Röhrenpreamp mit einer oder mehreren Röhren : Unterschiede im Klang?

[Stratitis]

Der Technik-Affine kann zum Thema Miller-Effekt ne Menge nachlesen. Für den Laien bedeutet das, das hohe Frequenzen beeinfluss werden (mit hoch meine ich hier auch den hörbaren Hochtonbereich) . Im Zusammenspiel mit dem Gridstopperwiderstand ergibt sich hier ein Tiefpassfilter. Je stärker die kapazitive Rückwirkung von der Anode auf die Kathode ist, desto stärker ist diese Höhengegenkopplung.

Aber zur Grundfrage zurück... wieviel Röhren und ob überhaupt Röhren spielt bei einem Preamp für Bassisten keine so große Rolle mehr. Es gibt Solid State-Designs, die röhriger klingen als echte Röhren und Röhrendesigns, die einfach nur grätzig klingen. Die Röhre ist hier definitiv kein Garant für einen fetten, röhrigen Sound.

 

[mo-og]

Der heisst ja eigentlich Müller

oh danke - das kannte ich ja noch gar nicht. Und das als bekennender Spliff-Fan… - ich schäme mich!

Je stärker die kapazitive Rückwirkung von der Anode auf die Kathode ist, desto stärker ist diese Höhengegenkopplung.

Aber das ist ja das gleiche wie bei jeder Transistor oder FET-Stufe und gilt für jeden Triodenverstärker. Einfaches Schaltungsdesign…

Ich habe schon viele Jahre mit Röhren auf der Technikerseite zu tun gehabt, aber der Müller ging bisher an mir vorbei…

 

[mo-og]

ah - jetzt - ja. Die Parasiten

 

[Stratitis]

Nur hat man bei Transistorschaltungen und FETs einen wesentlich niederohmigeren Schaltungsaufbau und die MIllerkapazitäten sind kleiner. Da spielt das erst eher im Radiofreqeunzbereich und höher eine Rolle.

 

[mo-og]

…weswegen wir wieder bei Röhren wären.

 

[beate]

Der Herr Müller sagt uns, dass die eigentlich recht kleine Kapazität zwischen Anode und Steuergitter um die Verstärkung der Stufe vergrößert wirkt und mit der Quellimpedanz der vorausgehenden Stufe einen Tiefpass bildet. Und die kann ziemlich groß werden, zum Beispiel durch ein Lautstärkepoti, dass ausnahmsweise mal nicht in fein britischer Manier auf "11" steht. Vor allem bei einer 12AX7 alias ECC83. Deren Verstärkung ist halt vergleichsweise sehr groß.

Bei Gitarrenverstärkern ist das in der Regel wurscht bis erwünscht. Aber je mehr es in Richtung "HiFi" geht (also bereits bei Verstärkern für Bass oder Keyboard), desto störender wird das, und bei "richtig HiFi" muss man die ECC83 in der Regel durch eine lokale Gegenkopplung zähmen.