Röhrenamp lauter wie Transamp ?

Bernie46

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Verehrte Bassistenkollegen,
wieder einmal brauche ich euren Rat!
Ich erwäge den Kauf eines Röhrenverstärkers. Da ich einen Fender Jazz Bass besitze favorisiere ich den Fender Bassman 100T. Der Verkäufer sagte mir der 100W Röhrenverstärker kann die gleiche Leistung / Lautstärke erzielen wie mein Transistorverstärker Ashdown mit 300W (Lautsprecher Ashdown 4x10 (450W) + oder 1x15 (250W)! Ich möchte natürlich nicht in der Band zu leise sein! Die nächste Größe wäre der Fender Super Bassman mit 300W!
Wie ist eure Erfahrung, sind 100 Röhrenwatt den 300 Transistorwatt zumindest gleichwertig?
Vielen Dank im Voraus!

Bernie der Unwissende.
 
Also erstmal: 1 Watt ist 1 Watt ist 1 Watt ist 1 Watt ... (klar soweit? ;-))

Das Problem bei Instrumentverstärkern ist, wie soll man die Leistung messen? Gibt da mehrere verschiedene Standards, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Was man aber im Vergleich Röhre vs. Transe sagen kann ist, dass ein Röhrenverstärker bei hohen Lautstärken sehr harmonisch verzerrt. Das machen die sogar so gut, dass das menschliche Ohr das am Anfang gar nicht mitbekommt. Dadurch kann ein 100 W Röhrenverstärker mehr als 100 W in die Speaker jagen (weil die 100 W bei einem bestimmten Verzerrungsgrad gemessen werden). Ein Transistorverstärker klingt in der Regel nicht so gut, wenn er verzerrt. Ein Digiamp gar nicht[¦)]

(man möge mir die laienhafte Darstellung verzeihen, aber ich habe mit Elektrotechnik nicht soo viel am Hut:o))
 
Hallo Bernie,

die 100 Watt sind eigentlich schon genug wenn der Wirkungsgrad der Boxen stimmt und du dan keinen tiefergestimmten 5 Saiter dranhängst der Energie ohne Ende braucht.

Wenn Dein Amp ein Ashdown MAG 300 ist dann kann der Fender bestimmt mithalten auch wenn er dann schon etwas in die Endstufenkompression reingeht. Aber das wollen ja die meisten Röhrenbasser. Ich glaub auch eher dass Dir der Fender lauter vorkommen wird.

Wenn alles gutgeht und Dir das mit den vorhandenen Boxen reicht ist alles gut. Wenn nicht dann Amp zurückgeben/gegen 300 Watt tauschen oder halt Wirkundsgradstarke Boxen zum Fender dazunehmen.

LG,

Hans
 
Ein Röhrenamp hat einen wesentlich 'raumfüllenderen' und 'souveränen' Klang als ne Transe. Man hat beim Spielen das Gefühl, daß die Saite förmlich wie ein sprungbereiter Leopard den Ton raushauen will.
Zumindest ist das beim Mywatt so. Meine vorhergehenden Amps waren Transen (analog) und selbst der Hartke LH-500 musste für das selbe 'Lautstärkeerlebnis' an der selben Box wesentlich weiter aufgerissen werden, als der 200W (eher 180W)-Mywatt-Vollröhrer und klang trotzdem nicht annähernd so gut...
 
...wo wir auch schon wieder beim Irrglauben wären, dass die Stellung des Master-Potis bei allen Amps gleich wäre. Wenn man z.B. den Mywatt "nur" bis 11 Uhr aufdrehen muss und den LH500 dagegen bis 13 Uhr (für das gleiche "Lautstärkeerlebnis") bedeutet das noch lange nicht, dass man den LH500 "weiter aufdrehen" muss... ;-)
Die Zunahme der Lautstärke ist in den wenigsten Fällen, falls überhaupt, linear zur Drehung des Masters.
Auch wenn man (gefühlt) z.B. beim Mywatt noch Reserven wähnt, weil der Master ja erst bei 11 Uhr steht und man theorethisch noch ein ganzes Stückchen weiter drehen könnte, wird es meistens noch ´n Stückchen lauter, viel mehr ist dann zumindest clean auch nicht mehr drin...

