mal wieder damit beschäftigt. Das läppert sich.
Wenn du das Spielgefühl von Flats magst, aber den Sound von Roundwounds suchst, gibt's nichts 100% Passendes. Aber naheliegend wären doch Halfrounds.

Ein kontroverses Thema. Das harmloseste ist noch das Spielgefühl der vom Abschleifen rauhen, da nicht nachpolierten Oberfläche. Kann man aber mit einem Conditioner verbessern.

Zum Sound sagen manche auch "nicht Fisch, nicht Fleisch". Die 2. Und 3. Generation der D'Addario Halfrounds war aus Stahl und klang m.E. mehr in Richtung Rounds als die 1. und 4., die aus Nickel sind. Überzeugender sind da m.E. GHS Brite Flats oder Ken Smith Slick Round.

Erstaunlicherweise mehr Flat-Charakter haben LaBella Roundpolished, incl. eines sehr angenehmen Thud.
 

Pyramid macht Dir Flats in allen Stärken. Leider nur Nickel. Und teuer sind die absolut nicht!

Pyramid hat sicherlich einen Custom Shop, über den man sich nicht beschweren kann.

Das Problem mit Saiten ist, ich wüßte keinen Custom Shop (auch keinen wesentlich teureren), der wesentlich von einem bei denen halbwegs "standardisierten" Rahmen abweichen könnte. Zwar haben viele Hersteller Entwicklungsabteilungen, aber bei Saiten kann man nicht ein paar Drähte kaufen in Analogie zu einem Haufen Holz bei Instrumenten, um dann mal zu experimentieren anzufangen. Es gibt wesentlich mehr Marken als Läden, in denen die nötige Maschinen herumstehen. Das sind dann Auftragsarbeiten nach gewünschten Spezifikationen, bei denen man erstmal nur ein bißchen herumprobieren kann (und muß!).

Arbeit in die Entwicklung von Flats zu stecken lohnt trotz des Preci/Flat-Hypes eher nicht.

Geschweige an glattpolierten Groundwounds zu arbeiten.

Ich bin wirklich beeindruckt, du Nerd 8D

Ich bin bekennender Fachidiot, wenn auch in 2-3 Fächern.

Das war alles wirklich hilfreich, ach was, du bekommst direkt ne Pokal, was immer das auch bewirkt!?

Zumindest kann ich mich sehr geehrt fühlen und das zum Anlaß nehmen, mir auch weiterhin ein bißchen Mühe zu geben.

Die GHS Brite Flats standen auch auf meiner Liste, aber die Reviews polarisieren. Theoretisch klingen die ideal ... aber dann lese ich über allerlei Katastrophen, also habe ich die bisher nicht getestet.

Welche Katastrophen?

GHS hat natürlich mit der Namensgebung Desaster eingeladen. Es klingt nicht nach "Brite Flat" und fühlt sich auch nicht so an. Die Käufer kommen dann auch nicht auf die Idee, GHS Fast Fret draufzuschmieren.

Dem Namen würden eher D'Addario Chromes, Sadowsky Black Label, Ernie Ball Cobalt oder Rotosound Jazz Bass gerecht.
 
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Ernie Ball Cobalt
Ich spucke jedes mal auf den Boden, wenn ich den Namen auch nur höre/denke.
Habe gerade nen Song dry eingespielt und gefühlt 1000 Plugins rübergejagt, damit sie nicht so billig/metallisch klingen.
Erfolglos. Junk in => junk out!
Eventuell sind sie für meinen fretless perfekt, aber ansonsten werde ich sie nem befreundeten Auftragskiller zur Strangulierung von "Kunden" überlassen. Da ist der Klang egal, denke ich.

Ich habe heute zum ersten mal ne negative Bewertung auf Thomann geschrieben, so furchtbar finde ich die!
Jetzt hoffe ich auf die Thomastik JF324, und wenn die nicht gut sind, werde ich Bass aufgeben und wieder mehr Gravel Bike fahren. Spiele sowieso scheisse, was soll's!? :-)

Und das Wetter passt langsam...

Spuck!
 
Pyramid hat sicherlich einen Custom Shop, über den man sich nicht beschweren kann.
Ich habe nicht auf Pyramid verwiesen, weil die ganz andere oder viel bessere Saiten machen, sondern weil man sich da Saiten für die seltsamsten Instrumente und Mensuren anfertigen lassen kann.

Ein Blick auf den Konfigurator gibt dazu schon gute Hinweise.
 
seltsamsten Instrumente
Selber seltsames instrument 8D

Der Tipp ist gut (thanks!), ABER: wenn man sich etwas anfertigen lässt, weiss man noch weniger, was dabei rauskommt.
Deswegen versuche ich ja mittels Reviews, YouTube und Schwarmwissen Tipps für Saiten zu bekommen.
Ich bin verwirrt, da gerade Saiten wie die GHS Brite Flats (zT hier) hochgelobt, und dann (anderswo) abgrundtief gehasst werden.


Ähnlich die Ernie Ball Cobalt (Spuck!) ... und diese sind aus meiner subjektiven Sicht objektiv (hahaha) mist, zumindest auf Short Sacle, ganz sicher mit den EMG X PUs. Die erinnern mich an billig China Saiten die ich mal auf nem ollen Ibanez Shortscale gehört habe. Bibber!
So muss es klingen, wenn ich die Schaltzüge meines Gravel Bikes statt Saiten aufziehe. Hmmm ... Idee? :-)

Aber das Saiten Thema ist natürlich hab Wissenschaft, halb Kunst, halb Vorliebe ... und 100% persönliche Meinung.
 
Selber seltsames instrument
Wenn Du Dir ein paar Minuten Zeit genommen hättest, hättest Du sehen können, dass Pyramid auch Saiten für Ouds oder asiatische Instrumente etc. anfertigt. Das meinte ich mit seltsam.

Ansonsten mach halt weiter wie bisher und Du wirst weiter von 10 Leuten 11 verschiedene Antworten bekommen.

Und dennoch bei der bitteren Erkenntnis landen, dass Du es halt einfach selbst ausprobieren und für Dich herausfinden musst
 
Solange das kein Umzugskarton ist, ist doch alles im grünen Bereich.

Es gäbe ja auch die - zugegebenermaßen recht exotische - Option, einen Saitensatz etwas länger zu spielen, um herauszufinden, wie sich der Ton entwickelt.

Passt natürlich nicht zu einer "Ich will es aber jetzt"-Philosophie :D

Für mich sind z.B. neue Saiten in den ersten ca. 3 Monaten "eigentlich" unbrauchbar. Erst danach sind diese ekligen Höhen weg und sie entwickeln einen schönen runden Ton. Mit etwas Glück hält der je nach Hersteller und Saitenart dann durchaus mehrere Jahre. Dafür habe ich in den letzen 15 Jahren ein Protokoll geführt und wenn ich mal neue Saiten brauche, schaue ich dort nach, und entscheide dann, was ich nachkaufe. Nur schade, dass ich nicht schon vor 50 Jahren auf die Idee gekommen bin :D
 

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