Es stimmt, dass ein Röhrenamp im Vergleich zu einer Transe gleicher Leistung "lauter" empfunden wird. Ein Röhrenamp geht harmonischer in die Zerre, so dass man einfach einen kleinen Tick weiter aufdrehen kann, ohne dass es gleich billig-kratzig klingt...
 
Wenn man jemanden mit 'nem Meßgerät davor stellt und der sagt "die sind gleichlaut", hört sich die Röhre gerne lauter an, weil da mehr Sound drin ist, es wirkt dreidimensionaler. Du willst ja auch Bassound raustun und keine Sinustöne.
Ganz platt gesagt, ja, 100RW sind 300TW mindestens gleichwertig.

Du solltest den Fender Amp favorisieren, weil Du seinen Sound geil findest, nicht weil der gleiche Name wie bei Deinem Instrument draufsteht.
Ob der Fender für Dich richtig ist, hängt davon ab, was Du damit vorhast.
Bei Session in Frankfurt haben (hatten?) sie die beiden Fender und 3 Ampegs nebeneinander stehen. Alle Vollröhre, alle anders vom Charakter. Ohne konkrete Band und ohne Bandsound würde ich nicht wissen, welchen ich nehmen sollte.
 
So als Faustformel gilt, Transistorenamps benötigen ca. die dreifache Leistung (in Watt) gegenüber Röhrenamps, um die gleiche Lautstärke zu erzielen. Entscheidend zusätzlich ist dann noch der Wirkungsgrad der Boxen (Dezibel). Für das menschliche Ohr ist die Erhöhung um 5db fast eine Verdoppelung der Lautstärke. D. h. hast Du eine Bassbox die 100db/Watt/Meter leistet oder eine die nur
95 db/Watt /Meter, dann liegen hier ca. 100% "gefühlter" Lautstärkeunterschied. Gerade bei Bassboxen ist dies sehr entscheidend.
Wieder zurück zum Verstärker. Es ist auch nicht so, dass 50 Watt gegen 100 Watt eine Verdoppelung der Lautstärke nach sich ziehen, sondern für die Verdoppelung der Lautstärke benötigtst Du ca. das 10fache der Leistung.
 
Logabass schrieb:
Für das menschliche Ohr ist die Erhöhung um 5db fast eine Verdoppelung der Lautstärke. ...
sondern für die Verdoppelung der Lautstärke benötigtst Du ca. das 10fache der Leistung.
Zum Vergrößern anklicken....
Merkst Du den Widerspruch selber? ;-)

+10 dB entsprechen einer gefühlten Verdoppelung der Lautheit, nicht +5 dB (Logarithmus, nä?).
Dementsprechend benötigt man dafür eine Verzehnfachung der Verstärkerleistung.
 
Warum in aller Welt baut Fender keinen 200 Watt Amp mit 4 KT 88 ?
100 sind manchen zu wenig, 300 oftmals zu viel und natürlich auch teurer - nicht zuletzt im Unterhalt.

Am besten wäre es wenn Max Weber seinen Mywatt mit drei verschiedenen Klangregelungen anbieten würde. Einmal Ampeg Tonestack mit dem Spulen Mittenfilter wie beim SVT. Dann das Fender Tonestack und dann gern auch noch mit dem Hiwatt Tonestack. Zuguterletzt noch Orange wenns 4 verschiedene sein dürfen. So schwer kann das doch nicht sein ?

MAAAAAAX !

LG,

Hans
 

ohne alle posts oben gelesen zu haben, kurze info meinerseits:
ich habe den 100t vor ein paar tagen im store in köln mit einer 8x10 fender box getestet.
meiner auffassung nach ist er, mit einer box mit ausreichend grosser membranfläche betrieben, dicke laut genug für jede 'normale' rockband.
wenn es sich natürlich um eine metal combo mit gitarristen mit jeweils drei marshall türmen handelt, wirst du wohl den 300ter nehmen müssen.
beim testen jedenfalls hat das ding mächtig druck gemacht.
ich habe schon in sehr lauten rockbands gespielt und er hätte bestimmt ausgereicht.
allerdings hängt die gefühlte lautstärke wie schon geschrieben auch viel mit den boxen zusammen.
 
@dissa: Von der Potistellung hab ich nicht geredet, die kannste eh nicht vergleichen, weil der LH rein übers Gain gesteuert wird, der hat gar keinen Master.
Die Dynamikreserve des LH war spürbar kleiner. Man merkt, wie dem Amp 'die Puste ausgeht' und über mehr Druck auf die Saite nicht viel mehr kommt. Das macht der Mywatt länger mit, bzw muss ich den nicht an diese Grenze treiben.
An Potistellungen orientiere ich mich da sowieso nicht.
 
FMC schrieb:
Am besten wäre es wenn Max Weber seinen Mywatt mit drei verschiedenen Klangregelungen anbieten würde. Einmal Ampeg Tonestack mit dem Spulen Mittenfilter wie beim SVT.
Zum Vergrößern anklicken....

Ja, ein SVT Klon von Max wäre auch mein Traum! Reichen würde mir aber auch eine 200 Watt Endstufe - am besten im 19" Format!

....MAAAAAAX !
 
Lieber soll der Max den 400er weglassen, das ist den meisten eh zuviel Power.

Ich schreib ihm mal den Vorschlag, ich hab ihm das vor Jahren eh schon mal gesagt.
Vielleicht bekomm ich ihn ja diesesmal weich.

....MAAAAAX !
 
Jau... ein Ampeg-Preamp mit Hiwatt-Endstufe !!!! Auch was feines!

Zu dieser ganzen Watt-Geschichte kann ich eigentlich nur noch milde lächeln. Watt is Watt! Punkt!
Soft Clipping ist auch so eine Sache. Wenn Max seinen Amp mit 200Wrms @1% Klirr angibt, gibt's natürlich noch ein bisschen mehr Output nach oben, aber halt nicht mehr linear, sondern leicht komprimiert.
Eine normaler idealer Transistorverstärker arbeitet linear bis zu dem Punkt, wo er kappt. Manche Transen kappen recht gutmütig, wie mein oller Hartke.. und ich musste feststellen, daß er die 2x15" EV-Box mehr aus der Reserve trieb wie sein Mywatt 200. Ich finde den Mywatt vom Sound her excellent, aber mit übersteuerter Endstufe gefällt er mir überhaupt nicht. Ich empfinde ihn da als extrem harsch und kratzig. Das mag aber auch an den KT88-Coladosen liegen. Die 6550 oder ein Rudel 6L6 gehen da rockiger zur Sache.

Jedenfalls empfand ich die Maximallautstärke des Hartke als lauter und drückender als beim Mywatt.
Wie Disssa schon sagte... mit der Position irgendwelcher Potis hat das nix zu tun. MIt einem übergiftigen Poti kann ein Hersteller auch eine Menge Power vortäuschen. Aber was nutzt es mit wenn ein Amp bei Master auf 3 tierisch laut ist und bei 4 schon am clippen ist.
Der Mywatt hat andere Qualitäten.. er ist ein Präzisionsgerät und weniger eine Zerrschleuder.

Zu dem ganzen Wattgebrunze fällt mir nur immer wieder der alte TC-Thread ein. Da haben die Dänen dem Amp ein Verhalten angezüchtet, daß er sich wie ein 200W Röhrenamp verhält, was die Endstufensättigung angeht und alle Welt bölkt rum, das wäre Betrug, weil er ja 450W könnte. Andererseits attestierte man ihm eine gewaltige Lautstärke... warum? Weil er die letzten 3dB Headroom für Soft-Clipping opfert und so durch das fast unhörbare Clippen von Peakimpulsen die Lautheit eines 1000W-Verstärkers erreichen kann.
Dynamik ist eine andere Sache... Aber viele verwechseln ja immer noch Dynamik mit Lautstärke (Beispiel. Gitarristen, Drummer und Trompeter...)

By the way... das ist ja Posting Nr. 1000 ...grintz.. bin ich jetzt silber :-)
 
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